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Meconopsis betonicifolia (Gelesen 44941 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re:Meconopsis betonicifolia
Oh ja, gewisse Grundprinzipien gibt es schon. Sie stehen z.B. im Jelitto/Schacht. Und dann sind einige Arten leicht, andere, wie z.B. Meconopsis punicea sind wesentlich schwieriger zu halten. Und eine wichtige Erfahrung konnte ich bei den Sorten von M. grandis schon machen. Wichtig ist das rechtzeitige Zurückschneiden der abgeblühten Stängel, so dass sich die Rosetten kräftigen. Schottland könnte man auch Meconopsis-Land nennen.
Re:Meconopsis betonicifolia
die Vogesen auch.

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:Meconopsis betonicifolia
Ich teile die Ansicht von fars, daß es die Bodenverhältnisse sind, die die Kultivierung von Meconopsis ermöglichen. Luftig sollte er sein, und nährstoffreich. In meinem Garten habe ich die Erfahrung gemacht, daß sie dort schwächeln, wo es zu viel Konkurrenz gibt. Zum Beispiel halten sie im Bereich meiner alten Schwarzkiefer nicht so lange aus. Wenn ich dort nicht gezielt reichlich dünge, bleiben mir Pflanzen auch manchmal weg.Was das Düngen anlangt, bin ich darum auch anderer Meinung als fars. Mag sein, daß mein Boden auch schon etwas ausgelaugt ist, denn mein Bestand steht an gleicher Stelle schon seit 1988. Etwa alle 2 - 3 Jahre nehme ich deshalb im Herbst alle Mecos hoch, teile sie und gebe Kompost auf die Fläche, wenn nötig auch etwas Sand und Torf, und dann setze ich sie neu. Dieser Kompost enthält neben den üblichen Humusbestandteilen jede Menge Taubenmist, den ich vom Nachbarn vis à vis bekommen kann, so viel ich möchte. - Ich kompostiere quasi alles, was im Garten anfällt, bis auf samentragende Unkräuter. - Während des Austrieb gibts dann noch mal eine Frühjahrsdüngung. Da nehme ich dann, was ich gerade da habe. Ich bin davon überzeugt, daß diese blauen fertilen Meconopsis' Düngerfresser sind. Wenn man sieht, mit welcher Dynamik sie im Frühjahr die Erde durchbrechen, welche Blattmasse sie in kurzer Zeit entwickeln, wie schnell und reichlich sie ihren Blüten- und Fruchtzyklus bewältigen, dann finde ich diese Schlußfolgerung nicht abwegig. Im übrigen kultivieren die Spezialisten in Schottland, wie z.B. Ian Christie, ihre M. betonicifolia und M. grandis in fast reinem verrotteten Rindermist. Ich fühle mich übrigens nicht als Meconopsis-Päpstin und schildere nur meine persönlichen Erfahrungen. Bestimmt gibt es auch noch andere Methoden. Ist aber egal, finde ich. Hauptsache, es klappt. Und vielleicht kann sich der eine oder andere meine Erkenntnisse zu Nutze machen. Würde sich doch lohnen, für diese schöne Gattung, oder?
Re:Meconopsis betonicifolia
Mancherorts verwildern sie sogar schon fast. Einfach genial, wie viele Arten und Sorten dort so üppig gedeihen. Leider waren die meisten schon verblüht als ich im Sommer 2009 dort war.Schottland könnte man auch Meconopsis-Land nennen.
Re:Meconopsis betonicifolia
Den Thread hatte ich mir letzte Woche im Detail durchgelesen und alle gemachten Angaben zum Standort und Pflege waren mir soweit bekannt, als ich meine zusätzliche Fragen in # 218 an tomma stellte. Die Fragen sind also gezielt und spezifisch. Eine Antwort auf diese Fragen habe ich im Thread weiter vorne nicht gefunden, sonst hätte ich mir die Fragerei auch sparen können.Die Pflege und der ideale Standort steht hier im Thread weiter vorne und man findet wertvolle Hinweise in jedem guten Staudenbuch. Das Wichtigste ist jedenfalls ein kühles Kleinklima!Ist Tomma ein Meconopsispapst, dass er oder sie so umschwärmt wird?![]()
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Re:Meconopsis betonicifolia
hm, es ist eigentlich ganz eindeutig und wurde schon häufiger gesagt, was zum Gedeihen von Blauem Mohn nötig ist.Durchlässiger feuchter Boden und eine hohe Luftfeuchtigkeit, dazu wenig Luftbewegung, kühle Temperaturen, keine austrocknenden Winde und gute Nährstoffversorgung bei wenig Konkurrenz und mit Schutz vor Winternässe und im Sommer Schutz vor direktem Sonnenlicht. Günstig sind im Winter Temperaturen unter 0°C und Schnee. Es gibt gewisse Primeln, die bei gleichen Bedingungen gut wachsen. Bei allen diesen Gebirgspflanzen, die keinen Schutz gegenüber Fäulnis aufgebaut haben, da die Winter zu kalt sind um Mikroorganismen das Leben zu ermöglichen, sind reichte mineralische Böden, Lehmböden wesentlich besser als torfige Substrate oder Kompost. Meine Meconopsis haben hier am Bach im letzten Sommer gut zugelegt, schön Rosetten angesetzt und ich habe sie im Herbst vor Nässe von oben durch Gestelle geschützt, auf denen Glasplatten liegen. Der Boden an fließenden Gewässern wird ständig durchspült und das Wachstum von Mikroorganismen, die Fäulnis fördern, ist sehr eingeschränkt. Das ist auch der Grund, warum ich die Brunnenkresse dort in einem großen Bestand halten kann, und sie wunderbar gedeiht. Die Leucojum vernum lieben diese Standorte etwas weiter oben an Land auch. Was genau der Grund ist, warum tomma solche Bestände an Blauem Mohn hat, das kann man nicht wie ein Rezept lesen und aus Beschreibungen ihrer Kulturmethoden. Das muss man sich vor Ort ansehen. Der Standort ist entscheidender, als das, was man so hier und da für Mittelchen hinzufügt.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:Meconopsis betonicifolia
Lisa, eine Bodenanalyse habe ich noch nie machen lassen. In meinem Garten habe ich sehr schweren Ton-/ Lehmboden vorgefunden, als wir hierher zogen. In der Nähe gab es früher Tongruben. Ich habe frühzeitig groben Sand und immer wieder Humus in den Boden eingearbeitet und gelegentlich etwas Torf. Ich habe viel Eichenlaub kompostiert, aber auch Heckenschnitt von Scheinzypressen und Taxus. Außerdem habe ich viel gemulcht, teils mit Stroh. Darüber haben sich auch die Wühlmäuse gefreut. Mein Boden hält im Sommer die Feuchtigkeit relativ gut.Es erscheint mir vorteilhaft, Jungpflanzen im Herbst oder sehr zeitigen Frühahr zu pflanzen, weil sie die im Frühling plötzlich auftretenden Wärmesprünge in Verbindung mit den austrocknenden kontinentalen Ostwindlagen nicht so gut vertragen. Oft gibt es dann auch längere Trockenzeiten, und dann reichen die kleinen Wurzeln manchmal noch nicht in die unteren kühl-feuchten Erdschichten.Meconopsis können Sonne vertragen, aber sie sollten nicht gerade mittags in der Sonne braten. Sie stehen sonst gern in Gruppen ohne invasive Pflanzpartner. Hohe Luftfeuchtigkeit durch nahes Gewässer ist schön, aber nicht zwingend erforderlich.Ein Freund kultiviert Meconopsis in seinem Waldgarten in Lichtungen.Ich habe nun alles dazu gesagt, was mir wichtig erscheint.
Re:Meconopsis betonicifolia
Gesetzt den Fall, man kann geeignete Verhältnisse für Meconopsis-Kultivierung auf dem eigenen Grundstück (reine Südlage, schwerer Lehmboden, bereits dicht bepflanzt) nicht oder nur mit einigem Aufwand herstellen (z.B. Schaffung eines Freiraums in der Nähe des Gartenteichs, wo teilweise auch Schatten ist trotz Südlage, sowie Bodenverbesserung). Könnte man dann nicht auch Kübelkultivierung versuchen, diese mit dem geeigneten Substrat versehen an schattiger, eher kühler Stelle aufstellen, meinetwegen (wg. der Luftfeuchtigkeit) bei einem der Wasserfässer, mit denen man Regenwasser auffängt ?Welche Lösung klingt erfolgsversprechender ? Bei welcher läßt sich einer erforderliche Düngung einfacher durchführen ? Doch wohl bei Kübelpflanzung. Angeboten wird M. bei uns häufiger; das wäre also nicht das Problem.
Re:Meconopsis betonicifolia
Ich glaube nicht, daß das dauerhaft funktioniert.
Re:Meconopsis betonicifolia
fault dann aber meistens an der blattrosette weg.
der mond schlug einen purzelbaum und trieb dann weiter
grüsse lubuli
grüsse lubuli
Re:Meconopsis betonicifolia
Ich meinte natürlich Kübelpflanzung. Das haben schon einige Leute erfolglos versucht.
Re:Meconopsis betonicifolia
ich auch! 

der mond schlug einen purzelbaum und trieb dann weiter
grüsse lubuli
grüsse lubuli
Re:Meconopsis betonicifolia
Danke pearlhm, es ist eigentlich ganz eindeutig und wurde schon häufiger gesagt, was zum Gedeihen von Blauem Mohn nötig ist.Durchlässiger feuchter Boden und eine hohe Luftfeuchtigkeit, dazu wenig Luftbewegung, kühle Temperaturen, keine austrocknenden Winde und gute Nährstoffversorgung bei wenig Konkurrenz und mit Schutz vor Winternässe und im Sommer Schutz vor direktem Sonnenlicht. Günstig sind im Winter Temperaturen unter 0°C und Schnee. Es gibt gewisse Primeln, die bei gleichen Bedingungen gut wachsen. Bei allen diesen Gebirgspflanzen, die keinen Schutz gegenüber Fäulnis aufgebaut haben, da die Winter zu kalt sind um Mikroorganismen das Leben zu ermöglichen, sind reichte mineralische Böden, Lehmböden wesentlich besser als torfige Substrate oder Kompost. Meine Meconopsis haben hier am Bach im letzten Sommer gut zugelegt, schön Rosetten angesetzt und ich habe sie im Herbst vor Nässe von oben durch Gestelle geschützt, auf denen Glasplatten liegen. Der Boden an fließenden Gewässern wird ständig durchspült und das Wachstum von Mikroorganismen, die Fäulnis fördern, ist sehr eingeschränkt. ....

Re:Meconopsis betonicifolia
Danke, tommaLisa, eine Bodenanalyse habe ich noch nie machen lassen. In meinem Garten habe ich sehr schweren Ton-/ Lehmboden vorgefunden, als wir hierher zogen. In der Nähe gab es früher Tongruben. Ich habe frühzeitig groben Sand und immer wieder Humus in den Boden eingearbeitet und gelegentlich etwas Torf. Ich habe viel Eichenlaub kompostiert, aber auch Heckenschnitt von Scheinzypressen und Taxus. Außerdem habe ich viel gemulcht, teils mit Stroh. Darüber haben sich auch die Wühlmäuse gefreut. Mein Boden hält im Sommer die Feuchtigkeit relativ gut.Es erscheint mir vorteilhaft, Jungpflanzen im Herbst oder sehr zeitigen Frühahr zu pflanzen, weil sie die im Frühling plötzlich auftretenden Wärmesprünge in Verbindung mit den austrocknenden kontinentalen Ostwindlagen nicht so gut vertragen. Oft gibt es dann auch längere Trockenzeiten, und dann reichen die kleinen Wurzeln manchmal noch nicht in die unteren kühl-feuchten Erdschichten.Meconopsis können Sonne vertragen, aber sie sollten nicht gerade mittags in der Sonne braten. Sie stehen sonst gern in Gruppen ohne invasive Pflanzpartner. Hohe Luftfeuchtigkeit durch nahes Gewässer ist schön, aber nicht zwingend erforderlich.Ein Freund kultiviert Meconopsis in seinem Waldgarten in Lichtungen.Ich habe nun alles dazu gesagt, was mir wichtig erscheint.


