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Nutztiere halten, ohne sie zu töten? (Gelesen 16460 mal)

Über Hund und Katz... und alle anderen Haus und Nutztiere

Moderator: Nina

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Lehm

Nutztiere halten, ohne sie zu töten?

Lehm »

Geht das?Die Frage stellt sich mir im Zusammenhang mit dem Milch-, Eier- und Honigkonsum.Vegetarier brüsten sich bekanntlich damit, keine toten Tiere zu essen.Bekanntlich werden aber ja männliche Küken vermust und überzählige Kälber und austrocknende Milchkühe geschlachtet. Auch bei Honiggewinnung sterben Bienen.Nun ist es theoretisch denkbar, Tötungen bei Milch- und Eierproduktion zu unterlassen und alle Tiere, ob sie nun etwas nützen oder nicht, bis zum natürlichen Tod durchzufüttern, was natürlich heute für Erwerbsbauern zu teuer ist. Weiss jemand von Projekten, wo das dennoch gemacht wird?Oder hält jemand hobbymässig Milchkühe und Legehühner und lässt sie eines natürlichen Todes sterben?
cimicifuga

Re:Nutztiere halten, ohne sie zu töten?

cimicifuga » Antwort #1 am:

also "bei" der honiggewinnung sterben normalerweise keine bienen, ausser der imker ist ein rüpel.
Lehm

Re:Nutztiere halten, ohne sie zu töten?

Lehm » Antwort #2 am:

Dann stimmt das hier unter Tötung geschriebene nicht?
fromme-helene

Re:Nutztiere halten, ohne sie zu töten?

fromme-helene » Antwort #3 am:

Keine Ahnung, könnte ich mir schon vorstellen. Aber irgendwie finde ich das ein ganz klein wenig tendenziös formuliert. ;)Können eigentlich Veganer vom Hafer gestochen werden?
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DragonC
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Re:Nutztiere halten, ohne sie zu töten?

DragonC » Antwort #4 am:

Keine Ahnung, könnte ich mir schon vorstellen. Aber irgendwie finde ich das ein ganz klein wenig tendenziös formuliert. ;)
..aber nur ein bisschen.. 8)Ich persönlich frage mich immer, ob diese Leute auch sich selbst so verurteilen, wie andere? Schließlich sind die Insekten, die auf dem Gemüse leben, welches sie essen auch Tiere. Und da sterben auch welche, wenn das Gemüse geerntet / transportiert / gekocht wird... ::)
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cimicifuga

Re:Nutztiere halten, ohne sie zu töten?

cimicifuga » Antwort #5 am:

Dann stimmt das hier unter Tötung geschriebene nicht?
so wie ich das mitgekriegt habe gehts hier um irgendwelche zuchttaktiken.oder meintest du das weiter oben beschriebene abschwefeln von heruntergekommenen völkern? diese völker würden sowieso absterben. bis dorthin könnten sich in solchen schwachen völkern alle möglichen krankheiten ausbreiten, deswegen dieser schritt.
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Christina
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Re:Nutztiere halten, ohne sie zu töten?

Christina » Antwort #6 am:

Lehm, passt du auch auf jeden Schritt auf, um keine Ameisenzu töten?Christina, die ihre Hühnchen eines natürlichen Todes sterben läßt, außer sie war zu doof aufzupassen und der Fuchs hat sie geholt.
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern.  (Sprichwort der Xhosa)
Lehm

Re:Nutztiere halten, ohne sie zu töten?

Lehm » Antwort #7 am:

Danke für eure Beiträge.Mir gehts hier drum, rauszufinden, ob es möglich ist, Milch (und Produkte davon), Eier und Honig herzustellen, ohne Tiere zu töten. Dass das heute nie und nimmer wirtschaftlich sein kann, ist mir klar. Aber ginge es theoretisch? Oder hätte so ein Hof bald so viele Tiere, die (altershalber) weder Milch noch Eier liefern, dass er erstickte? Kann ich mir die Illusion bewahren, dass ich Milch und Eier konsumieren kann, weil es theoretisch möglich wäre, sie ethisch zu gewinnen? Kann ich als Kleinbauer zwei Kühe halten und ein paar Hühner, ohne Tiere zu töten?Hierzu noch dies: Als um 2000 BSE aktuell war, wurde weniger Fleisch, dafür mehr Käse gegessen. Dies führte zu einem Überschuss an Kälbern (die ja als Nebenprodukt der Milchproduktion anfallen), und der Kalb- und Rindfleischpreis brach zusammen, weshalb die EU die Diskussion über die sog. Herodesprämie führte, dass also Geld erhalten soll, wer die Kälber sofort nach der Geburt tötete, was viele Bauern als unethisch ablehnten. So führte dann kurzfristig der Verzicht auf Fleisch zu mehr Tiertötungen, was paradox ist.
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Staudo
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Re:Nutztiere halten, ohne sie zu töten?

Staudo » Antwort #8 am:

Ich halte sowohl vegane als auch vegetarische Ernährung für eine rein persönliche Entscheidung, die auf den Lauf der Welt keinen Einfluss hat. Immerhin ist zumindest vegetarische Ernährung nicht gesundheitsschädlich.Milch- und Eierproduktion ohne damit verbundene Tiertötung geht nicht. Anfallende männliche Nachkommen stören erheblich.
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Eva

Re:Nutztiere halten, ohne sie zu töten?

Eva » Antwort #9 am:

Das älteste Huhn meiner Tante ist inzwischen acht und legt nur noch sehr selten. Dafür warnt es alle, wenn der Habicht kommt. Und ich weiß durchaus von Bauern, die ihren Top-Kühen (Schwarzbunte mit einer Lebensleistung von weit über 100000 Liter Milch) das Gnadenbrot geben, weil sie stolz sind, dass sie diese Tiere so lange gesund und in Leistung gehalten haben.Allerdings sind das auch nicht alle Tiere der jeweiligen Tierhaltungen.
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Staudo
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Re:Nutztiere halten, ohne sie zu töten?

Staudo » Antwort #10 am:

Damit die Kühe zehn Jahre lang Milch geben, müssen sie zehn Kälber bekommen, von denen 5 männlich sind.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Lehm

Re:Nutztiere halten, ohne sie zu töten?

Lehm » Antwort #11 am:

Gut, aber an sich wäre es für eine Familie wie von annodazumal möglich, sich Milch und Eier von eigenen Tieren zu beschaffen, ohne diese zu töten? Von der Kuh gibts ja wohl jedes Jahr oder bei extensiver Haltung alle zwei Jahre ein Kalb, etwa die Hälfte davon sind Bullen, das gibt in 20 Jahren 5-10 Bullen, die durchzufüttern sind. Bei den Hühnern sinds die Hähne, und in 20 Jahren gibts da deutlich mehr als 5-10. Kommen die älteren weiblichen tiere (ob Kuh oder Huhn) dazu, die noch locker 15 jahre leben und Futter verbrauchen. Insgesamt scheint mir das alles schwierig, ausser für einen Millionär.
Katrin
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Re:Nutztiere halten, ohne sie zu töten?

Katrin » Antwort #12 am:

Freundesfamilie hält etwa 30 Hühner, von denen im Moment 6 Hähne sind. Die Hühner laufen völlig frei und so können sich auch die Hähne mit jeweils einer Schar Hennen frei verteilen, was Streit verhindert. Im Lauf eines jeden Jahres gehen einige Tiere verloren (Krankheit, Altersschwäche, Bussard, Hunde), weswegen im Frühling zwei bis fünf Hennen brüten dürfen. Heuer gab es nur 3 neue Hähne, ein glücklicher Zufall, die dürfen bleiben. In anderen Jahren gab es mehr, da wurden dann welche verschenkt (nicht zum Essen) und zusätzlich Legehennen zugekauft (also indirekt schon Blutvergießen)Gegessen werden keine Hühner und Hähne. Vermutlich wäre es aber sinnvoll, viele Hennen brüten zu lassen und die eigenen Freilaufhendl zu essen, als die eigenen Tiere an Altersschwäche sterben zu lassen und gleichzeitig Hühnerfleisch im Supermarkt zu kaufen.Falls man aber Vegetarier ist, kann man durchaus Hühner zu halten, ohne zu morden.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

ich
Lehm

Re:Nutztiere halten, ohne sie zu töten?

Lehm » Antwort #13 am:

Sehr interessant, Dein Bericht. Bei Hühnern/Hähnen scheint es also zumindest theoretisch/hobbymässig machbar zu sein.Bei Rindern scheint es mir aber doch noch um einiges schwieriger.
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Extremkompostierer
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Re:Nutztiere halten, ohne sie zu töten?

Extremkompostierer » Antwort #14 am:

Danke für eure Beiträge.Mir gehts hier drum, rauszufinden, ob es möglich ist, Milch (und Produkte davon), Eier und Honig herzustellen, ohne Tiere zu töten. Dass das heute nie und nimmer wirtschaftlich sein kann, ist mir klar. Aber ginge es theoretisch? Oder hätte so ein Hof bald so viele Tiere, die (altershalber) weder Milch noch Eier liefern, dass er erstickte? Kann ich mir die Illusion bewahren, dass ich Milch und Eier konsumieren kann, weil es theoretisch möglich wäre, sie ethisch zu gewinnen? Kann ich als Kleinbauer zwei Kühe halten und ein paar Hühner, ohne Tiere zu töten?
Auch wenn du nur von Körner und Gemüse lebst, kannst du dir nicht die Illusion bewahren keine Tiere zu töten, oder töten zu lassen.Tiefes Pflügen wird zur Mäusebekämpfung empfohlen. Jede Art der Bodenbearbeitung tötet Mäuse dirtekt oder indirekt. Eine obdachlose Maus wird eben leicht das Opfer ihrer Fressfeinde.
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