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Geschichte des Komposts (Gelesen 5348 mal)
- lerchenzorn
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Re:Geschichte des Komposts
Hier sind seit Verschwinden der treibenden Hirten und harkenden Bauern einige zig tausend Hektar Wald als Experiment der Flächenkompostierung zu betrachten.
Die bunte Vielfalt darunter verrottet gleich mit.Historische Form der Flächenkompostierung: Makrophyten, Krebsscheren und anderes wurden auch in früheren Jahrhunderten aus Seen, Gräben und Weihern gezogen und direkt auf die Äcker geworfen. Vermutlich aber untergepflügt und nicht als Mulchschicht liegen gelassen.

Re:Geschichte des Komposts
das ging mir auch heute durch den Sinn, die Waldwirtschaft. Hier Viehweide, Gerbstoffgewinnung, in der Nähe der Städte Brennholzeinschlag ...Gelesen habe ich heute in der Sonne sitzend in dicken Botanikschinken. Wald hält auf unnachahmliche Weise Nährstoffe gebunden. Die Ausschwemmung von Nährsalzen, u.a. Nitrat ist ohne Wald gewaltig. Gemessen in einem Gelände mit Kahlschlag. Der Odenwald war im 19. Jahrhundert um Heidelberg völlig unbewaldet. Das müssen enorme Nährstoffverluste gewesen sein und die Böden ausgelaugt.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Geschichte des Komposts
Es kann doch nicht sein, dass nur in Plinius', Columellas' und Vita Sackville Wests Exemplar von Kompost die Rede sein kann ?!?
- lerchenzorn
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Re:Geschichte des Komposts
Immerhin fand ich inNeu angelegter Gartenbaw,dass der Berliner Hofmedikus J. S. Elsholtz 1690, in einem quasi als umfassendes Handbuch des Gärtnerns zu verstehenden Werk zwar die verschiedenen Mistarten sowie die Beurteilung und Bearbeitung des Bodens beschreibt, Kompost oder ähnliche Substrate und deren Erzeugung aber mit keinem Wort erwähnt. Die gesamte Bodenbereitung ist entweder um diese Zeit wenig beachtet oder nur von Elsholtz so stiefmütterlich behandelt worden. Was sagt die damalige englische Literatur?Ich suche noch nach, ob Gleditsch im 18. Jahrhundert mehr wusste.
- lerchenzorn
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Re:Geschichte des Komposts
Ja, ab einer gewissen Bevölkerungsmenge hat das System versagt. Und alle Fürsten haben fleißig weitere Landeskinder hereingeholt, um starke Heere daraus zu basteln. (Es gab aber auch kein Nitrat mehr, das versickern konntedas ging mir auch heute durch den Sinn, die Waldwirtschaft. Hier Viehweide, Gerbstoffgewinnung, in der Nähe der Städte Brennholzeinschlag ...Gelesen habe ich heute in der Sonne sitzend in dicken Botanikschinken. Wald hält auf unnachahmliche Weise Nährstoffe gebunden. Die Ausschwemmung von Nährsalzen, u.a. Nitrat ist ohne Wald gewaltig. Gemessen in einem Gelände mit Kahlschlag. Der Odenwald war im 19. Jahrhundert um Heidelberg völlig unbewaldet. Das müssen enorme Nährstoffverluste gewesen sein und die Böden ausgelaugt.


Re:Geschichte des Komposts
interessante Ausführungen. Ich werde mal in der Hausväterliteratur stöbern, wenn ich Zeit finde, Johann Peter Hebbel hat sicher etwas zum Gärtnern geschrieben.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
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Re:Geschichte des Komposts
Lerchenzorn, ich danke dir sehr, für diese Kleinod von Elsholtz! Lade es mir gerade herunter und werde es genüsslichst lesen!Pearl, Hebbel wäre definitiv auch sehr interessant. Toll, dass du stöbern wirst.
- lerchenzorn
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Re:Geschichte des Komposts
OT: Man sollte sich bei Goo...Boo... ranhalten mit dem Herunterladen. Manche Werke sind scheinbar nur befristet als Vollversion greifbar. Ich hatte mir vor ein paar Monaten ein schönes Werk von Gleditsch geholt, dass jetzt nur noch als sehr begrenzte Vorschau zu sehen ist (mit so herrlichen Artikeln wie vom "Begräbnis des Maulwurfes", "Über die Sandschollen ..." usw.)OT Ende