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Erfahrungen mit Biogas-Anlagen (Gelesen 3981 mal)

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Raphaela

Re:Erfahrungen mit Biogas-Anlagen

Raphaela » Antwort #15 am:

Solaranlagen auf Ackerflächen fänd ich auch wenig sinnvoll, aber es gäbe ja noch genug geeignete Dächer.Bei dieser Studie finde ich seltsam, daß im Volltext Risiken und wahrscheinliche Negativ-Auswirkungen auf die Biodiversität von Wildvögeln drin stehen, in der Zusammenfassung aber fast nicht vorkommen. Sollte man also komplett lesen:http://www.grassland-organicfarming.uni ... masse-Mais, Gras-Silage und Getreide für die Vergärung werden überwiegend wohl auch früher geerntet, was den Bruterfolg vieler Vögel, aber auch die Aufzuchten von Rehen und Feldhasen (noch) stärker gefährdet als die Verwendung für ahrungs- und Futterzwecke.
Lehm

Re:Erfahrungen mit Biogas-Anlagen

Lehm » Antwort #16 am:

Richtig saubere Energie gibts einfach nicht. Windanlagen lassen ganze Meere und Landschaften vibrieren. Sogar bei der Wasserkraft kommt es in Flüssen zu starken Eingriffen in die Natur, und Stauseen überfluten ganze Landschaften. Insofern kanns immer nur drum gehen, etwas besser zu machen als bisher, also mit solchen Anlagen trotz all der aufgezählten Nachteile z.B. ein Kernkraftwerk zu ersetzen. Ansonsten wird eben weiterhin einfach viel zu wenig Energie gespart. Denn eingesprarte Energie ist die sauberste überhaupt.
we-went-to-goe

Re:Erfahrungen mit Biogas-Anlagen

we-went-to-goe » Antwort #17 am:

Das unterstreiche ich voll und ganz!
Günther

Re:Erfahrungen mit Biogas-Anlagen

Günther » Antwort #18 am:

Das Problem ist nicht so sehr die Energieeinsparung bei uns, sondern der Aufbau in der Dritten Welt, die auf westliches Niveau kommen wollen.
we-went-to-goe

Re:Erfahrungen mit Biogas-Anlagen

we-went-to-goe » Antwort #19 am:

auch. Aber nach wie vor war letztes Jahr erschreckend in welchem Zustand Verkaufsimmobilien in Deutschland sind. Da haben wir ja letztes Jahr wirklich unglaubliche Dinge reihenweise gesehen. Eine der Krönungen war ein Fachwerkhaus, an sich recht gut in Schuss und eine Versuchung wert. Oben im Dachgeschoss hast den Wandschrank aufgemacht und konntest zwischen den Dachschindeln die Sternchen angucken. Ebenso haben wir einen Energiepass im grünen Bereich b(g)ewundert - auch dort bei hochgelobt hochwertigem Harzer Dach direkter Anblick der Dachziegelunterseiten. Es ging in einer Tour munter so fort. Da machte ja auch unser jetziges Haus keine Ausnahme. Dach undicht und direkter Anblick des Sternenhimmels. Das war dann just fast das Erste, was wir in Angriff genommen haben. Auch mit Subvention vom Staat. Aber da finde ich`s auch mal sinnvoll.
Lehm

Re:Erfahrungen mit Biogas-Anlagen

Lehm » Antwort #20 am:

Das Problem ist nicht so sehr die Energieeinsparung bei uns, sondern der Aufbau in der Dritten Welt, die auf westliches Niveau kommen wollen.
Das hängt eng zusammen. Was ärmere Länder mehr verbrauchen, muss bei uns eingespart werden, damit der Gesamtverbrauch zumindest nicht ansteigt (eigentlich müsste er ja abnehmen). Je modernere Technologie wir diesen Ländern liefern desto weniger Energie verbrauchen sie. Bevor sie nicht unseren Pro-Kopf-Verbrauch erreicht haben, haben wir jedenfalls kein Recht, ihnen diesbezüglich etwas vorzuschreiben. Wir sind daher gleich doppelt gefordert.
Raphaela

Re:Erfahrungen mit Biogas-Anlagen

Raphaela » Antwort #21 am:

Ja. Nur leider ist ein großer Teil der verfügbaren Mittel nun anderweitig festgelegt.Hier ist noch was Informatives:http://www.eiderstedter-forum.de/internet_pdf/Vortrag Biogas und Landschaft, 7-09.pdf(sorry: Funktioniert wohl nur über komplett kopieren und eingeben, lohnt sich aber)Ansonsten stößt man überwiegend auf Werbe-Seiten....Und weitere intransparente Entscheidungsprozesse: Scheinbar ist es vielerorts normal, kommunale Abgeordnete entscheiden zu lassen bevor überhaupt konkrete Pläne vorliegen.Und wer kritische Fragen stellt, ist entweder ein AKW-Befürworter oder bekommt die Empfehlung, doch in der Wildnis zu leben.
Lehm

Re:Erfahrungen mit Biogas-Anlagen

Lehm » Antwort #22 am:

Und wer kritische Fragen stellt, ist entweder ein AKW-Befürworter oder bekommt die Empfehlung, doch in der Wildnis zu leben.
Das ist bei Windanlagen nicht anders.Kritische Fragen sind aber wichtig, weil sie zu besseren Lösungen führen. Hier in der Nähe wurde so eine Biogasanlage vorläufig gestoppt, die mit Holzabfällen aus Malaysia hätte betrieben werden sollen...
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Susanne
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Re:Erfahrungen mit Biogas-Anlagen

Susanne » Antwort #23 am:

Und hier vor Ort wurde eine kleinformatige Biogasanlage nicht gebaut (obwohl es Zusagen gab, nur mit den in der Region sowieso vorhandenen Materialien zu wirtschaften, jede Menge Geruchs- und sonstwelche Belästigen durch Filter einzudämmen, das Ganze mit einem bewaldeten Wall zu umgeben usw.), weil die Millionärs-Schickeria ihre Beziehungen spielen ließ. Man hätte den ganzen Stadtteil mit Energie versorgen können und so dem Monopolisten, von dem man abhängig war, Adieu sagen können...
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Günther

Re:Erfahrungen mit Biogas-Anlagen

Günther » Antwort #24 am:

Da haben halt die anderen "Beziehungen" nicht ausgereicht....
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Susanne
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Re:Erfahrungen mit Biogas-Anlagen

Susanne » Antwort #25 am:

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Amur
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Re:Erfahrungen mit Biogas-Anlagen

Amur » Antwort #26 am:

Hast du einen Link in Bezug auf die kapitallose Installation von Sonnenkollektoren? Das wäre sehr schön! :)
OT: Einen Link? Auf die Bank gehen und 100% Finanzieren. Gab weder bei uns, noch bei sonst jemand ein Problem damit. Und ich kenne etliche die das so gemacht haben. Allerdings muß das Gebäude noch in einem Zustand sein dass es die 20 Jahre durchhält, die der Stromvertrag läuft. Aber das ist ja im eigenen Interesse. Wenn jetzt die Vergütung um 25% zusammengestrichen wird, dann wirds knapp werden dass sich die Dinger rechnen.
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Raphaela

Re:Erfahrungen mit Biogas-Anlagen

Raphaela » Antwort #27 am:

Ich stelle grade fest, daß ich jahre- (jahrzehnte-?) lang zu wenig mitbekommen habe von manchen Entwicklungen...Z.B. wußte ich bis heute auch nicht, daß die ganze soganannte "Bio"-Treibstoff- Geschichte zu großflächigen Landschafts- und Regenwaldzerstörungen in Malaysia, Brasilien, usw führt...Und klar ist auch, daß die Nahrungs- und Futterpflanzen, die wegen des immer stärkeren Flächenverbrauchs für Energiepflanzen hierzulande dann immer weniger angebaut und daher teurer werden dann in noch stärkerem Maße aus Entwicklungsländern importiert werden, was die Situation dort natürlih noch erheblich verschlimmert.Inzwischen hab ich erfahren, daß wir unsere Dachfläche sogar für Solaranlagen verpachten könnten. - Wenn denn erstmal das Dach neu gedeckt wäre ::)Noch mehr Energie einsparen scheint vorerst die einzige Alternative zu sein. Potentiale seh ich da z.B. noch beim Einkaufen: Konsequenterer Verzicht auf alles, was längere Transportwege hat, mehr selbst anbauen, die Heizung noch weiter runterdrehen, etcEigentlich müßte ich´s ja schon lange besser wissen, aber die Ver...schung, die in puncto "Bio"- Energie betrieben wird, macht mich völlig fassungslos.Bei meinen Recherchen hab ich Hinweise darauf gefunden, daß kleine, drekt an Betriebe angeschlossene Biogas-Anlagen, wo Dinge vergoren werden, die sonst nicht genutzt oder weit transportiert werden würden wirklich Sinn machen. Aber damit ist wohl nicht das große Geschäft zu machen...
Biotekt
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Re:Erfahrungen mit Biogas-Anlagen

Biotekt » Antwort #28 am:

Kohlekraftwerke sind m.E. nicht mehr zeitgemäß.
Vorsicht..... Der Wirkungsgrad der Kohleverstromung ist zwar bescheiden, aber bei solchen Betrachtungen werden gerne einzelne Aspekte vernachlässigt. Bezieht man alle Schritte der Energiegewinnung von der Förderung bis zur jederzeit gesicherten Bereitstellung beim Verbraucher ein, relativieren sich die Unterschiede und selbst die angeblich CO2neutrale Kernernergie stellt sich längst nicht als solche dar.Vielfach kann die Kohleverstromung z.B. durch wirtschaftliche Gewinnung in unmittelbarer Kraftwerksnähe punkten.
Mit den Subventionen, die in die Biogas-Technologie gesteckt werden, müßte man doh eigentlich (je nach Anlage) zig bis tausende von Haushalten mit Solaranlagen ausrüsten können...
M.E. sind die Subventionen für Photovoltaik hoch genug - eher zu hoch. Wer ein diesbezüglich wirtschaftlich interessantes (großes, günstig ausgerichtetes) Dach besitzt, braucht oft noch nicht einmal selber zu investieren, sondern kann es z.B. an entsprechende Betreiber vermieten. Aufgrund der gesetzlichen Abnahmegarantien ist i.d.R. auch eine Anlagenfinanzierung ohne Eigenkapital möglich. Allerdings bin ich der Meinung, dass inzwischen eine weitere Senkung der Einspeisevergütung wünschenswert ist, damit die Anlagenpreise (weiter) sinken. Die künstliche Nachfrage hält m.E. inzwischen die Preise für Photovoltaik in D unangemessen hoch.Im Übrigen sehe ich die Energiegewinnung aus Biomasse als besonders wichtige regenerative Ergänzung der nur sehr bedingt speicherbaren Solar- und Windenergie an. Biotreib- und -brennsstoffe sind fast verlustfrei (Behälterbau und Betriebsaufwand) lagerfähig und obendrein mobil (weitgehend netzunabhängig in Fahr- und Flugzeugen) nutzbar.Im Idealfall erlauben sie obendrein die energetische Nutzung von Biomasse, die üblicherweise nur per Kompostierung (unter ebenfalls erfolgender CO2-Freisetzung) "entsorgt" werden kann. Beispielsweise hat eine Untersuchung ergeben, dass sich aus dem jährlichen Schnittgut von 1000 m² Efeubewuchs etwa 700 l heizöl-/dieseläquivalenter Treibstoff gewinnen lassen.... - angeblich sogar netto! Fortschrittliche Biofueltechnologie ist also nicht auf den "Missbrauch" von landwirtschaftlicher Fläche bzw. Nahrungsmittel angewiesen, sondern könnte ihre Rohstoffe (teilweise) sogar aus begrünten Städten und Gewerbegebieten oder von den Lärmschutzwänden von Straßen und Schienenwegen beziehen.
Wir z.B. haben eine südlich ausgerichtete Dachseite mit ca. 180 m2, können uns aber leider sowas nicht leisten. Sicher gibt es da noch viele andere denen es auch so geht.
Siehe oben. Viele Bauherren wagen inzwischen mit sehr viel kleineren Flächen (ab 35 m²) und ohne Eigenkapital die Installation von PV mit der Aussicht auf Rendite nach etwa 10 Jahren.... (Ich persönlich halte davon allerdings nicht viel - bevorzuge unter derartigen Voraussetzungen thermische Nutzung der Solarenergie.)
Durch die (mithilfe von Subventionen) zugesicherte Preisgarantie für Biogas-Einspeisung werden m.E. Mittel festgelegt, die für Technologien, die ohne Landschaftszerstörung funktionieren, nicht vorhanden sind.
Es gibt leider nur sehr beschränkt Technologien, die nicht mit Landschaftszerstörung verbunden sind. Wer z.B. auf Wind- und Solarstrom setzt, braucht dazu mindestens auch Überlandleitungen (ggf. transkontinental) und/oder Pumpspeicheranlagen.... Ich würde Bioenergieanlagen als eine sinnvolle und unverzichtbare Komponente der regenerativen Energieerzeugung bezeichnen, deren Förderung ebenso sinnvoll ist, wie z.B. die der Solarstromproduktion. Prinzipiell sollte die Förderung in einem angemessenen Verhältnis zum potenziellen Nettoertrag der jeweiligen Technologie stehen. Je zweckmäßiger (effektiver) damit fossile Energiegewinnung kompensiert werden kann, desto förderungswürdiger erscheint mir die Technologie.
Wozu ich bisher auch noch nicht genug Material gefunden habe, ist die reale Öko-Bilanz solcher Groß-Anlagen in Bezug auf Biodiversität, Wasserqualität, Böden und Einbeziehung des Energieverbrauchs durch den Transport der verarbeiteten Materialien. Hat da jemand Links?
Man findet dazu offenbar wenig und wegen der jeweiligen Interessenslage leider noch viel weniger Vertrauenswürdiges....
Auch die CO2 Bilanz scheint schlechter zu sein als behauptet: Durch die bisherigen Recherchen habe ich erfahren, daß durch die Umwandlung langjähriger Weide- und Wiesenflächen zu Maisanbauflächen dort festgelegtes CO2 in die Atmosphäre gelangt.
Das leuchtet mir allerdings nicht ein. M.E. stellen Weide- und Wiesenflächen keine beachtenswerten CO2-Senken dar.
"Berater" sein ist nicht sehr schwer und obendrein lohnt es sich mehr....
we-went-to-goe

Re:Erfahrungen mit Biogas-Anlagen

we-went-to-goe » Antwort #29 am:

Dieser Link passt noch sehr gut ins Thema. profitabel?wie ich schon schrieb... da rechnet einer, nimmt die günstigsten Zahlen an und schon wird investiert. Und sei es in noch so kurios anmutende Projekte. Dann wundert man sich, wenn`s nicht hinhaut. Man kann durchaus Parallelen nach Deutschland ziehen. Die Rechenmodelle gehen von gewissen Pachthöhen aus. Die aber steigen werden. Während man umgekehrt Anbaufläche für Nahrungsmittel verknappt. Weniger Lebensmittel auf Pachtäckern, die teurer sind oder Landwirte, die wegen steigender Lebensmittelpreise wieder umsatteln und Anlagen vergebens auf ihr Futter warten... das ergibt noch einen netten Rattenschwanz egal wie herum man`s dreht.
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