Liebe Obstfreunde,ich suche eine relativ robuste, wenn möglich auch geschmacklich ansprechende Sorte (falls es so etwas schon gibt ) für Ostbrandenburg. Die Sommer sind hier relativ heiss und trocken, im Winter kann das Thermometer auch schon mal unter 25-°C fallen. Ich würde mich sehr über eure Empfehlungen bzw. Erfahrungen freuen
Da sollten doch die in Mitteldeutschland üblichen "Weinbergpfirsiche", also die unveredelten verschiedenen Sorten ohne weiteres wachsen.Robust sind sie ohne Frage und geschmacklich vielfältig - das hängt unbedingt auch vom Standort und der Wasserversorgung ab und außerdem kann man sie leicht selbst vermehren - Kern auspucken, fertig...Reif sind sie etwas später als die veredelten, aber damit kann man leben.
Da sollten doch die in Mitteldeutschland üblichen "Weinbergpfirsiche", also die unveredelten verschiedenen Sorten ohne weiteres wachsen.Robust sind sie ohne Frage und geschmacklich vielfältig - das hängt unbedingt auch vom Standort und der Wasserversorgung ab und außerdem kann man sie leicht selbst vermehren - Kern auspucken, fertig...Reif sind sie etwas später als die veredelten, aber damit kann man leben.
...eigentlich will ich keine experimentelle Versuchanstalt für Pfirsichanbau betreiben, sondern hatte auf konkrete Sortenvorschläge und Erfahrungen gehofft
Die besten eigenen Erfahrungen habe ich in unserem Klima hier (Nordharzvorland) eben mit den Sämlingssorten als freiwachsenden unkomplizierten Bäumen. Die Sorte Anneliese Rudolph stammt aus Dresden und könnte sicher auch für das Klima in Ostbrandenburg passen. Hier findest Du eine Auflistung auch ostdeutscher Lokalsorten, von denen vielleicht etwas passen könnte.
ebenfalls im Harzvorland hatte ich den Kernechten vom Vorgebirge. Die strengen Winter Ende der 70ger und Anfang der 80ger Jahre hat er problemlos überstanden und auch oft gefruchtet.Wie der Name schon sagt ist er kernecht und all zu lange dauert es bei Pfirsichen nicht bis zur ersten Ernte.
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern. (Sprichwort der Xhosa)
...eigentlich will ich keine experimentelle Versuchanstalt für Pfirsichanbau betreiben, sondern hatte auf konkrete Sortenvorschläge und Erfahrungen gehofft
Gute und langjährige Efrfahrungen haben wir mit dem "Kernechter vom Vorgebirge", der auch im Netz von verschiedenen Baumschulen sortenecht angeboten wird, z.B.:http://www.baumschule-horstmann.de/shop ... e.htmlWenn in der Umgebung Deines Standortes keine weiteren Pfirsichbäume wachsen, kannst Du getrost Kerne davon stecken, möglichst direkt an Ort und Stelle. Die Variabilität der Sämlinge dieser Sorte ist relativ gering, und die Wüchsigkeit der - nicht umgepflanzten - Sämlinge ist immer wieder erstaunlich. Es dauert auch nur wenige Jahre bis zum ersten Vollertrag.
Danke für den Tipp fragaria, der hat mich wirklich solange beschäftigt, so dass ich ernsthaft überlege, mir diese Pfirsichart zuzulegen ! Bin vor Pfirsichen bisher immer zurückgeschreckt, aber diese Sorte scheint mir attraktiv....
so dass ich ernsthaft überlege, mir diese Pfirsichart zuzulegen ! Bin vor Pfirsichen bisher immer zurückgeschreckt, aber diese Sorte scheint mir attraktiv....
Wenn Du Dich mit dieser Kultur anfreunden möchtest, kann es nicht schaden, einige Besonderheiten von Pfirsichen zu bedenken. Solange sie noch (z.B. als Sämlinge) im vegetativen Stadium sind, ist jeder Schnitt überflüssig, es sei denn, es gibt erfrorene Zweige. Aber wenn dann die generative Phase einsetzt, gibt es so viele Blüten, die entweder a) erfrieren oder mangels Bienen unbefruchtet bleiben oder b) fast alle befruchtet werden und dann vom Baum nicht ausreichend ernährt werden können. Ich habe dann den Ausdünnungsschnitt erst durchgeführt, wenn abzuschätzen war, wie hoch der Ansatz ist (aber auch keinen Moment später!!). Sachdienliche Hinweise findest Du im Netz, etwa beihttp://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/infosc ... 0_0_24.pdf
Hi, erstmal danke für die Antworten /Vorschläge. Hab ein bissl recherchiert und folgende Sorten in die engere Auswahlk gezogen (u.a wegen Frosthärte, Widerstandsfähigkeit gegen Kräuselkrankheit):- Anneliese Rudolph- Kernechter vom Vorgebirge- Benedicte- Cumberland- SuncrestFraglich ist nur, wie ist die geschmackliche Qualität dieser Sorten ist - es heisst z.B., dass der Kernechte vom Vorgebirge zwar robust ist, aber geschmacklich nicht sonderlich gut sein soll. Welchen Einfluss hat z.B. die Temperatur/Sonnenstunden auf den Geschmack? Erreicht man in hiesigen Gebieten, die Qualität spanischer oder anderer südländischer Pfirsichsorten oder ist es nur Liebhaberei bzw. Optik in heimischen Gärten?Ich weiss hört sich ein bissl negativ an, aber es gibt hier kaum jemand der Pfisichbäume anbaut und hab deshalb keine Erfahrung.Rein objektiv betrachtet spricht recht vieles gegen den Anbau, wie z.B. Kräuselkrankheit, Schnittaufwand, Blütenfrostgefähr (?), geringe Lagerfähigkeit usw..
Die Qualität spanischer Pfirsiche: kommt darauf an. Ich habe bisher fast nur kleinere Pfirsiche geerntet, vermutlich kann man da mit Ausdünnen aber etwas drehen. Geschmacklich kamen die gekauften Pfirsiche selten an die eigene Ernte heran - vollreif gepflückt macht den Unterschied.Ach so: aber es ist natürlich schon Liebhaberei, genau wie Tomaten, Erdbeeren usw. - die Früchte werden zu der Zeit reif, wo auch die Supermärkte voll sind, und man bekommt keine Garantie, dass man jedes Jahr Riesenmengen ernten kann.
...vermutlich kann man da mit Ausdünnen aber etwas drehen...
ja. ich dünne meine pfirsiche aus, wenn sie etwa walnußgroß sind. abstand etwa eine handlänge.fragarias link zum schnitt ist einfach und gut.zur qualität: in kühlen sommern sind meine pfirsiche so schlecht wie die guten aus dem laden. aber in warmen sommern oder gar in heißen...der anbau lohnt aber schon wegen des wprachtvollen anblicks eines mit reifen früchten behangenen pfirsichbaums. und erst der duft... die zwangsläufig unreif geernteten handelsfrüchte duften kaum.
bisher habe ich hier in ostbrandenburg nur 2 pfirsichsorten getestet.Redhaven ist anfang, mitte august reif. das bäumchen hat mittlerweile 15 winter überstanden.wegen der zeitigen, spätfrostgefährdeten blüte pflanzte ich ihn an einen standort, der erst im sommerhalbjahr voll besonnt wird und einigermaßen windgeschützt ist. er bekommt meist die kräuselkrankheit, erholt sich aber relativ schnell.die andere sorte hieß Elma. sie war noch zeitiger reif, hat aber einen winter nicht überstanden.
...er bekommt meist die kräuselkrankheit, erholt sich aber relativ schnell...
ohne pflanzenschutz?hier ginge das nicht. mir ist schon mal ein red-haven- baum an kräuselkrankheit trotz pflanzenschutzes eingegangen. dein klima ist offensichtlich günstiger. (evtl. weniger luftfeuchte?)
...er bekommt meist die kräuselkrankheit, erholt sich aber relativ schnell...
ohne pflanzenschutz?
im prinzip ja.ich habe mir in den ersten jahren aber die arbeit gemacht, sämtliche befallene blätter abzupflücken und zu entsorgen.der neuaustrieb blieb gesund. anfangs wendete ich auch ab und zu Cu-spritzmittel an.in den letzten jahren wurden (im vorbeigehen) die ohne leiter erreichbaren kranken blätter entfernt.(möglicherweise erhöht sich die widerstandsfähigkeit mit zunehmendem alter.)für eine neupflanzung ist es natürlich sinnvoll, eine wenig empfindliche sorte zu wählen.die forschungseinrichtung in Stutel untersuchte verschiedene pfirsich- und nektarinensorten auf den befall mit der kräuselkrankheit. Benedikte und Revita erholten sich am besten nach dem befall, auch die PDF lesen:http://www.lwg.bayern.de/gartenbau/obstbau/17687/2008 hatte ich die jahresniederschäge in Potsdam von 1991 - 2007 ausgerechnet, es waren durchschnittlich 582 mm/jahr.nach m.e. fällt an meinem standort noch etwas weniger niederschlag, in einigen km entfernung befindet sich westwärts eine wetterscheide. die bedingungen für den befall mit der kräuselkrankheit sind also, wie bereits max. andeutete, weniger optimal.
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