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Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“? (Gelesen 129031 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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knorbs
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Re:Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“?

knorbs » Antwort #225 am:

hm...also mir erschliesst sich der ganze aufwand immer noch nicht. wenn ich einen dicken haufen grasschnitt aerob anrotten lasse + dann auf flächen verteile sieht dass ähnlich aus. dazu muss ich aber weder eimer noch irgendwelche mittelchen kaufen und irgendein procedere veranstalten...einfach graskorb ausschütten + je nach witterung eine woche oder mehrere warten. warum um aller welt erst anaerob mit milchsäurebakterien silieren + den prozess dann völlig umdrehen + dann aerob verrotten lassen? vielleicht notwendige vorverdauung für magenkranke aerobier im boden?kommt mir spontan der vergleich in den sinn: prolo-weg: "wenn ich in mein auto einsteigen will, dann öffne ich die fahrertür, steig ein, dreh den zündschlüssel rum, fahr los"...der bokashi-weg:..."ich kauf mir für teueres geld ne aluleiter plus antirutschauflagen für die trittbretter + stelle freudig fest, dass ich zwar mit etwas aufwand nun über das offene schiebedach auf den fahrersitz komme, aber dafür stellt sich jetzt ein supertolles neues fahrgefühl beim losfahren ein" ::)
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nicoffset

Re:Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“?

nicoffset » Antwort #226 am:

*kreisch* du wirst ja richtig kreativ! ;D ;D Also: Beim Silieren, Gären, Fermentieren, anaerob vor sich hinrotten entsteht ein Mehrwert. Ist ja beim Sauerkraut - so sagt man - auch so.So jedenfalls seh ich das.
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Gartenlady
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Re:Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“?

Gartenlady » Antwort #227 am:

Meine Erfahrungen mit Grasschnitt als Mulchmaterial sind sehr schlecht - olfaktorisch zumindest und sonst auch, es zersetzt sich nicht, stinkt stattdessen vor sich hin. Grasschnitt kommt nur auf den Kompost und muss auch dann mit groberen Dingen vermischt werden, damit es nicht fürchterlich zu stinken anfängt.So ist das jedenfalls bei mir, obwohl ich nur wenig Rasen habe.
nicoffset

Re:Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“?

nicoffset » Antwort #228 am:

Das überrascht mich. Ich mulche schon seit drei Jahren damit und zwar meist viel zu dick (also gemäss Literatur). Trotzdem riecht da nix und ich muss laufend Nachschub liefern. ???
knorbs
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Re:Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“?

knorbs » Antwort #229 am:

Also: Beim Silieren, Gären, Fermentieren, anaerob vor sich hinrotten entsteht ein Mehrwert
stimmt...beim googeln komme ich mit den stichworten "vergärung biomasse" i.d.r. bei der gewinnung von biogas heraus. alles o.k., ist das der grund bzw. benefit aus der aktion?..."biogaserzeugung unter wohnraumbedingungen"?
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knorbs
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Re:Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“?

knorbs » Antwort #230 am:

habe auch null problemo mit rasenschnitt...rasenfläche so ~500m². ich schmeiss das zeugs aus dem vollem fangkorb meistens hinter meine erhöhten waldbeete zwischen zaun + beet... war erst letztens in der ecke...kein halm mehr sichtbar. da roch auch nichts in der zeit der verrottung.
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pearl
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Re:Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“?

pearl » Antwort #231 am:

dummerweise bin ich jetzt doch mal hier rein geraten. Es hat sich gelohnt! knorbs ist einfach wunderbar! Ihn von dieser Seite kennen zu lernen ist mir ein Vergnügen. :D Aber den Gegenstand, um den manche hier kreisen, den kann ich nicht zu fassen kriegen. Ich lese den ersten Beitrag und folge dem link. Rätselhaft, rätselhaft. Wie soll ein so kleiner Behälter in einem normalen Haushalt funktionieren und was soll das Tellerchen und was kommt da unten dann heraus?Gut, Japaner sind kleiner. Und essen vielleicht auch die Reste alle auf. Ok, Japaner haben auch die Tradition alles zu verwerten und im Alten Japan sind sie mit den Inhalten der Nachttöpfe in den Gemüsegarten gegangen. Vermutlich machen sie das in den Zen Klöstern auch heute noch.Aber, aber. Der Beutel gefriergetrocknete Bierhefe daneben soll das Ding in Gang bringen? In der Küche? In der winzig kleinen Tokioter Wohnung? UUUUaaaaah! Kinder ich sage euch, wer jahrelang dem Dunst der Bruträume mit den Schüttelapparaturen möglichst schnell entkommen wollte, wer in den Ecken rumlungernde alte Eppendorfgefäße mit unbeschreiblichen Inhalten gesehen hat ... Dann zeigt Elis einen Boka ... Haufen. Ja, so sehen gehäckselte Gartenabfälle aus. Und? Die Welt ist voller Wunder! Nachdem wir die Physik und die Technik inklusive Raumfahrt als oberstes Zeitgeistprinzip hatten, ist jetzt ein Biowahn ausgebrochen. Die Gentechnik und die Mikrobiologie. Besser als der Chemiebaukasten für die kleinen, denn Bio oder Organic kann man im riesengroßen Maßstab machen.Aber Kinder, ich sage euch, lasst die Japaner in der Beziehung aus dem Spiel. Wir haben hier seit ein paar Millionen Jahren schon die richtigen Mikroorganismen, die funktionieren einwandfrei und erstklassig. Man kanns nicht für möglich halten!Ich für meinen Teil machs lieber umgekehrt, ich exportiere nach Japan deutsches 60er Jahre Design. Ein grünes Utensilo zum Beispiel. Und bei meinem Kompost im Wald- und Wiesengarten, da muss ich ganz besonders umsichtig sein. Denn ich habe dort die Äskulapnatter. Eine sehr seltene Schlangenart, die auf Trockenmauern und Komposthaufen angewiesen ist und immer weniger Rückzugs- und Eiablageplätze findet. Weil es zu wenig Menschen gibt, die solche Biotope noch pflegen. Die vernünftige Kompostplätze anlegen und schöne Haufen aufbauen, die im Frühjahr und Sommer ruhen dürfen.Die Äskulapnatter ist mit einigen anderen Reptilien vergesellschaftet, die alle dringend klassische Komposthaufen zur Eiablage brauchen. Blindschleichen und Eidechsen und andere Nattern ...Wer wirklich biologisch denkt, der denkt in großen Zusammenhängen und in langen Zeiträumen und an alle Lebewesen eines Lebensraums, die winzig kleinen, wie die großen. Aber natürlich, wenn einem einmal wirklich bewusst wird, was in der nicht offensichtlichen quasi unsichtbaren Welt alles so los ist, da kann man schon mal vor Begeisterung den Kopf verlieren. Aber so klein ist die Welt unter den Füßen gar nicht. Das größte identifizierte Lebewesen ist ein Halimasch. Tonnenweise lebt er in den Wäldern Amerikas, überspannt Berge und Täler und futtert sich dort langsam durch den Humus.Gute Nacht, und schlaft recht schön. ;D
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
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Nina
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Re:Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“?

Nina » Antwort #232 am:

Pearl, du bist zwar zu anderen Uhrzeiten munter - aber was du schreibst gefällt mir. :D Nur das grüne Utensilo hättest du wirklich nicht nach Japan exportieren müssen. :P
nicoffset

Re:Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“?

nicoffset » Antwort #233 am:

Denn ich habe dort die Äskulapnatter. Eine sehr seltene Schlangenart, die auf Trockenmauern und Komposthaufen angewiesen ist und immer weniger Rückzugs- und Eiablageplätze findet. Die Äskulapnatter ist mit einigen anderen Reptilien vergesellschaftet, die alle dringend klassische Komposthaufen zur Eiablage brauchen. Blindschleichen und Eidechsen und andere Nattern ...
Also gibt's die Äskulapnatter erst, seitdem Komposthaufen angelegt wurden? ...Eh eine Frage, die mir in letzter Zeit im Kopf rumspukt:Seit wann legen die Menschen bewusst Komposthaufen (so, wie wir sie heute kennen) an? Gibt es jemanden hier, der das weiss, ohne es bei Tante Gugel nachschauen zu müssen?Stelle mir gerade folgendes Gespräch vor:"He, du! Hast du schon mal probiert, deine Gartenabfälle zu sammeln, auf einen Haufen zu schichten und so verrotten zu lassen? Wenn du diese Erde ausbringst, dann verbesserst du den Boden und düngst die Pflanzen. Seit ich das mache, habe ich viel grössere Ernten!"" ??? Warum soll ich mir die Mühe machen und alles irgendwo zuerst aufschichten, wenn ich's als Mulch auch einfach auf den Beeten liegen lassen kann? Nee, nee, lass mal die Kirche im Dorf, du! ::) "oder so ...
Günther

Re:Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“?

Günther » Antwort #234 am:

Also: Beim Silieren, Gären, Fermentieren, anaerob vor sich hinrotten entsteht ein Mehrwert. Ist ja beim Sauerkraut - so sagt man - auch so.
Was ist der "Mehrwert"?Sauerkraut ist haltbar und genießbar. Gut.Silage für Tierfutter ist auch eine Konservierungsmöglichkeit, teilweise sogar für sonst unbrauchbare Abfälle (Rübenblätter z.B.).Aber Silage zu machen, um das Zeug nachher erst doch auf die Beete zu geben?Ein zusätzlicher Arbeitsschritt, wofür?Purer kurzer Rasenschnitt ist sowohl auf dem Beet als auch auf dem Kompost ziemlich unbrauchbar - kurzfristig. Mein Wiesen(!)schnitt ist relativ lang, relativ gemischt (nicht nur Gras), und landet auf dem Komposthaufen, bisweilen sogar etwas angetrocknet. Null problemo.
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Re:Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“?

partisanengärtner » Antwort #235 am:

Liebe Pearl, deine wissenschaftliche Ausbildung in allen Ehren aber Blindschleichen sind lebendgebärend (in dem Fall ovoviviparie auf schlau) ;D ;D ;D 8), sie lieben allerdings sicher die Wärme und das Nahrungsangebot, kommen aber ganz gut ohne zurecht.. Komposthaufenähnliche Strukturen kann man auch in der unbeeinflußten Natur finden. Anschwemmungen von Wasserpflanzungen und sich in Mulden ansammelndes Material gehen vermutlich auch. Der Mensch räumt halt mehr auf und da ist ein Komposthaufen ein guter Ersatz.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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Re:Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“?

nicoffset » Antwort #236 am:

(Will Axel und Pearl nicht unterbrechen, drum ganz schnell:Günther, bin keine Ernährungswissenschaftlerin und keine Ärztin, weiss es also nicht, sondern glaube nur: Die Milchsäurebakterien tun unserer Darmflora gut. Kann mir vorstellen, dass sie dem Boden ebenso gut tun. Ansonsten: siehe mein letzter Post, zweiter Abschnitt ... ;) )
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partisanengärtner
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Re:Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“?

partisanengärtner » Antwort #237 am:

Da hab ich noch einen kleinen Nachtrag. Eins der wenigen"wilden" Schlangengelege (wahrscheinlich Ringelnatter) die ich gefunden habe war in einem alten Misthaufen. Die sind glaub ich älter als menschliche Komposthaufen. Soll es doch einige Megaherbivoren gegeben haben (noch geben?)die regelrechte "Klos" benutzen d.h. den gleichen Platz zum abkoten verwenden.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
Günther

Re:Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“?

Günther » Antwort #238 am:

Günther, bin keine Ernährungswissenschaftlerin und keine Ärztin, weiss es also nicht, sondern glaube nur: Die Milchsäurebakterien tun unserer Darmflora gut. Kann mir vorstellen, dass sie dem Boden ebenso gut tun. Ansonsten: siehe mein letzter Post, zweiter Abschnitt ... ;) )
Milchsäurebakterien sind bereits in der normalen Darmflora.Zumindest bei mir existieren gewisse Unterschiede zwischen dem Inneren meines Darmes und dem Boden im Garten...Milchsäurebakterien - deren gibts gar zahlreiche Arten, auch im Menschen, und nicht nur im Darm - sind mikroaerob, sprich, sie vertragen fast keinen Sauerstoff. Damit haben sie im Boden sowieso keine Chancen....
knorbs
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Re:Erfahrung mit Küchen-Komposter „Bokashi“?

knorbs » Antwort #239 am:

genau günther...also nahrung für die aerobier im garten...quasi das sahnehäubchen zum dessert ;D
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