News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Tomaten,am Boden kriechend (Gelesen 29579 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
Antworten
Feder
Beiträge: 4004
Registriert: 31. Aug 2004, 17:40
Kontaktdaten:

Liebe Grüsse Maria

Tomaten,am Boden kriechend

Feder »

Bin da auf etwas ganz Interessantes gestossen, nämlich dass Tomaten eigentlich am Boden kriechend wachsen würden, wenn man sie nur lassen würde. Sie entwicklen dabei immer neue Seitentriebe (die wir gewohnt sind auszugeizen) und Wurzeln und wachsen unbegrenzt.Könnte man auch einmal versuchen.http://www.tomatenundanderes.at/tomaten ... ovics.html
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
brennnessel

Re:Tomaten,am Boden kriechend

brennnessel » Antwort #1 am:

Hast du dann auch den Bericht von P.Zipser gelesen, Maria?
Dass im trocken-warmen, eher sehr windigen pannonischen Klima die letztere Methode mit Erfolg angewendet werden kann, ist verständlich. Aber je feuchter und kühler die Sommer verlaufen, umso eher verlangen die Paradeiser nach einer Kulturtechnik, die nach Regen ein rasches Abtrocknen der Pflanzen ermöglicht, also weg vom Boden, nicht buschig, sondern durchlässig und eher an luftigen Standorten wachsen lassen. In vielen Regionen Österreichs, die sich nicht durch trocken-warmes Weingartenklima auszeichnen, wird daher das ein-triebige Hochziehen der Paradeiserpflanzen nach wie vor die erfolgreichste Methode bleiben!
Gibt es bei euch an den Kartoffeln die Krautfäule? Die sind bei uns normalerweise vor den Tomaten krank. Ich vermute, weil sie eben dauernd am feuchten Boden liegen, wenn es nicht gerade ein Sommer wie der 2003 ist. Bei uns ist das jedenfalls nicht möglich. Vielleicht ist es aber bei euch trockener (aber womöglich auch kühler .... ?)LG LislLG Lisl
Benutzeravatar
Wattemaus
Beiträge: 1567
Registriert: 26. Jan 2004, 07:59

Re:Tomaten,am Boden kriechend

Wattemaus » Antwort #2 am:

Zur Zeit lese ich ein Buch einer amerikanischen Autorin über Tomaten, sie baut jedes Jahr 500 Pflanzen an und läßt sie auf dem Boden liegend wachsen und sie geizt auch nicht aus, im Gegenteil, sie schreibt, daß die Pflanzen Ihre Blätter brauchen.Die Dame wohnt in Klimazone 5 (Bundesstaat New York).Auf Ihre Empfehlung hin habe ich heute in erdfreies Substrat gesät, nämlich in reines Perlit.
Benutzeravatar
helga7
Beiträge: 5088
Registriert: 12. Dez 2003, 19:03
Wohnort: Klagenfurt am Wörthersee
Region: Kärntner Seengebiet
Höhe über NHN: 446m
Bodenart: lehmig; schottrig
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

Re:Tomaten,am Boden kriechend

helga7 » Antwort #3 am:

Meine Pflanzen im Gemüsegarten hab ich zufällig so wachsen lassen (waren Wildtomaten). Zuerst war das Laub echt gesund und grün und üppig. Dann kam die Krautfäule. Ich hab an diesem Platz keine einzige Tomate geerntet. :( Mein Boden ist ziemlich schwerer Lehm, und geregnet hats wohl auch zu viel. Bewurzeln tun die Triebe echt überall, wo sie auf dem Boden aufliegen.
Ciao
Helga
Benutzeravatar
formosa
Beiträge: 2
Registriert: 6. Mär 2005, 19:06

Re:Tomaten,am Boden kriechend

formosa » Antwort #4 am:

Moinsen,stell dir Deine Tomaten nach einem ziemlich verregneten Juni vor - ich denke, sie haben dann was von gekochtem Spinat .Regenschutz und luftige Kultur sind auf jeden Fall die sicherere Alternative! Und nach der Hungerkur im Perlite den Dünger nicht vergessen.
Traue keinem Garten ohne Unkraut !
brennnessel

Re:Tomaten,am Boden kriechend

brennnessel » Antwort #5 am:

Hallo Tina, ich glaube, es kommt da nicht alleine auf die Temperaturen an, sondern mindestens auch soviel auf die Niederschläge! In Trockengebieten wird das viel eher möglich sein, als wo es immer wieder mal regnet und viel Tau gibt! Sehe gerade, jemand Neuer ist wieder hier 8) !Herzlich willkommen hier , formosa :) !LG Lisl
Eva

Re:Tomaten,am Boden kriechend

Eva » Antwort #6 am:

Hier noch ein Erfahrungsbericht aus dem trockenen Franken (Jahresniederschlagsmenge ca. 600 mm z.B. in Schweinfurt; 850 mm in Linz-Land). Mein Vater hatte vor einigen Jahren einen Laster voll lehmiger Erde anfahren lassen. Dieser Lehm lag erst mal auf einem Haufen und wurde in den ersten Jahren mit einer Wildblumenmischung und auch mit Tomaten bepflanzt. Diesen Tomaten, die nichts außer eine ordentliche Portion Kompost ins Pflanzloch gekriegt haben (wurden auch nicht gegossen) ging es ganz gut. Und dafür, dass sie wirklich keine Arbeit machten, haben sie ganz gut getragen, Früchte waren etwas kleiner als bei den Pflanzen im Frühbeet (wen wundert's).
pocoloco
Beiträge: 1806
Registriert: 2. Mär 2005, 09:43
Kontaktdaten:

Ich liebe alles, was im Garten eßbar ist.

Re:Tomaten,am Boden kriechend

pocoloco » Antwort #7 am:

Hallo und Guten Abend,die Frage der "Bodenhaltung" dürfte hier relativ leicht zu beantworten sein, in ungünstigen Regionen müssen die Pflanzen gehätschelt werden. In Australien ist die Bodenhaltung von Tomaten recht verbreitet, aber welches Klima haben die auch ;D. Bei uns regiert die Fäule, da sind wohl eher Tomatenhäuser und damit Stabkulturen gefragt.Aber hier gab es doch noch einigen anderen Diskussionsstoff:Soll ich meine Paradeiserpflanzen ausgeizen? Da hab ich hier auch schon unterschiedliche Auffassungen gelesen, z.B. von Mathias in Thread: "Tomaten - es wächst und gedeiht":
Wenn du genügend Pfähle - Rankgitter - Schnüre oder was auch immer zum sicheren befestigen der Triebe hast, brauchst du deine Tomaten nicht ausgeizen! Aber eines lass dir gesagt sein, die wachsen dann wie im Dschungel, du weißt nach kurzer Zeit nicht mehr welcher Trieb zu welcher Pflanze gehört, der Ertrag kann aber um bis zu 200-300% gegenüber ausgegeizten Tomaten ansteigen, nur sind nicht ausgegeizte Tomatenpflanzen arbeitsintensiver weil du ständig die Triebe anbinden musst damit diese durch die Last der Früchte nicht abbrechen.
Wer hat hier weitere Erfahrungen?Soll ich meine Paradeiserpflanzen ein- oder mehrtriebig ziehen? Scheint mir so ein Mittelding zwischen konsequent ausgeizen oder gar nix tun zu sein.Soll ich meine Paradeiserpflanzen im Spätsommer entspitzen?
Unserer Erfahrung nach (Vergleichsanbau!) beschleunigt das Entspitzen den Zusammenbruch der Paradeiserkulturen durch Braunfäule ganz dramatisch! Durch das Abschneiden der vitalsten Pflanzenteile bricht im Gefolge die Widerstandskraft der Pflanzen gegen drohende Pilzkrankheiten meist rasch zusammen.
ließt sich zumindest recht eindeutig. Gibt es hier irgendwelche Erfahrungen?Uwe
Wer Rechtschreibefehler findet, darf sie gerne behalten.
Matthias

Re:Tomaten,am Boden kriechend

Matthias » Antwort #8 am:

Bin da auf etwas ganz Interessantes gestossen, nämlich dass Tomaten eigentlich am Boden kriechend wachsen würden, wenn man sie nur lassen würde. Sie entwicklen dabei immer neue Seitentriebe (die wir gewohnt sind auszugeizen) und Wurzeln und wachsen unbegrenzt.Könnte man auch einmal versuchen.http://www.tomatenundanderes.at/tomaten ... ovics.html
Das ist ein interessantes Thema, von Bodenkultur hatte ich bisher noch nichts gelesen. Danke für dien Link, habe mir die Seiten durchgelesen und gleich ausgedruckt.Beim mulchen des Bodens mit Stroh, oder ähnlichem Material könnte ich mir das auch bei uns vorstellen. Mit dieser Bedeckung trocknen die Pflanzen schneller ab, die Pilzsporen können nicht an die Pflanzen gelangen. Dagegen ohne eine Bodenbedeckung würden die Triebe auf dem Boden verfaulen. Andererseits ist diese Anbaumethode nur für große Gärten geeignet, da eine Pflanze da schon mal locker einige Quadratmeter Fläche bedecken kann.
brennnessel

Re:Tomaten,am Boden kriechend

brennnessel » Antwort #9 am:

So wie du im vergangenen Sommer immer über euer Wetter erzähltest, kann ich mir das bei euch schon vorstellen, Matthias! Ihr habt es ja trocken genug!LG Lisl
Matthias

Re:Tomaten,am Boden kriechend

Matthias » Antwort #10 am:

Bei uns regiert die Fäule, da sind wohl eher Tomatenhäuser und damit Stabkulturen gefragt.
Mit genügend dicker Strohbeckung müsste es auch in regenreichen Gebieten gelingen, probiere es doch einfach mal aus. ;)
Soll ich meine Paradeiserpflanzen ausgeizen?
Du hast mich ja schon zitiert. :D Also ich habe in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass ohne ausgeizen die Pflanzen zwar schwerer zu pflegen sind, auch ist die Ernte durch die dichtere Blattmasse schwieriger, aber der Etrag ist höher. Ob nun eine Pflanze ein-, 3-, 5-, oder 7-triebig gezogen wird ist egal. Wenn die Fäule zuschlägt spielt die Triebanzahl keine Rolle.
Soll ich meine Paradeiserpflanzen ein- oder mehrtriebig ziehen? Scheint mir so ein Mittelding zwischen konsequent ausgeizen oder gar nix tun zu sein.Soll ich meine Paradeiserpflanzen im Spätsommer entspitzen?
In dem Link von Post 1 werden auch Versuche beschrieben, ob 1- oder mehrtriebig vorteilhaft ist. Wenn ich den Text richtig gelesen habe, ist man dort auch der Überzeugung, dass mehrtriebige Pflanzen vorteilhafter sind. Ebenso habe ich meine Tomaten in den letzten Jahren im Spätsommer nicht entspitzt. Ausgeizen und entspitzen der Pflanzen schaffen zusätzliche Eintrttspforten für Pilze . Bin aber auch neugierig welche Erfahrungen andere damit gemacht haben?
hpummer
Beiträge: 90
Registriert: 30. Jan 2005, 06:19
Kontaktdaten:

Re:Tomaten,am Boden kriechend

hpummer » Antwort #11 am:

Hallo,ich habe die Diskussion innerhalb dieses Threads verfolgt.Ich möchte auf zwei Dinge bei dieser Kultur aufmerksam machen.Das ist zum einen die Verwendung von Stroh als Mulchmaterial. Stroh ist wasserabstoßend(hydrophob) und das Wasser versickert schnell im Boden.Zudem ist es in der Gegend am Neusiedlersee(Frauenkirchen) ziemlich warm und windig. Das heißt durch den Wind trocknet die Pflanze schneller ab.Ich selbst habe dieses Jahr einen Versuchsanbau vor , mit einer Wildtomate , einer größeren Tomate und eine wüchsige Tomate die ich parallel in Bodenhaltung und Stabhaltung heranziehen werde. Ich werde davon berichten.Helmut
Feder
Beiträge: 4004
Registriert: 31. Aug 2004, 17:40
Kontaktdaten:

Liebe Grüsse Maria

Re:Tomaten,am Boden kriechend

Feder » Antwort #12 am:

Kürbis und Gurken wachsen auch so, die haben allerdings keine Probleme mit Fäulekrankheiten.Vorteilhaft daran könnte sein, dass durch die neuen zusätzlichen Wurzeln besser Nährstoffe aufgenommen werden können, und auch dass frische Triebe insgesamt wohl stabiler gegen Krankheiten sind als alte Triebe.Man könnte das Prinzip ja auch leicht abgewandelt anwenden, etwa Tomaten aus Töpfen heraus über Terassenränder kriechen lassen oder über Balkonbrüstungen und Ähnliches.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
Micha
Beiträge: 41
Registriert: 25. Feb 2004, 07:32

Re:Tomaten,am Boden kriechend

Micha » Antwort #13 am:

Ich habe mir dieses Jahr Samen von der "Bodendeckertomate" besorgt. Sie heißt Whippersnapper und ist eine Cocktailtomate. Lt. Beschreibung ist sie auch gut in Ampeln oder höheren Töpfen zu halten, wo sie mit dem Boden nicht in Berührung kommt. Ich werde verschiedene Anbaumethoden ausprobieren und im Herbst darüber berichten.LG micha
brennnessel

Re:Tomaten,am Boden kriechend

brennnessel » Antwort #14 am:

Hallo Micha, diese Sorte setze ich gerne zu einer Kübeltomate und lasse sie über den Rand hinunterhängen, auch in einer Ampel trägt sie sehr gut . Eine Bekannte setzt sie auch mit Erfolg in ihre Balkonkistchen. LG Lisl
Antworten