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Windbekämpfung im Garten (Gelesen 8437 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Windbekämpfung im Garten
Wie bremse ich durch geschickte Pflanzung von Obstbäumen starken Sturm im Garten?An der Südseite meines Gartens steht fast direkt an der Grenze ein 2 stöckiges, 15 m breites Nachbarhaus, daneben ein ca. 8-10 m freies Stück, auf meiner Seite wachsen Hasel und Co., dann folgt eine breite Garage, die noch ca. 1.60 m hochragt und daran grenzt eine 4 m freie Fläche bis zu meinem über 4 m hohen Garagenhäuschen. Wir liegen auf einem Hang, mein Haus steht am Höchsten. Der Wind saust durch den freien Kanal auf mein Grundstück. Bei Orkan entsteht eine Sogwirkung an meinem Haus, die mir die Dachpfannen wegzieht. Und bei den starken Sturmböen vorgestern schwankten meine uralten Birnbäume so sehr, dass die Kronen abgesägt werden müssen, bevor sie Schaden anrichten.Ich würde auf der freien Fläche der Südseite gerne Obstbäume pflanzen, die durch unterschiedliche Höhen und unterschiedliche Baumabstände den Wind brechen, ihm die Kraft nehmen. Aber ich möchte mir auch nicht die schöne Sonnenseite zuwachsen lassen, ich verliere eh schon viel Sonne durch das hohe Nachbarhaus. Wer hat Ideen zur Windbekämpfung?Es hofft auf sturmärmere Zeiten und Eure TippsDie Bergfeige
Re:Windbekämpfung im Garten
Den Wind brechen können nur mittelhohe oder hohe Bäume. Bis Obstbäume eine Höhe erreicht haben, in der sie als Windbrecher fungieren können, dürfte Jahrzehnte dauern. Mit zunehmende´m Höhenwachstum werden sie aber auch wieder anfällig gegen Sturmböen, von den erschwerten Erntemöglichkeiten einmal ganz abgesehen.Wimdbrecher müssten schon andere Gehölze sein. In Schottland hatte der alte Mackenzie die Anfänge seines Inverewe Gardens mit Föhren (= Kiefern) geschützt. Das wäre auch eine hier in Jugendjahren recht schnell wachsende Baumart. Und dann eben Haselgebüsche, die sich hervorragend eignen dürften.
- RosaRot
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Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re:Windbekämpfung im Garten
Haselbüsche werden sehr schön dicht. Auch alte Fliederhecken gehen als Windbrecher.Kiefern haben den Vorteil, das man sie gut schneiden kann und dadurch Form geben. Aber ich habe hier schon viele entwurzelte Kiefern gesehen - unsere Nachbarn fällen ihre deswegen und wir haben einige sehr hoch aufgeastet und andere auf Stumpf und Stiel sehr weit heruntergeschnitten - sieht im Moment beides nicht so besonders gut aus, hat sich aber bei Sturm bewährt.Eibenhecken dürften auch einen guten Windschutz geben und sind gut in Form zu halten, wachsen aber eher langsam.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
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Re:Windbekämpfung im Garten
Du wirst Dich wohl auf einen Kompromiss einlassen müssen - Windschutz ohne Schatten wird's sicher nicht geben. ;)Ich habe an der Garten-Südseite eine Reihe Birken stehen, die zuverlässig das Ärgste abhalten mit dem Nachteil, dass im angenzenden Bereich eben nur morgens und abends die Sonne einfallen kann; Birken wachsen verhältnismäßig schnell.Der Vorschlag mit Haselnuss ist gut, die legen auch schnell zu. Ich habe so ein Monster-Exemplar, allerdings nicht als Windbrecher.
Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert. (Quelle unbekannt)
Re:Windbekämpfung im Garten
Meine Eltern haben Douglasien gepflanzt. Allerdings ist deren Grundstück recht groß. Douglasien schaffen in guten Jahren über einen Meter Zuwachs und brechen kaum.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Windbekämpfung im Garten
Danke für Euer Mitdenken, danke für die Ideen.Meine Haselbüsche werden im Sommer sehr dicht, sind wunderbare Schattengeber für gewünschten Schatten. Aber im Winter/Frühjahr wenn die Orkane wüten, sind sie kein Hindernis. Obstbäume im Wechsel zwischen 3-5 m Höhe denke ich, würden mit der entlaubten Krone mehr bremsen. Oder? Würde der Wind 5 m höher auf mein Haus stürmen, wäre evtl. mein Dach nicht mehr so voll dem Winddruck ausgesetzt. Vielleicht ginge der Wind dann drüber? Eine in dem Punkt ziemlich verzweifelteBergfeige
Re:Windbekämpfung im Garten
Kaum. Jedenfalls nicht besser als Hasel. Und keinesfalls besser als "Immergrüne".Bis Obstbäume die gewünschte Höhe erreicht haben, dauert es recht lange.Obstbäume im Wechsel zwischen 3-5 m Höhe denke ich, würden mit der entlaubten Krone mehr bremsen.
Re:Windbekämpfung im Garten
Grad haben wir wieder ziemlich starke Böen. Himmel, waren die überhaupt angesagt? Meine Haseln über 4 m Höhe lassen sich von dem Wind meterweise runterdrücken. Eben beobachtet, und es war kein Orkan. Die rotbraune Hasel scheint etwas standhafter, ist aber nicht so hoch und nicht so dicht belaubt, dafür schön. Es passen nur Obstbäume in dieses Gartenstück. Große Solitärpflanzen wären deplaziert. Mir würde die Höhe bis 5 m ausreichen.Zur Windbrechung sollte keine dichte Fläche geplant werden, sondern ein etwas winddurchlässiger Bereich.Vielleicht sollte ich in meine Haselhecke ein oder zwei Birnbäume setzen, die dann mit den tiefen Wurzeln nicht in Konkurrenz zu den Haseln stünden?Frage: Welche Obstbäume sind besonders standsicher? Welche wurzeln flach und welche tief, dass ich sie enger pflanzen könnte?Meine Auswahl an vorhandenen Obstbäumen für Halbstammhöhe: Pfirsich, Pflaume, Apfel, Birne, Kiwi mit Rankgerüst, Nashi, Asimina triloba (wahrscheinlich zu windig), Kaki.Und bis die Obstbäume groß genug sind, sollte ich vielleicht hohe Metallskulpturen schweißen, die mit Lonicera henryi bepflanzt werden, dann wäre er mal sinnvoll eingesetzt.
Re:Windbekämpfung im Garten
Ich habe jetzt folgende Gedanken: Ursprünglich wollte ich in diese freien Stellen auch Gerüste für Kiwis bauen, Art Pergola. Wenn ich sie so leicht schräg ansetze mit Endhöhe 3,50 m, dass der Wind daran hoch laufen kann, würde ich ihm eine neue Richtung geben und ihn schon etwas bremsen. Vielleicht wäre es sogar sinnvoll durch eine abfallende Endhöhe die Richtung mehr zu bestimmen. Aber kapiert der Wind das? Und der Orkan? Ich könnte von unten reißfeste Planen anbinden bis alles durchwachsen ist. Da ich für die Obstbaumpflanzung die vorgeschrieben Grenzabstände einhalten muss, wären die Obstbäume dann mit 4-5 m Höhe die nächste Hürde, die den Wind schwächen und hochleiten könnte. Der Abstand zwischen Haus und Grenze beträgt an dieser Stelle unterschiedliche 15-18 m.Noch Ideen dazu?
Re:Windbekämpfung im Garten
Eine Idee wäre noch, einen kleinen Wall aufzuschütten und darauf eine Carpinus betulus (Weißbuche) als Hecke pflanzen.Obstgehölze gehen gar nicht als Windschutz. Weide, Buche Ahorn etc. Google mal unter 'Windschutzgehölze' da gibt es Listen welche Pflanzen dafür geeignet sind.Windschutzpflanzungen werden meistens auch zweireihig gepflanzt.
LG Margrit
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)
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Re:Windbekämpfung im Garten
Du solltest auf jeden Fall windfeste Gehölze pflanzen. Birke z.B. wirft ziemlich viel Astzeugs runter. Hasel steht auch nicht auf windexponiert...Was geht sind viele heimische Gehölze wie Acer campestre - FeldahornCarpinus betulus - HainbucheCornus mas und sanguineaCrataegus - WeißdornSalix - versch. WeidenSorbus - Eberescheimmergrün geht eigentlich nur mit Pinus, Thuja und Tsuga, wobei Die Kiefer eher locker wächst und nicht so dunkel macht.Bei den Ziergehölzen geht:AmelanchierKolkwitzia LigusterPhiladelphusPhysocarpus
Re:Windbekämpfung im Garten
Wenn Du wirklich Kiwis setzen willst solltest Du die kleinblättrigen Wildformen nehmen und nicht die großen Hochzuchtsorten , bei denen dürften die Blätter bei Wind zerfetzen. Ich würde mich in so einer Lage gar nicht trauen Pergolen aufzustellen - die liegen doch bei den ersten Böen am Boden wenn Du sie nicht metertief verankern kannst . Ich würde mich an den Windschutzpflanzungen an der Küste orientieren , dort sind unter anderem Sanddorn und Kiefern in Verwendung .
Re:Windbekämpfung im Garten
Wie wäre es mit einer kleinen Erlengruppe? Die werden zwar irgendwann auch sehr hoch, aber sie lassen sich - wie Hasel - auf den Stock setzen, und vom Charakter her passen sie auch recht gut zu den gewünschten Obstbäumen, finde ich.
Re:Windbekämpfung im Garten
Danke, dass Ihr so phantasiereich mitdenkt. Ich habe versucht mir vorzustellen, wie meine wunderbare Frühbeetanlage mit drei großen gemauerten Frühbeetkästen unter langem, hoch aufgeschüttetem Deich verschwindet, die Nachbarn eine Hangbefestigung fordern, und ich im Winter endlich Schilanglauf im Garten trainieren kann, oder Abfahrtslauf? Oder doch nicht, denn da wachsen jetzt Birken, Thujas die die Nachbarn endlich fällten und hochwachsende immergrüne Solitärpflanzen, Tannen, Kiefern und Co., die dann nicht nur meine wunderbaren Mirabellen vor zu heißer Sonne schützen, sondern auch gleich meine Pfirsiche, Feigen, Weinstöcke...Und doch bewundere ich Eure Pflanzenkenntnis. Wow. Und Eure herrlichen Ideen.Es ist wahrscheinlich schwierig aus einer Beschreibung die Örtlichkeit zu erkennen. Kleine Korrektur, mir stehen an diesem Teil an engster Stelle nur gut 10 m bis zur Grenze zur Verfügung. Sieht sicher schon anders aus. Und der Garten ist angelegt. Und zur Erinnerung, ich habe eine mindestens 40 jährige, 8 m lange dichte Haselhecke, die im unteren Bereich wunderbar schützt, aber nicht über drei Meter, auch wenn sie höher ist. Und im Winter/Frühjahr, wenn die Stürme toben, ist die Wirkung minimal.Ich habe mich weiter über Windschutz informiert. Der Wind muss hoch gelenkt werden. Grade Schutzwände lösen extreme Windverwirbelungen auf meiner Grundstücksseite aus. Die sanfte Umlenkung möchte ich mit der Pergola erreichen. Der Wind läuft über das Garagendach des Nachbarn, kommt in der Höhe von 1.60 m in mein Grundstück, wird durch die schräg ansteigende Pergola auf eine Höhe von 3,50 m geleitet. Danach erreicht der Wind die Kronen unterschiedlich hoher Obstbäume. Und ich überlege, ob ich einen höheren, nicht ausladenden Baum im Abstand von drei Metern vor das Haus setze, der dann mein Dach an der vom Orkan bevorzugten Stelle schützt. Aber das dürfte nur ein schlanker, immergrüner Tiefwurzler sein mit einer Endhöhe von ca. 10-11 m, der die Hausmauern nicht angreift, nicht in Konkurrenz zu Obstbäumen und Weinstöcken steht und eine Terrasse nicht beschädigt. Ich könnte auch zwei Bäume nebeneinander setzen.Welcher Baum könnte das sein? Wie viel Bodenfläche würden zwei benötigen?Bleibt aber immer noch die Frage, ob er mir in meiner große Terrasse gefallen wird?Es grüßtDie Bergfeige