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Wer kennt Bihutherm? (Gelesen 7853 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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melosty
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Re:Wer kennt Bihutherm?

melosty » Antwort #15 am:

@knorbsHallo, meinen Garten musst du dir als rechteckigen-fast quadratischen - Gemüsegarten vorstellen. Es stehen zwar noch Rhabarber, zwei Stachelbeerhochstämme und ein Weinstock darin, der Rest sind aber Kräuter und Gemüsepflanzen. Ich habe noch ein Grundstück, das furchtbar schweren Lehmboden hat, auch als Garten und ich tu mir dort beim jährlichen Umgraben ungeheuer schwer. Dort habe ich bereits einen ca. 1 m breiten Streifen mit der Hühnermisteinstreu aus Hobelspänen letztes Jahr gemulcht und ich konnte die Tage nicht glauben, wie gut der Boden sich dort schon verbessert hatte. Habe jetzt meine Himbeeren dort gepflanzt und werde sie mit Rindenmulch abdecken. aber zurück zu Garten 1: Sandig ist der Boden nicht, aber es ist Gartenboden von ganz leichter Konsistenz. Soweit ich weiß, haben meine Eltern vorher auch nur sporadisch gedüngt....und das wahrscheinlich nicht mit allzu viel organischem Material. Ganz früher kam ab und an mal Kompost rein, aber die letzten Jahre (schätze mal 10) nicht mehr.
knorbs
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Re:Wer kennt Bihutherm?

knorbs » Antwort #16 am:

also gemüse soll da rein. dann würde ich trotzdem mit holzhäcksel dick mulchen + gleichzeitig viel hornspäne mit untermischen um bei der zersetzung das stickstoffungleichgewicht aufgrund des weiten c/n-verhältnisses des holzhäckselgutes zu kompensieren. du wirst hervorragenden dauerhumus erhalten, der die wasserspeicherkapazität des bodens deutlich verbessert. gießen muss man natürlich trotzdem, aber sicherlich entschieden weniger als jetzt. holzhäcksel bekommst für ein trinkgeld in großen mengen z.b. bei baumpflegediensten.
z6b
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melosty
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Re:Wer kennt Bihutherm?

melosty » Antwort #17 am:

Danke für guten Rat und den Tipp mit dem Holzpflegedienst :-* :D...ob der bei uns auch so heißt... ???Werd mich mal umgucken.
knorbs
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Re:Wer kennt Bihutherm?

knorbs » Antwort #18 am:

baumpflege ;D. in den gelben seiten mal nachschauen. ich beziehe häckselgut von so einem + bekomme es geschenkt, der fahrer erhält ein trinkgeld.
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nicoffset

Re:Wer kennt Bihutherm?

nicoffset » Antwort #19 am:

@ KnorbsWarum erzielt man nur mit schwer Verrotbarem Dauerhumus? Wenn man z.B. jahrelang mit Rasenschnitt mulcht - gibt es dann keinen Dauerhumus, nur Nährhumus? Die Wikipedia-Seite verwirrte mich etwas, da dort auch von Mulchhumus gesprochen wird und den gibt es - sofern ich es richtig verstanden habe - v.a. bei Material mit weitem C/N Verhältnis. Und Mulchhumus sei nicht so toll (noch auf einer anderen Seite gesehen).Hilf mir!
knorbs
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Re:Wer kennt Bihutherm?

knorbs » Antwort #20 am:

Die Wikipedia-Seite verwirrte mich etwas, da dort auch von Mulchhumus gesprochen wird
ich hab dort nichts von mulchhumus gelesen ::)
Niedermolekulare Kohlenhydrate und Proteine werden schnell zersetzt, komplexe Verbindungen wie Cellulose oder Lignin werden langsamer abgebaut. Daher verweilen bestimmte Humusbestandteile nur wenige Wochen oder Monate im Boden (Nährhumus)
(quelle)man muss ja kein studierter bodenkundler sein um das nachvollziehen zu können...wenn ich grasschnitt aufbringe, dann wird dieser durch mikroorganismen sehr schnell umgebaut. wenn das nicht gerade reine grasschnitthaufen sind, verrottet grasmulch noch innerhalb desselben vegetationsjahres + was siehst du dann an humus? eine leichte bodenverfärbung vielleicht. selbst wenn du einen grashaufen über entsprechend längere zeit verrotten lässt bleibt vergleichsweise wenig humussubstanz übrig. mach das mal mit der gleichen menge holzhäcksel (hoher lignin + cellulose-anteil)...das dauert zwar etwas länger, aber da kannst du dann von humus sprechen...ich mach morgen mal ein foto um das zu demonstrieren.
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nicoffset

Re:Wer kennt Bihutherm?

nicoffset » Antwort #21 am:

Mullhumus! *auf die Stirn klatsch* Irgendwie hab ich mich in den letzten Tagen etwas zu sehr mit Mulch befasst. Freud entschuldigt mich.Offensichtlich geht meinem Hirn jegliche Logik ab, aber ich dachte mir:Schnell verrottbares Material x z.B. 6 in einem bestimmten Zeitraum = letztlich DauerhumusLangsam verrottbares Material x 1 im gleichen Zeitraum = DauerhumusOffensichtlich ist dem nicht so, ich bin aber zu doof, das nachvollziehen zu können. Das langsam verrottbare Material braucht doch einfach länger, um zu verrotten, das heisst, der sich aufbauende Humus hat anfangs mehr feste Bestandteile als der mit dem schnell verrottbaren Zeugs. Oder ist das der Unterschied?Dauerhumus = Humus mit festen BestandteilenNährhumus = sehr feinkörniger HumusAuch nicht, oder? Bin gänzlich verwirrt und freu mich auf die Fotos.
knorbs
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Re:Wer kennt Bihutherm?

knorbs » Antwort #22 am:

so hier die versprochenen fotos.foto1 zeigt einen bereich, der 2008 noch ein streifen einer queckenwiese war. braunerdeboden, sandig, keine bindigen anteile. boden ziemlich verdichtet, mit dem spaten kam man ohne großen kraftaufwand nur wenige cm rein. kein vorheriges umgraben, kein entfernen des queckenrasens, einfach frisches holzhäckselgut aufgebracht. für meine pflanzen bevorzuge ich häckselgut mit hohem nadelanteil. in dem fall war es hauptsächlich douglasienshredder. in 2009 habe ich nochmals holzhäckselgut aufgebracht, da sich die vorherige mulchschicht schon ziemlich gesetzt hatte. deutlich zu erkennen der ursprüngliche sandige braunerdehorizont, darüber die schon gut vererdete mulchschicht aus 2008 + darüber die dunkle (weil nasse) schicht aus 2009, die aber auch schon gut verrottet ist. mulchschichtdicke nach setzung ca. 17 cm.Bodenschichtung Mulchfoto2 ein detailfoto der oberen/mittleren bodenschicht (etwas vermengt). deutliche vererdung + auch mit vermischung des sandigen braunerdebodens durch diverse bodentiere (durchmischt mit sandkörnchen), hauptsächlich wohl durch regenwürmer. die noch nicht vollständig zersetzten holzigen anteile sorgen für lockerung + gute durchlüftung. keinerlei dünger zugegeben. je nach pflanze setze ich entweder direkt in diese mulchschicht oder mit direkten anschluss des wurzelballens an den unterboden. null probleme. an der stelle stehen paeonia anomala. 2 davon hatte ich im sommer mitten in der wachstumszeit von einer anderen stelle ausgegraben (vergleichbare bodensituation) + dort reingesetzt. die zeigten noch nicht mal das übliche schlappen der blätter.Holzhäcksel - Verrottunggrasschnitt macht keinen solchen boden. ich habe versch. plätze im garten, wo ich regelmäßig grasschnitt aufbringe. der boden ist halt etwas braun, vom gras keine spur mehr. gras kann auch keine derartigen huminstoffe aufbauen wie das lignin- + cellulosereiche holzige material, weil seine geringe masse wg. des engem c/n-verhältnisses zum überwiegenden teil von den mikroorganismen metabolisiert + für den eigenen aufbau verwendet bzw. mineralisiert wird.um zum threadthema wieder zurückzukommen...dieses bihutherm mag zur dauerhumusbildung geeignet sein. aber welche mengen brauche ich + was kosten die? eine kleinlasterfuhre häckselgut kosten mich 10 euro trinkgeld ;D
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max.
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Re:Wer kennt Bihutherm?

max. » Antwort #23 am:

eindrucksvolle fotos, knorbs.meinem sandigen boden im gemüsegarten täte solcher dauerhumus auch gut - schon um das dauernde gießen etwas einzuschränken. meinst du, die doch eher stickstoffbedürftigen gemüsepflanzen bräuchten nach aufbringen und oberflächlicher einarbeitung von solchem holzhäcksel noch zusätzlichen stickstoff, etwa als depotdünger?
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pearl
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Weinbauklima im Neckartal

Re:Wer kennt Bihutherm?

pearl » Antwort #24 am:

auf jeden Fall Hornspäne.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
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