@Lou-Thea: Naja, umpflanzen möchte ich eigentlich nichts, es sei denn, Unkraut hat sich überall breit gemacht und die Stauden sind völlig aus den Fugen geraten.

Ich bin ganz froh, dass die Pflanzen in den schattigeren Beeten einigermaßen gesittet wachsen, da muss man eigentlich nicht viel tun außer im Sommer gelegentlich mal wässern und ansonsten höchstens etwas ausputzen.
Dein Schattengarten ist ganz wunderbar, ich mag solche etwas verwunschenen Ecken sehr gerne, und die aktuelle Jahreszeit macht sie durch den Laubfall und den Nebel noch etwas verwunschener. Ein paar Immergrüne für den Winter sind auf jeden Fall eine gute Idee, egal ob nun symmetrisch oder nicht, ersteres sieht halt künstlicher aus, aber ein Garten ist ja ohnehin ein künstlicher Ort, mit mehr oder weniger natürlichen Bereichen. Und im Frühling können dann unterm noch nicht belaubten Kronendach die Frühlingsblüher auftrumpfen, das ist hier unter meiner großen Tanne leider etwas schwieriger als bei Laubbäumen.
@Immer-grün: Ja, mit dem Kirschlorbeer ist es so eine Sache, einerseits wird er oft zu mächtig und muss dann mühsam geschnitten werden, um ihn einigermaßen in Zaum zu halten, aber andererseits ist er auch denkbar unkompliziert, immergrün (im Winter sehr wichtig), und gibt einen wunderbaren Hintergrund ab, so wie auf Deinem herrlichen Foto mit dem färbenden Gras. Gerade, wenn man so weitläufige Flächen wie bei Dir hat, darf es auch gerne mal etwas "grober" zugehen, der gestaltete Garten läuft in der Natur aus, und man sieht gar keine künstliche Grenze wie Mauern, Zäune oder Hecken (dass man dann bisweilen wahrscheinlich Besuch von umherstreifenden Waldtieren bekommt, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
@polluxverde: Und da wir gerade bei Blättern sind, Dein leuchtend gelber Laubteppich ist in dieser so trüben und düsteren Jahreszeit sehr erquicklich. Die Vielfalt Deiner Chrysanthemen finde ich immer wieder erstaunlich, auch sie bringen noch einmal einen Glanzpunkt in den Garten, wenngleich ihre Blüten an einem der wenigen sonnigen Tage zu dieser Jahreszeit sicher nochmal viel schöner aussehen.
Auch hier hält die Novembertristesse mit viel Nebel nun Einzug in den Garten, aber noch leuchten die Herbstfarben an Bäumen, Sträuchern und Stauden, auch wenn der Zauber in ein, zwei Wochen endgültig vorbei sein wird. Daher bin ich gestern noch einmal mit der Kamera durch den Garten gewandelt und habe ein paar Eindrücke eingefangen.
Die Blütenpracht der Astern ist nun weitgehend verschwunden, und nach und nach mischen sich immer mehr Brauntöne in die Szenerie. Neben dem goldgelben Laub der Haseln fällt nun auch die Herbstfärbung der Goldruten und des Goldfelberichs auf, auch der Cotoneaster horizontalis färbt sein Laub nun orange, dazwischen leuchten die kleinen roten Beeren, die bei den Vögeln sehr beliebt sind. Prunus 'Okame' leuchtet nun mit einer kupferroten Herbstfärbung, das kleine Bäumchen hat sich gut entwickelt und bleibt bisher zum Glück sehr schmal. Vor dem Gartenhaus glüht die neu gepflanzte Fothergilla gardenii, und am Acer palmatum 'Orange Dream' sind nur noch die vom Austrieb in diesem Sommer entstandenen Spitzen belaubt.
Am Weg ums Haus färbt nun das Japanwaldgras, während die Funkien mittlerweile eingezogen sind. Die Fuchsien in den Töpfen blühen nach wie vor unermüdlich, bisher gab es zum Glück auch noch keinen Frost, so dass sie in dieser nun recht dunklen, schattigen Ecke noch für schöne Farbtupfer sorgen. Im schmalen Beet an der Terrasse habe ich eine Christrose nachgepflanzt, weil die andere über den Sommer verschwunden war, aber beim Buddeln stieß ich auf Wurzeln und Knospen - dieses Exemplar ist in den "Waldgarten" umgezogen, mal schauen, ob es sich noch erholt. Auch die anderen beiden Christrosen haben zahlreiche Blütenknospen, bald werden sie über den Laubteppich schauen und im Winter für Blüten sorgen, bis wieder die Schneeglöckchen den Staffelstab übernehmen.
Hier an der Treppe, die in den Garten hinunter führt, wächst nicht viel, der Boden ist schlecht, steinig, und im Sommerhalbjahr teils sehr trocken, ansonsten ziemlich nass. Der Wurmfarn hat sich in vielen Exemplaren von selbst angesiedelt, auch der Goldfelberich darf hier ruhig wuchern, wohl fühlen sich außerdem Cyclamen, Arum italicum und ein paar Walderdbeeren, selbst der Efeu wuchert hier kaum, und muss nur einmal im Jahr etwas beschnitten werden. Auch hier sorgt das Laub der Haselnüsse nun für einen hübschen Teppich, bevor es dann irgendwann braun wird und verrottet.
Am Fuß der Weigelie hatte ich vor ein paar Jahren drei Cyclamen hederifolium gepflanzt, die fand ich mal im Abverkauf bei Obi. Im Sommer ist es hier extrem trocken, der Wurzelfilz ist sehr dicht, und ein paar andere Stauden wie Kaukasus-Vergissmeinnicht, Geranium, Walderdbeeren und Co. bedrängen sie von allen Seiten, aber sie schlagen sich tapfer und blühen auch oft über einen langen Zeitraum von August bis in den November hinein - zwar nie sehr üppig, aber ein paar Farbtupfer gibt es immer. Auch die Weigelie blüht hier und da immer wieder mal nach, selbst jetzt zur Herbstfärbung und dem beginnenden Laubfall.
Unten im Garten hält sich in einer Ecke tapfer der Kerzenknöterich, zwar etwas auseinandergefallen, aber auch er blüht zuverlässig bis zum ersten Frost. Vielleicht muss ich vor dem Winter doch noch einmal den Rasen mähen, wenn es mal trocken ist, ansonsten bleibt er über den Winter halt ein wenig struppig, die Beete sind ja ebenfalls ziemlich wild und lassen sich nur bei viel zu selten trockenem Winterwetter zurückschneiden. Ein Veilchen hat sich wohl etwas in der Jahreszeit geirrt und bezaubert mit einer von Tautropfen übersäten Blüte.
Im Beet vor der Wand aus Goldruten am Zaun sind die Stauden einigermaßen aufrecht und standfest geblieben, hier leuchten gerade zwei Spiraea japonica, die ich ebenfalls sehr günstig im Abverkauf bei Obi erstanden habe. Im Sommer haben sie hübschen rosafarbene bis weiße Blütendolden, auch jetzt sind noch ein paar davon zu sehen, die Herbstfärbung ist dann ein spätes Highlight in dieser Ecke. Die Rudbeckien sind mittlerweile vollständig braun-schwarz geworden und sorgen mit ihren runden Blütenköpfen für Stuktur, irgendwann werden sich die Vögel daran vergreifen und die Samen aufpicken. Im Hintergrund leuchtet auch hier der Goldfelberich, der sich dort am Hang mal wieder zu sehr ausgebreitet hat, aber zumindest zu dieser ansonsten so trüben Jahreszeit für einen kleinen Glanzpunkt sorgt.
Ins neu angelegte Beet unter der Tanne habe ich neben der versehentlich ausgebuddelten, bereits verblichen geglaubten Christrose ein neu gekauftes Exemplar gesetzt, was auch dort den ganzen Winter über für einen kleinen Glanzpunkt sorgen soll. Ein paar der Gräser sind immergrün, Hakonechloa färbt auch hier gerade, während das bunte Laub von Deutzia gracilis (für 3 EUR oder so bei Thomas Philipps mitgenommen) nun langsam abfällt. Dafür haben nun die Samenstände von Lunaria annua ihren großen Auftritt, für reichlich Nachwuchs ist bereits gesorgt, aber hier in der Ecke wächst auch nicht viel anderes, da bin ich froh, dass sie selbst knochentrockene Sommer ohne Gießen klaglos überstehen.
