So "unkaputtbar" sind die Nopsen gar nicht. Das geht sehr schnell - entweder durch zu viel oder zu wenig Wasser oder durch Schädlinge (Wollläuse, etc.) oder Wurzelfäule. Alles Kulturfehler. Auch züchterisch sind sie nicht "so" bearbeitet, dass daraus eine europäische Pflanze entstanden wäre. Es gibt unzählige Sorten, aber damit erschöpft sich auch die "Bearbeitung". Alle Zimmer-Orchideen stammen aus tropischen Klimazonen um den Äquator. Und dort ist es jetzt Sommer und trocken/heiß. Wenn sie bei Dir im "Winter" blühen, dann nur deswegen, weil sie viel Licht haben. Vielleicht hast Du große Fenster oder Zusatzbeleuchtung. Es gibt Arten, die blühen auch bei geringem Licht. Die Nopsen brauchen wesentlich mehr Licht, um im hiesigen Klima im Zimmer blühen zu können. Wir hier im Taunus haben seit Dezember die Sonne nicht mehr gesehen. Meine Nopsen haben Blütentriebe geschoben, so wie sie jeden Winter welche schieben, aber die Knospen trocknen ein und fallen ab - das ist fast jeden Winter so. Letzten Winter hatten wir im Januar sehr viel Sonne - da haben sie es geschafft, zumindest einige Knospen zu öffnen, nicht alle. So richtig zu blühen fangen sie bei mir erst ab März an. Im April schieben meistens noch eine Runde Blütentriebe und im Juni/Juli hängen sie voll mit Blüten. Die Blüte dauert in meinem Klima hier im Taunus bis im September. Danach gehen sie zur Ruhe.Sorry, Lisa, aber das klingt für mich sehr nach Verallgemeinerung.Schließlich stammen bei weitem nicht alle Orchideen aus der gleichen Klimazone. Und grad Phalaeopsis als DIE unkaputtbaren Festerbrett-Klassiker sind züchterisch doch stark "bearbeitet" worden.Zumindest meine Phalaeopsis blühen hauptsächlich im Winter und frühjahr - im Sommer ist es ihnen bei mir einfach zu warm. Der hiesige Bot. Garten präsentiert im Februar auch immer die Orchideen in der "Hauptblüte" (laut Aussendung) - seit heute zB. Daß es um diese Jahreszeit im GC die größte Auswahl nach Orchideen gibt, mag ja andere Gründe haben, aber beim Bot. Garten kann ich mir das nicht vorstellen...
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Orchideen im Zimmer (Gelesen 592609 mal)
Moderator: Phalaina
Re:Orchideen im Zimmer
- Gartenlady
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Re:Orchideen im Zimmer
Bei mir blühen die Phalaenopsis auch im Winter und Knospenfall kommt eigentlich nie vor. Das ist einmal passiert, als ich eine knospige Orchidee im Winter gekauft habe, die hatte dieses Problem schon beim Kultivator trotz künstlicher Beleuchtung, wer weiß was dort alles getrieben wird um sie zum Blühen zu bekommen.Ich tauche meine auch nie, sie werden meistens gegossen, überschüssiges Wasser ggf. nach einer Weile entfernt. Manchmal werden sie in der Badewanne gründlich überbraust, alles mit Leitungswasser, manchmal abgekocht. Besprüht werden sie auch nicht, wenn ich sehr großzügig bin stelle ich sie ein paar Stunden in die Küche, wenn dort viel Dampf erzeugt wird
Und trotzdem blühen sie regelmäßig und sind ganz gesund. Ich denke, sie sind ziemlich unempfindlich und kommen ohne aufwendige Pflege aus. Wenn es nicht so wäre, hätte ich keine, andere Orchideenarten habe ich deshalb auch nicht.
Auch im GC gibt es Pinienrinde in verschiedenen Strukturen von grob bis fein. Von Kalkzusatz habe ich dort nichts gelesen, im Gegensatz zu dem Orchideensubstrat, das ich kaufe. Da es von einem kompetenten Orchideenliebhaber kommt, vertraue ich dieser Zusammensetzung und sehe ja auch, dass es den Pflanzen gut bekommt.Die Dekorrinde aus dem GC ist mir zu grob und unsauber. Außerdem enthält sie zuviel Kalk. Nach ein paar Mal tauchen bilden sich weiße Kalkkristalle an der Rinde. Daher kaufe ich Pinienrinde nur im Spezialversand. Ist keinen Cent teurer als die im GC, aber kalkfrei.
Re:Orchideen im Zimmer
Rinde oder Rindensubstrate sind in der Regel eher sauer, wenn darauf Ablagerungen zu sehen sind, stammen die womöglich von dem verwendeten Dünger bzw. Giesswasser, an Kalk glaube ich da eher nicht.Die Hauptblütezeit unserer Ochis (verschiedene Arten) liegt auch eher in der Winterzeit, zieht sich bis ca. Ende Mai/Anf. Juni hin.Die Pflanzen stehen ab ca. Ende September bis Ende Mai im Haus, die restliche Zeit auf der Terrasse. Sie werden ca. alle 3 Wochen getaucht und gedüngt und regelmässig gesprüht. Da die meisten Kalk vertragen, verwenden wir Leitungswasser, nur 2 Pflanzen benötigen kalkfreies Wasser.Bei dieser Behandlung haben wir bisher keine Probleme, ich hoffe das bleibt auch so 
- Phalaina
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Re:Orchideen im Zimmer
Exakt so ist es! Es wird sogar empfohlen, dem Rindensubstrat eine gewisse Menge Calciumcarbonat zuzufügen, da dieses pH-stabilisierend wirkt. Für Paphis ist dies sogar obligatorisch, da sie in der Natur oft in Humusnestern auf Kalkfelsen wachsen.Im übrigen benötigen die meisten epiphytischen Pflanzen eine gewisse Menge Calcium und können auch ohne Probleme damit umgehen. Ich wässere beispielsweise alle meine Tillandsien und die meisten meiner Orchideen mit normalem Leitungswasser - und die einzigen Verluste, die ich bisher hatte, waren auf einen winterlichen Ausfall der Heizung im temperierten Gewächshaus, oder aber auf nicht rechtzeitig erkannte tierische Schädlinge zurückzuführen.Rinde oder Rindensubstrate sind in der Regel eher sauer, wenn darauf Ablagerungen zu sehen sind, stammen die womöglich von dem verwendeten Dünger bzw. Giesswasser, an Kalk glaube ich da eher nicht.
- oile
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Re:Orchideen im Zimmer
Auch dann, wenn man sehr hartes Wasser hat?Es wird sogar empfohlen, dem Rindensubstrat eine gewisse Menge Calciumcarbonat zuzufügen, da dieses pH-stabilisierend wirkt. Für Paphis ist dies sogar obligatorisch, da sie in der Natur oft in Humusnestern auf Kalkfelsen wachsen.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:Orchideen im Zimmer
deswegen wässert Phalaina auch mit Leitungswasser und hat damit keine Probleme.
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- Phalaina
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Re:Orchideen im Zimmer
Nicht ganz!Auch züchterisch sind sie nicht "so" bearbeitet, dass daraus eine europäische Pflanze entstanden wäre. Es gibt unzählige Sorten, aber damit erschöpft sich auch die "Bearbeitung". Alle Zimmer-Orchideen stammen aus tropischen Klimazonen um den Äquator. Und dort ist es jetzt Sommer und trocken/heiß.
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Re:Orchideen im Zimmer
Naja, wenn einem der Gips und der Kalk quasi schon aus dem Wasserhahn tropft, wäre ich schon vorsichtiger mit dem Gießen und zusätzlichen Kalken und würde erstmal genauer beobachten!Auch dann, wenn man sehr hartes Wasser hat?
- elis
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Re:Orchideen im Zimmer
Hallo !Huraaaaaa mein Frauenschuh ist voll aufgeblüht :Dlg elis
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Re:Orchideen im Zimmer
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Re:Orchideen im Zimmer
Sehr schönes Maudiae, elis!
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Re:Orchideen im Zimmer
toll, elis.Ich warte noch darauf. Die Knospe schiebt sich Tag für Tag etwas höher. Aber ich bin schon jetzt stolz wie BolleHuraaaaaa mein Frauenschuh ist voll aufgeblüht
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:Orchideen im Zimmer
Hallo !Mein nächster Frauenschuh ist aufgegangen
.lg elis
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Re:Orchideen im Zimmer
Auch das ist hübsch, elis!
Ich sage mal spontan (cornishsnow möge mich korrigieren!
), es ist etwas aus der Gruppe um Paph. glaucophyllum. 
- Phalaina
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Re:Orchideen im Zimmer
Immer wieder nett ist mein zwergiges Dendrobium kingianum, ab und an auch zu Thelychiton gestellt. Diese kleine Auslese ist nur halb so hoch wie die üblichen Varietäten ihrer Art. Die Blüten sind allerdings etwa genauso groß - es werden nur viel weniger pro Blütenstand gebildet. Hier mal eine der letzten Blüten in diesem Jahr. 