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Mit Unkraut leben (Gelesen 46357 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
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Mizzitanta spinosissima var. splendens
Re:Mit Unkraut leben
Der Ampferstecher klingt wie eine sinnvolle Anschaffung. Gäbe es den bei einer Raiffeisenfiliale?Weiß hier einer, ob es ein schönes Buch über Unkraut gibt? Wenn mich mir anschaue, zu was für Fürzen es alles teure Gartenbücher gibt, dann frage ich mich oft, wann ein prächtig bebilderter Unkrautband herauskommt, der alle Folklore und alles botanische Wissen dazu bereithält. Ich würde den sicher kaufen, denn irgendwie kämpft es sich besser gegen einen Feind, den man benennen kann.Cardamine hirsuta habe ich auch. Und Weidenröschen (ich habe gerade entdeckt, dass die ganz lange eklige Wurzeln um sich werfen. Und natürlich einen Gutteil Löwenzahn und Disteln. Ein wenig Klettenlabkraut macht sich auch breit, ebenso Ackerwinden. Die bereiten sich aber erst noch auf ihren großen Auftritt vor.Und sagt im Ernst, ist Waldmeister gefährlich? Ich habe ihn bisher nicht entfernt...Zählen Akeleien eigentlich als Unkraut?
Re:Mit Unkraut leben
Die Liste kann erweitert werden
- Ajuga reptans (Kriechender Günsel)- Goldnessel (Lamium irgendwas)... beide werden sogar noch als Bodendecker verkauft, haha ... 'Flächenvernichter' würde es besser treffen.UND die "Quecke des Schattenbereichs": Carex remota (Winkel-Segge).. ein ausläufertreibendes Monster
>:(wohl dem, der sie nicht beherbergt ...



- oile
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Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.
Re:Mit Unkraut leben
Da füg ich noch ein kleines Arrangement von Spontanvegetation hinzu 

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Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
Don't feed the troll!
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Re:Mit Unkraut leben
Hallo Pimpinella, ...die Geister die ich rief ...( ich glaube ich habe auch das Scharbockskraut in Anfängerjahren eingeschlepptUnd sagt im Ernst, ist Waldmeister gefährlich? Ich habe ihn bisher nicht entfernt...



Re:Mit Unkraut leben
Ich habe Waldmeister schon im alten Garten gehabt und ihn in den neuen mitgenommen, grade weil er so schön schnell die Flächen begrünt die sonst keine Pflanze so recht mag, bei robusten Pflanzen wie Frauenmantel wächst er einfach durch ich lass ihn stört beide nicht, ansonsten wurzelt er so oberflächlich das ich ihn nie als wirklich lästig empfunden habe. Zarte Pflänzchen mag er wirklich untergraben, aber sonst finde ich ihn einfach nur schön.
Re:Mit Unkraut leben
Ein pragmatischer Ansatz ist bei Unkraut angezeigt. Der gründet darauf, dass das Kraut erst und nur dann zum "UN"kraut wird, wenn es die Pflanzen verdrängt, die mir besonders am Herzen liegen und oft genug für teures Geld gekauft worden sind. Der emotionale Unkrauthasser stört sich demgegenüber an jedem Kraut, das er nicht selbst gesetzt hat oder das nicht zufällig dort wächst, wo er es haben will. Diesen Gärtnertyp stört das Unkraut an sich, also auch dann, wenn es "seine" Pflanzen gar nicht unmittelbar bedroht. Er ist nicht in der Lage, die Schönheit einer Löwenzahnblüte zu erkennen, selbst dann nicht, wenn sie weit ab seiner gehegten Staudenbeete aufgeht. Er träumt vielmehr von der Ausrottung solcher ihm ungeheuer erscheinenden Pflanzen, als dass sie seine Schützlinge nie und nimmer mehr bedrohen können. Unkraut soll, gleich wie Schnecken und Läuse, am liebsten gleich ganz vom Erdball verschwinden. Letztlich ist die gärtnerische Urangst bestimmend, die Lage nicht mehr beherrschen zu können.Folgende Übung mag hilfreich sein: Man lasse auf einem Beet versuchsweise mutig alles Unkraut stehen. Erst wenn sich Anzeichen ergeben, dass die Zielpflanzen (also die gekauften Stauden) verdrängt werden, reisse man die Störenfriede (und nur diese!) aus. Ich behaupte mal, dass sich mit der Zeit eine friedliche Koexistenz zwischen Staude und Unkraut ergibt. Die Staude wird stärker und das Unkraut disziplinierter.
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wer einen Baum pflanzt , wird den Himmel gewinnen
Re:Mit Unkraut leben
Pimpinella , es gibt diverse Bücher über W i l d k r ä u t e r
; allerdings fällt mir spontan keiner der Titel ein . Guck mal in den Suchmaschinen .... Liebe Grüsse sagt aus Aukrug SabineN.

Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume , dem Betrübten jede Blume ein Unkraut .
finnisches Sprichwort
finnisches Sprichwort
Re:Mit Unkraut leben
Welche Zumutung an einen Ziergärtner ;DEs geht doch nicht (allein) darum, ob das "Un"-Kraut meine Kulturpflanzen bedrängt/bedroht/unterdrückt, sondern auch um den ästhetischen Aspekt eines Gartens. Daher der Name "Zier"-Garten. Der Öko-Gärtner ist da anspruchsloser. Ihm ist alles Zierde, Hauptsache es ist grün (gilt natürlich nicht für Panzer mit grüner Tarnfarbe). Da hier in diesem Forum mehrheitlich "Ziergärtner(innen)" versammelt sind, ist das Gewährenlassen des Unkrauts wohl keine ernst zu nehmende Alternative. Wer das Unkraut (und damit seien ruhig alle Kräuter gemeint, die den Gärtner stören) nicht in seinem Garten haben will, soll es mit Freude im Herzen und ohne jegliche Gewissensbisse ausreißen. Die Natur sorgt für ungebremsten Nachschub.Folgende Übung mag hilfreich sein: Man lasse auf einem Beet versuchsweise mutig alles Unkraut stehen. Erst wenn sich Anzeichen ergeben, dass die Zielpflanzen (also die gekauften Stauden) verdrängt werden, reisse man die Störenfriede (und nur diese!) aus. Ich behaupte mal, dass sich mit der Zeit eine friedliche Koexistenz zwischen Staude und Unkraut ergibt. Die Staude wird stärker und das Unkraut disziplinierter.
Re:Mit Unkraut leben
Zugegeben, über Geschmack lässt sich nicht streiten. Der diesbezüglich wohl etwas weniger rigide "Ökogärtner" wird von der "Natur" allerdings für seine Offenheit belohnt: während sich der Unkrauthasser nach häufiger, dafür aber umso mühsamerer Säuberungen seiner Rabatten nur kurze Zeit an seinen befreit stehenden Noblen freuen kann, wandert der Ökogärtner täglich mit fast kindlicher Freude durch sein Reich und wird da und dort durch lustvoll spriessende "Wilde" überrascht, die ihm ganz unverhofft ab und zu noch Naschereien zustrecken.sondern auch um den ästhetischen Aspekt eines Gartens. Daher der Name "Zier"-Garten. Der Öko-Gärtner ist da anspruchsloser.
Re:Mit Unkraut leben
Hortu, das kenne ich auch...und nicht zu vergessen: Beinwell und auch dieses winzig kleine Unkraut mit den weißen Blüten. Nicht Vogelmiere sondern dieses Allerliebste, das mit einem Blattquirl am Boden recht hübsch aussieht, sich auch leicht zupfen lässt, was aber auch nicht hilft, weil es zigtausendfach vorkommt. Der reife samen springt zu lustig in der Gegend herum, wenn man das Pflänzchen nur scharf anguckt.

Unkraut ist die Opposition der Natur gegen die Regierung der Gärtner
Grüße aus dem Rheinland
Grüße aus dem Rheinland
Re:Mit Unkraut leben
Wer sagt dir, dass der Ziergärtner nicht auch "Kind" in seinem Garten ist? Während der Öko vor lauter Unkraut nicht mehr die wahre Würde der Zierpflanze erkennen kann, ergötzt sich der Ziergärtner an eben dieser besonderen Schönheit.Lass es mich mit Bildern vergleichen: Der Öko stapelt Gemälde und Künstlerzeichnungen zwischen alten Zeitungen, Packpapier und Kartonage ("Wo habe ich denn nur...", "Da war doch unlängst noch....", "Ich kann mich erinnern..."), der Ziergärtner würdigt Künstler und Kunstwerk, in dem er das Bild schön rahmt und an die Wand hängt, damit es dort voll zur Geltung komme.wandert der Ökogärtner täglich mit fast kindlicher Freude durch sein Reich

Re:Mit Unkraut leben
Und besonders, wenn man das Unkraut stehen und aussamen lässtDie Natur sorgt für ungebremsten Nachschub.


Re:Mit Unkraut leben
Seit ich hier wohne, also rund 10 Jahre...Fisalis, wieviele Jahre lässt du das Unkraut schon stehen und sich aussamen??? Ein Foto wäre da mal sehr interessant


Ich gönne euch das schon. Mein Ansatz ist halt anders, hat aber nix mit zwischen Packpapier und Zeitungen verlorenen Gemälden zu tun - eher mit einem einzigen, vielfältigen Gemälde - oder nenns halt Früchtestandin dem er das Bild schön rahmt und an die Wand hängt, damit es dort voll zur Geltung komme

Re:Mit Unkraut leben
Doch richtig nett wenn man mal näher hinguckt, nur leider ein paar 100 zu viel davon 
