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Charles de Mills und sein Drang (Gelesen 10884 mal)
Charles de Mills und sein Drang
Liebe Rosenfreunde,es ist ja so toll, wenn man mit offenen Fragen hier Antworten finden kann. Will ja nix falsch machen ::)Bei meiner heurigen Exkursion zu Österreichs grössten Gärtner (nach seiner Werbung) habe ich u.a. Charles de Mills mitgebracht. - Und sieh da: es gab nicht für alle Zugänge mehr den idealen Platz im Garten. Für Charles fand ich einen Platz, allerdings noch unter dem Rand der Birnbaumkrone. Von Süden hat er aber volle Sonne.Nun gibts einige lange, schiefe Triebe (Richtung Süden
) - was mache ich damit? Hochbinden? Frieren die im Winter ab? Und wenn ich sie jetzt schneide, sind die Blütenansätze für 2011 auch futsch?Was würdet ihr machen? Danke für die Tipps

Re:Charles de Mills und sein Drang
so issi nun mal! Sie sieht nicht aus wie eine Edelrose, sie beträgt sich nicht wie eine Edelrose und sie will und wollte nie eine Edelrose sein. Lass alles wie es ist und schneide nichts, nichts, nichts. Wenn die Triebe geblüht haben, dann kannst du alte abgeblühte mit hässlichen fleckigen Blättern besetzte Triebe zurück schneiden, aber das Ziel bei dieser Rose ist sie zu einem kompakten Busch heranzuziehen, dessen dünne Zweige sich gegenseitig stützen und von Jahr zu Jahr kräftiger werden. Solche Bizarre Triomphante Büsche habe ich gesehen! Es ist eine Pracht!Übrigens ist es Scarman himself, der das Verfahren auch empfiehlt.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Charles de Mills und sein Drang
im übrigen gratuliere, dass sie so gesund aussieht!

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Re:Charles de Mills und sein Drang
Also, wenn dich die Länge einzelner Triebe stört, würde ich sie abschneiden.Das mache ich bei meiner auch und habe es seit Jahren so gemacht.Ich finde es völlig ok, überlange Triebe zurechtzustutzen, so dass die Pflanze als Ganzes stimmig ist und habe, wie gesagt, da auch bei Charles de Mills (der starke Rückschnitte tatsächlich nicht mag), gute Erfahrungen gemacht.
Re:Charles de Mills und sein Drang
Hmmm.... schwierig, schwierig. Wenn er Rückschnitte nicht mag.... Aber immerhin haltet ihr es nicht für sowas wie Geiltriebe wegen Lichtmangel
@Pearl: bei mir gibts hs. Strauchrosen, ist schon klar, dass die nicht wie Edelrosen geschnitten werden.Bin nur inzwischen vorsichtig mit langen Trieben, denn Henri Martin machte im vorigen Herbst auch welche. Da wollte ich abwarten, ob vielleicht eine imposante Strauchform daraus entsteht. In Stürmen im Frühling zerfetzten die Triebe sich dann gegenseitig das Laub und auch die Form des Strauches sah ...
... nicht stimmig aus.Die Blüte habe ich vor dem Schnitt abgewartet.... aber sieh selbst:


Re:Charles de Mills und sein Drang
die Triebe, die historische Rosen nach der Blüte raushauen sind die, an denen sie im nächsten Jahr blühen, das zweijährige Holz. Moderne Rosen blühen im gleichen Jahr an diesen Trieben. Wenn man Platz hat, sollte man sie nicht kürzen, abgesehen davon, dass es nicht schön ist auf Stummel zu schauen, nimmt man der Pflanze auch ihre natürliche Gestalt. Wenn man keinen Platz hat, sollte man sich sowieso etwas anderes als Strauchrosen überlegen.
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— Robert M. Sapolsky
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Re:Charles de Mills und sein Drang
MG, wenn Dich die hängenden Triebe stören, kannst sie aufbinden. Entweder Du gibst als Stützen Bambusstäbe, oder bindest sie rundherum, oder Du schlägst hinten einen Pfahl ein und bindest sie auf, schneiden würde ich vorläufig nichts.Sollte er später dann mal gut und breiter gewachsen sein, kannst Du das Ueberhängende dann schon abschneiden. Dann machen ein paar Triebe mehr oder weniger nichts mehr aus.
Re:Charles de Mills und sein Drang
MGBei Henri Martin kannst Du doch einfach den oberen Teil auf den unteren runter schneiden. Später dann noch etwas ältere Triebe so nach und nach rausschneiden.
Re:Charles de Mills und sein Drang
Falsch. Der Schnitt à la Scarman sieht ein dreimaliges Schneiden einmalblühender Strauchrosen vor - und zwar wird nicht "auf Auge" und es werden nicht einzelne Triebe geschnitten. Ziel des Schnitts ist es vielmehr, eine kompakte Kugelform zu erreichen und eben kein Wirrwarr langer aufeinander liegender Triebe. Die langen Ruten kannst Du ruhig einkürzen (oder aber auch in den Strauch einbinden).so issi nun mal! Sie sieht nicht aus wie eine Edelrose, sie beträgt sich nicht wie eine Edelrose und sie will und wollte nie eine Edelrose sein. Lass alles wie es ist und schneide nichts, nichts, nichts. Übrigens ist es Scarman himself, der das Verfahren auch empfiehlt.
Re:Charles de Mills und sein Drang
Ja, ich glaube, das ist zielführend. Und nachdem hier mehrmals Scarman zitiert wird... Mir ist eingefallen, ich habe ja auch ein Rosenbuch mit Schnittanleitungen für alte Rosen. Da die meisten bei alten Rosen das Nicht-Schneiden empfehlen, habe ich mich nicht so getraut. Also jetzt habe ich das Buch hervorgekramt - es ist Scarman "Gärtnern mit alten Rosen"MG, wenn Dich die hängenden Triebe stören, kannst sie aufbinden. Entweder Du gibst als Stützen Bambusstäbe, oder bindest sie rundherum, oder Du schlägst hinten einen Pfahl ein und bindest sie auf, schneiden würde ich vorläufig nichts.Sollte er später dann mal gut und breiter gewachsen sein, kannst Du das Ueberhängende dann schon abschneiden. Dann machen ein paar Triebe mehr oder weniger nichts mehr aus.


Re:Charles de Mills und sein Drang
Danke. Das habe ich nach der Blüte eh gemacht. Habe Henri hier nur als Beispiel verwendet, dass lange Triebe ohne weitere "Behandlung" auch schlecht ausgehen können. Also entweder stützen oder stutzenMGBei Henri Martin kannst Du doch einfach den oberen Teil auf den unteren runter schneiden. Später dann noch etwas ältere Triebe so nach und nach rausschneiden.

- martina 2
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Re:Charles de Mills und sein Drang
Bei help me find steht, daß man CdM in den beiden ersten Jahren nur leicht schneiden soll, später um ein Drittel. Unter leicht würde ich verstehen, daß du ohne weiteres die Langtriebe einkürzen kannst. Wenn du das allerdings jetzt machst, wird der Karl noch austreiben und der Zuwachs erfrieren. Ich tät ihn stützen und binden und im Frühjahr in Form bringen. Schultheis empfiehlt für Henri Martin ein Spalier

Schöne Grüße aus Wien!
Re:Charles de Mills und sein Drang

Re:Charles de Mills und sein Drang
Ich möchte noch einmal erwähnen, dass ich Charles de Mills jahrelang auf dem Balkon im Topf hatte. Und ihn deswegen regelmäßig gestutzt habe. Was er kein bisschen übel genommen hat, er hat immer sehr schön geblüht.Überhaupt habe ich mal gelesen - ich weiß aber nicht mehr von welchem Experten - dass man die einmalblühenden Rosen am Anfang regelmäßig schneiden sollte (jedes Jahr ein Zuwachs von 10 cm), damit sie schöne, starke Büsche bilden. Meine persönliche Meinung inzwischen: Es ist völlig egal! Im Grunde kann niemand eine kräftige alte Rose vom Wachsen abhalten.Von Charles de Mills ist bekannt, dass er starke Rückschnitte übel nimmt. Starker Rückschnitt heißt aber, der Pflanze wirklich 1/3 oder mehr von ihrer Substanz wegzunehmen. Was ganz etwas anderes ist als ein paar Triebe einzukürzen.Als ich meinen ChdM umsetzen musste, habe ich ihn notgedrungen stark zurückschneiden müssen. Im Jahr darauf hat er nicht geblüht - aber all die folgenden ohne Probleme.Man muss die Rosen nicht komplizierter machen als sie sind! 

Re:Charles de Mills und sein Drang
Das müsste ebenfalls der schon vielfach zitierte Scarman gewesen sein!Überhaupt habe ich mal gelesen - ich weiß aber nicht mehr von welchem Experten - dass man die einmalblühenden Rosen am Anfang regelmäßig schneiden sollte (jedes Jahr ein Zuwachs von 10 cm), damit sie schöne, starke Büsche bilden. Man muss die Rosen nicht komplizierter machen als sie sind!

Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli