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Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln (Gelesen 326307 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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neugiermausi
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

neugiermausi » Antwort #300 am:

Ja ich keine Ahnung..*g*hab ja schon einige Seiten heute studiert.Er darf ruhig 5-6m hoch werden, so daß er am meisten bringt eben, ich weiß ja net, was da sinnvoller ist.Sind wohl 2 Stöcke, was macht man denn da? In der Mitte 2 Senkrecht und dann wieder je einen waagrecht nach außen?Oder kann ich mehrere senkrecht lassen und dann mehrere waagrecht?*zurHülf* ;)
Conni

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Conni » Antwort #301 am:

Im Moment musst Du ihn eigentlich gar nicht schneiden. Hilfreich wäre aber, wenn es oberhalb der Triebe etwas gäbe, woran der Wein sich festhalten kann, waagerecht gezogene Drähte zum Beispiel. Schneiden musst Du ihn erst im Winter. Vielleicht hast Du jemanden in Deiner Umgebung, der Dir direkt an Deinem Rebstock zeigen kann, worauf Du achten musst. Wenn er 5 bis 6 Meter hoch werden soll - was hast Du mit ihm vor? Wie willst Du in dieser Höhe ernten? Willst Du überhaupt ernten, oder soll er Schatten spenden oder eine Wand kaschieren - ein paar mehr Informationen wären vielleicht nicht schlecht.
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neugiermausi
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

neugiermausi » Antwort #302 am:

Ja er soll Trauben bringen :-)Er steht ja an der Südseite der Scheune, und hochkommen tut man da mit ner Leiter ;-)Also ich mein, daß er auf der ganzen Wand Trauben bringen soll...*g*lg Elke
trauben-freund
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

trauben-freund » Antwort #303 am:

bei solchen hohen erziehungsformen muss man im prinzip einen strengen kordon mit zapfen (1-max 2augen) anstreben. nun gilt es erstmal die triebe luftig zu halten, im sommer mal bei 1,4m trieblänge gipfeln und im winter dann zu schneiden. bei einem 10 jahre alten stock dürfte es sich um einen reinen europäer handeln. evtl 2-3 mal spritzen um mit gesundem holz aufbauen zu können. ich würde es so machen und mich weiterhin in das thema einlesen. bis februar/märz ist es ja noch bisschen hinsind es nun 2 stöcke oder 1 der mehrere stämme gebildet hat???wo wohnst du denn, findet sich sicherlich ein user mit ner scharfen schere im winter der dir da mal zur hand geht. nicht erschrecken. so wie ich das sehe hast du im nächsten frühjahr noch 3 triebe ;Dwürd ich um die ecke wohnen würde ich gleich ausbrechen kommen........
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neugiermausi
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

neugiermausi » Antwort #304 am:

Hehe, Traubenfreund schau mal auf die Karte ;D Du bist quasi um die Ecke...Was sagste nu?? :olg Elke
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Urmele
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Urmele » Antwort #305 am:

Eine meiner Jungreben (Königliche Ester) möchte ich zu einem Stämmchen erziehen.Momentan wächst sie zweitriebig, wobei ein Trieb locker befestigt als Ersatz mitwächst während ich den anderen um einen Pfahl herum nach oben leite. Die Vertikos hier gefallen mir so gut, sowas möchte ich auch haben :Dhttp://www.fassadengruen.de/uw/weinreben/uw/we ... ttlerweile hat der Reservetrieb die selbe Höhe erreicht wie der Haupttrieb weil das Rundherumleiten natürlich Länge kostet.Kann ich den Haupttrieb fördern indem ich den Ersatztrieb ein Stück tiefer kappe? Oder funktioniert die Spitzenförderung nur bei Bäumen und der gekürzte Trieb explodiert in Geizen?
Werner987
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Werner987 » Antwort #306 am:

die apikaldominanz (spitzenwachstum) ist bei weinreben stark ausgeprägt.in der triebspitze wird das pflanzenhormon Auxin gebildet und triebabwärts transportiert.im unteren bereich der grüntriebe senkt es die austriebsbereitschaft von seitentrieben (geize).wenn man die triebspitze kappt entfällt die bildung von Auxin - die geiztriebe wachsen stärker.ein reservetrieb ist bei jungreben im frühjahr nützlich, wenn bei verlust des verletzlichen haupttriebes (durch tiere oder unwetter z.b.) ein neuer stamm gezogen werden muß.im sommer wird dieser notfalltrieb überflüssig, weil sich das zellgewebe festigt und verletzungen der triebspitze schnell mit einem üppig wachsendem geiztrieb ausgeglichen werden können.in regionen mit sehr kalten wintern kann man zur sicherheit einen reservetrieb belassen (durch das kappen der triebspitze reift er schneller aus).ansonsten ist es zweckmäßiger diesen trieb jetzt zu entfernen, damit später keine große schnittwunde im unteren stammbereich entsteht. somit geht auch die gesamte wuchskraft in den zukünftigen stamm.
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Urmele
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Urmele » Antwort #307 am:

Vielen Dank für diese ausführliche Erklärung :)
Apfelfreund
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Apfelfreund » Antwort #308 am:

Wie kann ich aus grünen Trieben einer Weinrebe derzeit neue Reben bekommen? Stecklinge? Bewurzelungssubstrat? Ich bitte um Tipps und Erfahrungen.Euer Apfelfreund
Ich freue mich auf jede Eurer Antworten und es ist mir eine Freude Euch zu antworten
brennnessel

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

brennnessel » Antwort #309 am:

Ich habe vor einiger Zeit einen Trieb probehalber einfach in ein Wasserglas gesteckt - der bekam bald Würzelchen!
Werner987
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Verfrühung der Traubenreife

Werner987 » Antwort #310 am:

...dass man mit entsprechender Schnittführung die Traubenreife verfrühen kann.
alle maßnahmen, die das mostgewicht erhöhen, sind auch zum verfrühen der ernte geeignet.entsprechend der wuchskraft sollte man mit dem winterschnitt und dem ausbrechen im mai die grundlagen schaffen.es ist zielführend, nur ein geschein pro trieb (bei sehr großen trauben noch weniger) zu belassen.einen assimilateüberschuss erzielt man durch zeitiges einkürzen der fruchtruten auf ca. 10 blätter oberhalb der traube. einige neue, sehr großtraubige sorten benötigen mehr blattfläche!seitliche geize nach dem 1. blatt und den spitzengeiztrieb nach dem 2. blatt kappen. neue geiztriebe ebenso behandeln. dafür muß man aber wöchentliche kontrollen durchführen - ein jetziger radikalschnitt bringt nichts.am wichtigsten ist natürlich die gesunderhaltung des rebstocks...
Werner987
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Werner987 » Antwort #311 am:

Wann ist denn die optimale Zeit zu schneiden?Meiner hat bei Frühjahrschnitt (März) immer heftig geblutet, aber trotzdem zufriedenstellend getragen.
meine reben schneide ich entweder nach dem laubfall im herbst oder ende januar bis mitte februar.im vergangenen winter lag sehr lange schnee, weshalb ich erst am 1. märz die schere zückte.schnittstellen an jungreben und am mehrjährigen (dicken) holz älterer reben versiegele ich mit latex unter geringer beimischung von kupferoxichlorid (desinfektion).im gewerblichen weinanbau wird oft erst im märz geschnitten, um auf evt. rutenschäden durch winterfrost reagieren zu können. assimilateverluste infolge des blutens sind dort in den meist gut gedüngten rebenbeständen zweitrangig.
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Dietmar
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Dietmar » Antwort #312 am:

Ich habe eine ganze Weile überlegt, unter welcher Rubrik ich diese Frage stelle.Es wäre schön, wenn Ihr aussagekräftige Bilder von Euren Überdachungskonstruktionen an einer Spaliererziehung zeigen könntet.
Windsbraut
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Der Zweck heiligt nicht die Mittel.

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Windsbraut » Antwort #313 am:

Eine kleine Laienfrage: Ich habe heute meine im letzten Frühjahr gepflanzte Weinrebe geschnitten. Da blutet nix ....... = Exitus? ??? ::)
Herzlichst, Windsbraut

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Max Frisch
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Valentin2
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Valentin2 » Antwort #314 am:

Hallo Stefanie,man erkennt nach dem Schnitt eigentlich ob das Holz der Rebe noch grün ist oder vertrocknet,auch treiben nicht alle Sorten gleichfrüh,also besteht allemal noch Hoffnung.Eine Frage an die Traubenfans kann und möchte jemand Stecklinge der Sorten,Lora,Liwia,und Kisch-misch Lutschisti[Edelreis] abgeben?
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