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Blattgeruchspflanzen? (Gelesen 217 mal)

Von Anbau, Aufbewahrung und Anwendung bis zur Magie am Wegesrand. Thematisch nicht immer klar von Stauden, Gemüse, Atelier, Gartenküche bzw Gartenmenschen u.ä. zu trennen, ist hier der Treffpunkt für die Kräuterfans.
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Microcitrus
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Blattgeruchspflanzen?

Microcitrus »

Gibt es abgesehen von Blüten-Umherduftern auch Pflanzen, die nur mit Blättern oder Rinde Gerüche verströmen? Nicht wenn man mit der Hand durchfährt, nein, einfach Umgebungsbereicherer.

Die Frage kam im Erfurter Danakil Wüsten- und Urwaldhaus auf, fast perfekte Inszenierung mit Schmetterlingen, Wind, weichen Wegen und Wind- und Urwaldgeräuschen aus Lautsprechern. Bloß die Nase bekam nichts ab.
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hobab
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Re: Blattgeruchspflanzen?

hobab » Antwort #1 am:

Dazu fallen mir zuerst Cercidiphyllum ein - da entsteht der Geruch durch zersetzende Blätter - oder die typischen Gerüche ätherischen Öle als Verdunstungsschutz bei Mittelmeergewächsen. Wozu der typische Harzgeruch in Kiefernwäldern steht weiß ich nicht. Aber da der Geruch als solcher meistens keine Funktion hat, besteht für Pflanzen auch keine Notwendigkeit Energie darin zu stecken. Tagetes minuta beispielsweise riecht meiner Meinung nach nur wenn man sie berührt, dann aber extrem stark: vielleicht als Warnsignal?
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oile
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Re: Blattgeruchspflanzen?

oile » Antwort #2 am:

Ich würde in Bezug auf Gerüche nicht von dem Riechvermögen menschlicher Nasen ausgehen.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Hyla
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Re: Blattgeruchspflanzen?

Hyla » Antwort #3 am:

Da die meisten Düfte eher Botenstoffe sind, z.B. wenn die Pflanzen um Hilfe rufen, werden wir sie kaum riechen können, weil sie nicht für uns als Empfänger gedacht sind.
Mir fallen außer dem Lebkuchenbaum nur noch Eukalyptusbäume ein, die auch ohne Berührung duften sollen. Ich war aber noch nie in Australien und kann's nicht aus eigener Erfahrung berichten.
Vielleicht noch der Diptam?
Meist ist zumindest Luftbewegung, also ein Bewegen und Reiben der Blätter nötig.
Liebe Grüße!


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Re: Blattgeruchspflanzen?

hobab » Antwort #4 am:

Häufig ist der Geruch eher chemischer Verdunstungsschutz wie bei vielen Pflanzen heiss-trockener Regionen, oder Anschreckung wie bei Brassicacea oder eben Tagetes. Mit unserer Nase riechen wird da vielleicht nicht die Einzelpflanzen, aber ein ganzes Kohlfeld stinkt schon erbärmlich.
Wobei die menschliche Nase unterschätzt wird, neue Untersuchung sagen, dass sie gar nicht so schlecht ist. Und nebenbei: Ziegen riechen auch nicht viel besser.
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Re: Blattgeruchspflanzen?

Konstantina » Antwort #5 am:

Meine Artemisia lactiflora duftet wenn ich einfach daneben stehe und sie nicht berühre. Auch bei kühlen Temperaturen. Ich bin süchtig danach
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Re: Blattgeruchspflanzen?

thuja thujon » Antwort #6 am:

Eigentlich sind die Gerüche Pestizide. Zumindest die ätherischen Öle und ähnliches was aus Isopreneinheiten aufgebaut ist dient zur Schädlingsabwehr, auch das Kiefernharz ist zum Schutz vor Borkenkäfern usw. Und beim Kohl die Senfbombe ist auch nur Pestizid.

Verdunstungsschutz ist es jedenfalls nicht, das ist nicht effektiv genug. Die Pflanzen müssen schon die Atemöffnungen schließen, um nicht so viel Wasser zu verlieren.

Pheromone, ja, gibts, aber warum sollten die die Pflanzen aussondern? Das ist doch eher was für Insekten.
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Re: Blattgeruchspflanzen?

Hyla » Antwort #7 am:

Daß Pflanzen bei Schädlingsbefall die Feinde dieser Schädlinge zu Hilfe rufen, ist doch allgemein bekannt und durch viele Versuche wissenschaftlich bestätigt. ???
Liebe Grüße!


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Re: Blattgeruchspflanzen?

blueyesblue » Antwort #8 am:

Hanf :P
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Re: Blattgeruchspflanzen?

thuja thujon » Antwort #9 am:

Hyla, ja, aber nicht mit Pheromonen. Sonst haben die Nützlinge nur Kinder kriegen im Kopf und nicht fressen. Also Lockstoff ja, Pheromon nein.
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Re: Blattgeruchspflanzen?

oile » Antwort #10 am:

blueyesblue hat geschrieben: 6. Dez 2025, 12:04 Hanf :P
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Re: Blattgeruchspflanzen?

hobab » Antwort #11 am:

Für den Verdunstungsschutz durch ätherische Öle gibt es scheints mehrere Erklärungen, einmal reduzieren sie die Transpiration, indem sie die Luftfeuchtigkeit um die Pflanze erhöhen und den Gasaustausch verringern, dann verringern sie wohl auch die Wasserabgabe intern - wobei natürlich klar ist, das selbst bei eingeschränkter Photosynthese noch Wasser abgegeben werden muss.
Und das der Geruch Frassfeinde abschreckt - dafür muss der Geruch natürlich signalisieren ‚giftig‘ , ob es das dann wirklich ist, sei dahingestellt.
Bei Hanf stimmts, den esse ich nie wieder…
Aber da reicht ehrlich gesagt schon der Geruch nach drei Wochen getragenen Männersocken zur Abschreckung.

Als Signalstoff fällt mir der Tabak ein, wo bei Befall, glaub ich, es sogar ein zweistufiges System gibt, das erst zur Bildung von Nicotin führt (bei Befall benachbarter Pflanzen) und dann noch Schlupfwespen der Frassfeinde oder sowas anlockt.
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Re: Blattgeruchspflanzen?

Hyla » Antwort #12 am:

thuja thujon hat geschrieben: 6. Dez 2025, 12:08 Hyla, ja, aber nicht mit Pheromonen. Sonst haben die Nützlinge nur Kinder kriegen im Kopf und nicht fressen. Also Lockstoff ja, Pheromon nein.
Da ich mir nicht sicher war und nur aus der Erinnerung was beitragen konnte, habe ich Pheromone absichtlich nicht genannt.


Schnell mal gegoogelt: https://pb.pharmazie.uni-halle.de/ansch ... 1_2199270/
Man sieht, es könnte sogar nützlich sein.
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Re: Blattgeruchspflanzen?

thuja thujon » Antwort #13 am:

hobab hat geschrieben: 6. Dez 2025, 12:19 Für den Verdunstungsschutz durch ätherische Öle gibt es scheints mehrere Erklärungen, einmal reduzieren sie die Transpiration, indem sie die Luftfeuchtigkeit um die Pflanze erhöhen und den Gasaustausch verringern, dann verringern sie wohl auch die Wasserabgabe intern
Das dürfte ins Reich der Mythen gehören. Eine Lösemittelwolke erhöht keinen Wassergehalt und unter Freilandbedienungen sind diese Wolken recht windanfällig. Also selbst wenn die Kohlenwasserstoffwolke die Feuchtigkeit zurück aufs Blatt drückt, ist das mit dem nächsten Windstoß Geschichte. Selbst Harnstoffspritzungen, welcher hygroskopisch ist, also Wasser anzieht, sind nicht dafür bekannt, Trockenstress effektiv mildern zu können.

Das zB Rosmarin bei Hitze oder Trockenstress mehr ätherische Öle produziert, hat andere Gründe.

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Re: Blattgeruchspflanzen?

Microcitrus » Antwort #14 am:

oile hat geschrieben: 6. Dez 2025, 12:11
blueyesblue hat geschrieben: 6. Dez 2025, 12:04 Hanf :P
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hobab hat geschrieben: 6. Dez 2025, 10:33 Dazu fallen mir zuerst Cercidiphyllum ein - da entsteht der Geruch durch zersetzende Blätter - oder die typischen Gerüche ätherischen Öle als Verdunstungsschutz bei Mittelmeergewächsen.
Kakaoschalen als Mulch müsste man auch ständig erneuern, frisch duften sie zu stark und nach einem Regenwaldregen verschwindet der Duft (den auch nicht jeder mag) bald.

Duft ohne Berührung angeblich bei dieser Duftgeranie

Vielleicht generell Pflanzen, die harzig sind?

Was gäbe es da noch?
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