News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!
Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate (Gelesen 10957 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re:Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate
Huminsäuren sind bestenfalls Bodenhilfsmittel, Bodenverbesserer.Minimale Mengen Stickstoff drinnen machen daraus keinen Dünger. Sonstige "Nährstoffe" sind bestenfalls in homöopathischen Mengen vorhanden - oder zugesetzt.Torf ist ähnlich "nährstoffreich".....
Re:Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate
@Günther,deshalb war das Wort Dünger ja auch in Anführungszeichen gesetzt.Allerdings: ob ich als Stickstoffquelle einen Dünger als 0,2%ige Lösung zum Düngen nehme - oder pure Huminsäure - der Stickstoffgehalt ist identisch.Was sonstige Nährstoffe betrifft, so sieht das z.B. beim Eisen ganz anders aus.Gruss
Und die Welt ist doch eine Scheibe, Format: TFT
- Daniel - reloaded
- Beiträge: 2480
- Registriert: 31. Mai 2005, 20:02
Re:Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate
Da der Stickstoff aber vermutlich in der Struktur der Huminsäuren eingebaut ist (ich kenne die Strukturformeln der Huminsäuren nicht) ist er nicht pflanzenverfügbar. Somit ist es ein gewaltiger Unterschied ob ich Huminsäuren zuführe (die zumindest Ammoniumstickstoff anlagern können, wenn mich jetzt nicht alles täuscht) oder pflanzenverfügbaren Stickstoff über einen verdünnten Flüssigdünger! Dabei dürfte es noch recht egal sein ob ich Nitrat-, Ammonium-, oder Amid-N zuführe (übliche Stickstoffformen in Flüssigdüngern), alle dürften deutlich schneller verfügbar sein als in Huminsäuren gebundener Stickstoff.Liebe Grüße,Daniel
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Re:Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate
Huminsäuren sind recht stabile Substanzen (eigene Erfahrung, leidvoll wäre allerdings zu viel gesagt).Viele Leute assoziieren halt zu Huminsäuren Humus - ah, das muß was Tolles sein.Kleine Schnurre aus meiner Studienzeit:Einer meiner Professoren, längst tot, sprach immer begeistert von seinem Wunderdünger: Man nehme gemahlene Braunkohle, digeriere sie laaaange mit Salpetersäure, neutralisiere dann mit Ammoniak - fertig ist der Superdünger.No na, jede Menge Ammoniumnitrat 

- Daniel - reloaded
- Beiträge: 2480
- Registriert: 31. Mai 2005, 20:02
Re:Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate
Und das praktischerweise noch in ansprechend dunkler Farbe statt der sonst klaren Lösung...
(naja zumindest wenn man das Salz in Wasser löst ist die Suppe klar, Eigenprokuktion habe ich nie versucht... ;)Uups, da hatte ich doch das "nie" vergessen...

Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Re:Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate
@Günther/Daniel,die Huminsäuren sind ein Sammelbegriff den ich der Einfachheit hier nannte.Leicht pflanzenverfügbar als Unterfraktion sind die Fulvosäuren. Im Boden besitzen die Huminsäuren die Funktion als natürliche Ionenaustauscher, die basische Stickstoffverbindungen binden und diese im Austausch gegen metallische sonstige Kationen wieder frei verfügbar machen.Im GaLa übrigens seit der Beschreibung von niemand geringerem als Karl Franz Achard nicht unbekannt. ( Müsste dann ja auch in der Studienzeit mal als Name gefallen sein );-))Somit ist eine nachhaltige Langzeitdüngung des Substrates ( Boden ) also gewährleistet. Das Substrat kann man also vor der Vegetationszeit schon vordüngen um eine Startkomponente während der Vegetationszeit zur Verfügung zu haben. ( Also die " Geschwindigkeit " eines handelsüblichen Flüssigdüngers ).Wie jedoch schon vorher von mir geschrieben, dies war als Alternativvorschlag eingebracht. Vielen ist diese Methode in Gänze unbekannt. So diese Methode jemand als Alternative nutzen möchte, warum nicht ?Gruss
Und die Welt ist doch eine Scheibe, Format: TFT
Re:Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate
Torf als "Ionenaustauscher" zur "Enthärtung" des Wassers - altbekannt.Soviel ich weiß, werden die "holzigen" Bestandteile der Braunkohle aufbereitet als Torfersatz gehandelt, der Handelsname ist mir momentan entfallen - Alzheimer 

Re:Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate
Xylit. Das Zeug ist aber so etwas von stabil, das gibt nichts ab.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- Brezel
- Beiträge: 1192
- Registriert: 19. Mär 2010, 20:14
- Höhe über NHN: 43 m
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
-
Brandenburg, TF Nord / Lehm- und Sandboden
Re:Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate
Aha, der innovative Süßstoff für die Zahnpflege 8)Ist das Zeug auch für Biogärten erlaubt (also "ohne Chemie")???
Re:Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate
Geistreicherweise haben Zuckerersatzstoff (Xylit, ein Zuckeralkohol) und das Braunkohlenprodukt den gleichen Namen.....Sind nur total anders.
Re:Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate
Geschmacklich auch?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate
Ich hab beides (noch) nicht probiert..... 

Re:Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate
Hallo,welch eine interessante Diskussion. Darf ich einfach mal fragen, was ist für die Pflanzen besser aufnehmbar: Jauche oder Kompost?Ich habe nicht mehr so viel Kompost, die Familie schrumpfte, und die Unkräuter setzten zu schnell Samen an. Meist lege ich, was okay ist, sofort aufs Beet, auch viel Comfrey. Bis zum letzten Jahr setzte ich verschiedene Pflanzenjauchen an: Brennnessel, Löwenzahn, Schachtelhalm... Aber hier las ich in einem Beitrag, dass jemand alle Unkräuter so wie sie anfallen verjaucht. Das ist mir sympathisch.Also Pflanzenjauche kontra Kompost, was meint ihr?Es grüßtDie Bergfeige
- Brezel
- Beiträge: 1192
- Registriert: 19. Mär 2010, 20:14
- Höhe über NHN: 43 m
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
-
Brandenburg, TF Nord / Lehm- und Sandboden
Re:Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate
Die in der Jauche enthaltenen Stoffe stehen den Pflanzen wahrscheinlich am schnellsten zur Verfügung. Kompost muss ja erst noch verarbeitet werden.Ich frage mich aber, ob "normales Unkraut" so viel wünschenswerte Stoffe enthält, dass sich die Verjauchung lohnt.Kompost wird bekanntlich von Würmern & Co. verarbeitet, wodurch sich die Bodenstruktur verbessert. Meiner Meinung nach kann man das eine nicht durch das andere ersetzen.
Re:Naturnaher Gartenbau ohne Nutztierderivate
"Normales Unkraut" enthält praktisch die gleichen Stoffe wie alle anderen Pflanzen, in analogen Mengen.Die "Jauchen" wirken sicher schneller, sind allerdings m.E. extrem nährstoffarm - durch die übliche Verdünnung.Ich frage mich aber, ob "normales Unkraut" so viel wünschenswerte Stoffe enthält, dass sich die Verjauchung lohnt.