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Düngewirkung von Kompost (Gelesen 28791 mal)
- thuja thujon
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Re: Düngewirkung von Kompost
Mit 20€ könnte man hinkommen bei der LUFA NRW: https://www.landwirtschaftskammer.de/lu ... garten.htm
Nur die Standardsachen machen lassen, P, K, Mg, pH-Wert vielleicht noch.
Wenn der Link oben so teuer ist hier anrufen: https://www.lufa-nord-west.de/index.cfm ... e/470.html
Für Stickstoff unterm Jahr reichen Nitratteststäbchen aus dem Aquarienbedarf usw.
Nur die Standardsachen machen lassen, P, K, Mg, pH-Wert vielleicht noch.
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gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- hobab
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Re: Düngewirkung von Kompost
Ich war dieses Jahr bei einem Vortrag bei Pflanzenschutzamt wo genau die Frage mit Phosphorüberschuss aufkam und die Antwort war dass dieser kein großes Problem sein, sonderen es eher eine leichte Unterversorgung gibt. Dein Link ist ein vielseitiger überblick für den ich keine Zeit habe - deswegen gehe ich ja zu solchen Vorträgen...Tempel-Hof-Gärtner hat geschrieben: ↑8. Dez 2025, 16:37Hmm...!?
Vgl. DBU-Abschlussbericht Studie 'Ressourcen- und klimaentlastender Abbau der Überdüngung von Hausgärten durch Biotonne und Öffentlichkeitsarbeit am Beispiel Berlin - Endbericht': "Insbesondere die Beetflächen sind speziell mit Phosphat zu rd. 60 % hoch überdüngt, Gemüsebeete zu 75%." (S.7, Kurzübersicht; 2022)
[https://opac.dbu.de/ab/DBU-Abschlussber ... ericht.pdf]
Insofern scheinen wir Streusandbüchsen-Hauptstadtbewohner (zumindest in "unseren" Gärten) keineswegs P-unterversorgt zu sein - falls sich die Zahl vom PSA auf nicht-Garten-Regionen bezieht. Aber das wäre ja dann in anderem Sinne ot...![]()
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Re: Düngewirkung von Kompost
Wirklich spannend!
Damit Du nicht alles lesen mußte, hatte ich ja auf die zentrale Zusammenfassung verwiesen bzw. DEN zentralen Satz zu diesem Thema bereits zitiert.
Aber eine 'leichte Unterversorgung'...!? Da müßten sich ja schon ziemlich viele Labore vermessen haben...
Hast Du noch Näheres zu dem Vortrag in Erinnerung: Wann, wo, wer? (vielleicht Info in PN?).
@Bodenuntersuchungen: LUFA-Nord-West war (2023) tatsächlich das günstigste, was ich gefunden hatte: 22,60 für die Standard-Untersuchung auf pH, P,K,Mg.
Und SEHR fix (1 Tag)...!
Damit Du nicht alles lesen mußte, hatte ich ja auf die zentrale Zusammenfassung verwiesen bzw. DEN zentralen Satz zu diesem Thema bereits zitiert.
Aber eine 'leichte Unterversorgung'...!? Da müßten sich ja schon ziemlich viele Labore vermessen haben...
Hast Du noch Näheres zu dem Vortrag in Erinnerung: Wann, wo, wer? (vielleicht Info in PN?).
@Bodenuntersuchungen: LUFA-Nord-West war (2023) tatsächlich das günstigste, was ich gefunden hatte: 22,60 für die Standard-Untersuchung auf pH, P,K,Mg.
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Re: Düngewirkung von Kompost
Votrag beim Pflanzenschutzamt selbst, Mohriner Allee, da gab es mehrere Referenten/Themen und ich meine das es die Antwort auf eine Frage aus dem Publikum war genau zum vermeintlichen Überschuss von Phosphor.
Ist mir auch nur im Gedächtnis geblieben, weil ich die Antwort nicht erwartet hatte.
Ist mir auch nur im Gedächtnis geblieben, weil ich die Antwort nicht erwartet hatte.
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- thuja thujon
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Re: Düngewirkung von Kompost
Vielleicht war da wieder so eine unklare Frage und ein mit zu viel Praxis überforderter Referent. Es gibt ja auch festgelegten Phosphor, Trockensituationen usw. Das Thema Phosphor ist ja nicht in 2 Sätzen zu fassen, das ist schon umfangreicher und sprengt sehr schnell das Wissen der diskutierenden Teilnehmer.
Also mal ohne Witz, das Thema ist wissenschaftlich noch nicht gelutscht. Ich verweise hier mal auf Steffens und andere.
https://www.deutsche-phosphor-plattform.de/
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- hobab
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Re: Düngewirkung von Kompost
Frage und Antwort waren nicht ungenau, aber das ich weiß narürlich nicht wo untersucht wurde. Es ging um Gärten, aber das ist halt ein weiter Begriff. Intensive Gemüsekultur ist was ganz anderes als größere Gärten in denen die Kundschaft nie düngt.
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Re: Düngewirkung von Kompost
Uiii...thuja thujon hat geschrieben: ↑9. Dez 2025, 23:19 Vielleicht war da wieder so eine unklare Frage und ein mit zu viel Praxis überforderter Referent. Es gibt ja auch festgelegten Phosphor, Trockensituationen usw. Das Thema Phosphor ist ja nicht in 2 Sätzen zu fassen, das ist schon umfangreicher und sprengt sehr schnell das Wissen der diskutierenden Teilnehmer.
Also mal ohne Witz, das Thema ist wissenschaftlich noch nicht gelutscht. Ich verweise hier mal auf Steffens und andere.
https://www.deutsche-phosphor-plattform.de/
immer wieder überraschend, auf welchen Hochzeiten Du alles tanzen kannst, aber der Global-Verweis auf eine Webseite und ihren derzeitigen Hutaufhaber mit seinem nationalen P-Recycling-Konzept (KI-generiertes "Wissen"... *gg*) in SO einem Zusammenhang ist SO eigentlich auch entbehrlich...
Um es mal vielleicht etwas handhabbarer zu machen (zumal wir nicht darüber zu spekulieren brauchen, ob die im Berliner Pflanzenschutzamt vertretene Meinung dadurch "objektiviert" wurde, dass man diese Zahl vielleicht mit Werten aus generationenlang ungedüngten Gärten [falls es sowas gibt?] "verschnitten" hat, um das Problem erstmal klein zu rechnen):
Kann man den P-Überschuss (der Dich, tt, offenbar schon vor 10 Jahren dazu bewogen hat, Zahlen ernst - und von lieb-gewonnenen Gewohnheiten Abstand zu nehmen und zu HANDELN) irgendwie in Brutto- & Netto-Werte übersetzen?
Will sagen: Alles was da (brutto) IST, was also die Zahlen einer Bodenuntersuchung hergeben, ist ja nicht zwingend auch pflanzen-verfügbar (mal unter der natürlich völlig theoretischen Annahme, ein Boden wäre ohne Düngung im Null-Stadium und alles, was Pflanzen verbrauchen, müßte zugegeben werden).
Gibt's da ne Daumenregel, wie viel von dem Brutto-Wert auch netto "hinten raus", also bei den Pflanzen ankommt? Provokativ gefragt: Braucht man vielleicht sogar einen gewissen Überschuss, damit ausreichend viel verfügbar ist - oder ist 1 Gramm vorhandenes P auch 1:1 pflanzenverfügbar ...?
Die "gute Nachricht" in der Praxis ist ja zum Glück: So ein auch x-facher P-Überschuss ist dank der Verlagerungs-(Auswaschungs-)Trägheit dieses Nährstoffes und seiner Nicht-Agressivität für das Pflanzenwachstum nicht zwingend wirklich gefährlich.
Aber nochmal auf ner Ebene drüber drüber nachgedacht: Habe von einem P-Problem bislang eher unter umgekehrtem Vorzeichen gehört, von wegen Endlichkeit dieser Ressource. Mit dem Wissen um sein ja wirklich massives Übervorhandensein in gärtnerisch / landwirtschaftlich genutzten Böden und seinem mäßigen Abbau durchs Erntegut wundert mich dieser Gedankengang nun ein bisserl, denn das sorglose ÜBERdüngen war / ist ja nicht nur ein Fänomen im Hobbygartenbereich, sondern WAR es zumindest auch in der Landwirtschaft, bis es dort als Problem erkannt wurde (Stichwort Eutrophierung). Aber auch da gilt ja: Was man hat(te), hat man und die Abbaubarkeit in Kleinst-Prozenten ist ja in der Natur des Stoffes selber und nicht abhängig davon, ob er in (zu viel) Kompost-gedüngten Kleingärten oder auf (zu viel) Gülle- & Kunstdünger-überdüngten Äckern ausgebracht wird / wurde: WARUM ist angesichts dieser vorhandenen Überschüsse ein Mangel (zumindest einer in absehbar überschaubaren Jahrzehnten) dann überhaupt ein Problem-Thema...?
Und nochmal ganz konkret anhand Deiner Zahlen (tt) gefragt: Wenn Du nach 10 Jahren der nicht-Zufuhr nun schon bei einem so nahezu traumhaft niedrigen Wert von 16mg/100gr angekommen bist: Wo bist Du vor 10 Jahren gestartet und welche durchschnittliche (prozentuale und / oder gemessen in mg) Abbaurate bei nicht-mehr-Zufuhr ergibt sich daraus per annum?
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Re: Düngewirkung von Kompost
War vorher nicht nötig. In Schrebergärten sieht man eigentlich, was möglich ist, wenn man sich die anderen Gärten anschaut.Tempel-Hof-Gärtner hat geschrieben: ↑9. Dez 2025, 15:07 Klingt so, als hättest Du noch nie eine gemacht (Bodenanalyse)...!? *staun*
Beim jetzigen Garten wollte ich's immer mal machen, war mir aber nie sicher, wo ich beproben sollte.
(Selten genutzter) Gemüsegarten, Vorgarten, Obstbäume? Solange es wächst, mach ich mir eher weniger nen Kopf und eigentlich waren andere Dinge wichtiger, z.B. Haus abzahlen.
Also jetzt, wo ich etwas Luft habe, erstmal Phosphattest bzw. eine kleine Bodenanalyse im Gemüseteil.
Ein Bekannter schwört aber auf seinen selbst produzierten Kompost und knallt jedes Jahr richtig gut drauf. Nach allem hier gelesenen wahrscheinlich komplett überdüngt und deshalb wächst nichts richtig.
Daß sein Problem selbstgemacht ist, kriege ich in den aber nicht mehr rein. Der kennt's nicht anders und macht jedes Jahr dasselbe.
Öhöm, leicht unflexibel der Gute.
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Re: Düngewirkung von Kompost
Überdüngung durch Kompost halte ich für unwahrscheinlich. Ich würde eher auf Stickstoffmangel tippen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- hobab
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Re: Düngewirkung von Kompost
Ich hab das Gefühl, wir reden hier alle ein bisschen aneinander vorbei. Thuja geht von Gemüsegärten aus, da glaube ich gerne, dass der Kompost reichlich Nährstoffe enthält, zumal wenn er dann noch mit Küchenabfällen gefüttert wird.
Bei größeren Gärten ist der Anteil der Küchenabfälle minimal, der große Teil des Kompost entsteht aus Laub und Unkraut, was dann noch ordentlich Stickstoff reinbringen könnte ist natürlich Rasenschnitt. Je nach Art des Rasendüngers, dann eben auch Phosphor und Kalium.
Ob der Kompost nun 3 cm oder auch mehr aufgetragen werden kann, hängt doch komplett davon ab, wie hoch der Anteil gedüngter oder nährstoffhaltiger Masse ist. Wenn der Laubanteil bei weiten überwiegt, würde ich mir jetzt keinen großen Kopf drüber machen, wie viel Kompost ich auf die Fläche verteile. Auch Gehölzflächen kriegen bei mir nicht regelmäßig Mehrnährstoffdünger, sondern, wenn überhaupt, hauptsächlich Stickstoff.
Bei größeren Gärten ist der Anteil der Küchenabfälle minimal, der große Teil des Kompost entsteht aus Laub und Unkraut, was dann noch ordentlich Stickstoff reinbringen könnte ist natürlich Rasenschnitt. Je nach Art des Rasendüngers, dann eben auch Phosphor und Kalium.
Ob der Kompost nun 3 cm oder auch mehr aufgetragen werden kann, hängt doch komplett davon ab, wie hoch der Anteil gedüngter oder nährstoffhaltiger Masse ist. Wenn der Laubanteil bei weiten überwiegt, würde ich mir jetzt keinen großen Kopf drüber machen, wie viel Kompost ich auf die Fläche verteile. Auch Gehölzflächen kriegen bei mir nicht regelmäßig Mehrnährstoffdünger, sondern, wenn überhaupt, hauptsächlich Stickstoff.
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- thuja thujon
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Re: Düngewirkung von Kompost
Wenn das ironisch gemeint ist hat das seine Berechtigung und wenns nicht ironisch gemeint war auch.
Das ist ja das doofe und der Grund, warum da keiner über Jahrzehnte mal mit dem Thema aufgeräumt hat. Ist komplizierter.
Also viel Kompost (mehr als 3 Liter pro Quadratmeter) hat erstmal zur Folge, dass man am Gemüse oder den Stauden nichts oder kaum was sieht. Da ist Kali, Magnesium und vor allem Phosphor (im Überangebot), aber die Wirkung von denen sieht man nicht an den Pflanzen. Was man aber erahnen kann, ist wenn der Kompost und damit der Kohlenstoff im Frühjahr erstmal für Bakterienwachstum sorgt, sich da so gar kein freier Stickstoff an die Pflanzenwurzel traut. Weil nur den freien Stickstoff sieht man, wächst was oder nicht. Durch Mikroorganismen gebundener Stickstoff hat keine Wirkung auf die Pflanze, nicht verfügbar.
Kompost hat leider den Nachteil, erstmal so gut wie keinen N zu liefern. Der Kompost-Stickstoff wird über Jahre freigesetzt, etwa die Hälfte vom enthaltenen ist wirklich Pflanzenverfügbar, die andere Hälfte verpufft. Im ersten Jahr nach der Gabe sind das gerade mal 4% vom enthaltenen N. Das sieht niemand, viel zu wenig. Man düngt also, weil welche sagen man könne/müsse das, und man sieht aber nichts davon.
Und so düngt man mehr, weil es tut sich ja nichts. C/N-Verhältnis, weit und eng, wir erinnern uns, freier N. Man gibt mit immer mehr Kohlestoff durch den Kompost rein, verschiebt C/N. Man gibt immer mehr von dem was man nicht sieht, muss ja stimmen was gesagt wurde, tuts aber nicht, und damit gibt man auch die extrem hohen Mengen Phosphor, die man ja nicht sieht.
Soweit aus Sicht des Anwenders also alles ok. Bis dann mal die Umweltschützer kommen und fragen, wo denn der ganze Phosphor in den eutrophierten Gewässern herkommt. Ja, durch Starkregen und den Phosphorreichen Schlamm spülts in die Kanalisation usw und am Schluss stirbt deswegen die Ostsee, Algenblüte und so. Das ist dann der Punkt, wo man mal drüber nachdenken könnte.
Hat man dann 20 oder 30 Jahre lang Kompost gegeben, jedes Jahr so die gut doppelte oder vierfache Menge von der Empfehlung, also eher einen 10 Liter Eimer pro Quadratmeter, hat man mit den Jahren auch irgendwann den Humusgehalt vom Boden auf 8 oder 12% erhöht. Und da dreht sichs dann irgendwann mit dem freien Stickstoff. Weil man ja auch die Mikroorganismen im Boden daraufhin selektiert hat. Und da wird dann mit jedem % Humus x g Stickstoff frei. Unkontrolliert, je nach Witterung. Da gabs manche Bodenproben mit über 50g freien Stickstoff pro Quadratmeter (300g Blaukorn, absurd hoch). Das reicht für 3 mal Blumenkohl bzw der kann das in einem Jahr noch nicht mal aufnehmen. Da gibts sozusagen die Überschüsse im Herbst, die noch für 5 Jahre Salat reichen würden. Geht über Winter aber ins Grundwasser, also nix mit ins nächste Jahr nehmen. Auch daran (Nitrat) stirbt die Ostsee ein bisschen, aber nicht so schlimm wie beim Phosphor.
Sieht der Hobbygärtner aber immer noch nicht, nicht an den Pflanzen.
Düngt halt weiter mit Kompost, weil soll ja wachsen.
Tuts aber immer noch nicht, weil Kompost kein echter Stickstoffdünger ist, sondern Mehrnährstoffgrunddünger und deshalb auch irgendwann der Salzschaden kommt. Phosphor 40 fach überdosiert, Stickstoff je nach Jahreszeit und Wetter im Mangel, gerade im Frühjahr, wenn es wachsen soll, dann fehlt er, weil Boden kalt, im Herbst, wenn er nicht mehr gebraucht wird, im Übermaß vorhanden, weil Boden ist warm und feucht. Dann pH-Wert zu hoch, Spurennährstoffe im Mangel von der Verfügbarkeit her, Zink und ähnliches was der Kompost halt auch mitbringt aber im krassen Übermaß, kurz, alles nicht rund.
Früher hat man gesagt man macht fruchtbare Böden, die Pflanzenwachstum ermöglichen, auch über Jahre. Bodenfruchtbarkeit usw.
Und dann kam das mit der Eutrophierung, der Überdüngung, und deswegen sollte man da langsam wieder Abstand davon gewinnen und nicht den Boden düngen, sondern die Pflanzen, und diese Bedarfsgerecht ernähren, nicht mästen.
Kompost kann dazu beitragen, aber wenn man Wachstum an den Pflanzen sehen möchte, Kompost maßvoll verwenden und fürs Auge mit Stickstoffdüngern ergänzen.
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