Äpfel und Birnen richtig lagern, Obstlagerung (Gelesen 41642 mal)

[Ayamo]

Es sind die wechselhaften Temperaturen.
Wieder was gelernt, danke. Hätte gedacht, es sind die entweder zu hohen und zu tiefen Temperaturen.

Wir können aktuell leider auch nur draußen lagern, seit Ende September an der Nordseite einer Gartenlaube. Die Birnen stehen in der Hütte im kältesten Raum.
Dieses Jahr gab es ja diese Regenphase im Juni, und behandelt wurde nicht. Auch geschnitten (ausgelichtet) habe ich dies Jahr nicht.
Nun gibt es an den Äpfeln deutlich mehr Schorf als sonst, insbesondere an den Ungunst-Standorten. Hier zB Adersleber Kalvill, der nördlich der Hütte steht, also deutlich weniger Sonne bekommt.

Damit könnten wir leben. Führt halt manchmal zu verwunderten Blicken auf der Arbeitsstelle
Aber nun zeigt sich jetzt bei gelagerten Äpfeln, dass bevorzugt an den Schorfflecken und zT am Stiel Schimmel anfängt zu wachsen:


Das Obstregal ist nur mit einer Plane gegen Schlagregen geschützt, ist also belüftet. Die Luftfeuchte wird angezeigt als 82%; also eigentlich normal in dieser Lage am Waldrand.
Muss oder sollte ich dennoch etwas tun?

[thuja thujon]

Mhh, die Plane ist vielleicht doch etwas zu wenig Wasserdampfdurchlässig. Ich würde mal ein paar Tage abdecken, damit der hoffentlich vorhandene Luftzug den Schimmel killt. Stauende, unbewegt feuchte Luft fördert Schimmel sehr gut. Deshalb immer für etwas Luftzug sorgen, notfalls eine alte Decke statt Plane. Da kann es ja auch mal draufregnen, so schlimm ist das nicht.

Letztens habe ich ein Mini CA-Lager gesehen, von Cargo-Plast. Einfach nur eine Großkiste mit einem Deckel, der eine Membran enthält, um damit die Atmosphäre in der Kiste zu kontrollieren. Nicht ganz so günstig, aber es hieß es funktioniert.
https://www.baywa.de/de/pflanzenbau/obs ... 001288155/

[Ayamo]

Ok, danke.
Wobei andere hier gezeigte Lagerungsmethoden ja noch weniger Luftzug haben, zb die von Privatier gezeigte.

Irgendwas muss halt drüber sein, wir sind immer eine Woche abwesend und in der Zeit kann es auch mal einen Sturm oder Regen geben.

Ich überlege mir mal was, vielleicht die Plane offener haben und mit Fahrradstrapsen abspannen o.ä.

[cydorian]

Regenschutz aber draussen reicht nicht. Zumindest hier war dieser Herbst dauerfeucht und zwar auch mit aussergewöhnlich viel Nebel, morgens triefte und tropfte es auch von geschützten Stellen. Dazu die hohen Temperaturunterschiede, der Taupunkt war immer schnell unterschritten. Gewiss gab es an den warmen Tagen auch geringe relative Luftfeuchte, nachts dann aber gleich wieder Nebel.

Bekannter hat eine Art Erdkeller draussen, Loch mit bodengleichem Deckel. Auch da dieses Jahr Schlimmelprobleme. Schwierig dieses Jahr.

[555Nase]

Bei so einer verschorften Ernte würde sich bei mir nur der Kompost freuen.
Ich lagere die Äpfel alle in Plastebeuteln, da fault und schimmelt auch nichts und die Äpfel halten länger frisch.

[Starking007]

Ich hab die Äpfel in Kartons stufenweise auf der Treppe Garage-Keller.
Das klappt oft bis zum Frühjahr. Ab und an durchsortieren für Hühnerfutter.
So Schorfzeug würde ich schon mal grundsätzlich Brennholz.... bzw. gar nicht lagern.

[thuja thujon]

Wenns nix anderes gibt, und auch wenn es was anderes gibt, ist das immer noch ein Apfel. Ein ehrlicher. Einer der schmeckt und vielleicht auch satt macht.
Mir mag es nicht in den Kopf gehen, dass hier Leute aus den Kisten nur die allerschönste Ware rausklauben und dafür für einen Apfel wegen ihrer motorischen Ungeschicklichkeit 4 zerquetschte in Kauf nehmen. Wenn die mit ihrem perfekten, oberflächlichen Optikbewusstsein dann noch hinterher drüber reden, dass die geschenkten Äpfel Bio wären, dann würde ich sie manchmal nur für diese Leute gerne mit Bioquecksilber spritzen.