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Garteneinblicke 2025 (Gelesen 58916 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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cydora
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Re: Garteneinblicke 2025

cydora » Antwort #600 am:

Lou-Thea, dein Garten ist wunderschön :D
Der Saum am Zaun gefällt mir auch. Soweit ich das erkenne, hast du da auch Helleboren für den Winteraspekt drin. Suchst du noch mehr dafür?
Ich könnte mir zwischen den Lunnarias Säuleneiben gut vorstellen. Würde das Thema Eibe im Garten fortführen, allerdings nicht symmetrisch, sondern eher unregelmäßig angeordnet, mal 2, mal 1. Gäbe in meinen Augen einen schönen Ruhepunkt und Kontrast.
Ansonsten: würde da auch Schildfarn und Hirschzungenfarn wachsen?
Liebe Grüße - Cydora
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Lou-Thea
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Re: Garteneinblicke 2025

Lou-Thea » Antwort #601 am:

Eigentlich suche ich nichts mehr, ich warte nun einfach, bis sich das, was da ist, weiter ausbreitet oder versamt.
Aber Klebriger Salbei ist noch eine gute Idee, würde auch farblich passen.
Wild da sind Buschwindröschen, Schlüsselblumen, Bärlauch, Lungenkraut, Hexenkraut, Schöllkraut, Waldziest, Duftveilchen, Knoblauchsrauke, Deschampsia und eben Wald-Zwenke - und natürlich Giersch und Brennnessel, die man nie ganz loskriegt.
Im Laufe der Jahre hab ich halt herumexperimentiert, was sich dazwischen so hält, gut aussieht und vor allem das Mähen mit dem Freischneider verträgt. Weswegen wohl die Helleboren wieder rausfliegen, denen ist es da am Hang eh irgendwie zu trocken oder sie werden überwuchert.
Noch drin sind Waldmeister, Moschuskraut, violette Geranium phaeum, vom Garten ausgewandert, violette Akelei, werden leider meistens von Passanten abgepflückt ::) , Campanula latifolia var macrantha, Digitalis lutea und Astrantia major, letztere leidet da aber schon ziemlich bei Trockenheit.
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Cydora, ich hatte tatsächlich ursprünglich oben am Zaun etliche Buchse gesetzt und mir schwebte damit so eine Art Cloudhecke vor, aber das hatte sich dann mit dem Zünsler erledigt. Es soll jetzt einfach aussehen wie ein natürlicher Saum, ich habe auch nicht wirklich viel Zeit, da draußen zu "gärtnern".
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Konstantina
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Re: Garteneinblicke 2025

Konstantina » Antwort #602 am:

Wie wunderschön :)
Ich habe ein Mal mit klebrigen Salbei und Lunaria rediviva probiert. Letztes Jahr gesetzt wurde es von Schnecken vollständig aufgefressen. Dieses Jahr trieibten sie aus um wieder gefressen zu werden.
Lou-Thea, hast du keine Schnecken dort?
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hobab
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Re: Garteneinblicke 2025

hobab » Antwort #603 am:

Weder Salvia glutinosa, noch der Lamium werden hier von Schnecken angerührt. Der Salbei wuchert mir zuviel und ist auch nicht wirklich sehr attraktiv- macht für mich nur Sinn in sehr großen und pflegeextensiven Gärten, mit anderen Ellbogengewächsen wie Tanacetum macrophyllum und Geranium phaeum.
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Re: Garteneinblicke 2025

Konstantina » Antwort #604 am:

Lamium wird bei mir auch von Schnecken nicht gefressen
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Immer-grün
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Re: Garteneinblicke 2025

Immer-grün » Antwort #605 am:

Salvia glutinosa wurde hier dieses Jahr auch ganz gut von Schnecken angefressen, wenn auch nicht komplett. ( Auf frisch Gepflanztes schiessen die Schnecken ja besonders gern los.)
.
Die Sonne hatte es heute schwer, da müssen andere Strahlen. ( Jetzt war ich mir zu 80% sicher der Kirschlorbeer soll weg, nach dem Foto ( 2) bin ich jetzt wieder unsicherer… ::)
Erst so 15.30 Uhr kam sie, das reicht dann nicht mehr für Sonne am Haus.
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Re: Garteneinblicke 2025

Starking007 » Antwort #606 am:

Kirschlorbeer ist doch nicht grundsätzlich schlecht!
Gruß Arthur
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goworo
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Re: Garteneinblicke 2025

goworo » Antwort #607 am:

@Immer-grün: das scheint ja eine wundervoll weitläufige Anlage zu sein, welchr jetzt im Herbst besonders zur Geltung kommt. :D Hast du schon mal weitere Übersichtsbilder gezeigt?
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Immer-grün
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Re: Garteneinblicke 2025

Immer-grün » Antwort #608 am:

Ich empfinde ihn auch nicht als grundsätzlich schlecht, aber er stresst mich. Bzw. der Schnitt. Kommt einfach immer zu kurz, obwohl ich mehrmals im Jahr denke, "Oh, der Kirschlorbeer, sollte man mal schneiden..." Darauf: "Heute geht's aber nicht, braucht zu viel Zeit." Plan: Im ausgehenden Winter schneiden (ich schneide sonst im Sommer). Ich höre jetzt schon die Stimme, "Du weisst schon, es gäbe auch Anderes (Besseres) zu tun?" Antwort: "Heute geht's nicht, muss endlich den Kirschlorbeer wieder mal schneiden." ;)
Wenn ich eine konkrete Idee/ Wunsch hätte, was dort pflanzen, wäre die Entscheidung wohl schon gefallen. Ich kann für die Stelle im Moment aber einfach nichts sehen. (bezieht sich auf Starking)
.
@goworo: Ich hatte auch schon Übersichtsbilder gezeigt, ist aber wahrscheinlich schon etwas her. Es ist weitläufig, aber auch ziemlich wildhaft. Bei deinem Waldrand den du kürzlich gezeigt hattest dachte ich, der Übergang vom Garten in den Wald, wie komponiert. Das ist hier doch deutlich grober. ;) Es hat jetzt eine Weile nicht mehr geregnet. Ich denke, das dient dem Herbstambiente hier jetzt grad.
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Re: Garteneinblicke 2025

polluxverde » Antwort #609 am:

... und Hein Mück singt mit dem Rotkehlchen um die Wette..
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AndreasR
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Re: Garteneinblicke 2025

AndreasR » Antwort #610 am:

@Lou-Thea: Naja, umpflanzen möchte ich eigentlich nichts, es sei denn, Unkraut hat sich überall breit gemacht und die Stauden sind völlig aus den Fugen geraten. ;) Ich bin ganz froh, dass die Pflanzen in den schattigeren Beeten einigermaßen gesittet wachsen, da muss man eigentlich nicht viel tun außer im Sommer gelegentlich mal wässern und ansonsten höchstens etwas ausputzen.

Dein Schattengarten ist ganz wunderbar, ich mag solche etwas verwunschenen Ecken sehr gerne, und die aktuelle Jahreszeit macht sie durch den Laubfall und den Nebel noch etwas verwunschener. Ein paar Immergrüne für den Winter sind auf jeden Fall eine gute Idee, egal ob nun symmetrisch oder nicht, ersteres sieht halt künstlicher aus, aber ein Garten ist ja ohnehin ein künstlicher Ort, mit mehr oder weniger natürlichen Bereichen. Und im Frühling können dann unterm noch nicht belaubten Kronendach die Frühlingsblüher auftrumpfen, das ist hier unter meiner großen Tanne leider etwas schwieriger als bei Laubbäumen.

@Immer-grün: Ja, mit dem Kirschlorbeer ist es so eine Sache, einerseits wird er oft zu mächtig und muss dann mühsam geschnitten werden, um ihn einigermaßen in Zaum zu halten, aber andererseits ist er auch denkbar unkompliziert, immergrün (im Winter sehr wichtig), und gibt einen wunderbaren Hintergrund ab, so wie auf Deinem herrlichen Foto mit dem färbenden Gras. Gerade, wenn man so weitläufige Flächen wie bei Dir hat, darf es auch gerne mal etwas "grober" zugehen, der gestaltete Garten läuft in der Natur aus, und man sieht gar keine künstliche Grenze wie Mauern, Zäune oder Hecken (dass man dann bisweilen wahrscheinlich Besuch von umherstreifenden Waldtieren bekommt, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

@polluxverde: Und da wir gerade bei Blättern sind, Dein leuchtend gelber Laubteppich ist in dieser so trüben und düsteren Jahreszeit sehr erquicklich. Die Vielfalt Deiner Chrysanthemen finde ich immer wieder erstaunlich, auch sie bringen noch einmal einen Glanzpunkt in den Garten, wenngleich ihre Blüten an einem der wenigen sonnigen Tage zu dieser Jahreszeit sicher nochmal viel schöner aussehen.

Auch hier hält die Novembertristesse mit viel Nebel nun Einzug in den Garten, aber noch leuchten die Herbstfarben an Bäumen, Sträuchern und Stauden, auch wenn der Zauber in ein, zwei Wochen endgültig vorbei sein wird. Daher bin ich gestern noch einmal mit der Kamera durch den Garten gewandelt und habe ein paar Eindrücke eingefangen.

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Die Blütenpracht der Astern ist nun weitgehend verschwunden, und nach und nach mischen sich immer mehr Brauntöne in die Szenerie. Neben dem goldgelben Laub der Haseln fällt nun auch die Herbstfärbung der Goldruten und des Goldfelberichs auf, auch der Cotoneaster horizontalis färbt sein Laub nun orange, dazwischen leuchten die kleinen roten Beeren, die bei den Vögeln sehr beliebt sind. Prunus 'Okame' leuchtet nun mit einer kupferroten Herbstfärbung, das kleine Bäumchen hat sich gut entwickelt und bleibt bisher zum Glück sehr schmal. Vor dem Gartenhaus glüht die neu gepflanzte Fothergilla gardenii, und am Acer palmatum 'Orange Dream' sind nur noch die vom Austrieb in diesem Sommer entstandenen Spitzen belaubt.

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Am Weg ums Haus färbt nun das Japanwaldgras, während die Funkien mittlerweile eingezogen sind. Die Fuchsien in den Töpfen blühen nach wie vor unermüdlich, bisher gab es zum Glück auch noch keinen Frost, so dass sie in dieser nun recht dunklen, schattigen Ecke noch für schöne Farbtupfer sorgen. Im schmalen Beet an der Terrasse habe ich eine Christrose nachgepflanzt, weil die andere über den Sommer verschwunden war, aber beim Buddeln stieß ich auf Wurzeln und Knospen - dieses Exemplar ist in den "Waldgarten" umgezogen, mal schauen, ob es sich noch erholt. Auch die anderen beiden Christrosen haben zahlreiche Blütenknospen, bald werden sie über den Laubteppich schauen und im Winter für Blüten sorgen, bis wieder die Schneeglöckchen den Staffelstab übernehmen.

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Hier an der Treppe, die in den Garten hinunter führt, wächst nicht viel, der Boden ist schlecht, steinig, und im Sommerhalbjahr teils sehr trocken, ansonsten ziemlich nass. Der Wurmfarn hat sich in vielen Exemplaren von selbst angesiedelt, auch der Goldfelberich darf hier ruhig wuchern, wohl fühlen sich außerdem Cyclamen, Arum italicum und ein paar Walderdbeeren, selbst der Efeu wuchert hier kaum, und muss nur einmal im Jahr etwas beschnitten werden. Auch hier sorgt das Laub der Haselnüsse nun für einen hübschen Teppich, bevor es dann irgendwann braun wird und verrottet.

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Am Fuß der Weigelie hatte ich vor ein paar Jahren drei Cyclamen hederifolium gepflanzt, die fand ich mal im Abverkauf bei Obi. Im Sommer ist es hier extrem trocken, der Wurzelfilz ist sehr dicht, und ein paar andere Stauden wie Kaukasus-Vergissmeinnicht, Geranium, Walderdbeeren und Co. bedrängen sie von allen Seiten, aber sie schlagen sich tapfer und blühen auch oft über einen langen Zeitraum von August bis in den November hinein - zwar nie sehr üppig, aber ein paar Farbtupfer gibt es immer. Auch die Weigelie blüht hier und da immer wieder mal nach, selbst jetzt zur Herbstfärbung und dem beginnenden Laubfall.

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Unten im Garten hält sich in einer Ecke tapfer der Kerzenknöterich, zwar etwas auseinandergefallen, aber auch er blüht zuverlässig bis zum ersten Frost. Vielleicht muss ich vor dem Winter doch noch einmal den Rasen mähen, wenn es mal trocken ist, ansonsten bleibt er über den Winter halt ein wenig struppig, die Beete sind ja ebenfalls ziemlich wild und lassen sich nur bei viel zu selten trockenem Winterwetter zurückschneiden. Ein Veilchen hat sich wohl etwas in der Jahreszeit geirrt und bezaubert mit einer von Tautropfen übersäten Blüte.

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Im Beet vor der Wand aus Goldruten am Zaun sind die Stauden einigermaßen aufrecht und standfest geblieben, hier leuchten gerade zwei Spiraea japonica, die ich ebenfalls sehr günstig im Abverkauf bei Obi erstanden habe. Im Sommer haben sie hübschen rosafarbene bis weiße Blütendolden, auch jetzt sind noch ein paar davon zu sehen, die Herbstfärbung ist dann ein spätes Highlight in dieser Ecke. Die Rudbeckien sind mittlerweile vollständig braun-schwarz geworden und sorgen mit ihren runden Blütenköpfen für Stuktur, irgendwann werden sich die Vögel daran vergreifen und die Samen aufpicken. Im Hintergrund leuchtet auch hier der Goldfelberich, der sich dort am Hang mal wieder zu sehr ausgebreitet hat, aber zumindest zu dieser ansonsten so trüben Jahreszeit für einen kleinen Glanzpunkt sorgt.

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Ins neu angelegte Beet unter der Tanne habe ich neben der versehentlich ausgebuddelten, bereits verblichen geglaubten Christrose ein neu gekauftes Exemplar gesetzt, was auch dort den ganzen Winter über für einen kleinen Glanzpunkt sorgen soll. Ein paar der Gräser sind immergrün, Hakonechloa färbt auch hier gerade, während das bunte Laub von Deutzia gracilis (für 3 EUR oder so bei Thomas Philipps mitgenommen) nun langsam abfällt. Dafür haben nun die Samenstände von Lunaria annua ihren großen Auftritt, für reichlich Nachwuchs ist bereits gesorgt, aber hier in der Ecke wächst auch nicht viel anderes, da bin ich froh, dass sie selbst knochentrockene Sommer ohne Gießen klaglos überstehen. :)
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Lou-Thea
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Re: Garteneinblicke 2025

Lou-Thea » Antwort #611 am:

hobab hat geschrieben: 8. Nov 2025, 16:59 Der Salbei wuchert mir zuviel und ist auch nicht wirklich sehr attraktiv- macht für mich nur Sinn in sehr großen und pflegeextensiven Gärten, mit anderen Ellbogengewächsen (...)
;D na dann wäre er hier ja genau richtig.
Alles andere außer Ellenbogengewächse hat hier kaum eine Chance.
Aber ist doch superpraktisch, im Grunde wächst alles von alleine, man muss nur ab und an etwas (na gut, etwas viel ) jäten. Schnecken gibt es hier Millionen durch die angrenzenden Wiesen, da müssen die Gewächse hier durch, diese Massen schaffen nicht mal die Enten im Zaum zu halten.
Salvia 'Amber' (S. glutinosa x S. bulleyana) steht hier seit ein paar Jahren, der ist schon immer zerfressen, aber nie komplett weg.

Immer-grün, das ist ja auch eine traumhafte Lage bei Dir!! Mit so wunderschönen alten Bäumen, herrlich.
Mir gefällt die Lorbeerkirsche dort, zumindest auf dem Foto, als schöner Übergang zwischen staudigem Vordergrund und Bäumen dahinter. Wenn Platz genug ist, warum nicht einfach wachsen lassen, freiwachsend sind die jedenfalls schöner als immer zurückgestutzt. Sicher freuen sich auch viele Vögel über einen sicheren Platz im Winter zwischen den schützenden Blättern. Verstehe aber, dass zuviel davon auch dunkel und bedrückend wirken kann.

Andreas, Tristesse sehe ich auf Deinen Bildern noch nicht, schließlich sind auch Brauntöne Farben, und die muss man eben jetzt feiern. :D Trist wird es erst, wenn all die Stängel und Blattreste abgeschnitten sind (oder hier nach frühem Pappschnee nur noch braune Matsche sind). Mir gefällt Dein Garten gerade sehr gut.

Ich schaue auch aus dem Fenster auf einige sehr dunkelbraune Rudbeckia triloba-Flecken, heuer durch den vielen Regen wahnsinnig hoch und dicht, aber dazwischen leuchten gerade im Moment die roten Köpfchen von etlichen Distelfinken...
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AndreasR
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Re: Garteneinblicke 2025

AndreasR » Antwort #612 am:

Die "Tristesse" habe ich auch eher auf den ständigen Nebel und die vielen Wolken bezogen, welche den letzten Garteneinblick getrübt haben. Der Garten an sich ist aber in der Tat schön, und dieses Jahr scheint die Herbstfärbung geradezu endlos zu sein. Teils ging es ja schon Mitte September mit der ersten Zaubernuss los, und jetzt leuchtet immer noch vieles sehr schön. Heute kam zur Abwechslung sogar einmal die Sonne heraus, so dass ich noch eine ganze Reihe von Fotos gemacht habe. Teils wiederholen sich zwar die Einblicke, aber ich habe versucht, auch mal ein paar andere Perspektiven zu wählen.

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Beginnen wir da, wo ich vor einer Woche aufgehört habe, nämlich am neu gestalteten Beetrand unter der Tanne. Dort habe ich noch zwei Helleboren versenkt, eine Christrose, und eine "Schneerose", laut Etikett eine Helleborus x ericsmithii. Mal schauen, wie die sich dort machen, vor allem letztere möchte gerne etwas trockener stehen, das sollte an dieser Stelle gewährleistet sein. Noch ist etwas Platz, vielleicht versenke ich noch ein paar Blumenzwiebeln vom Ramschtisch, oder mir fällt irgendwann noch etwas in die Hände, was dort hinpasst. Sehr schön sind auch die Silbertaler, die sich hier selbst in knochentrockenem Boden im Sommer behaupten und sich munter versamen. Etliche habe ich herausgerissen, der Rest darf dann den Winter über diese etwas dunklere Ecke aufhellen.

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Zwar hat Hamamelis 'Pallida' dieses Jahr nur wenige Knospen angesetzt, dafür hatte sie im Februar überreich geblüht, da hier aber mittlerweile vier Zaubernüsse stehen, sollte jedes Jahr eine für eine prächtige Blütenfülle sorgen. Der auf den Stock gesetzte Cornus 'Midwinter Fire' ist noch etwas klein, aber die rabiate Behandlung hat er offenbar gut überstanden und wird dort im Winter, wenn ich die Astern zurückgeschnitten habe, ebenfalls wieder schön leuchten. Der Winterschneeball hat reichlich Knospen angesetzt, ebenso Lonicera purpusii hinterm Gartenhaus. Zusammen mit Deutzia scabra 'Plena' (im unteren Bild) bilden beide auch meinen Sichtschutz gegen das nachbarliche Gerümpel, aber das Foto habe ich wegen der gerade beginnenden Herbstfärbung der Deutzie gemacht. :)

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Die Schattenbeete auf der Nordseite des Hauses schalten nun auch in den Wintermodus, Funkien und Co. sind eingezogen, Hakonechloa und Pfauenradfarn zeigen ihre Herbstfärbung, und alles ist mit buntem Herbstlaub bedeckt. Nun kommt wieder die große Stunde der Immergrünen, die auch im Winter für Struktur sorgen, und dazwischen spitzen überall die Schneeglöckchen, und auch die letztes Jahr gepflanzten Cyclamen coum treiben - wenn auch noch etwas zögerlich - endlich aus. Das Cyclamen purpurascens vom Lord im Vordergrund auf Bild 2 hat enorm an Größe zugelegt, letztes Jahr hatte das vielleicht eine Handvoll Blätter, nun sind es mehr als ein Dutzend.

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Herrlich war heute der Blick hinunter in den Garten, wo Stauden und Gehölze im goldenen Licht der tiefstehenden Nachmittagssonne noch einmal richtig schön aufleuchteten. Für die Jahreszeit ist es dort immer noch erstaunlich bunt, grün und üppig, da merkt man, dass die Pflanzen nach den (über-)reichlichen Regenfällen und den immer noch sehr milden Temperaturen sich nur allmählich auf die Winterruhe vorbereiten. Ab morgen soll es dann deutlich kälter werden, aber ich hoffe, dass die Temperaturen Anfang Dezember nicht völlig in den Keller stürzen, so wie vor ein paar Jahren einmal. So kann man aber die Herbstfärbung noch einmal in vollen Zügen genießen.

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Schön ist auch das Licht- und Schattenspiel, das einzelne Bereiche verdunkelt, andere regelrecht aufglühen lässt, wie hier z. B. Spiraea japonica 'Shirobana' (links im oberen Bild), die gerade orangerot hinter den Gräsern hervorleuchten. Zusammen mit den geschwungenen Beetkanten und meinen Baumscheiben bekommt der einst etwas langweilige Rasen nun nach und nach auch eine interessante Struktur als verbindendes Element zwischen allen Bereichen. Dadurch, dass an allen Seiten die Stauden, Sträucher und Bäume hoch aufragen, wird der Raum gefasst, und man kann quasi einen mäandernden Pfad entlanglaufen und so nach und nach alle Bereiche erkunden.

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Ein Blick zurück zum Haus zeigt die beiden großen Haseln nun fast vollständig entlaubt, Nachbars Salweide, die sich irgendwann ebenso wie die Haseln von selbst angesiedelt hat, leuchtet noch mit goldgelbem Laub in der Sonne. Auch die Weigelie neben der Treppe legt nun ihr Herbstkleid an, links leuchtet kupferrot Prunus 'Okame', und etwas eingezwängt zwischen Weigelie und Haselnuss hat auch der Cotoneaster horizontalis sich nun rotorange verfärbt. Das Beet am Hang ist ziemlich wild geworden, hier muss ich nächstes Jahr mal etwas aufräumen und vor allen wildgewordene Brombeeren, Kratzbeeren und andere Wucherer entfernen.

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Herrlich sind gerade die zahlreichen Wurmfarne, die sich auch alle selbst dort angesiedelt haben, solange es noch keinen Frost gibt, werden die Wedel noch eine Weile aufrecht stehen. Das muschelförmige Laub der uralten Bergenien tritt eigentlich nur im Winter richtig zu Tage, blühen tun sie nur äußerst selten, aber als Winteraspekt sind sie nicht zu verachten. Sogar Hemerocallis fulva zeigt dieses Jahr eine goldgelbe Herbstfärbung, in manchen Jahren ziehen sie recht farblos ein und werden dann schnell matschig-grau. Ich bin ganz froh, dass die letzten Regenfälle immer nur kurz waren, so versinkt der Garten nicht völlig im Matsch, sondern zeigt noch schöne Strukturen.

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Hier nochmal die Spiersträucher mit den Gräsern aus der Nähe, letztes Jahr waren die ziemlich rasch vom Wetter ruiniert worden, dieses Jahr bringen sie den Garten noch einmal richtig zum Leuchten. Sogar ein paar Blütendolden finden sich noch hier und da, eigentlich blühen die Spieren ja im Sommer. Zum Schluss zeige ich noch eine recht weitwinklige Aufnahme, die den unteren Garten in seiner fast vollständigen Ausdehnung zeigt. Man ist von allen Seiten von mehr oder weniger hoch aufragenden Pflanzen umgeben, was der Szenerie eine gewisse Geborgenheit verleiht, und auch wenn man in die Nachbargärten durchaus noch Einblick hat, sitzt man dennoch nicht auf dem Präsentierteller (auch wenn es mir relativ egal ist, was die Nachbarn über mich denken, wenn ich jahrein, jahraus im Garten herumwerkele ;) ). Hier wird es nie so aufgeräumt und aufwändig gestaltet wie in manch anderem Garten sein, sondern man fühlt sich stets inmitten der Natur.

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