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ausgewilderte Exoten (Gelesen 13475 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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Danilo
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Re:ausgewilderte Exoten

Danilo » Antwort #30 am:

...manchmal dauert es etwas länger, um die Schäden zu erkennen
Und genauso braucht doch auch die Natur eine gewisse Reaktionszeit. Eine Zeitspanne von 500 Jahren ist evolutionsbiologisch eben nicht repräsentativ.Unsere heimische Flora und Fauna wird sich irgendwann auch auf den Staudenknöterich einstellen, Fressfeinde oder gar Symbionten entwickeln, wenn auch nicht in wenigen Jahrhunderten.Wie marcir schon sagt: Ein Kommen und Gehen, und das war seit Jahrmillionen noch nie anders. Vor dem Menschen war es eben der Kontinentaldrift oder hierzulande die Kaltzeiten.Nun hat die Evolution ein neues Mittel (den Menschen) "erfunden", um diesen Prozess noch zu beschleunigen.
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pearl
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Weinbauklima im Neckartal

Re:ausgewilderte Exoten

pearl » Antwort #31 am:

sooo neu ist das Mittel auch wieder nicht. Der Mensch sorgt schon seit ein paar 10 Tausend Jahren für die Verbreitung von Pflanzen und Tieren, aber das ist ja alles schon gesagt worden.Es gibt für Neulinge deutlich eine Eingriffsschwelle und es ist zu begrüßen, wenn dem Japanknöterich durch Aufforsten von bachbegleitenden Erlenbeständen das Licht weggenommen wird. In Australien Kaninchen abgeschossen und in Neuseeland, Versuche unternommen werden die Flora vor europäischen Fressfeinden zu retten.Dass der Mensch zum ersten mal in dem ganzen Evolutionsprozess bewusste Entscheidungen treffen kann, weil er sich ein klares Bild über die Wirklichkeit und die Zusammenhänge macht, das halte ich für ein gutes Mittel um unsere Zukunft zu gestalten. Wirklich bewusst zu gestalten.Insofern finde ich, dass die Frage von Staudenmanig völlig berechtigt ist und stimme ihm zu. Ich werde keine Nutrias oder Nandus oder sowas füttern. ;)
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
marcir

Re:ausgewilderte Exoten

marcir » Antwort #32 am:

OTNB:Rhizome des Knötterichs sind bis in 3m Tiefe 7m im Umkreis vorhanden, da nützten alle schattenwerfende Dinger Nullundnichts!Jap KnötterichVielleicht sollten wir einen Thread über Neuophyten aufmachen, oder vielleicht gibt es ihn schon?
Windsbraut
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Der Zweck heiligt nicht die Mittel.

Re:ausgewilderte Exoten

Windsbraut » Antwort #33 am:

Ich betrachte den Menschen als Teil der Evolution, insofern ist es für mich unerheblich, ob eine Napfschnecke festgesaugt am Bauch eines Wals ein neues Terrain erobert, oder irgendein anderes Lebewesen mithilfe von Menschen irgendwo einwandert.Die Diskussion ist letztlich ähnlich wie die über Neophyten, Archäophyten und Indigene, da alles auf willkürlichen Definitionen des Menschen beruht und letztlich in der Frage mündet, ab wann sich der Mensch selbst von der Evolutionsgeschichte abkoppelt und damit von allen "natürlichen" Prozessen im Sinne des Wortes.Und auf diese Frage gibt es bekanntlich keine Antwort. Der eine betrachtet den aktuellen Einwanderungsprozess als natürlich -mithilfe des Menschen-, der nächste eben nicht :)
Ich hatte vor, hier heute Morgen auch etwas zum Thema zu schreiben. Du hast das, was ich denke, so prägnant auf den Punkt gebracht, dass ich mich hiermit einfach nur anschließe.Herzliche Grüße,Stefanie
Herzlichst, Windsbraut

Erfolg verändert den Menschen nicht. Er entlarvt ihn.
Max Frisch
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Knusperhäuschen
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Re:ausgewilderte Exoten

Knusperhäuschen » Antwort #34 am:

Vielleicht sollten wir einen Thread über Neuophyten aufmachen, oder vielleicht gibt es ihn schon?
ja, marcir :D ,u.a. hier:NeophytenLysichiton americanusambrosiaRiesenbärenklau, Staudenknöterich und andere haben auch eigene threads....Danilos Beitrag ist wirklich ein guter Denkanstoß, der uns die ganze Geschichte mal aus einer ganz anderen Perspektive, als der aus unserer kleinen Suppenschüssel heraus betrachten lässt :D .
Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?
bristlecone

Re:ausgewilderte Exoten

bristlecone » Antwort #35 am:

Es gibt noch weitere Threads, in denen das Thema angesprochen wurde:Ausbringen von SamenWas zählt alles zu Wildstauden?
marcir

Re:ausgewilderte Exoten

marcir » Antwort #36 am:

Ja dann! Vielen Dank für die Hinweise.Die Suppenschüssel ist uns halt näher, als Jahrmillionen. ::) ;)
Günther

Re:ausgewilderte Exoten

Günther » Antwort #37 am:

"Erstmals 2004 in der Schweiz entdeckt, hat sich der Asiatische Marienkäfer innert Kürze über das Land ausgebreitet. Obwohl im Schweizer Weinbau bisher noch keine Probleme auftraten, sind die in den USA gemachten Erfahrungen mit dem «herzigen» Käfer beunruhigend. Versuche an der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW haben gezeigt, dass bereits ein Marienkäfer pro Kilogramm Trauben die Qualität von Chasselas-Weinen mindern kann. Beim Blauburgunder waren hingegen erst bei fünf Käfern pro Kilogramm gesicherte Geschmackseinbussen festzustellen."http://winzerblog.de/fachartikel-der-asiatische-marienkaefer-und-sein-geschmacklicher-einfluss-auf-chasselas-und-blauburgunder-weine-2101/ ;D ::) 8) ;D
we-went-to-goe

Re:ausgewilderte Exoten

we-went-to-goe » Antwort #38 am:

vielleicht hätte ich das verschimmelte Exemplar aufheben sollen - um eine biologische Bekämpfung zu entwickeln ;)Mich nerven die immer noch. Alle naslang rieslet irgendwo ein klammes Exemplar aus- oder steckt zerquetscht zwischen Fenster- und Türrahmen.
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Susanne
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Re:ausgewilderte Exoten

Susanne » Antwort #39 am:

Heute im Fernsehen (leider habe ich nicht aufgepaßt, auf welchem Kanal): "Der Asiatische Marienkäfer ist unser Freund" - und mit diesen Worten setzte eine Allwissende ein paar mitgeschleppte Asiaten auf eine Pflanze mit Wolläusen... ::) Günther, lern doch bitte mal endlich schöne Links, bitte bitte. :-[
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riegelrot
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Re:ausgewilderte Exoten

riegelrot » Antwort #40 am:

Hallo,in Köln, Bonn und auch in Brüssel kann man sehr große Schwärme Halsbandsittiche sehen, vor allem hören. Z.T. haben sie sich schon zur Plage entwickelt, schaden die einheimischen Vögel und leider hatten wir hier auf dem Land zwischen Köln und Bonn im letzten Sommer auch schon einzelne Exemplare.Wo kann man sie noch antreffen? Wurden sie nun bewußt ausgewildert oder sind sie irgendwann entflohen?Grüße, riegelrot
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RosaRot
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Re:ausgewilderte Exoten

RosaRot » Antwort #41 am:

Ob diese Sittiche wohl diesen Winter überleben?
Viele Grüße von
RosaRot
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riegelrot
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Re:ausgewilderte Exoten

riegelrot » Antwort #42 am:

Ganz bestimmt! Denn diese Schwärme gibt es schon seit längerer Zeit und der letzte Winter war hier im Rheinland kälter. Frost bis - 20 hatten wir hier in diesem Winter zum Glück (noch) nicht.Letzte Woche waren die Vögel in Bonn, im Hofgarten, putzmunter!Das ist wohl das große Problem, dass die Exoten lernen, sich den Verhältnissen anzupassen - siehe z.B. Waschbär - bzw. erst einmal keine natürliche Feinde habenGrüße, riegelrot
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Nina
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Re:ausgewilderte Exoten

Nina » Antwort #43 am:

Für mich gehört das Geschrei, der auch Alexandersittich genannten Exoten zu Köln schon richtig dazu.Hier auch ein Artikel darüber: In NRW behaupten sich immer mehr exotische Vögel Im Vorgebirge habe ich bis jetzt noch keine gesehen.
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tomir
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Re:ausgewilderte Exoten

tomir » Antwort #44 am:

Rechtsrheinisch im Bereich von Troisdorf und Sankt Augustin fliegen die Halsringsittiche schon seit ein paar Jahren.Alexandersittiche sind eine andere Art von der es eine Population in Köln gibt.
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