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Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen (Gelesen 14391 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
Ich grübele schon lange darüber, wie am besten Farben beschrieben und bestimmt werden. Vermutlich werden Farben unterschiedlich empfunden - was dem einen blau, dem anderen grün ist dem nächsten türkis und dann wieder welches türkis - grünlich oder bläulich? Was ist z.B. enzianblau? Wenn ich mich durch die vielen blauen Enziane googele, dann habe ich auch dort verschiedene Blautöne, zumindest empfinde ich das so. Wo hört hellblau auf und fängt mittelblau an? Wie wird das von Fachleuten gehandhabt, Staudengärtnern z.B., die ihr Sortiment evtl. in einem Katalog farbbenennen oder entsprechenden Fachleuten bei Sichtungen wo ja auch Blütenfarben benamst werden. Werden vielleicht Farbfächer zu Hilfe genommen, die zu Bestimmungszwecken an die Blüten gehalten werden und wenn ja welche (genormt?) oder ist das alles pi mal Daumen durch Bauch, würfeln oder sonstwas?
Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
Ich kenne die Colour Charts der Royal Horticultural Society. Ist aber wohl eher etwas für Profis.
Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
Wie diffizil die Farbenbestimmung sein kann, hab ich erst so richtig erkannt, als ich ein "warmes Lindgrün" zum Anstreichen unseres Flurs zusammenmischen lassen musste ...Bristlecones Profitipp scheint mir daher unumgänglich ...
Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
Hallo Waldschrat !Tatsächlich ist es so daß jeder alle Farben anders sieht.Die für die Farbwahrnehmung im Auge verantwortlichen Zäpfchen sind logischerweise nicht kalibriert, und nur so könnte die gleiche Farbthemperatur von allen Augen gleich wahrgenommen werden ...Servus !Ich grübele schon lange darüber, wie am besten Farben beschrieben und bestimmt werden. Vermutlich werden Farben unterschiedlich empfunden - was dem einen blau, dem anderen grün ist dem nächsten türkis und dann wieder welches türkis - grünlich oder bläulich? Was ist z.B. enzianblau?
Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
Solche Farbkarten sind wohl wirklich nur für Profis (möglicherweise auch für Angeber....).Für Lacke udgl. gibts die RAL-Farbkarten/-fächer.Die "normalen" Gärtner schreiben ab oder nehmen eben " pi mal Daumen durch Bauch ", und wenn ich an so manche Versandkataloge denke....
Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
Wenn ich was nicht kann, dann sind es die Farben beschreiben. Bei einzelnen Arten mag das ja noch zu verschmerzen sein, bei Iris oder Hems sollte schon genauer vorgegangen werden. Da hilft die Nr. der Colour Charts vielleicht sehr gut. Ob dies der Kundschaft dienlich ist, weiß ich nicht. Außerdem sind die Farben zu jeder Tageszeit in einem anderen Licht zu sehen und werden demnach auch anders empfunden. Und dann kommt noch die UV-Strahlung dazu. Ein Enzian in der Alpenwelt hat ein richtiges Enzianblau, während dasselbe Individuum in Holland nicht annähernd an seine Alpenfarbe herankommt. Umgekehrt wirken viele Stauden aufgrund des anderen Lichteinfalles in Großbritannien viel plastischer und auffälliger, während man im süddeutschen Raum Probleme mit denselben Farben bekommt. Darum vielleicht können bei uns eine Menge Leute mit Pastellfarben nichts anfangen, sie sind ihnen zu langweilig.
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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
Sehr hilfreich ist auch das 'Taschenlexikon der Farben' von A. Kornerup und J.H. Wanscher. Ich habe das Buch damals noch für günstig Geld am Anfang meines Studiums gekauft. Jetzt wird es für horrende Preise auf Amazon angeboten. :oDas Buch ist jedenfalls immer noch sehr hilfreich.
GG: Im Garte schuffte isch guet gäg' de Speck uf de Hufte.
Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
Tageszeit und Lichtverhältnisse könnten bei Farbkarten berücksichtigt werden, Könnten. Leider verhalten sich Farbkarte und z.B. Blütenblatt oft durchaus unterschiedlich....
Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
die blütenfarbe ist ja im gegensatz zur farbkarte auch kein anstrich, sondern ein changieren von vielen farblichen mikrointervallen. man sollte sich vielleicht besser im möglichst genauen beschreiben üben. das ist aber auch nicht leicht...
Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
Und noch dazu meist nicht konstant über die Blütezeit.Von Umwelteinflüssen (Temperatur, Feuchtigkeit, Ernährung, ...) ganz zu schweigen.
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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
"Tageszeit und Lichtverhältnisse könnten bei Farbkarten berücksichtigt werden, Könnten. Leider verhalten sich Farbkarte und z.B. Blütenblatt oft durchaus unterschiedlich...."Das habe ich auch schon feststellen müssen; Ideallösungen sind hier (Wie meist) nicht möglich.Hinzu kommt, dass "maschinelle" Augen (ich meine die von Fotokameras) wieder ein anderes Farbempfinden haben - so können analoge Kameras mit Filmbasis Blau kaum "korrekt" wiedergeben, und digitale Kameras haben große Probleme mit Purpurtönen. Nicht zu reden von der Druckwiedergabe der Farben...
Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
am besten, man überläßt das thema den lyrikern.
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Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
Dann ist es wenigstens garantiert nicht mehr objektiv.
Re:Farbbeschreibungen/-empfindungen/-bestimmungen
Na ja... Ich frage mich (selbst leicht farbenblind), wozu eine sehr hohe Genauigkeit von Blütenfarbenbeschreibungen tatsächlich benötigt wird. Wie schon von anderen geschrieben, wird manche Blüte solchen (temporären) Zustandsbeschreibungen (selbst wenn diese korrekt wären) ohnehin nur in einem gewissen Maße gerecht.Von daher bin ich auch der Meinung, dass eine Farbbeschreibung nach der Formel ".... sehr ähnlich RAL .... " für die Praxis ausreichen sollte (RAL-Classic = 213 Farben).Wer's noch etwas perfekter versuchen will, kann sich ja des NCS-Farbschemas bedienen (Siehe NCS Farbnavigator) auf der NCS-Homapage.Für beide Farbsysteme gibt es auch (aufwändige) Software, die für einigermaßen richtige Farbwiedergabe auf Monitoren und Druckgeräten sorgen kann. Aber wozu braucht das der "Normalsichtige" (was immer der sieht.....)?Dann ist es wenigstens garantiert nicht mehr objektiv.
"Berater" sein ist nicht sehr schwer und obendrein lohnt es sich mehr....