Gerne, pearl!Phalaina, danke für Scilla siberica subsp. armena!

Na, das was als Scilla bifolia im Handel befindet, ist eben meistens die Scilla nivalis. Diese ist vom Habitus her sehr ähnlich, aber im Gegensatz zur heimischen Auenwaldpflanze, deren Zwiebeln empfindlich gegen Austrocknen und damit kaum massenhandelsgängig sind, von ihrer türkischen Herkunft her an eine Trockenperiode gewöhnt. Ist ja so ähnlich wie bei Galanthis nivalis und ihren türkischen Verwandten.Die Gattung Scilla konnte in der alten Form nicht aufrecht erhalten bleiben, weil sie polyphyletisch war. Die ursprünglich in der Gattung angesiedelten Arten gehören sogar unterschiedlichen (Sub-)Triben innerhalb der Hyazinthengewächse an. Da Scilla bifolia Typusart ist, müssen halt die nicht direkt mit ihr verwandten Arten woanders hin. Der Formenkreis um die alte Scilla siberica ist zum Beispiel eng mit Hyacinthus verwandt, aber nach Ansicht Spetas genügend differenziert, und kam in die Gattung Othocallis. Umgekehrt kamen die Arten von Chionodoxa zur Gattung Scilla, weil sie sehr eng verwandt sind. Sie bastardieren ja auch wie wild miteinander, siehe zum Beispiel die wunderschöne Scilla x allenii. ;)Das ist soweit alles logisch. Das einzige, was mich bisweilen ein bisserl nervt, ist die Angwohnheit des Herrn Speta, als "Splitter" Gattungsgrenzen sehr eng zu ziehen, so dass hier und da mono- oder oligotypische Gattungen (also nur mit einer bis wenigen Arten) entstehen.pearl hat geschrieben:Die anderen Sachen sind mir schleierhaft, besonders diese "Scilla bifolia des Handels". Othocallis auch.