das ist ein problem, mit dem sich neulinge im weinanbau stärker vertraut machen sollten.höchsterträge sind nur unter optimalen bedingungen (mikroklima, intensiver düngung, guter bodenbeschaffenheit, passender unterlage...) möglich. einen hohen eintrag chemischer dünger halte ich für bedenklich, da die nährstoffverwertung von rebwurzeln relativ gering ist (auswaschungen) und pilzerkrankungen gefördert werden. das gilt besonders für ungünstige klimate.in einigen kommerziellen weinbaubetrieben sind mitunter alle reben im frühjahr exakt mit gleicher bogenlänge angeschnitten. auf das individuelle wachstum der einzelreben wird kaum geachtet. so sieht man mastiges rebholz in unmittelbarer nähe zu unterentwickelten, dünnen trieben.richtig erfolgreich wird nur derjenige sein, der die anschnittlänge an das wuchsverhalten der einzelrebe anpasst.ein mathematisches modell für den angestrebten ertrag stößt hierbei auf natürliche und witterungsbedingte widerstände. ;)eine weitere, positive entwicklung im rebenanbau ist nur realisierbar, wenn man neue wege beschreitet.neue erkenntnisse sind besonders für standorte mit gleichen umweltbedingungen nützlich, in anderen gebieten können veränderte schnittmethoden mitunter kontraproduktiv sein...@Käfermamahabe selbst keine eigenen erfahrungen mit kübelreben.einige hinweise für deren kultivierung findest du hier.vlt. wäre ein moderator so nett, die beiträge von #542 bis einschließlich #555 nach Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln zu verschieben. dort passen die beiträge m.e. themengerechter hin.Wenn die meisten menschen ihre Pflanzen mit den trieben überlasten, bei den tafeltrauben kommt noch überlastung mit ertrag dazu.
News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2417565 mal)
Moderator: cydorian
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
@werner987Vielen Dank für den Tipp!!!
-
- Beiträge: 990
- Registriert: 10. Mai 2007, 10:31
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
@jakobqualität ist ja nicht gleich zu setzen mit oechsle!!! das ist der grund denkfehler auch vieler winzer. dagegen lassen sich spitzenweine aus moderaten oechslegraden machen. die kunst ist es anhand von beobachtungen was wuchs/wetter/geschmack/uvm eingriffe an laubwand, boden, lese vorzunehmen. da heißt es wohl erfahrung,erfahrung und noch mehr erfahrung von nöten. was du schreibst mit belastung der rebstöcke durch zu viel laub und ertrag kann ich deshalb nur bedingt zustimmen. im gepflegten wingert gilt es eher wie oben beschrieben "kleinere" eingriffe zu machen und die sehr gezielt was zeitpunkt und ausmaß angeht. und bei der diskussion sind typische sortenunterschiede/unterlage und klima noch gar nicht mal erwähnt worden. gibt xxxx möglickeiten/varianten sodass es kein allheilmittel geben kann.......zum glück, sonst gäbe es nur noch spitzenweine.@maxich denke da v.a. an die temperaturgesteuerte gärung und ausbau in stahltanks/holz/barrique. das sind schon größere finanzielle brocken die ein hobby-winzer kaum heben kann
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
die herausforderung im weinbau ist eher, die trauben nicht zu süß werden zu lassen, ihnen aber trotzdem möglichst viel zeit am stock zu belassen, um ihren geschmack voll zu entwickeln.eine schwierige balance. inzwischen arbeiten einige weingüter wieder mit relativ niedrigen laubwänden.wenn dann aber wider erwarten der herbst sonnenarm wird, geht der schuß nach hinten los...und wird zu früh und zu kurz geschnitten, werden die beeren zu groß und drücken sich ab. botrytis ist die folge...
-
- Beiträge: 990
- Registriert: 10. Mai 2007, 10:31
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
@ max genau das meine ich ja. zu viel oechsle bei zu wenig physiologischer reife. die sorten brauchen ihre zeit egal was der zuckergehalt sagt. der ideale lesezeitpunkt lässt sich aber feststellen und das nicht am zuckergehalt, keine sorge. im moment muss man eingreifen. der zuwachs ist enorm. die abläufe gehen wie im zeitraffer. das klingt zwar gut aber bringt viele sorgen und arbeit. wird das wetter kühler kommen jetzt noch geize. später ist das wirklich schwierig aber auch mir 85° lassen sich gute weine machen.ich wär im moment nicht gern winzer. hoher infektionsdruck, teils heftige gewittrige niederschläge-> beeren werden sehr schnell dick-> ausdünnen/halbieren ja oder nein??habe "bei mir" eine extrem niedrige laubwand entdeckt. muss mal rausfinden zu wem die gehört und fragen weshalb. stamm ca. 20-30cm hoch. laub so 80cm. der stock geht mr auf jeden fall etwa bis bauchnabel und bin ja nicht groß. aber gut gepfelgt. gassen unkrautfrei, früh gegipfelt, wirkt sehr sauber.auch gesund und wüchsig.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
ich bin auch SEHR froh, daß das für mich nur ein steckenpferd ist.besipiel:-abgehende blüte bis erbsengröße:zehn tage. d.h. viel zu wenig zeit zum trauben halbieren und entblättern im profibetrieb, wenn man es händisch machen will/muß.-es gibt auch schon recht viel oidiumbefall (rheingau)-in zwei wochen sind die triebe zwei meter über den obersten draht gewachsen. wann gipfeln? zu früh,schwellen die beeren zu stark. zuspät, brechen die ranken ab. ps.zu deiner niedrigen laubwand:wenn du rausfindest, warum- dann teil das doch bitte mit.im rheingau hab ich einige wenige, ältere weinberge mit 30-cm stämmchen gesehen.im 19. jhdt. hat man das gemacht, weil man im spätherbst die stämmchen zwecks frostschutz mit erde abgedeckt hat.aber warum manche das in heutigen weinbergen machen?...ich wär im moment nicht gern winzer...
-
- Beiträge: 990
- Registriert: 10. Mai 2007, 10:31
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
@maxauch hier kurz vor traubenschluß, vor 14 tage abgehende blüte. gestern 20-45l/m^2 niederschlag nach 4 wochen ertsmals überhaupt niederschlag-> erosion in weinbergen mit "schlechter" bodenbearbeitung ( keine begrünung, nur oberflächige starke umwälzung). wer diese sachen ( die du auch angesprochen hast) in den griff bekommt hat gute aussichten auf ein gutes jahr aber es muss alles schnell und gezielt erfolgen. ich versuch mal den winzer in die finger zu bekommen mit der laubwand/erziehung und berichte dann. ernte und andere arbeiten nur im knien möglich, kein spaß im herbst oder auch bei anderen arbeiten.gibt hier gut 12-15 winzer auf 2 dörfer und fast jeder kommt in frage. oidium nicht sooo schlimm aber ausnahmen gibt es immer ( portugieser) oder pero (regent+domina, auch schwarzriesling zum teil). gewitter haben zu leichten hagelschaden geführt aber das trocknet wohl schnell ein und wirkt eher positiv. von pero geht jetzt größte gefahr aus.darf gar nicht dran denken wie es zu hause nach 14 tage ohne aufsicht ausschaut........rechne mit dem schlimmsten (viel bruch, oidium)
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
wegen dem hier vorherrschenden steppenklima geht die entwicklung der reben zügig voran.vor ca. 14 tagen sind die letzten gescheine abgeblüht.einige beeren haben fast erbsengröße erreicht. 8)von einigen der im vorjahr gepflanzten "flammeri-reben" werde ich eine kostprobe erhalten - Piesnia, Rosowoje Cudo und FVR 7-9.die 2008 erworbene Juliana hat vermutlich wegen dem starken winterfrost keine früchte angesetzt, Pamiat Negrula immerhin mit 3 trauben.die freistehende Esther war nach dem winter etwas zögerlich ausgetrieben, hat aber jetzt etwas aufgeholt.Garant an der ungeheizten garage mit sehr gleichmäßigem austrieb - der fruchtansatz könnte besser sein.mit den anderen rebsorten bin ich recht zufrieden. Fanny, Festivee und Muscat Mamburg habe ich kräftig ausgedünnt.gegen die lästigen pockenmilben werde ich 2011 einschreiten. ansonsten bisher kein krankheitsbefall (2x verd. milch gespritzt).
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Hi,ich habe die Sorte "Blauer Muskateller" neu gepflanzt. Zu den Eigenschaften war leider nicht viel zu erfahren. Kennt die jemand von Euch? Wann wird die etwa reifen?lg wanda
-
- Beiträge: 496
- Registriert: 29. Sep 2007, 21:34
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Das kann man so nicht unterscheiden. Juliana ist im Laub immer etwas heller als Arkadia. Ansonsten liegt der Unterschied lediglich in der leicht unterschiedlichen Reifezeit.Wer kann mir sagen, was für Sorte ist da? Arkadia oder Juliane?
-
- Beiträge: 496
- Registriert: 29. Sep 2007, 21:34
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Kimmig z.B. verkauft Muscat bleu als Blauer Muskateller. Über Muscat bleu kannst Du im Internet jede Mange nachlesen. Man kann Muscat bleu lange ernten - etwa von Anfang bis Ende September.Hi,ich habe die Sorte "Blauer Muskateller" neu gepflanzt. Zu den Eigenschaften war leider nicht viel zu erfahren. Kennt die jemand von Euch?
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Siebenstein.Und Beerenform ist nicht unterschiedlich?
- Giaco85
- Beiträge: 759
- Registriert: 7. Apr 2008, 13:27
- Region: Küste
- Höhe über NHN: 4
- Bodenart: humoser Sand
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
-
54 N 13 E
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Hallo Vilu,Wenn ich auch nicht angesprochen bin, hier zwei Bilder von den Trauben:[td][galerie pid=68611]Arkadia 07.09.08[/galerie][/td][td][galerie pid=68612]Juliana 07.09.08[/galerie][/td]
VGGiaco
-
- Beiträge: 496
- Registriert: 29. Sep 2007, 21:34
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Kaum bzw. nicht auffallend.Siebenstein.Und Beerenform ist nicht unterschiedlich?