Das ließe sich ja schnell anhand von Bildern der Fruchtkörper herausfinden. Überhaupt würde ich auch den Weg zum Pilzfachkundler anraten, um erstmal herauszufinden, womit man es zu tun hat. Denn Pilzbefall ist an allen genannten Gehölzen in diesem Baumalter nun wirklich keine Seltenheit. Alle besagten Arten sind ja vergleichsweise kurzlebig und haben -vierzigjährig und mehr- ohne Zweifel ihre besten Tage hinter sich. Vielleicht handelt es sich doch nur um normale Alterserscheinungen. Das sollte geklärt werden, bevor zum Rundumschlag ausgeholt wird.der Pilz der sich im Boden von Gehölz zu Gehölz ausbreitet (auch an verholzende Stauden), so dass das Sterben durch den Garten wandert, ist der Hallimasch. Ein weiterer der unspezifisch alles holzige befällt ist mir nicht bekannt.
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Baumpilzinvasion und Neupflanzung (Gelesen 19260 mal)
Moderator: Nina
- Danilo
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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
Falls ich heute noch bei Tageslicht nach Hause komme, werde ich mal Bilder der maroden Kraxen machen. Edit:Habs geschafft :)Hier das erste, eine der Stammverletzungen der Eberesche:
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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
Gummifluss verziert alle Äste und Stämme, schaut eigentlich ganz hübsch aus
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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
hier einer der Fruchtkörper von oben und unten - schaut sehr nach Pflaumenfeuerschwamm ausedit: sorry, falsches Bild
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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
Hallo, Patricia,mach halblang, keine Panik auf der Titanic
- schau erstmal, was wirklich los ist, lass die Pilze bestimmen. Gibt es bei euch Baumsachverständige? In D gibt es sowas, Listen der "öffentlich bestellten und vereidigten" Sachverständigen findet man bei den Landwirtschaftskammern. Unter diesen Leuten kennen sich einige sehr gut mit Baumpilzen aus (aber längst nicht alle, man muss rumfragen). Und das Honorar - nach festen Sätzen - ist für Privatmenschen bezahlbar... In Ösiland ziehen Gerichte und Versicherungen bestimmt auch Experten zu Rate, erkundige dich doch mal. Ohne fachkundigen Rat stochert man ewig im Nebel. Beschreibung und Bilder deines Sorbus erinnern mich an die Symptome des meinigen. Fotos kann ich zum Vergleichen gerne einstellen (muss sie aber erstmal raussuchen). Die Eberesche stand in einer "mixed border" mit Rosen, Stauden, Sträuchern. Von der habe ich nur einige Quadratmeter vorübergehend abgeräumt; grad so viel, dass nach der Fällung - die habe ich selbst erledigt - eine Fachfirma den stammnahen Teil der steinharten Wurzeln ausfräsen konnte. Das verpilzte Holz und den größten Teil des Fräsmulms hat die Firma entsorgt, wohl verbrannt; letzte Fräsreste habe ich per Restmülltonne dem Feuer überantwortet. Den Krater habe ich mit Komposterde aufgefüllt und eine Nothofagus antarctica - für schweren Boden besser tauglich als Sorbus - reingepflanzt. Der geht es bisher ausgezeichnet. Ich hoffe sehr, dass es dabei bleibt
. Schöne GrüßeQuerkopf


"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
Fotos (sehr auf die Schnelle verkleinert, daher extrem komprimiert - ich hoffe, man erkennt noch was): Alte Fruchtkörper des Pflaumenfeuerschwamms:
Solche verholzten Dinger haben wir an unserem greisen Baum schon vorgefunden, als wir ihn vor 20 (!) Jahren mitsamt dem Garten übernahmen. Junge Fruchtkörper des gleichen Pilzes:
Die tauchten - nach jahrelanger Pause - erstmals wieder auf, nachdem ein Blitzschlag die Baumkrone halbiert hatte.
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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
Rindennekrose am Sorbus-Stamm:
Rindenschaden, der der offenen Nekrose-Wunde vorausgeht - die Rinde löst sich in Streifen, später flächig:
Pilzpusteln:
Nach einigen Recherchen habe ich - wenngleich mit Rest-Unsicherheiten - das Schadbild als Befall mit dem Obstbaumkrebs-Pilz Nectria galligena (oder einem seiner vielen Verwandten) identifiziert. Oberhalb der Rindennekrosen starben zunächst Äste, später auch Stammteile ab, es ging recht schnell. Nach dem Fällen zeigte sich dort fortgeschrittene Holzfäule. Keine Ahnung, ob deine Bäume an gleichen Krankheiten laborieren. Möglich wär's m. E. schon - aber die nötige Sicherheit gibt dir nur ein Fachmenschen-Urteil oder die Laboranalyse. Schöne GrüßeQuerkopf
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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
Hallo,das sind alles Infektionen die direkt über Wunden und Beschädigungen in die Bäume eingedrungen sind. Eine Notwendigkeit Stümpfe oder Wurzeln komplett zu roden würde ich daraus nicht ableiten. Bei solchen Wunden wie auf den ersten Bildern ist es nicht verwunderlich, dass Faulpilze eindringen. Hier ist abzuschätzen ob die Stabilität gefährdet ist, also ob Bruchgefahr besteht, dann ist zu kürzen oder zu Fällen. In Zukunft sollten solche Beschädigungen vermieden werden, dann werden sich diese unspezifischen Fäulniserreger auch nicht ungehemmt weiter ausbreiten. Das gilt auch für den Phellinus an der Zwetsche, der sich von abgestorbenen Ästen aus ausbreitet.Grüße Floris
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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
bin schon wieder am Boden angelangt :)Ich war heute im Pflanzenschutzinstitut, bewaffnet mit Bildern, Rindenproben und Fruchtkörpern. Die meinten nach dem ersten Blick - offizielles Laboruntersuchungsergebnis kommt erst - dass der Goldregen vom zottigen Schillerporling besiedelt ist, die Zwetschgen sind multimorbid, also sowohl vom Schillerporling als auch vom Pflaumenfeuerschwamm besiedelt. Dh, Sträucher raus, Staudenbeet bleibt wie's ist (eigentlich nicht, das wird ja sonniger, ich kann ein paar Quadratmeter erweitern und muss umpflanzen/umgruppieren). Nur der Sorbus aucuparia ließ alle Alarmglocken schrillen und beschert mir einen Besuch des Institutsleiters, der zufällig nicht allzuweit von mir entfernt wohnt, denn der schnelle Verfall, der nasse Standort und die Symptome könnten - könnten - auf Phytophthora hindeuten. Eine andere Möglichkeit wäre eutypella sorbi, dann müsste der Baum aber schon länger kränkeln. Auch hier bekomme ich noch ein Laborergebnis. Auf jeden Fall ist der Baum ein Todeskandidat.Hallo, Patricia,mach halblang, keine Panik auf der Titanic- schau erstmal, was wirklich los ist, lass die Pilze bestimmen.
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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
Hallo, Danilo,
: Nach dieser Quelle wird er normalerweise 80-100 Jahre alt, in Einzelfällen auch deutlich älter. Ungünstige Standorte verkürzen natürlich jedes Baumleben
. @Patricia: Da hast du ja rasch erste (Vor-)Klärung erreicht, das ist gut. Floris hat Recht, die besagten Pilze siedeln sich gern an Astungswunden und sonstigen Verletzungen an. Auch bei meiner Eberesche waren Astungswunden der Ausgangspunkt. (Bei der Pflaume weiß ich's nicht; als sie jung war, kannte ich sie noch nicht.) Die Information hilft beim Umgang mit den befallenen Bäumen wie auch mit Nachpflanzungen, finde ich: entweder gar nicht schneiden, wo es möglich ist - oder aber nur zum günstigsten Zeitpunkt schneiden, Wunden klein halten, Werkzeug desinfizieren, Baum nach Kräften stärken. Ich drücke dir die Daumen, dass die Eberesche keine Phythophthora hat. Denn dann hättest du ein Nachpflanzproblem. Schöne GrüßeQuerkopf
für Prunus stimmt das, keine Frage. Sorbus aucuparia hingegen kriegt mit 40 allenfalls die Midlife-Crisis... Pilzbefall ist an allen genannten Gehölzen in diesem Baumalter nun wirklich keine Seltenheit. Alle besagten Arten sind ja vergleichsweise kurzlebig und haben - vierzigjährig und mehr - ....ihre besten Tage hinter sich. ...


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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
Gepflanzte Exemplare die ich kenne sind meist deutlich weniger vital als frei gewachsene Selbstaussaaten bereits. nach der Hälfte der Jahre.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
Axel
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Re:Baumpilzinvasion und Neupflanzung
Querkopf, ich hoffe auch, dass es keine Phythophthora ist, ein hochaggressiver nicht wirtsspezifischer Pilz könnte in diesem Eck ziemlich wüten. Es ist einfach schade um den Baum, der Anblick im Frühjahr wird mir fehlen. Zumindest freut sich die Nachbarin, dass dann im Herbst weniger "Dreck" auf ihrem Weg liegt.