Ja, ein gesunder, unaufgeregter Umgang ist sicherlich angebracht. Die tatsächliche Infektionswahrscheinlichkeit liegt ja deutlich unter den oft genannten 30 %, da es sich um eine bedingte Wahrscheinlichkeit handelt, die von mehreren Faktoren abhängt:
1. Die Wahrscheinlichkeit, eine Zecke zu erwischen, die überhaupt Borrelien in sich trägt (je nach Region ca. 10–30 %).
2. Die Übertragungswahrscheinlichkeit, die stark vom Zeitpunkt der Entdeckung und Entfernung der Zecke abhängt.
3. Andere Faktoren, wie beispielsweise das Vorhandensein von aktiven Antikörpern durch eine frühere Infektion.
4. Übertragung bedeutet nicht zwangsläufig Infektion
Das Vorkommen von Borrelien in Zecken schwankt kleinräumig sehr stark und kann bis zu 30% betragen. Nach Untersuchungen aus Deutschland und der Schweiz wurde nach einem Zeckenstich bei 2,6 bis 5,6% der Betroffenen eine Borrelien-Infektion nachgewiesen, charakterisiert durch die sogenannte Serokonversion, also das Auftreten von Antikörpern im Blut. Nur ein kleiner Teil der Infizierten erkrankt. Insgesamt ist bei 0,3 bis 1,4% der Zeckenstiche mit Krankheitssymptomen zu rechnen
Laut RKI liegt das Risiko, nach einem Zeckenstich (unabhängig vom Stadium) an Borreliose zu erkranken, bei ca.
0,3 % bis 1,4 %. Das deckt sich mit deiner Beobachtung.
Was Gummistiefel angeht, denke ich auch, dass sie einen guten Schutz darstellen. Es kommt aber letztlich darauf an, wie man sich im Unterholz oder auf Wiesen bewegt.
Ich hatte einmal das Vergnügen, eine ganze Reihe von Zecken am Bauch oberhalb des Gürtels zu entdecken, obwohl ich Gummistiefel trug. Der Grund war, dass ich gelegentlich knien musste und die Tiere so über die Hose nach oben gelangten. Seit diesem Erlebnis sprühe ich auch mein T-Shirt und den obereb Bereich der Hose mit Icaridin ein und stecke es fest in die Hose