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Cypripedien und andere Gartenorchideen (Gelesen 520853 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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türkenbund
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen

türkenbund » Antwort #495 am:

Ich habe jetzt noch ein paar Cypripedien erhalten und getopft. Da der Boden gerade wieder aufgetaut ist, stelle ich mir die Frage, ob ich sie auspflanzen soll, mit oder ohne Topf oder besser frostfrei überwintern soll.
Ich würde einen genügend grossen Topf nehmen und die Pflanzen erst einmal frostfrei und das Subtrat relativ trocken halten.Ich vermute das sie das dauernde einfrieren und auftauen nicht verkraftet.Gruss Rudolf
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Phalaina
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen

Phalaina » Antwort #496 am:

Stehen die Cyps noch in Laub, oder sind sie in der Ruhephase? Falls sie nicht gerade frisch aus der Flasche gekommen sind, bisher jahreszeitengemäß gezogen wurden und sich daher jetzt in Ruhe befinden, würde ich sie in an einem vorbereiteten Pflanzort in (gut angefeuchtetes) Substrat einsetzen, wenn das Wetter wieder offener ist, und danach vorsichtig andrücken oder mit Chinosol anfeuchten. Wenn die Pflanzen geschützt werden müssen, dann eher gegen übermäßige Nässe. Frost schadet den weitaus meisten Arten und Hybriden nicht, im Gegenteil! :)
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türkenbund
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen

türkenbund » Antwort #497 am:

Stehen die Cyps noch in Laub, oder sind sie in der Ruhephase? Falls sie nicht gerade frisch aus der Flasche gekommen sind, bisher jahreszeitengemäß gezogen wurden und sich daher jetzt in Ruhe befinden, würde ich sie in an einem vorbereiteten Pflanzort in (gut angefeuchtetes) Substrat einsetzen, wenn das Wetter wieder offener ist, und danach vorsichtig andrücken oder mit Chinosol anfeuchten. Wenn die Pflanzen geschützt werden müssen, dann eher gegen übermäßige Nässe. Frost schadet den weitaus meisten Arten und Hybriden nicht, im Gegenteil! :)
Das meinte ich auch mit dem dauernden einfrieren und auftauen. Der Wechsel von nass( aufgetaut) und trocken( gefroren).Ich glaube nicht das die Pflanzen jetzt noch im Laub stehen!! ;D ;D ;D ;D ;D
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Phalaina
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen

Phalaina » Antwort #498 am:

Normalerweise stehen sie nicht im Laub, aber es gibt ja Leute, die ziehen Erdorchideen im Keller unter Kunstlicht. ;)
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türkenbund
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen

türkenbund » Antwort #499 am:

Normalerweise stehen sie nicht im Laub, aber es gibt ja Leute, die ziehen Erdorchideen im Keller unter Kunstlicht. ;)
Also ich glaube nicht das Cypripedien, und darum geht es hier, sich im Keller kultivieren lassen. Und schon gar nicht jahreszeitlich "bescheissen" lassen.Aber das ist nur meine Meinung!!!!
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Phalaina
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen

Phalaina » Antwort #500 am:

Doch es geht, wie ich aus eigener Erfahrung beurteilen kann. Ich habe selbst mal vor einigen Jahren Cyps ausgesät - die Flaschen lagerten hierbei zunächst im Dunkeln und wurden später im Keller unter Kunstlicht gesetzt, wohin nach der Entnahme auch die Jungpflanzen kamen. Auch ältere Pflanzen kann man im kühlen Kellerklima kultivieren - die Methode ist aber nur da erfolgreich, wo der Kellerraum nicht zu trocken/warm ist. ;) Absolut entscheidender Faktor ist jedoch die Einhaltung einer mehrmonatigen Ruhepause mit Temperaturen unter 5 °C. Ist der Keller zu warm, läßt sich dies durch einen Kühlschrank realisieren, wenn man keine zu großen Bestände hat (ansonsten braucht man eben einen Kühlraum 8) ). Insgesamt ist der Aufwand zur Haltung von Cyps im Keller relativ hoch und deshalb nur bei Jungpflanzen gerechtfertigt.
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sokol
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen

sokol » Antwort #501 am:

Danke für eure Antworten. Die Cypripedien sind in der Ruhephase. Also lieber regengeschützt draußen, als geschützt bei 0°-5°C "drinnen".
LG Stefan
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hansihoe †
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen

hansihoe † » Antwort #502 am:

Ich würde bei dem herrschendem Dauerfrost keine erhaltenen Cyps ins Freie geben (aussetzen oder in Töpfen). Schon gar nicht eher seltenere oder schwierigere Cyps! Ich stelle sie einfach nur kalt (so 0°C), eventuell könnte man die Töpfe während einer Tauperiode an das rauhere Klima im Freien gewöhnen. Ein Auspflanzen wird in der nächsten Zeit wohl sowieso nicht möglich sein (gefrorener Boden).Hans
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sokol
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen

sokol » Antwort #503 am:

Danke Hans, ich hab es mich auch nicht getraut, auch wenn der Pflanzplatz heute nur oberflächlich gefroren war.Aber die Kältewelle soll ja heftig werden und lieber setzte ich sie im Frühling raus.
LG Stefan
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türkenbund
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen

türkenbund » Antwort #504 am:

Das war auch die ganze Zeit meine Rede!!!!! ???
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Phalaina
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen

Phalaina » Antwort #505 am:

Aber die Kältewelle soll ja heftig werden und lieber setzte ich sie im Frühling raus.
Ja, im Moment sieht es leider auf absehbare Zeit nicht nach einer längeren Periode mit offenerem Wetter aus. :-\ Sind die Cyps im Freiland untergebracht, macht es einen großen Unterschied, ob ausgepflanzt oder im Topf. Im letzteren Fall ist die Pflanze deutlich größeren Temperaturschwankungen ausgesetzt, als im Ort und Stelle ausgepflanzt im Beet, hier unter Umständen noch von einer Schneedecke geschützt. Mir ist zum Beispiel eine etablierte, das heißt über Jahre hinweg im Topf gezogene Pflanze von Cyp. formosanum in einem Winter durch einen raschen Wechsel von Frost- und wärmeren Temperaturen hinweggerafft worden - trotz Unterbringung des Topfes in einem an der Hauswand südseitig aufgestellten, im Winter aber nicht von der Sonne erreichten Frühbeet. Nach solchen Erfahrungen würde ich Töpfe immer an einem Ort aufstellen, an dem die natürlichen Temperaturschwankungen nur sehr abgemildert auftreten. Eine Aufstellung von Cyp-Töpfen in meinem frostfrei gehaltenem Kalthaus erwies sich auch als suboptimal. Dieses bekommt zwar von November bis Januar durch ein beschattendes Wohnhaus kaum Sonnenlicht ab, erwärmt sich dann aber bei Sonneneinstrahlung ab Februar/März rasch auf Temperaturen von 20 °C und mehr. Diese Wärme mögen zwar die mediterranen Orchideen, aber bekommt den Cyps nicht gut, sondern läßt vorzeitig austreiben, weswegen sie wegen der Spätfrostgefahr sich wiederum im März/April auch nicht gut auspflanzen lassen. ::) Deswegen war ich auch dazu übergegangen, Jungpflanzen in sauberen Gefäßen und Substraten im Kühlschrank zu überwintern, oder eben größere Stücke direkt auszupflanzen, wenn es die momentane Witterung eben zuläßt. ;)
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türkenbund
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen

türkenbund » Antwort #506 am:

Ich darf ohne Übertreibung ca 400 Cypripedien mein Eigen nennen.Eher mehr. Die meisten sind ausgepflanzt. Es müssten aber ca 150 Pflanzen sein die in grösseren Töpfen stehen.Bekanntlich war ja der letzte Winter mit bis zu -30 Grad und mehr eine grosse Herausforderung. Auch für die ausgetopften.Die in Töpfen hatte ich etwas gegen Frost geschützt, standen aber im Freien.Durch Schusselei meinerseits " vergass" ich so ca 30 Töpfe. Es waren dies unter anderem calceolus, fasciolatum, kentuckiense.Diese Töpfe habe ich erst durch wegräumen einer Palissade " gefunden"da ich einen Strauch zurückschneiden musste.Und alle waren am austreiben. Ich muss dazu sagen das es alles adulte Pflanzen waren.Sogar acaule überstand den Frost ohne Probleme. Allerdings war es durch eine mehrlagige Noppenfolie geschützt.Soviel zur Frosthärte von Cypripedien.Ich kenne eine Gärtnerei hier in der Gegend die hat Cypripedien im 16er Topf im Freien und ungeschützt.Gruss Rudolf
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen

Phalaina » Antwort #507 am:

Sehr beeindruckende Sammlung, Rudolf! :D Werden von den Pflanzen eigentlich auch Absaaten durchgeführt?Ich stimme voll zu - die Frosthärte von Cypripedium ist sehr ausgeprägt, als deutliche Anpassung einer Gattung mit holarktischer Ausbreitungstendenz, die meist nur in Gebirgen in südlicher gelegene Gebiete vorstößt. Ich möchte aber noch ergänzen, dass für die Winterhärte in Kultur nicht nur die absolute Temperaturtoleranz, sondern auch das Vernalisierungsverhalten eine wichtige Rolle spielt, denn die Empfindlichkeit gegenüber tiefen Temperaturen nimmt bei einer Pflanze in der Austriebsphase nach Abschluss des Vernalisationsprozesses deutlich zu. Typisches und oft kultiviertes Beispiel ist eben Cyp. formosanum, das auf Grund seiner Herkunft aus Taiwan diesen Prozess früh abschließt, damit auch zeitig in den Austrieb geht und somit durch Spätfröste gefährdeter als andere Arten ist. Aber selbst vom heimischen Cyp. calceolus habe ich Bilder in Erinnerung, auf denen Pflanzen zu sehen waren, die von einem Spätfrost massiv geschädigt worden waren (Verlust von Blütenknospen und einem Teil des Laubes).
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen

türkenbund » Antwort #508 am:

Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Wenn die Vegetationsperiode schon weit fortgeschritten ist kommen bei Spätfrösten fast alle Cypripedien zu Schaden. Überhaupt formosanum und japonicum. Die ich auch aus genau diesem Grund nicht kultiviere. Am wenigsten macht es der regina aus da sie ja erst austreibt wenn manch andere schon blühen.Bei gutatum bin ich ganz froh wenn es länger kalt ist, um so sicherer blühen sie.Eine sehr grosse Rolle spielt meines Erachtens auch das Substrat in dem sie sitzen. So ist meines sehr locker aufgebaut. Aber ein jeder macht halt die Erfarhrung und der andere diese.Absaat mach ich im Prinzip keine ausser es sind Pflanzen darunter die etwas aus der Art geschlagen sind oder besonderst schön sind. LG Rudolf
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Re:Cypripedien und andere Gartenorchideen

Phalaina » Antwort #509 am:

Ja, Substrate und das örtliche Mikroklima spielen eine große Rolle. Wow, Cyp. guttatum :o - es wurde mir als schwierig berichtet, weil es mit der Länge der Kälteperioden in unseren mitteleuropäischen Wintern nicht immer zufrieden sei. Wie sehen Deine Erfahrungen aus?Säst Du Deine Pflanzen selbst aus, Rudolf? :)
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