aber offenbar haben selbst die notleidenden den luxushabitus übernommen: lieber bequem die reste aus dem müll klauben, als selbst anbauen oder stoppeln gehen (wobei kaum irgendwo in berlin noch zu stoppeln wäre)...
thegardener hat geschrieben:Ich habe gerade die Jahrespacht überwiesen :Für 390m²sind das 525 Euronen für das Jahr , Strom ist da nicht mit drin . Der Abstand für die schrottige Laube war ein Harz IV Jahressatz ...
So ganz so einfach scheint es mir in einer Großstadt nicht zu sein, mit stark eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten einen Garten in erreichbarer Nähe haben zu können. So viel kann man auf dem Grund in ein paar Jahren gar nicht anbauen, um Pacht, Nebenkosten und Abstandszahlung wieder rauszuholen, geschweige denn, dass bei Thegardeners Beispiel noch Einsparungen durch den Anbau von Obst und Gemüse möglich sind. Solch einen Garten kann man vielleicht nur unter ziemlichen Einschränkungen weiterfinanzieren, wenn man ihn vorher schon hatte und dann in Hartz IV gerät. Er wird dann nur unter Verzicht auf wichtige andere Dinge weiterzuhalten zu sein und damit zum Luxusgut.Für Menschen ohne finanzielles Polster, die im Harz IV Bezug sind, wäre aber der Neueinstieg ins Gärtnern, mit den Preisen wie oben, so gut wie unmöglich. Zumindest mal, was den Abstand angeht. Bei Kleingarten-Anlagen, die evtl. kostengünstiger sind, werden vermutlich endlos lange Wartelisten bestehen. Wie in den meisten Großstädten. Kölner Freunde von mir haben jahrelang auf einer Warteliste gestanden für einen Kleingarten. So einfach ist das also in Ballungsräumen nicht mit dem Gärtnern ud schon gar nicht bei finanziell stark eingeschränkten Möglichkeiten. Da bedarf es schon Einiges an Erfindungsreichtum und Einsatz. Für Kleinstädter, oder Menschen in ländlichen Regionen ist es doch etwas einfacher mit einem Garten. Aber auch da rechnet es sich finanziell erst mit der Zeit, falls alles Erforderliche neu angeschafft werden muß. Die Anzahl der Menschen, die z. B. aufgrund Wirtschaftskrise oder anderer Gegebenheiten unverschuldet in Armut geraten, ist groß und wird zahlenmäßig immer größer. Es kann so gut wie Jeden treffen, da muß man sich nix vormachen. Schön, wenn derjenige, der einen gepachteten Garten hat, ihn dann weiter halten kann. Wünschenswert wäre es, wenn derjenige, der Einen möchte, ihn trotz stark eingeschränkter finanzieller Möglichkeiten auch pachten könnte.