Aber es ist lustig, wie sich unsere Gärten bei aller Verschiedenheit doch manchmal gleichen, ich musste gerade über Deinen mit Töpfen vollgestellten Terrassentisch lachen, hier sieht das auch immer so aus - aber es ist ja auch schön! Meine Kletterhortensie hat durch den üppigen Regen des Vorjahrs sehr profitiert, dieses Jahr blüht sie zum ersten Mal richtig schön. Ich werde sie im Auge behalten, damit sie nicht irgendwann die ganze Wand einnimmt (siehe weiter unten).
Das mit der Citronella-Kerze müsste ich wohl mal versuchen, aber ich vergesse auch oft, mich selbst mit Mückenabwehrmittel einzureiben und ärgere mich hinterher dann über die Stiche.




Die Tage habe ich den Rasen gemäht, und die gemähte Fläche ist dann doch immer ein guter Ausgleich zu den üppigen Beeten, auch wenn ich meine Wieseninseln wegen der Schlüsselblumen, die sich noch aussamen sollen, noch für eine Weile stehenlasse. Aber so haben auch die zahlreichen Insekten noch etwas davon, und zum Glück ist die Gräserblüte mittlerweile so weit fortgeschritten, dass die Heuschnupfensymptome nun nachlassen. Im Garten leuchtet gerade Hemerocallis fulva, Goldfelberich, und auch die dunkelroten Blüten der Witwenblume sind sehr präsent.


Das Beet am Hang ist leider extrem wild, hier werde ich versuchen, wenigstens am Beetrand noch den Schachtelhalm wegzurupfen, damit es nicht ganz so amorph aussieht. Leider haben sich auch Brombeere und Kratzbeere dort breitgemacht, irgendwann werde ich also zum Root Slayer greifen müssen. Schön blühen gerade die Kniphofien, auch wenn die Schnecken die Blüten neulich ziemlich demoliert haben. Explodiert ist auch die Kugeldistel, bisher hatte die immer zwei, drei mickrige Stängel, dieses Jahr ist sie locker doppelt so breit. Es müsste im Herbst mal für eine Weile nicht so extrem nass sein, dann könnte ich hier nach einem Rückschnitt etwas aufräumen.


Nichtsdestotrotz sehen die Beete in ihrer Gesamtheit aber gerade toll aus, wie eine üppige "Staudenwiese". Der kleine rotlaubige Ahorn am Teich verschwindet fast im Dickicht, nach der Blüte des Goldfelberich werde ich ihn wieder freischneiden, und irgendwann auch das Gras niedermähen, dann kommt auch der Blutweiderich, der sich rund um den Teich angesiedelt hat, besser zur Geltung. Um die Zierkirsche herum hatten sich Brennnesseln breitgemacht, die hatte ich neulich gerodet, vor einer Woche war die Erde eigentlich perfekt zum Graben, jetzt trocknet sie schon wieder arg aus. Leider fehlt die Beständigkeit, das Wetter kippt immer von einem Extrem ins andere, so dass man oft zur Untätigkeit verurteilt ist...

Aber Stück für Stück wird es dann doch, und solange es zumindest einigermaßen definierte Beetkanten gibt, wirkt der Garten in seiner Gesamtheit doch nicht allzu chaotisch. Manche Aspekte entwickeln sich auch komplett ungeplant, wie z. B. das "Rosenrondell" mit dem kirschroten Sonnenröschen als Basis. Irgendein wildes feinhalmiges Gras hat sich dort festgesetzt, welches komplett von den Helianthemum-Trieben durchwoben wird, dort rupfe ich nur ab und zu den Schachtelhalm weg.

Ebenfalls recht schön haben sich die Baumscheiben um meinen "Zaubernusswald" gemacht, hier probiere ich jeweils verschiedene Bodendecker aus, so dass jede Baumscheibe komplett anders aussieht. Irgendwann muss ich noch die restlichen Mörtelkübel mit Erde, die dort unter der Plane geparkt sind, wegschaffen, aber wie so oft stellt sich die Frage "Wohin damit?".




Auf meiner Terrasse steht noch ein "Wald" aus Fächerahornen im Topf, ein bisschen übertrieben habe ich es ja mit meiner Sammelwut, insgesamt sind es jetzt glaube ich 25 verschiedene Sorten im Garten.





Richtig üppig geworden ist auch das Schattenbeet auf der Nordseite des Hauses, neben der erwähnten Kletterhortensie ist vor allem Hosta 'Krossa Regal' bestimmt doppelt so groß geworden - hier merkt man deutlich, dass die Pflanzen einfach viel mehr Wasser brauchen, als was hier im Jahr üblicherweise fällt (550 mm im Durchschnitt). Dank reichlichem Einsatz von Schneckenkorn sehen die Funkien dieses Jahr auch fast makellos aus, letztes Jahr war ich nicht mehr nachgekommen. Auf der anderen Seite habe ich den "Schnee" des Philadelphus etwas von den Farnen und Gräsern geschüttelt und den Weg kräftig gefegt, jetzt sieht es auch dort wieder etwas manierlicher aus. Auch aus der Vogelperspektive eine Etage höher an der Brüstung vor der Haustür wirkt vor allem das Laub der Funkien in seiner Vielgestaltigkeit.


Zum Schluss noch zwei aktuelle Bilder aus dem Vorgarten; zu den nun schon fast verblühten Spornblumen ist auch hier Hemerocallis fulva dazugekommen, außerdem das überall durch den Garten vagabundierende Mutterkraut, und auch die leuchtend gelben Farbtupfer von Anthemis tinctoria, für die der Boden eigentlich viel zu fett ist und sie daher mehr liegt als steht, sehen gerade sehr nett aus. Die Nachtviolen blühen auch noch ein wenig nach, aber nach den neulich zurückgeschnittenen Akeleien muss ich auch da und bei den Spornblumen bald wieder mit der Schere 'ran. Im Hochsommer ziehen dann auch die Taglilien ein, so dass der Anblick für eine Weile leidet, aber im Herbst trumpfen dann nochmal Astern, Hohe Fetthenne und Bartblume auf.