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Zitruspflanzen: Konkrete Erfahrungen mit Frost (Gelesen 308 mal)

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Moderator: cydorian

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GartenHiasl
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Zitruspflanzen: Konkrete Erfahrungen mit Frost

GartenHiasl »

Hallo liebe Zitrusfreunde,
es ist Oktober und wir nähern uns der Frage, wann man die eigenen Zitruspflanzen ins Winterquartier bringen muss. Ich habe schon lange das Gefühl, es wäre besser eine Citrus lieber ein paar mal leichtem Frost auszusetzen, als sie aus Übervorsicht etliche Wochen zu früh ins permanente Winterquartier zu bringen.

Von daher versuche ich inzwischen, meine Zitruspflanzen möglichst von Mitte/Ende April bis Ende Oktober/Anfang November draußen zu lassen, auch wenn es in dieser Zeit mal Frost geben könnte. Alle meine Citrus haben gut darauf reagiert: Zitrone, Orange, Pomeranze, Calamondin-Orange, Meyer-Zitrone und Kumquat. Poncirus ist sowieso ausgepflanzt und scheint bis jetzt gut mit Frost auszukommen.

Letzte Woche gab's unerwartet -2 Grad Nachtfrost, denen etliche meiner Zitrus voll ausgesetzt waren. Mich würde sehr interessieren, wie eure ganz konkreten Erfahrungen (gern auch in Zahlen) mit Zitruspflanzen und Frost sind. Was waren so die Extrema denen eure Zitrus je ausgesetzt waren?
Amur
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Re: Zitruspflanzen: Konkrete Erfahrungen mit Frost

Amur » Antwort #1 am:

Du kannst ja nicht alle über einen Kamm scheren. Ne Limette ist wohl empfindlicher als ne Mandarine.

Aber die "üblichen" Zitronen können ohne Schaden -3° im Herbst ab. Nassschnee macht oft mehr kaputt weil ganze Zweige abbrechen. Wenn sie im Winterquartier schon Neuaustriebe gemacht haben, wirds im Frühjahr kritischer. Die gehen schon bei leichtem Frost kaputt. Kein Weltuntergang, aber wirft die Pflanze für das laufende Jahr eben ein paar Wochen zurück weil sie neu anfangen muß auszutreiben.
Daher versuche ich die Zitrus schon früh raus zu stellen bevor sie im GWH ausgetrieben haben. Das kann durchaus schon März sein. Dabei lasse ich sie gleich neben dem GWH stehen. Wenn es dann nochmal kritisch kühl wird, wandern sie wieder kurzzeitig ins WQ. Das Substrat sollte dabei recht durchlässig sein. Sonst faulen die Wurzeln bei nasskaltem Wetter weg.
Überleben tun übliche Zitrus durchaus auch -5° und spezielle Sorten oder Mandarinen können bis zu -8° ab. Allerdings sind dann Früchte und Neuaustriebe hinüber.
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GartenHiasl
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Re: Zitruspflanzen: Konkrete Erfahrungen mit Frost

GartenHiasl » Antwort #2 am:

Ich meinte gar nicht mal groß Verallgemeinerungen, sondern eher sowas wie "Meine Kumquat musste vier Tage -6 Grad aushalten und hat überlebt/ist eingegangen".

Ich hatte dieses Jahr unfreiwillig einen Stresstest, bei dem Kumquat, normale Zitrone, Citrus Meyeri, Orange, Calamondin, Pomeranze und natürlich meine ausgepflanzten Poncirus alle durch extrem frühen Nachtfrost knapp -2 abbekommen haben. Alle völlig ohne jeglichen Schaden. Besonders positiv überrascht hat mich die Pomeranze, die wirklich noch sehr klein war und am Tag mit Nachtfrost an der exponiertesten Stelle im ganzen Garten stand. Ich plane das weiter auszureizen und meine kleine Orangerie möglichst bis November auf der Terrasse zu lassen. Bei Meyeri, Kumquat und Pomeranze sehe ich Potential sie, je nach Wetter, bis Dezember im Freien zu lassen.

Poncirus habe ich letztes Frühjahr (viel zu früh) ausgepflanzt nach frostfreier Überwinterung. -6 Grad haben die beiden Pflänzchen ohne auch nur ein Blatt zu verlieren verkraftet. Aber das ist nochmal eine ganz eigene Liga.
Amur
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Re: Zitruspflanzen: Konkrete Erfahrungen mit Frost

Amur » Antwort #3 am:

Meine Poncirus steht ca. 17 Jahre im Garten. Dabei hat sie bis zu -18° ohne Schäden überstanden. Dieses Frühjahr hab ich sie auf die Hälfte zurück genommen.
Wie gesagt meine C. lemon und Citrofortunella mitis (Kalamondin) kommen rein wenn im Oktober oder November mal -3° angesagt sind. Bei -4° hatte ich schon Frostschäden an den Triebspitzen von C. lemon.
Neuaustriebe im Frühjahr sind immer frostempfindlich.
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Hyla
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Re: Zitruspflanzen: Konkrete Erfahrungen mit Frost

Hyla » Antwort #4 am:

Die Yuzus kommen immer rein ins Haus, wenn längere Frostperioden mit -5 Grad und kälter anstehen. Bisher keine Schäden.
Die Temperatur ist es wahrscheinlich gar nicht, aber den norddeutschen herbstlichen Dauerregen und die austrocknenden Winde bei Frost halte ich für ungünstig.

Eigentlich soll die Art ja noch mehr aushalten, aber bisher habe ich keine Blüten und Früchte von meinen beiden. Darum ist mir das zu riskant, mit denen zu experimentieren. :-[
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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