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Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar? (Gelesen 15159 mal)

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freiburgbalkon

Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar?

freiburgbalkon »

Halloin einem großen Rosenkübel in dem auch Erdbeeren zur Unterpflanzung wachsen (wurden uns kostenlos bei einer Lieferung mitgeschickt uns sonst war kein Platz mehr) habe ich vor längerer Zeit Ameisengift gegossen. Es ist ein Mittel aus dem Aldi, zum Streuen oder Gießen. Lila Granulat, daß im Gießwasser aufgelöst wird. Ist das dann in den Erdbeeren drin? Und falls ja, schadet es uns?Es ist schwer, die roten lockenden Erdbeeren einfach so vergammeln zu lassen.
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partisanengärtner
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Re:Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar?

partisanengärtner » Antwort #1 am:

Wenn ja halt uns auf dem laufenden. Schon bei ersten Symptomen 8) 8) 8)
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Axel
freiburgbalkon

Re:Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar?

freiburgbalkon » Antwort #2 am:

große Hilfe
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partisanengärtner
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Re:Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar?

partisanengärtner » Antwort #3 am:

Sorry, ich bin grundsätzlich gegen Ameisengift. Kann aber nach dem Tod einiger Hauswurze verstehen das sie sehr nerven.Stehen keine Wartezeiten drauf?Sonst würd ich lieber auf den Genuß für die erste Ernte verzichten. Falls es mehrmals tragende sind. Ist aber meine persönlich Meinung durch nichts Reales abgesichert.
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Axel
freiburgbalkon

Re:Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar?

freiburgbalkon » Antwort #4 am:

ich nehm das auch nur, wenn die Rosen wegen der Ameisen mickern und sie den Topf total in Beschlag genommen haben. Gern nehm ichs nicht. Habe letztes Jahr alles mögliche andere erfolglos versucht. Stehen leider keine Wartezeiten drauf. Aber ich schreib hier mal morgen den genauen Wirkstoff rein, das hilft bestimmt den Experten weiter.
Günther

Re:Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar?

Günther » Antwort #5 am:

Theoretisch könnte (müßte?) auf dem Produkt eine Wartefrist nach der Anwendung droben stehen....
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partisanengärtner
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Re:Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar?

partisanengärtner » Antwort #6 am:

Die Ameisen sterben ja im Topf, sicher gibt es dann Metaboliten (Abbauprodukte) im Boden. Bei manchen Produkten war (ist) die Giftigkeit der Abbauprodukte größer als der ursprüngliche Wirkstoff.Ob diese Stoffe jetzt besser untersucht sind, weiss ich nicht, nehme es aber an (hoffe es). Das mit den Töpfen ist wirklich ein Problem. Werde doch mal Versuche machen ob die Tierchen von diesem Optimallebensraum zuverlässig fernzuhalten sind.
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Axel
brennnessel

Re:Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar?

brennnessel » Antwort #7 am:

Zimt soll ein gutes Ameisen-Vergrämungsmittel sein, las ich erst kürzlich! Könnte man ja mal versuchen....
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Staudo
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Re:Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar?

Staudo » Antwort #8 am:

Entscheidend dürfte sein, was Freiburgbalkon für ein Mittel verwendet hat. Welcher Wirkstoff ist auf der Verpackung angegeben?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Daniel - reloaded
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Re:Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar?

Daniel - reloaded » Antwort #9 am:

Eben, wichtig ist der Wirkstoff!Es gibt sowohl Präparate die reine Kontaktmittel sind und nicht aufgenommen werden (z.B. Ethofenprox, lambda-Cyhalothrin), dann sollten die Früchte essbar sein sofern sie nicht vom Mittel getroffen wurden, als auch Mittel mit systemischen Wirkstoffen (z.B. Fipronil und Imidacloprid), in diesem Fall würde ich die Früchte nicht essen, da die Wirkstoffe von den Pflanzen aufgenommen werden und im Boden zudem recht persistent sind. Daneben wird oft Chlorpyriphos eingesetzt, ein Phosphorsäureester (bekannteste Beispiele aus dieser Gruppe waren/sind z.B. E605 forte, Bi 58, Nexion Neu Gemüsestreumittel u.v.a.) mit Tiefenwirkung im Blatt aber ohne Aufnahme über die Wurzel. Wenn man Spritzmittel mit Chlorpyriphos einsetzt beträgt die Wartezeit etwa 2-4 Wochen (in Deutschland sind keine zugelassen) über die Wirkungsdauer im Boden kann ich nichts sagen. Wenn der Einsatz noch nicht allzu lange her ist würde ich die Beeren sicherheitshalber nicht essen.Am unkritischten dürften noch die Wirkstoffe Pyrethrum (Pyrethrine) und Borax sein. Pyrethrum ist weder systemisch noch besonders stabil und Borax wird auch als Bordünger eingesetzt. Bei Borax allerdings sollten auch die Früchte nicht getroffen sein, da es akut eine recht hohe Giftigkeit besitzt!Eine Wartezeit wird man auf keinem Ameisenmittel finden, da die Zulassung sich i.d.R. auf Ameisen auf Wegen und Plätzen und/oder Zierpflanzen bezieht. In beiden Fällen ist die Festsetung einer Wartezeit ohne Bedeutung.Liebe Grüße,Daniel
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
freiburgbalkon

Re:Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar?

freiburgbalkon » Antwort #10 am:

Eben, wichtig ist der Wirkstoff!Es gibt sowohl Präparate die reine Kontaktmittel sind und nicht aufgenommen werden (z.B. Ethofenprox, lambda-Cyhalothrin), dann sollten die Früchte essbar sein sofern sie nicht vom Mittel getroffen wurden, als auch Mittel mit systemischen Wirkstoffen (z.B. Fipronil und Imidacloprid), in diesem Fall würde ich die Früchte nicht essen, da die Wirkstoffe von den Pflanzen aufgenommen werden und im Boden zudem recht persistent sind. Daneben wird oft Chlorpyriphos eingesetzt, ein Phosphorsäureester (bekannteste Beispiele aus dieser Gruppe waren/sind z.B. E605 forte, Bi 58, Nexion Neu Gemüsestreumittel u.v.a.) mit Tiefenwirkung im Blatt aber ohne Aufnahme über die Wurzel. Wenn man Spritzmittel mit Chlorpyriphos einsetzt beträgt die Wartezeit etwa 2-4 Wochen (in Deutschland sind keine zugelassen) über die Wirkungsdauer im Boden kann ich nichts sagen. Wenn der Einsatz noch nicht allzu lange her ist würde ich die Beeren sicherheitshalber nicht essen.Am unkritischten dürften noch die Wirkstoffe Pyrethrum (Pyrethrine) und Borax sein. Pyrethrum ist weder systemisch noch besonders stabil und Borax wird auch als Bordünger eingesetzt. Bei Borax allerdings sollten auch die Früchte nicht getroffen sein, da es akut eine recht hohe Giftigkeit besitzt!Eine Wartezeit wird man auf keinem Ameisenmittel finden, da die Zulassung sich i.d.R. auf Ameisen auf Wegen und Plätzen und/oder Zierpflanzen bezieht. In beiden Fällen ist die Festsetung einer Wartezeit ohne Bedeutung.Liebe Grüße,Daniel
Daniel, vielen herzlichen Dank! Ich hatte schon ein paar Beiträge von Dir gelesen und mir schon gewünscht, daß Du antwortest. Super. Ich wollte gerade schreiben, daß Chlorpyriphos der Wirkstoff ist, da bist Du mir schon zuvor gekommen. Ich habe damit gegossen und genauestens darauf geachtet, daß nix an die Erdbeerpflanzen kommt, daß ist mindestens 6 Wochen her, eher länger. Dann essen wir die Erdbeeren. Wir berichten dann ggf... ::) ;).Wie Du schon sagst, Anwendung auf Wegen und Terassen als Streumittel, aber eben auch als Gießmittel und ich finde, die müßte auch damit rechnen, daß jemand was Eßbares im Kübel hat und damit begießt. Eigentlich sollten Sie dazu was auch der Packung schreiben. Steht aber nix drauf. Hab alles durchgelesen.
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Daniel - reloaded
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Re:Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar?

Daniel - reloaded » Antwort #11 am:

Naja, unser Pflanzenschutzgesetzt schreibt nunmal vor, dass PSM nur dort eingesetzt werden dürfen wo sie zugelassen sind. Wenn dort also explizit steht, dass es für Wege und Plätze ist, ist die Anwendung im Nutzgarten verboten. Damit fällt die Festsetzung einer Wartezeit ohnehin flach. Das geht so weit, dass es eine Ordungswidrigkeit darstellt (und die kann bis zu 50.000€ kosten) wenn ich ein Mittel, das z.B. im Gemüse gegen Rost eingesetzt werden darf aber keine Zierpflanzenzulassung hat, in Zierpflanzen einsetze. Und wer isst Zierpflanzen?Im Kleingarten wird das aber lange nicht so streng gehandhabt... nur wer beim Herbizideinsatz auf versiegelten Flächen erwischt wird zahlt auch im Kleingarten viel Geld! (Ein Bekannter hat mal 2.500€ zahlen dürfen.... ich hatte ihn gewarnt!) Aber das ist ein anderes Thema...Liebe Grüße,Daniel
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schwarze Tulpe
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Re:Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar?

schwarze Tulpe » Antwort #12 am:

Ich habe den Thread gelesen und bin unsicher, welches Ameisenmittel ich anwenden darf. Gibt es 2014 bessere Mittel zur Ameisenbekämpfung im Obstbereich?Noch muss ich viele Obstbäume in Kübeln versorgen und sehe viele Ameisen, die sich dort wohlfühlen. Bei Kirschen, Nektarinen, Renekloden etc. ist die Ernte vorüber, kann ich da Mittel mit systemischen Wirkstoffen verwenden und im nächsten Jahr das Obst essen? Betrifft: z.B. Fipronil und ImidaclopridIch wollte mir Celaflor Ameisen Mittel 500g bestellen. Geht das? Oder bleibt der Wirkstoff immer im Kübel und wirkt weiter? Dann darf das Obst auch im folgenden Jahr nicht gegessen werden.Für die Obstbäume mit reifenden Früchten:Reine Kontaktmittel: z.B. Ethofenprox, lambda-Cyhalothrin, werden nicht von den Früchten aufgenommen, sagt Daniel - reloaded Welche Ameisenmittel enthalten diese Wirkstoffe Ethofenprox, lambda-Cyhalothrin und sind erfolgreich? Habt ihr Erfahrung? Habt ihr einen Tipp?
Fürs Wochenende gibt es eine herrliche Literaturempfehlung:
Die verschollenen Tagebücher des Adrian Moll von Sue Townsend - ich fand es im Bücherschrank und lachte und lachte viel
fromme-helene

Re:Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar?

fromme-helene » Antwort #13 am:

Die Hersteller müssen doch auf den Verpackungen die Wartezeiten angeben - warum liest Du nicht einfach nach? ???Und zwotens: Inwiefern musst Du überhaupt bekämpfen? So lang die Pflanzen keine Schäden zeigen, würde ich die Ameisen einfach leben lassen...
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Gartenplaner
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Re:Erdbeeren im Rosenkübel nach Anwendung von Ameisengift eßbar?

Gartenplaner » Antwort #14 am:

Ich hab sehr gute Erfahrungen gemacht mit Celaflor Naturen Ameisenmittel mit Spinosad als Wirkstoff, ein Fermentationsprodukt gewonnen aus Bodenbakterien, was erstmal nicht so gefährlich tönt, ob das dann von Pflanzen aufgenommen wird und dann möglicherweise giftig in den Früchten ist, weiß ich allerdings nicht, aber das können die Chemie- und PSM-Cracks hier bestimmt genauer schreiben.Da Ameisen meist Blattlauskolonien mitbringen, kann ich einen Bekämpfungswunsch schon nachvollziehen.Wenn sie aber keine Blattlausherden an den Obstbäumen "hüten", würd ich auch eher nicht bekämpfen.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

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