

Ich bin ganz froh, dass ich "zwischen den Jahren" schon einiges herunterschneiden konnte, das verschafft mir den entscheidenden Vorsprung im zeitigen Frühjahr, wenn die Gartensaison hier im Weinbauklima schon sehr zeitig losgeht. Nur das Beet am Hang ist noch ein ziemliches Chaos von plattgedrückten Stauden, da kann ich aber nur aufräumen, wenn's mal wirklich trocken ist, und da ist im Winter leider eine Seltenheit. Im Moment deckt der Schnee alles gnädig zu, ich hoffe, nächstens Jahr wachsen die Stauden hier wieder aufrechter, nachdem ich drei große Äste der Haselnuss entfernt habe, die für allzu viel Schatten in diesem Bereich gesorgt haben.



Durch die Last des Eises biegen sich Stauden und Gräser nach unten, und alle Zweige sind in eine klare Eisschicht eingehüllt, das sieht gerade sehr malerisch aus, wie hier am kleinen Fächerahorn am Teich, und in den Beeten mit den verbliebenen Staudenstängeln. Schön fand ich auch die Farbigkeit, nicht nur Cornus 'Midwinter Fire' leuchtet gerade sehr schon, sondern auch die Gräser, seien es nun die immergrünen, wie Carex 'Everillo', oder das warme Rotbraun von Calamagrostis und Miscanthus. Die Staudenstängel sind hingegen fast schwarz, so dass der Kontrast zur weißen Schneedecke besonders hoch ist.


Im Winter wirkt der Garten unglaublich offen und weitläufig, da kann man sich kaum vorstellen, was für ein Dickicht dort im Sommer entsteht. Fast ist man versucht, überall neue Beete anzulegen, aber so ein paar Rasenflächen möchte ich mir doch erhalten, wenngleich meine Wiese eigentlich nur eine erweiterte Bewegungsfläche anstatt definierter Wege ist. Ein paar der gepflanzten Gehölze werden irgendwann noch einigen Raum in der Höhe einnehmen, im Moment sind es eher die restlichen Stauden, so wie das "Standardfoto" eines jeden Winters mit den hübschen Schneehäubchen auf den Blütenständen der Fetten Henne.


Schnee und Eis haben den großen Ast der Tanne bedrohlich nach unten geneigt, so dass die kleine Hamamelis 'Jelena' fast völlig darunter verschwindet. Aber noch passt alles, im Sommer wird der Ast für ein wenig Beschattung sorgen, und wenn er dann irgendwann endgültig zu lang und schwer wird, muss ich ihn halt absägen. So dient er mir aber noch eine Weile dazu, jedes Jahr ein wenig Tannengrün für Haus und Garten zu ernten. Gerade vor dem strahlend weißen Schnee sind die orangeroten Blüten der Zaubernuss aber wahrlich ein Genuss. Wenn man die Nase dicht daran hält, kann man auch einen leichten Duft wahrnehmen, die noch nicht aufgeblühte 'Pallida' duftet dagegen manchmal meterweit.


Sogar unter der Tanne ist ein wenig Schnee angekommen und bedeckt das üppige Laub von Lunaria annua. Dieses hat sich als bester Bodendecker in diesem Bereich erwiesen, ansonsten kann hier nur noch Geranium macrorrhizum und G. x cantabrigiense mithalten. Iris foetidissima ist fast schon ein wenig überwuchert, da muss ich vielleicht noch ein paar Lunaria entfernen, aber die sind ja ohnehin nur zweijährig und säen sich fleißig aus. Weiter oben blüht an der Trockenmauer bereits eine Primel, die sich hier offenbar einen guten Platz gesucht hat, der im Moment sogar schneefrei ist. Da brauche ich also gar keine aus dem Gartencenter (hier tauchen die ersten Exemplare pünktlich nach Weihnachten im Laden auf...).



Sehr erbaulich sieht auch gerade mein Schattenbeet unter den Sträuchern aus, hier glänzen Farne und Gräser ebenso wie Schlangenbart und Helleborus. Die Cyclamen sind fast komplett unter der Schneedecke verschwunden, hier und da zeigen sie schon erste Knospen. Die frühen Schneeglöckchensorten zeigend zunehmend Knospen, aber auch die "Normalos" werden nun von Tag zu Tag ein Stückchen höher, solange die Temperaturen im Plusbereich sind. Und auch mein "Felsengarten" sieht durch die Schneehäubchen sehr interessant aus.


