RAW-Entwicklung (Gelesen 32040 mal)

[thomas]

Ich mache den Weißabgleich immer in der Bildbearbeitung. Da habe ich mehr Kontrolle, mehr Zeit ... und eben ein unverfälschtes Raw. D.h. selbst wenn ich dann daneben haue, kann ich später korrigieren.Liebe GrüßeThomas

[frida]

@frida, stellst Du immer den Weißabgleich manuell ein? Misst Du dann jedes Mal die Farbtemperatur?

Ja, ich stelle ihn nach gewünschtem Effekt in der Regel manuell ein. Allerdings meist nicht nach Temperatur, sondern nach Symbol. Mein bevorzugter WAB ist "bewölkt", weil die Bilder dann auch bei Sonne ein wenig wärmer wirken. Bei Glühlampenlicht gehe ich allerdings meist auf 4000 K, dann wirkt das Licht noch warm, aber nicht so gelb wie wenn man bei Tageslicht bleibt. Auf Glühlampe eingestellt empfinde ich das Licht dann viel zu kühl.

[Gartenlady]

Ich finde es meistens einfach, den Weißabgleich im RAW-Converter zu machen. Manchmal merke ich den Farbstich erst nach der Entwicklung und Bearbeitung, dann rufe ich den Photoshop RAW-Converter mit dem .jpg-Bild auf, oder ich versuche es mit einem Fotofilter.

[Faulpelz]

Das Thema Weißabgleich interessiert mich auch brennend. Ich habe seit kurzem Kontakt zu einem guten Naturfotografen, der auch schon etliche Vorträge macht und der viel Wert auf farblich korrekte Bilder legt. Ich habe ihn zu diesem Thema befragt. Seine Antwort:Den Weißabgleich stelle ich immer auf Automatik. Da ich immer im RAW fotografiere, ist eine nachträglich Korrektur im Lightroom ganz einfach möglich. Der fotografiert mit der Nikon D700.Mich würde allerdings die Methode von Dirk Wächter, die Birgit oben schon angesprochen hat, auch reizen. Der empfiehlt einen Farbtemperaturmesser "Colormaster3F" von Gossen. Man könnte dann die Kelvin jeweils haargenau richtig einstellen. Aber........noch ein Teil mehr zum Mitschleppen.Bei meiner Canon 40d funktioniert der automatische Weißabgleich eigentlich meist sehr gut, was nicht heißt, dass ich nicht ab und an mit unterschiedlichen Modi rumtüfftle. Die meisten Schwierigkeiten habe ich bei sehr dichtem Nebel und eisigen Temperaturen. Die Bilder werden dann trotz Überbelichtung meist so schrecklich blau und lassen sich hinterher auch relativ schlecht korrigieren.Meist fotografiere ich nur in JPEG. Wenn mir jedoch ein Foto wichtig erscheint, speichere ich das Bild in RAW und JPEG gleichzeitig ab.LG Evi

[Gartenlady]

Dirk Wächter hat doch in seinem Buch zum Weißabgleich ein Tempotaschentuch vor die Linse gespannt und dann in die Lichtquelle gehalten. Das sah so genial einfach aus

[Gartenlady]

Ich muss mal wieder ein Beispiel zeigen.Ausschnitt aus einem Foto, 1. Entwicklung mit Raw-Converter von Photoshop

[Gartenlady]

und mit dem kostenlosen ViewNX-Converter

[RosaRot]

Ich finde die erste Entwicklung insgesamt weicher, das zweite ist ja so scharf, dass der Stamm fast aus dem Bild fällt...Hast du beides gleich bearbeitet? oder schärft der View NX Converter automatisch nach?

[thomas]

Das zweite empfinde ich auch als etwas überschärft ... und zum ersten: mein PS arbeitet anscheinend ein wenig besser.Ist das PS 3 (aus CS 3) mit Standard-Einstellungen, nur importiert?Liebe GrüßeThomas

[Gartenlady]

Beim ViewNX-Converter kann man gar nichts einstellen oder verändern. Genau so kommt auch das .jpg aus der Kamera. d.h. ich frage mich, warum ich in Raw-Format fotografiere. Das Foto ist mit meinem schärfsten Objektiv, dem 35mm von Tokina gemacht. Es ist ja nur ein kleiner Ausschnitt, das gesamte Foto sieht halt brillant aus.Ich habe Photoshop CS 3, dort nicht geschärft, das bringt auch nicht viel. Die Farben, das Licht, alles sieht anders aus.

[RosaRot]

Jpegs werden ja in der Camera schon "vorbehandelt", von daher sind sie praktisch zu handhaben- gute RAW-Entwickler bieten den Vorteil selbst zu bestimmen, was man wie sehen möchte auf seinem Bild - so etwa wie eine gute alte Schwarz-Weiß-Handentwicklung in der Dunkelkammer...Wenn der ViewNX Converter keine einzelnen Schritte erlaubt ist er keine "gute alte Handentwicklung" sondern sozusagen ein moderner Entwicklungsautomat.Für eine RAW-Entwicklung ist Schärfen nicht unbedingt notwendig, das kann man besser dann in Photoshop machen.Insofern ist klar wieso das erste Bild so weich erscheint - zumal, wenn es nur ein Ausschnitt ist. Du machst mich ganz neugierig auf das Tokina, ich glaub das würde sehr gut zu mir passen...

[Gartenlady]

Der ViewNX ist natürlich kein guter Converter, er ist genau der Converter, der in der Kamera eingebaut ist. Aber es ist auch der Converter, der die Grundlage des Capture NX 2 Converters ist. Es ist halt ein Nikon-Produkt und kann gut mit den Nikon RAW-Daten gut umgehen.Es ist halt so, dass ich mit Photoshop nie die Klarheit erreiche, wie die jpgs OoC, deshalb muss ich mir unbedingt den Capture NX 2 zulegen.

[RosaRot]

Was heißt jetzt OoC (steh wohl grad auf dem Schlauch). ?Capture NX passt sicher perfekt zur Nikon, bin sehr gespannt, was Du dann berichten und zeigen wirst.

[birgit.s]

Was heißt jetzt OoC (steh wohl grad auf dem Schlauch). ?Capture NX passt sicher perfekt zur Nikon, bin sehr gespannt, was Du dann berichten und zeigen wirst.

Ooc steht für "Out of Cam", also unverändert aus der Kamera.Wir fotografieren ausschließlich mit RAW. Den Weissabgleich korrigiere ich desöfteren, gerade in der blauen Stunde liegt die Kamera schon mal daneben. Gruß Birgit

[frida]

Beim ViewNX-Converter kann man gar nichts einstellen oder verändern. Genau so kommt auch das .jpg aus der Kamera. d.h. ich frage mich, warum ich in Raw-Format fotografiere.

Du kannst doch sicher bei Deiner Kamera einstellen, wie stark jpgs geschärft werden sollen. Ich stelle das auf 0 und nehme damit das Nachschärfen bei Bedarf immer selbst vor. Es gibt ja Fotos, wo man nur partiell nachschärfen möchte (z.b. bei Portraits im Augenbereich), über die muss man dann u.U. einen Weichzeichner laufen lassen, wenn die Kamera schon nachgeschärft hat - dann hat man Informationsverlust.