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ausgewilderte Exoten (Gelesen 13514 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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Staudo
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ausgewilderte Exoten

Staudo »

Zur Diskussion, was man mit eingeführten Pflanzen- und Tierarten machen sollte, könnte man aber vielleicht einen eigenen Neozoen/Neophyten-Thread eröffnen?
marcir hat geschrieben:Zusatz über Nandus - Ausgebüxtnicht ganz unproblematisch!
Das mache ich doch glatt - und schreibe dazu, dass ich es bedenklich finde, wenn sich solche Tiere breitmachen. Bei uns fallen derzeit vor allem Mandarinenten auf, die in ganzen Schwärmen auf Flüssen und Gräben leben. Vermutlich machen diese aber keinen Schaden. Problematischer sind schon Nilgänse, die seit ein paar Jahren hier auftauchen. Ich würde begrüßen, wenn diese Tiere bekämpft würden. Und Ihr?
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bea
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Re:ausgewilderte Exoten

bea » Antwort #1 am:

Welchen Schaden richten Nilgänse an? Ich habe keine Ahnung davon, weil in unserer Region keine wilden Gänse vorkommen.
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Taques
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Re:ausgewilderte Exoten

Taques » Antwort #2 am:

Hallo Staudo,warum sollte man die Nandus in Deutschland jagen? Sie richten ja wohl kaum Schaden an, Futter ist hier in Deutschland ja auch nicht gerade knapp und ich sehe da kein Problem.Das balzende Nandumännchen evtl. man eine Rinderherde erschrecken die dann durch den Zaun bricht - na und? Weißt Du wieviele Hunde hier Rinder, Pferde oder Schafe/ Ziegen in den Koppeln rumjagen und diese dann durch den Zaun brechen?Ich habe meine Tiere selbst schon oft genug wieder eingefangen... Abhilfe schaffen da eigenen Hunde oder angriffslustige Lamas ;)Seltene Insekten werden auch von Störchen und einheimischen Vögeln gefressen...Bedenklicher finde ich schon Riesenkröten die sich rapide vermehren, Edelkrebse die Krankheiten verbreiten oder Waschbären die Vogelgelege plündern.... aber die Aufregung z.B. über Riesenschnecken kann ich nicht nachvollziehen - ob 1 Riesenschnecke oder 6 andere Schnecken mein Gemüse fressen ist doch das selbe Resultat...Ich finde man kann das nicht pauschalieren. LG Tanja
marcir

Re:ausgewilderte Exoten

marcir » Antwort #3 am:

Beim kurzen Ueberfliegen des Textes habe ich noch nicht herausgefunden, inwiefern sie als Konkurrenten des einheimischen Getiers sie auftritt.Nilgans
marcir

Re:ausgewilderte Exoten

marcir » Antwort #4 am:

Aber 6 Riesenschnecken fressen mehr als 6 normale Schnecken.
marcir

Re:ausgewilderte Exoten

marcir » Antwort #5 am:

Hier bin ich fündig geworden. Nilgansschäden
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Taques
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Re:ausgewilderte Exoten

Taques » Antwort #6 am:

Mandarinenten richten den selben Schaden an wie einheimische Enten - sie sch... in die Gewässer und überdüngen sie (wenn es zuviele Tiere sind) - das Ergebnis ist dann übermäßiges Algenwachstum und wenns dumm läuft kippt das Gewässer...Seit in der Nähe ein kleiner Bach regelmäßig über die Ufer tritt und dann die ganze Gegend überschwemmt gibt es dort auch in den nahen Gewässern "geflohene" Goldfische aus den Kleingarten-Teichen - na und? Sie verblassen zwar im Laufe der Zeit und sind nicht mehr so orange, aber hier hat auch keiner ein Problem damit und die Spaziergänger freuen sich immer wenn sie wieder welche sehen.LGTanja
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oile
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Re:ausgewilderte Exoten

oile » Antwort #7 am:

Das Problem entsteht dann, wenn diese Exoten sehr erfolgreich sind und einheimische Arten verdrängen ohnd das sie deren Platz im ökologischen Gesamtgefüge einnehmen oder gar wenn sie zu einer Artenverarmung beitragen. So harmlos finde ich das alles nicht.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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der 2.Gast

Re:ausgewilderte Exoten

der 2.Gast » Antwort #8 am:

Hallo!Ein Problem dürfte auch der Asiatische Marienkäfer werden der zur Biologischen Bekämpfung der Läuse importiert wurde.Er vermehrt sich sehr viel schneller als die Einheimischen.
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Taques
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Re:ausgewilderte Exoten

Taques » Antwort #9 am:

@ 2.GastWorin sieht du das Problem mit den Marienkäfern? An zuwenig Futter kann es bei uns sicherlich nicht liegen, denn ich habe das Gefühl Blattläuse gibt´s immer in Mengen... und die Weinbauern können das Problem sicherlich auch irgendwie in den Griff bekommen -z.B. durch ausrütteln und waschen der Weintrauben (könnte sicherlich nicht schaden)...LGTanja
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partisanengärtner
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Re:ausgewilderte Exoten

partisanengärtner » Antwort #10 am:

Die Ausbreitung des Maisanbaus (sicher nicht einheimisch) ist sicher ein größeres Ökologisches Problem als es die Nilgans oder der Nandu jemals erreichen können (Die liessen sich leicht aus dem Ökosystem entfernen, sofern man will).Sollten einmal so nette kleine Dinger wie genetisch veränderte Bakterien oder durch unsere giergesteuerte Verbreitung von anderen ähnlich potentiell invasiven Lebewesen weiter um sich greifen werden wir wohl eine heftige Welle von sehr ungemütlichen Umweltveränderungen erwarten können. Für viele Arten wird es das Ende sein, vielleicht auch für uns, das Leben geht weiter. Die Evolution ist eine Aneinanderrreihung von Potentiellen Katastrophen. 8) ;D ;DVielleicht ist dann die einzige Spur unserer Existenz die Verbreitung der Arten die nach uns kommen ;D
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
Schlafmützchen

Re:ausgewilderte Exoten

Schlafmützchen » Antwort #11 am:

"geflohene" Goldfische aus den Kleingarten-Teichen - na und? Sie verblassen zwar im Laufe der Zeit und sind nicht mehr so orange, aber hier hat auch keiner ein Problem damit und die Spaziergänger freuen sich immer wenn sie wieder welche sehen.
so funktioniert das aber nur bei oberflächlicher Betrachtungsweise. Entflohene oder ausgesetze Teichfische können zur tödlichen Gefahr werden für einheimische Arten:http://www.werra-meissner.de/buergerser ... kung.pdfSo läuft das mit vielen fremden Tier- und Pflanzenarten. Entweder durch direkte Verdrängung oder durch Verbreitung von Krankheiten wird fast immer ein negativer Einfluss ausgeübt. Deshalb sollte ein bewusstes Aussetzen solcher Tiere auch niemals toleriert werden
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partisanengärtner
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b

Re:ausgewilderte Exoten

partisanengärtner » Antwort #12 am:

Wenn ich mal dran denke was an Krankheiten und Ungeziefer mit unseren Gartenexoten hierher kommt, würde ich mal sagen von der Hand mit dem ausgestreckten Finger zeigen mindestens 3 auf einen selber. Abgesehen davon das viele "Unkräuter" Gartenflüchtlinge sind. Manchmal entschließt sich eine sonst völlig "zahme" Pflanze die sich Jahrzehnte gesittet in unseren Gärten verbreitet hat, plötzlich Amok zu laufen. ;D 8)Vor sowas sind wie nie gefeit. Gut finde ich das Aussetzen deswegen nicht, aber mehr als bremsen geht wohl nicht.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
thegardener

Re:ausgewilderte Exoten

thegardener » Antwort #13 am:

Primär ist das Problem der Exoten doch wohl eine Frage der Wahrnehmung wer als exotisch eingestuft wird. Von dem als einheimisch geltenden Wild sind viele irgendwann Exoten gewesen . Fasane sind gezielt als Bereicherung des Jagdvergnügens angesiedelt worden und stammen je nach Unterart aus einem Gebiet das vom Kaukasus bis China reicht.Damwild ist hier nach der Eiszeit auch nicht mehr heimisch sondern ist angeseidelt worden , Sikawild ebenso.Muffelwild ist angesiedelt und selbst der als einheimisch geltende Wisent ist als solcher gar nicht mehr existent sondern ein Mix mit Bisons.Kaninchen haben die Römer ins Land geschleppt. Kanadagänse kommen natürlich auch nicht aus Norddeich sind aber streckenweise häufiger als Graugänse.Konsequent wäre, all diese Tiere hier auch wieder auszurotten.Als Argument gegen die Neozoen könnte gelten :Mandarinenten besetzen die ökologische Nische die durch das Verschwinden der Sägerarten frei geworden ist . Da sie in Höhlen brüten ist ihre Ausbreitung limitiert und sollten die Sägerarten jemals zurückkommen ist immer noch Zeit etwas gegen die Mandarinenten zu unternehmen.
thegardener

Re:ausgewilderte Exoten

thegardener » Antwort #14 am:

ich muß das aufteilen , der PC spinntNandus sind natürlich potentielle Konkurrenten für die Großtrappen , nur Großtrappen sind mittlerweile so selten das es kaum jemals reale Verdrängung geben wird.Der Mink konnte sich so erfolgreich ansiedeln weil der einheimische Nerz bereits ausgerottet war .Die Liste lässt sich fortsetzen und Ansiedlungen in der Vergangenheit sind kaum wirklich rückgängig zu machen . Mit Waschbär und Co sollten wir zu leben lernen und sie vielleicht sinnvoll bejagen , aber Ausrotten nicht.
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