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Baumobstgehölze per Steckling, Absenker oder Abmoosen vermehren? (Gelesen 44413 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Mme. Blattlaus
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Re:Baumobstgehölze per Steckling, Absenker oder Abmoosen vermehren?

Mme. Blattlaus » Antwort #15 am:

Hallo,ein Mann hier im Ort hat eine tolle Strauchquitte, von der ich um einen Ableger gefragt hatte(habe sie noch nicht).Der hat mir gesagt, das er zum Ableger ziehen einfach von einem nach unten hängenden Ast einen Senker machen würde, das täte vorzüglich funktionieren. Ich harre der Strauchquitte, eine wunderbare, reichfruchtende Apfelquitte in Strauchform, also nicht sehr hoch.Bei diversen Obstbaumunterlagen macht man aber doch auch so was wie Risslinge, d.h. der Mutterbaum wird angehäufelt und die sich sich dort bildenden Austriebe werden abgemacht, einzeln eingepflanzt, wachsen gelassen und dann als Unterlage zum Veredeln verkauft.Müsste doch im Garten auch funktionieren, oder?Liebe Grüße, Gaby
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partisanengärtner
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Re:Baumobstgehölze per Steckling, Absenker oder Abmoosen vermehren?

partisanengärtner » Antwort #16 am:

Die Quittensorte die ich habe vermehrt sich durch Ausläufer sehr gut.In der alten wurzelechten Anlage meines Vaters ist eine große Anzahl Wurzelbrut an den alten Bäumen reichlich entwickelt(jetzt über 60 Jahre alt, seit mehreren Jahrzehnten ungepflegt)Wurzelstücke schlagen scheinbar auch gut aus.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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Landfrau
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Re:Baumobstgehölze per Steckling, Absenker oder Abmoosen vermehren?

Landfrau » Antwort #17 am:

Von meinen Quittensteckhölzern kann ich berichten, dass sie inzwischen so stark ausgetrieben haben, dass Wurzeln gebildet worden sein müssen. Was mich sehr freut.Die HAseln haben es allerdings nicht geschafft. Von Stchelbeeren las ich inzwischen auch, dass man sie aus Steckhölzern ziehen könnte. Wobei die Absenkermethode ja zuverlässig klappt. Landfrau
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JörgHSK
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Re:Baumobstgehölze per Steckling, Absenker oder Abmoosen vermehren?

JörgHSK » Antwort #18 am:

also ich habe vor kurzer Zeit einen Vortrag von einem Obstbauer über dieses Thema gehört. Die Uni Hannover macht schon lange Versuche mit Stecklings- Obstgehölzen. Allerdings sind dies im Juli geschnittene Langstecklinge (60-70cm) die in einem besonderen Nebeltreibhaus angewurzelt werden.Diese angewurzelten Stecklinge tragen auch relativ schnell. Wenn man kurze Stecklinge schneidet und steckt dauert es wohl lange bis die tragen.
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Landfrau
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Re:Baumobstgehölze per Steckling, Absenker oder Abmoosen vermehren?

Landfrau » Antwort #19 am:

Dank für diese Info, Jörg!Und erfreulicherweise liegt der Juli grad vor uns - zwar mangelt es mir derzeit an dem geeigneten Treibhaus, aber wozu hat man einen Liebsten mit dem Lieblingshobby Automatisierungstechnik???Viele Grüße, Landfrau
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Fragaria
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Re:Baumobstgehölze per Steckling, Absenker oder Abmoosen vermehren?

Fragaria » Antwort #20 am:

Dank für diese Info, Jörg! Und erfreulicherweise liegt der Juli grad vor uns - zwar mangelt es mir derzeit an dem geeigneten Treibhaus, aber wozu hat man einen Liebsten mit dem Lieblingshobby Automatisierungstechnik???
Also, wenn schon automatisiert, dann kann es vielleicht auch ein GH sein, das im Winter auch noch als Kalthaus funktioniert, so kurz oberhalb null Grad Celsius. Der Blattfall wird im wesentlichen durch die Kurztage induziert (falls kein Störlicht durch Straßenlaternen eindringt). Und im nächsten Frühjahr benehmen sich solche Stecklinge dann schon ganz zünftig.Probierst Du das dann auch noch mal mit Haseln?Übrigens habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Endknospe von Grünstecklingen schon einigermassen erkennbar ausgereift sein sollte. Das ist bei Seitentrieben (mit Schildchen)meist eher der Fall als bei Langtrieben. Deswegen kann man die Seitentriebe eher als Stecklinge nutzen.
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Landfrau
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Re:Baumobstgehölze per Steckling, Absenker oder Abmoosen vermehren?

Landfrau » Antwort #21 am:

Also, den gesteckten Quitten geht es noch gut, wiewohl einige aufgegeben haben. Die verbliebenen treiben inzwischen das 3. Blattpaar. Hab zwischenzeitlich gelesen, dass man diese Steckhölzer Nov/Dez nehmen sollte und wenn gesteckt, frostfrei halten. Hab sie erst im Feb/Mrz genommen, zwar dann frostfrei, aber es fehlen ihnen ca. 3 Monate in der Erde zum evtl. Wurzelbilden. Wegen eines benebelten GH - da werd ich wohl improvisieren müssen und automatisiert wird erstmal auch noch nix, als nächstes Projekt ist ein Bewässerungsverrohrung dran.Fragt sich noch, wie man so lange Steckhölzer topft, um sie schattig zu stellen. Freiland ist hier überall dermaßen sonnig, das würde nie klappen. Für den Winter gibt es genug Stellfläche in Stall/ Scheune, für Laubabwerfende reicht das zum einigermaßen frostfreien überwintern. Was sich in´m vorvorigen Winter schon bewährt hat, den vergangen haben wir gnadenlos unterschätzt, so dass viele neue Veredelungen auf der Strecke blieben. Man lernt täglich dazu.Landfrau
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Landfrau
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Re:Baumobstgehölze per Steckling, Absenker oder Abmoosen vermehren?

Landfrau » Antwort #22 am:

Hier ein Link zur Herstellung von Grünstecklingen aus Äpfeln.http://www.bonsai-info.net/baumschule/m ... .htmLeider ist die Zielrichtung der Bonsai, es gibt demgemäß keine Aussage zum Wuchsverhalten, Ertragsbeginn etc dieser gesteckten Äpfel. Konnte mir bisher auch niemand etwas zu sagen. Auch Baumschulen, die wurzelechte Sorten anbieten, halten sich in diesen Dingen bedeckt. Vermute, man weiß auch (noch) nix. Landfrau
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Landfrau
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Re:Baumobstgehölze per Steckling, Absenker oder Abmoosen vermehren?

Landfrau » Antwort #23 am:

Also, die Bonsaileute wollen wohl vornehmlich stark wüchsige Pflanzen.Das passt zu einer Aussage einer Gärtnerei, wurzelechte Edelsorten wüchsen zu "sehr großen Bäumen" - mehr war da auch nicht herauszufinden. Sie tragen - wieder eine neue AUssage - später als veredelte. Und man sagt auch, und warnt aus diesem Grunde davor, dass sich Edelsorten freimachen, also eine tief unten veredelte Sorte selber Wurzeln schlägt. Dies würde das vegetative Wachstum sehr stark anregen. Ein bei den heutigen Minigärtchen vermutlich unerwünschter Effekt. Fragt sich, ob das autovegetative Vermehren von fruchttragender Bäume überhaupt sinnvoll ist oder mehr eine gärtnerische Herausforderung. Einige Exemplare habe ich aus Neugier nun erworben und werde das Wuchsverhalten und den Ertragsbeginn beobachten. Landfrau
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Fragaria
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Re:Baumobstgehölze per Steckling, Absenker oder Abmoosen vermehren?

Fragaria » Antwort #24 am:

Aussage einer Gärtnerei, wurzelechte Edelsorten wüchsen zu "sehr großen Bäumen" - mehr war da auch nicht herauszufinden. Sie tragen - wieder eine neue AUssage - später als veredelte. Fragt sich, ob das autovegetative Vermehren von fruchttragender Bäume überhaupt sinnvoll ist oder mehr eine gärtnerische Herausforderung.
Für die Neuanlage einer (geförderten !!! 8) ;D ) Streuobstwiese kann man sich nichts besseres vorstellen, als wurzelechte Obstbäume. Aber das würde ich dann nicht nur auf alte Sorten beziehen, sondern auch auf die neueren resistenten Apfelsorten, die ja ohne Spritzung auskommen sollen und wenigstens ein hervorragendes Bio-Most-Obst abgeben :D.
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Zuccalmaglio
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Re:Baumobstgehölze per Steckling, Absenker oder Abmoosen vermehren?

Zuccalmaglio » Antwort #25 am:

Eine schwächer wachsende Apfelsorte, z.B. Ananasrenette u.a., wird auch wurzelecht für eine hochstämmige Streuobstwiese nicht wüchsig genug sein. Das sollte beachtet werden.Außerdem bleiben bei wurzelechten Bäumen auch andere Nachteile voll erhalten, z.B. die Krebs- oder Feuerbrandanfälligkeit, die bei Verwendung von Unterlagen oder Zwischenveredlungen evt. gemildert werden kann.
Tschöh mit ö
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JörgHSK
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Re:Baumobstgehölze per Steckling, Absenker oder Abmoosen vermehren?

JörgHSK » Antwort #26 am:

bei den Versuchspflanzungen trugen die Stecklinge schon nach 2-3 Jahren, allerdings nur die Langsctecklinge(80cm).
Alcedo
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Re:Vegetativ vermehrte Obstgehölze

Alcedo » Antwort #27 am:

Hallo,in einen französischen Forum habe ich diesen Beitragzur vegetative Vermehrung von Steinobst/Prunus;Pfirsich, Kirsche, Nektarine gefunden.mit ein bischen Französisch kann man die Methode nachvoll ziehen. Das sollte mal aus probiert werden.
Hello,Gibt es Leute die interessiert sein in’s Weiteres Bericht der Vegetativ vermehrte Obstgehölze?Die bilder und Artikel, Bezugnahme auf die Französisch-Forum sindt nämlich meine ;D. Ich wolte meine persönliche Erfahrung gerne teilen mit begeisterte Obst-Liebhaber. Eine Sommer ist vergangen…aberWas ich gerne wissen würde, hat jemand einen ernsthaften Versuch gemacht? Gibt es möglicherweise ein gutes Ergebnis ? Jetzt habe ich viele Obstbäume wachsen auf eigenen Wurzeln.Ich möchte von Ihnen zu hören.Gruss
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Landfrau
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Re:Baumobstgehölze per Steckling, Absenker oder Abmoosen vermehren?

Landfrau » Antwort #28 am:

Keine Versuche mit Steinobst, die gesteckten Quitten haben es zögerlich geschafft. Werde jetzt im Nov neue Quittensteckhölzer machen. Landfrau
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Chica
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Re:Baumobstgehölze per Steckling, Absenker oder Abmoosen vermehren?

Chica » Antwort #29 am:

Ich dachte, das gehört zum Allgemeingut, dass Obstbäume auf eigener Wurzel sehr groß werden und auch sehr viel später tragen als veredelte.Hat man deshalb nicht das Veredeln "erfunden", damit Obstbäume auf schwachwachsender Unterlage nicht so groß werden, also Buschbaum- schwächste Unterlage, Viertelstamm- stärkere, Halbstamm- noch stärkere und Hochstamm- stärkste oder eigene Wurzel und auch zeitiger tragen? Weil kein Mensch heut mehr die Geduld hat 20 Jahre und mehr beim Hochstamm zu warten, bis es erste Früchte gibt?Oder lieg ich da jetzt falsch?Die Spillinge als Wurzelausläufer- also auf eigener Wurzel- brauchen jedenfalls einige Jahre um Früchte zu tragen und werden auch sehr groß ca. 4- 5 Meter etwa.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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