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Chlorotische Blätter bei remontierenden Erdbeersorten (Gelesen 3268 mal)
Moderator: cydorian
Chlorotische Blätter bei remontierenden Erdbeersorten
Ich habe im vergangenen Jahr nochmal aus Interesse die Sorten Mara des Bois und ihre Grossmutter Hummi Gento sowie die neuere amerikanische Sorte Albion nebeneinander gepflanzt, und zwar auf leicht alkalischem, kalkreichem, schwerem Boden, den man eigentlich für Erdbeeren nicht empfehlen würde. Aber die konkreten Böden der Kleingärten warten nicht auf Empfehlungen, sie sind, wie sie sind.Das Resultat war eindeutig: Hummi Gento kann man für solche Standorte empfehlen - sie verhält sich auch auf diesem Boden völlig unauffällig, hat dunkelgrüne Blätter, bringt jetzt bereits an jeder Pflanze die Blütenstände für die zweite Ernte und starke Ausläufer, an denen auch bald Blüten zu sehen sein werden.Mara des Bois hingegen hat nur wenige Pflanzen, deren Blätter man noch als grün bezeichnen könnte, dort sind auch die typischen wenigen, aber gut mittelgrossen Früchte zu sehen, Ausläufer gibt es bisher nicht. Am schlimmsten aber hat es Albion betroffen: Sie ist auf diesem Boden so, wie es der Name vermuten lässt: weissblättrig und fast ein Totalausfall. Natürlich weiss ich, wie man diese sogenannte Eisenmangelchlorose auf Kalkboden behandeln könnte. Aber ich will nicht! Lieber schaue ich mir nochmal das gesamte Sortiment remontierender Erdbeeren auf diesem Extremstandort an und weiß dann, welche Sorten man angesichts geprüfter ökologischer Breite dort anbauen darf und welche nicht.Wer kann eigene Erfahrungen zu diesem Thema beitragen?
Re:Chlorotische Blätter bei remontierenden Erdbeersorten
Ich habe auch einen leicht alkalischen Boden mit Phosphorüberdüngung im Kleingarten. Mara lief bei mir auch nicht, Gento hat aber auch Probleme, und zwar mit Spinnmilben. Ob das am Standort liegt? Andere Sorten habe das nicht.Sehr gut ist Ostaria gewesen, allerdings schmeckt sie mir nur mittelmäßig, deshalb habe ich sie gerodet. Erstklassig aber nicht remontierend ist bei mir Mieze Nova. Auch gut läuft Florika.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Chlorotische Blätter bei remontierenden Erdbeersorten
Spinnmilben an Erdbeeren haben beste Entwicklungsbedingungen hinter Glas in trockener Luft. Da sind dann aber meist auch alle Sorten befallen; Raubmilben helfen eigentlich nur vorbeugend. Besser ist Frischluftbehandlung, die Spinnmilben vertragen kein ultraviolettes Licht. Vielleicht aber hast Du einen Befall mit der Erdbeermilbe?, vgl. http://www.isip2.de/coremedia/generator ... be.htmlDie tritt nesterweise auf und wird meist mit den Jungpflanzen übertragen (oder auch eingekauft!) Die Ausbreitungsradien dieser Milben sind gering, da kann schon mal eine infizierte Sorte nah an einer nicht infizierten Sorte sein. Ich hatte mir im vergangenen Jahr Florika aus 3 verschiedenen Herkünften besorgt, und eine davon hatte tatsächlich Erdbeermilben. So was fliegt so rasch wie möglich raus. Übrigens sind Koblauch, Zwiebeln und Porre milbenfeindliche Zwischenkulturen.Ich habe auch einen leicht alkalischen Boden mit Phosphorüberdüngung im Kleingarten. Mara lief bei mir auch nicht, Gento hat aber auch Probleme, und zwar mit Spinnmilben. Ob das am Standort liegt? Andere Sorten habe das nicht.Sehr gut ist Ostaria gewesen, allerdings schmeckt sie mir nur mittelmäßig, deshalb habe ich sie gerodet. Erstklassig aber nicht remontierend ist bei mir Mieze Nova. Auch gut läuft Florika.
Re:Chlorotische Blätter bei remontierenden Erdbeersorten
Danke Fragaria, das ist für mich sehr interessant. Ich musste leider entdecken, dass meine Gento wieder dasselbe Schadbild haben, wie im letzten Jahr. Da wurde mir gesagt, es wären Spinnmilben und ich habe erfolglos Raubmilben eingesetzt. Vielleicht hast Du noch eine andere Diagnose? Bislang war es bei uns sehr feucht, von trocken keine Rede und die Pflanzen sind im Freiland. Zwischen den Pflanzen wächst Knoblauch.

Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Chlorotische Blätter bei remontierenden Erdbeersorten
Die Sache mit Spinn- (oder Erdbeermilben) und Raubmilben ist wie die mit Hase und Igel: Der Igel ist immer zuerst da, denn ohne Milben können die Raubmilben auch nicht leben. Die Schäden werden nämlich bereits in den Blütenknospen gesetzt, wo die Epidermiszellen durch die Saugtätigkeit verletzt wurden. Was Du in Deinen Fotos zeigst, sind die Spätnarben der frühen Tätigkeit dieser Schädlinge.Danke Fragaria, das ist für mich sehr interessant. Ich musste leider entdecken, dass meine Gento wieder dasselbe Schadbild haben, wie im letzten Jahr. Da wurde mir gesagt, es wären Spinnmilben und ich habe erfolglos Raubmilben eingesetzt. Vielleicht hast Du noch eine andere Diagnose? Bislang war es bei uns sehr feucht, von trocken keine Rede und die Pflanzen sind im Freiland. Zwischen den Pflanzen wächst Knoblauch.
Re:Chlorotische Blätter bei remontierenden Erdbeersorten
einige meiner Mara des Bois haben jetzt die anfänglichen Chlorosen überwunden und zeigen (nach unaufhörlichem Regen) üppiges Wachstum und Blüten... aber: ob die noch reif werden? Geschmacklich bin ich wahrscheinlich sehr empfindlich gegenüber der leichten Bitterkeit von Mara. Insofern erscheint mir die neue, auch remontierende französische Sorte Charlotte eine deutliche geschmackliche Verbesserung zu sein, wenngleich ihr typisches, süßliches Waldersbeer-Aroma auch nicht jedermanns Geschmack sein dürfte. An dieser Charlotte gefiel mir nicht, dass fast alle Staubblätter schwarz waren, weshalb das Zentrum der heranwachsenden Früchte unbefruchtet und meist knorpelig blieb. Aber diese physiologische Verweiblichungstendenz kann auch daran liegen, dass es sich um im Frühjahr gesetzte Frigo-Pflanen handelte, die noch keine tiefen Wurzeln haben können. Allerdings: Die neue amerikanische Sorte Albion habe ich auch im Frühjahr als Frigo-Ware gepflanzt und diese hat jetzt normal ausgebildete Staubblätter, obwohl das Laub auch chlorotische Tendenzen hat. Aber Albion scheint später mit der zweiten Ernte zu beginnen als Charlotte.Das alles sind vorläufige Mitteilungen; ich hoffe, in einem Jahr ein besseres Bild von diesen großfrüchtigen Neuheiten zu haben.Ich habe auch einen leicht alkalischen Boden mit Phosphorüberdüngung im Kleingarten. Mara lief bei mir auch nicht, Sehr gut ist Ostara gewesen, allerdings schmeckt sie mir nur mittelmäßig, deshalb habe ich sie gerodet.