Das ist hier gar nicht unüblich. Ich hab auch schon öfter Kleingartenparzellen angelegt. Manche Leute lassen nur die Pflasterarbeiten machen - das kann ich ja noch nachvollziehen, aber es gibt auch welche, die ihren Kleingarten komplett machen lassen. Die lassen auch die Balkonblumen und das Gemüse einpflanzen.In München sind die Kleingartenanlagen alle rappelvoll mit langen Wartelisten, aber etwas weiter draussen ist eher das Problem, daß immer weniger Gärten nachgefragt werden. Da gibt es Vereine, die es mit dem Kleingartengesetz nicht mehr so genau nehmen und auch reine Ziergärten dulden. Allerdings sind die Gartenbesitzer, deren Anlagen nur aus Bambus, Buddha und Teich bestehen, bei den "traditionellen" Vereinsmitgliedern sehr unbeliebt. Und diejenigen, die eine Landschaftsbaufirma mit der Gestaltung beauftragen, sind von vornherein untendurch. Trotzdem werden die Gärten lieber an solvente Pächter vergeben, die das Ganze zweckentfremden oder man lässt sie gleich leer stehen. Günstigere Varianten für Leute die sich kein 5000 €-Blockhaus leisten können findet man in den klassischen Kleingartenanlagen hier eher selten.Neulich wurde ich Zeuge wie eine Gartenbau Fachfirma einen Schrebergarten anlegte![]()
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Garten und Hartz 4 (Gelesen 28864 mal)
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Re:Garten und Hartz 4
- Wiesentheo
- Beiträge: 3836
- Registriert: 23. Dez 2007, 18:38
Re:Garten und Hartz 4
Bezug auf 118Ich nicht.Es ist möglich und da stehe ich sicher nicht alleine mit meiner Meinung.Meion Garten trägt sich selbst und ich erziehle sogar noch Überscvhuß,dass ich mir von dem Geld noch was für meinen Garten kaufen kann. ich hab eine Gartenkasse,wo alles rein und raus kommt.Man muß auch die Sache so sehen,dass es doch Spaß macht,wenn man was eigenes sich im Garten anbaut und dann eben verbraucht und sich für den Winter haltbar macht oder lagert.Zum Beispiel Kartoffeln.Ich hab seid Jahren keine gekauft.Wir brauchen eigendlich viel Äpern und greben auch noch der Tochter ab.rechnet man nur den Kauf der Äpern,dann............... .Erdbeeren das selbe.Was kostet ein Kilo?Ich hatte einige im Garten.Rechnen bitte.Hab davon sogar welche abgeben können(Gartenkasse).Dann die öualitativen Unterschiede.Gartentomaten zum Beispiel----nimm eine aus dem Garten und eine aus dem Supermarkt----------Da gibt es auch Lauete,die Schrein BIO und ÖKO und was kaufen die?Gemüse aus dem Supermarkt,das verschieden kein einziges winziges bischen Sonnenlicht gesehen haben.Frank
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
Re:Garten und Hartz 4
Dass Eigenanbau von Obst und Gemüse neben der selten so zu kaufenden Qualität heute keinen wirtschaftlichen Wert hätte, kann ich - wie Frank - überhaupt nicht zustimmen! Ich verkaufe zwar nichts -abgesehen von meiner ein paar Jahre lang betriebenen Tomatenpflanzenanzucht, wo ich anfangs nur überzählige Pflanzen an meine Freunde und Verwandten weitergab - später aber auf Drängen von Freunden (wegen meiner vielen ausgefallenen Sorten)mehr anzog, als ich selber brauchte - aber schon alleine, unsere Großfamilie fast das ganze Jahr mit gesundem und frischem Gemüse versorgen zu können, macht einen Teil meines "Nur-Hausfrau" -Seins wett! Jetzt sind die Kinder längst aus dem Haus, aber immer noch freuen sie sich über Mamas Gartenüberschüsse - und mich freut, dass die, welche einen eigenen Garten zur Verfügung haben, neben ihrer Arbeit in gleicher Weise weitermachen!ich finde es erschreckend , wenn hier in einigen Beiträgen der Eindruck erweckt wird, daß sich die ( finanzielle)Situation von Hartz4 Leuten durch Gartenbau und entsprechenden Fleiß wirklich verbessern lässt.
- oile
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Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.
Re:Garten und Hartz 4
Brennnessel wie groß ist denn Dein Garten bzw. Deine Anbaufläche? Davon hängt ja auch ab, wie weit man sich selbstversorgen könnte.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
Don't feed the troll!
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Re:Garten und Hartz 4
Hier kostet weiß ich zufällig ein Garten ( wäre mit 3 Kindern d.h. bevorzugt) 112 € im Jahr .Alleine unser Jüngster hat definitiv Äpfel und vor allem Physalis für dieses Geld gegessen.Er aß bis vor kurzem sonst fast nichts.Stachelbeeren, Johannisbeeren etc. wären in unseren Verbrauchsmengen unerschwinglich und Holunder gibts gar nicht zu kaufen.Rahbarber haben wir ohne Ende ARbeit null außer der Marmelade zu kochenDie Stauden gabs umsonst von der FamilieWenn es nicht sortenrein sein muß soll kostet Saatgut ( Standard ) 19 cent bei L... Ohne riesenaufwand läßt sich so der Kürbis Zucchini etc Bedarf locker decken ( Meinen Splean und meine Bestellungen darf man dann natürlich nicht rechnen
)

Re:Garten und Hartz 4
Meine beiden Gemüsegärten haben (samt großem Kompostplatz) 240 bzw. ca. 40m2. Dazu kommt aber der "Pachtacker" beim Nachbarn, der mich nur einen oder zwei Nachmittage Kartoffelklaubenhelfen kostet!Brennnessel wie groß ist denn Dein Garten bzw. Deine Anbaufläche? Davon hängt ja auch ab, wie weit man sich selbstversorgen könnte.
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Re:Garten und Hartz 4
Aloha, ich hole diesen Thread dann doch nochmal nach oben :)Ich Berichte einfach mal wie es bei uns ist.Ich selber bin leider Frührenter (seit 2004) nach einen Unfall geworden, meine Frau geht für ca. 600 Euro im Monat Arbeiten eine Vollzeitstelle ist für sie leider nicht in Sicht.Also haben wir meine Rente + ihren Lohn aber auch noch 3 Minderjährige Kids und bekommen obendrauf noch Hartz 4.Meine Rente wird angerechnet ... ihr Lohn wird angerechnet (100 Euro frei und danach halt prozentual) und was dann noch am Hartz 4 satz fehlt kommt dann vom Amt dazu.Reich sind wir also nicht ... aber ... wir haben einen Garten :)Uns kostet dieser Garten inkl. Strom und Wasser ca. 100,- Euro pro und der Garten hat 900 qm. 80 % unseres Wassers sammeln wir selber in riesigen Tanks und an Strom waren es letzten Jahr rund 16,- Euro also alles erschwinglich wie ich finde.Unser Garten versorgt uns mit so ziemlich allem was man braucht (ausser Fleisch *g*). Wir haben 2 Apfel, 2 Birn und jeweils 1x Sauerkirsch und Süsskirschenbaum. Wir haben über 60 Tomatenpflanzen, 20 - 30 x Paprika, Erbsen, Möhren, Bohnen, Zuccini, Kartoffeln und sogar rund 200 Tabakpflanzen
dazu natürlich Kräuter aller Art und weitere Gemüsesorten (zwiebeln, Knoblauch und was ich sonst noch so alles vergessen habe). Johannisbeeren ebenfalls (letztes jahr ca. 50 kg Ernte) und auch über 200 Erbeerpflanzen. Also wirklich reichlich und wir machen auch alles mögliche daraus. Ob nun Einkochen, Säfte, Mus, Marmeladen, Liköre und und und wir sind Wochenlang damit beschäftig die Ernte zu verarbeiten.Im Frühjahr ziehen wir auch alles was nur geht selber vor.Die Kostenersparnis ist Riesig und ich meine Riesig. Nehmen wir nur mal den Tabak der uns rüber 1000,- Euro einspart. Wir kaufen nur selten Gemüse oder Kartoffeln. Im Winter ab und an mal Bananen oder Orangen aber was nur geht haben wir nach Möglichkeit selber.Natürlich ist damit auch Arbeit verbunden aber trotz der Arbeit ist es schön die Sachen zu Ernten und zu Verarbeiten und ich finde es auch wichtig das grade unsere Kinder auch sehen wie etwas wächst und auch sehen wie man ganz Altertümlich das ganze verwertet denn das Wissen stirbt immer mehr aus. Dazu kommt noch der Geschmack den mir kein gekauftes Obst oder Gemüse bieten kann.Glücklicherweise ist es in unserer Kleingartenkolonie so das 3 / 4 aller Besitzer ebenfalls alles mögliche Anbauen und eigentlich alle eher einen Nutzgarten haben.Sicherlich muss man zu Anfang an die Kosten denken (Geräte kosten schon einiges) aber da hatten wir mal echt Glück und konnten damals den Garten inkl. aller Geräte (Rasenmäher, Heckenscheren, Schubkarren, Pflug, alle Arten von Harken, Rechen, Schaufeln und Spaten mit übernehmen, ebenso wie eine tadelose Laube und alles zusammen für 200,- Euro. Meiner Meinung nach ein Schnäppchen.Alles zusammen rechnet sich unser Garten zu 100 % und er versorgt uns mehr als gut und ich kann nur jeden dazu Raten. Viele Vereine verfügen auch über Gemeinschaftswerkzeug das man leihen kann und es gibt auch fast immer irgendwo jemanden in der Kolonie der einem das eine oder andere Werkzeug gerne mal leiht oder sonstwie behilflich ist. Ja selbst bei Sämereien helfen nette Nachbarn zur Not aus (zumindest bei uns treffen all diese Sachen zu) so das man auch ohne viel Geld einsteigen kann.Greetz PEdit. Anmerkung zum Tabak.Bis 100 Pflanzen hat man keine Probleme mit Steuern etc. damit sind 100 Pflanzen pro Raucher gemeint. Mancherorts wird zwar auch nichts gesagt wenn man mehr als 100 Pflanzen hat aber man sollte doch versuchen auf der sicheren Seite zu bleiben oder notfalls nachfragen wie das bei einem vor Ort so gehandhabt wird. wer ganz sicher gehen will nimmt nur 99 Pflanzen 


- Waldfreund
- Beiträge: 114
- Registriert: 1. Okt 2009, 09:15
Re:Garten und Hartz 4
Es freut mich, das ihr mit eurem Garten so klar kommt.
Re:Garten und Hartz 4
Interessant finde ich, daß Du Tabak anbaust. Geht das gut? Und wieviel Anbaufläche benötigt man für einen durchschnittlichen Tabak-Jahresbedarf?nicht das jetzt jemand denkt, daß ich rauche 

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Re:Garten und Hartz 4
200 Pflanzen benötigen 27 qm bei 30 cm Pflanzabstand und 60 cm Doppelreihenabstand.200 Pflanzen ergeben zwischen 13 und 16 Kg Rohtabak was dann am Ende so 320 bis 350 Päckchen a´40 g ergeben würde.Meine Frau und ich verbrauchen so ca. 40 g am Tag und so kommt am Ende alles ungefähr hin (mal ist ein bissel über und mal kauft man was nach).Greetz PInteressant finde ich, daß Du Tabak anbaust. Geht das gut? Und wieviel Anbaufläche benötigt man für einen durchschnittlichen Tabak-Jahresbedarf?nicht das jetzt jemand denkt, daß ich rauche
Re:Garten und Hartz 4
Was ich so gehört habe, ist es als HartzIV-ler auch nicht überall soo einfach, an einen Garten zu kommen. Da wird von Vorstandsseite schon mal sämtliche Ausreden hervorgekramt, das man sich ja kein "Gesindel" ins traute Idyll holt. 

Re:Garten und Hartz 4
Ich bin von Kleingarten-Kolonien umzingelt.

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Re:Garten und Hartz 4
Ehrlich gesagt ist es eher oft so ... Wie man in den Wald ruft ....Will sagen, in den letzten Jahren war es oft so das Leute sich einen Garten gepachtet haben und einen Sommer genutzt haben oder auch nur ein paar Wochenenden und dann gabs Party pur. Danach rennt der Vorstand der Pacht hinterher und bei den kleinen Summen lohnt fast der Aufwand nicht. Darum wird man vorsichtiger und Pachtverträge mutieren zu Mietverträgen über k.a. eine Saison oder ein halbes Jahr oder oder.So Verträge wie wir die z.B. noch haben (gilt auf Lebenszeit) werden bei uns kaum noch rausgegeben. Das hat allerdings nichts mit Hartz 4 zu tun sondern mit der oben beschriebenen Mentalität einiger Leute.Dabei stehen immer öfter Gärten leer und so mancher Vorstand wäre froh wenn er Leute finden würde die ihre Parzelle in Ordnung halten würden.Hartz 4 = Gesindel, Asozial, Abschaum usw.Ehrlich sowas ist Quatsch und ich rate jedem sich nicht in so eine Ecke abschieben zu lassen. Es gibt auch genügend Akademiker die Hartz 4 beziehen und glaubt mir die sind auch nicht glücklich darüber.Schwarze Schafe gibt es überall egal ob Arm oder Reich, genauso gibt es aber auch nette hilfsbereite Menschen und leider muss man sagen das die vermeintlich Armen oft sogar Hilfsbereiter sind (das soll aber keine verallgemeinerung sein denn wie gesagt es gibt überall solche und solche).Wer bei uns in den Garten kommt geht nie ohne Kaffee oder ein Bierchen weg und wenn es grade Kuchen gibt oder gegrillt wird dann ist in der Regel auch genug für evtl. ankommen Besuch aus den Nachbargärten vorhanden. Wir sind zwar nicht soo gross (vielleicht 50 - 70 Parzellen da muss ich nun lügen da ich die genaue Zahl garnicht kenne) aber ich würde sagen die Leute haben zum Glück ihr Herz noch auf dem rechten Fleck.Nebenbei .. wir wohnen im Osten aber ich komme gebürtig aus dem Westen und trotzdem wurde auch der "besserwessi" *g* ganz normal aufgenommen.Gartenverrückte sind dann doch die besseren Menschen ;DGreetz PWas ich so gehört habe, ist es als HartzIV-ler auch nicht überall soo einfach, an einen Garten zu kommen. Da wird von Vorstandsseite schon mal sämtliche Ausreden hervorgekramt, das man sich ja kein "Gesindel" ins traute Idyll holt.
Re:Garten und Hartz 4
@PhenomenonBin beeindruckt von deiner Nutzung. An deinem "Fall" kann man auch gut die Punkte ablesen, welche für den finanziellen Erfolg eine Gartens entscheidend sind, unabhängig vom Einkommen des Besitzers:- preiswerter Erwerb + Pacht- Kenntnisse im Gartenbau- Anbau von Luxusgütern (Tabak) - Anbau von besonderen, nicht lebensnotwendigen, Nahrungsmitteln (Erd-,Johannesbeeren)- Mehrpersonenhaushalt ! Eine Einzelperson, die zudem gelernter und ein "guter" Handwerker ist und nicht wirklich etwas vom Gemüseanbau versteht, kommt rein marktwirtschaftlich betrachtet mit einem Zuverdienst in seinem Gewerk besser weg - und sei es gegen "Nachbarschaftshilfe" zu einem Unkostenbeitrag
An deiner Stelle würde ich die Erfolge im Garten dem Amt gegenüber aber nicht erwähnen. Irgendein Spinner könnte auf die Idee kommen euch Geld abzuziehen. Kommt ein Hartzer ins Krankenhaus, wird ihm auch die Unterstützung gekürzt - er wird ja im Krankenhaus verpflegt. Irre!Macht sich sicher nicht jede ARGE den Aufwand, aber wer weiß
Es flattern auch Briefe ins Haus, weil man 1,52 Euro Zinsen nicht angegeben hat - sie könnten ja verrechnet werden



Diese manchmal auch gegenseitige Mißgunst, verbunden mit Vereinsmeierei und der albernen Vorschrift der Drittel-Nutzung (alles selbst erlebt) schrecken zu Recht viele neue Pächter ab. Kann den von oben verordneter Zwang gegenüber freien Menschen jemals etwas positives bewirken ?Das soll jetzt aber niemanden abschrecken nach Anlagen Ausschau zu halten, wo man Offenheit und Toleranz nicht nur predigt sondern auch praktiziert.VGAndreasAllerdings sind die Gartenbesitzer, deren Anlagen nur aus Bambus, Buddha und Teich bestehen, bei den "traditionellen" Vereinsmitgliedern sehr unbeliebt.