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konkurrenz (Gelesen 2674 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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avec_plaisir
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konkurrenz

avec_plaisir »

ich plane gerade mein neu angelegtes beet und suche angaben zur konkurrenzkraft von stauden. welche sind besonderes konkurrenzstark bzw. schwach?epimedium und omphalodes sollten z.b. nicht nebeneinander gepflanzt werden...weitere bespiele konnte ich leider noch nicht finden...
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Danilo
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Re:konkurrenz

Danilo » Antwort #1 am:

Die Menge an Pflanzen, die nicht friedlich koexistieren, ist praktisch unerschöpflich.Denn ob eine Pflanze konkurrenzstark ist, ist relativ, hängt natürlich immer davon ab, mit welchen anderen Pflanzen sie es zu tun bekommt, und die Standortbedingungen spielen auch eine große Rolle. Da kann man nicht pauschal jeder Staude einen Wert zuordnen.Geranium sanguineum wird meistens als konkurrenzstark bezeichnet - im Vergleich zur Vogelmiere trifft dies wie bei fast jeder nicht zu kleinen Staude natürlich zu. Trotzdem wird der Storchschnabel von Großstauden wie einer Aralie oder einer Staudensonnenblume irgendwann einfach geschluckt und hat keine Chance.Hauswurz (Sempervivum) kann im Steingarten beachtliche Bestände bilden, würde inmitten eines Staudenbeetes aber untergehen.Letztendlich hilft einem nur Erfahrung, um Stauden geeignet zu kombinieren. Erste Anhaltspunkte zum Wuchsverhalten findet man z.B. in den Pflanzenbeschreibungen der Staudengärtnereien und natürlich im Internet.Ich glaube es ist hilfreicher, wenn man über die konkrete Pflanzung spricht, die dir gerade vorschwebt, und dann entscheidet was geht und was sich gegenseitig aufreibt :)
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pearl
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Re:konkurrenz

pearl » Antwort #2 am:

Letztendlich hilft einem nur Erfahrung
und ausgiebige Beobachtung. In anderen Gärten und an Naturstandorten und überhaupt.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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Treasure-Jo
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Re:konkurrenz

Treasure-Jo » Antwort #3 am:

...um mal einen "(halb)-wissenschaftlichen" Beitrag dazu zu liefern, möchte ich auf die Einteilung von Pflanzen in verschiedene Ökologie- bzw. Wachstums-Strategien nach Grime hinweisen. Demnach gibt es drei Strategie-Grundtypen, siehe unten.Ähnliche Konkurrenzkraft haben demnach Stauden mit ähnlicher Strategie. Leider gibt es nur wenige Listen, mit der Einteilung in diese Strategietypen. ich suche mal eine heraus und poste das später.C-S-R-ModellGrime und Grime et al. hat zwischen 1974 und 1988 eines der bekanntesten Modelle für Vegetationsdynamik erarbeitet. Das CSR- Modell wird auch Dreiecksmodell der ökologischen Primärstrategien genannt und kann als Erweiterung des r-und K-Strategen- Modells angesehen werden. Das CSR-Modell führt wichtige Faktoren ein, die dem r-K-Modell fehlen. Und zwar die Stresstoleranz, das Anpassen an Störungen, was als besonders Wichtig erachtet wird, aber im r-K-Strategiemodell fehlt. Also wurden folgende Stategietypen eingeführt.Konkurrenzstrategen (C = competitor):Langlebige konkurrenzstarke Arten auf günstigen Standorten ohne Reccourcenbeschränkung und nahezu ohne Stress. Sie nutzen Reccourcen besonders gut aus, haben oft Speicherorgane und eine hohe Plastizität in der Wurzel und Sprossausbildung, eine fortgesetzte Blattproduktion bei kurzer Blattlebensdauer und eine geringe Samenproduktion. Diese Pflanzen sind kaum an negative Umwelteinflüsse angepasst, da sie es nicht sein müssen. Z.B. RotbucheStresstoleranzstrategen (S = stresstolerant):An ungünstige Standortbedingungen (Lichtmangel, Trockenheit, Nährstoffarmut, Frosthäufigkeit, ect.) angepasste Arten. Sie sind Langlebig, haben aber nur eine geringe Produktions- und Reproduktionsrate. Diese Arten weichen auf Konkurrenzarme Standorte aus. Extrem stresstolerante Arten sind z.B. Flechten.Ruderalstrategen (R = ruderal):Kurzlebige Arten, meist krautige Arten mit schnellem Wachstum und hoher Samenproduktion, meist Selbstbestäuber mit schneller Samenreife und –ausbreitung. Es sind störungstolerante Arten und Pioniere mit geringer Konkurrenzkraft Sie wachsen deshalb an Standorten mit häufigen Störungen Schutthalden und Spülsäumen.Weiterführende Literatur: Ökologische Strategietypen
Liebe Grüße

Jo
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