für die milchspritzung verwende ich exklusiv eine 2 l pumpspritze, andere mittel kommen in eine separate spritze.ich habe keine probleme mit dem verstopfen der düse, nach gebrauch wird mit klarem wasser gespült und durchgespritzt.ich könnte mir vorstellen, daß die milch in einer spritze, die für andere PSM genutzt wird, mit diesen resten reagiert und verklumpt. das komplette reinigen von 5 l spritzen ist oft mit höherem aufwand verbunden...wenn milchreste an der wandung des behälters anhaften ist die käseproduktion gesichert, die aber nur durch mausgroße löcher zuverlässig abtransportiert werden kann. ;)auch wegen der geringeren viskosität verwende ich fettarme h-milch, 1 : 10 verdünnt, 2 - 3 tropfen Fit als netzmittel auf 2 l flüssigkeit.Eine Frage an die Milch-Winzer:Gebt Ihr etwas Netzmittel zu?Ich bin fast versucht, es mal zu probieren, da die Düse des Spritzgerätes nicht so richtig will.
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Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung (Gelesen 236450 mal)
Moderator: cydorian
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Ich hatte bisher nur 4 % Milch gespritzt, weil irgendwo gelesen (Versuche in Weinsberg?). Da lohnte sich ein extra Kauf von "Dünnmilch"
nicht. Da aber Milch nicht giftig ist, schaden 10 % dem Menschen nicht, d.h. die Wartezeit wird deswegen nicht länger. :DBei 10 % kann ich auf einmal einen 1l-Pack verarbeiten, da ich für meine Plantage 2 x 5 l Spritzmittel benötige. Beim nächsten Spritzen werde ich das mal versuchen.Ich habe mir auch vorgenommen, bei den ohnehin zu rodenden Reben Kaliumdisulfit als Blattdünger
zu testen. Bei Kaliumphosphit sind 0,2 % angesagt und da sich beide Substanzen in ihrer "Aggresivität" gegenüber Pilzen ähneln, werde ich mal 0,4 ... 0,5 % oder mehr testen, d.h. ob es bei einer Überkonzentration zu einer Schädigung der Reben kommt.Kaliumbisulfit ist wesentlich billiger als teure Blattdünger mit Kaliumphosphit, ist genauso unschädlich (keine Wartezeit erforderlich) und die antifungi-Wirkung ist m.E. nachgewiesen (Schwefeldioxidgehalt der Luft zu DDR-Zeiten). Bei Kaliumbisulfit wird auch nur Schwefeldioxid freigesetzt, wie damals in der Luft und damals brauchte man Wein, Tomaten und Kartoffeln deswegen kaum spritzen.


Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
in dieser versuchsreihe wurde 4 %ige molke eingesetzt.zum kaliumdisulfit:die wirkung der handelsüblichen netzschwefel beruht auf der freisetzung von schwefeldioxid.für die herstellung von schwarzpulver wurde frisch gemahlener schwefel verwendet, um dessen teilweise oxydation unter einfluss von luftsauerstoff zu vermeiden.aufgrund der bestandteile halte ich nur eine ausreichende wirkung gegen oidium für wahrscheinlich, was deinen versuch mit kaliumdisulfit betrifft. es wäre natürlich toll, wenn das mittel auch gegen pero hülfe.Ich hatte bisher nur 4 % Milch gespritzt, weil irgendwo gelesen (Versuche in Weinsberg?).

Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
@werner987Ich weiß nur, dass damals auch kaum gegen Pero und Braun- und Krautfäule gespritzt werden musste. Vielleicht wirkt SO2 auch gegen Pero und Braun- und Krautfäule, nur ist die Konzentration des bei Netzschwefel entstehenden SO2 eventl. zu gering dafür.Ein anderer Luftschadstoff mit Anti-Fungi-Wirkung ist mir nicht bekannt. Die Rebsorten sind zum großen Teil noch dieselben.Wenn es das SO2 nicht war, muss man sagen: "An dieser Stelle geschah ein Wunder". 

Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
das lag aber nicht an irgendwelchen umweltgiften, sondern daran, daß die erreger der phytophtora infestans damals noch zahmer waren.im westen war das nicht anders.für weitere infos: siehe entsprechende krautfäulethreads hier....Ich weiß nur, dass damals auch kaum gegen Pero und Braun- und Krautfäule gespritzt werden musste....
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Ich war vor einigen Tagen im Weinbaugebiet Wachau in Österreich. Obwohl die Weintrauben mittlerweile sehr süß sind - viel Süßer als Tafeltrauben - habe ich keine einzige Wespe gesehen, obwohl es dort ein Wespenparadies sein müsste. Warum ist das so? Bekämpfen die Winzer die Wespen (Wie?) oder reifen die Trauben großflächig schneller, als sich die Wespen vermehren können?Des weiteren habe ich auch keinen einzigen Vogel gesehen - auch keine Vogelschutznetze. Die Zugvögel ziehen schon zu Hunderttausenden nach Süden. Die kleinen Weintrauben sind viel schnabelgerechter als die meist größeren Tafeltrauben. Trotzdem sieht man auch keinen einzigen Vogel in den Weinbergen. Wieso?Die Vögel haben bei mir u.a. auch Merkwürdiges gemacht. In diesem Frühjahr gab es Bestäubungsprobleme bei der weiblichen Sorte FVR 7-9. Dadurch waren ca. 50 % der Beeren so klein wie bei kernlosen Sorten. Die anderen 50 % haben für FVR 7-9 "normal" große Beeren. Ich war 1 Woche in Österreich und als ich wiederkam, hatten die Vögel alle kleinen Beeren gemopst, so dass jetzt nur noch ausschließlich große Beeren verblieben sind.
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
das weinbaugebiet Wachau kenne ich nicht.falls dort keine anderen gehölze/wälder in der nähe vorhanden sind ließe sich das fehlen von vögeln erklären. die nistmöglichkeiten wären unzureichend.die kleinen beeren deiner FVR 7-9 waren bestimmt kernlose jungfernbeeren.die vögel fressen lieber diese früchte, denn dort besteht keine gefahr des schnabelausrenkens. ;Dstare picken auch großbeerige sorten an.merkwürdigerweise haben sich diese unholde auf einige trauben meine Fanny konzentriert. die danebenstehende Festivee wurde nicht beachtet. zumindest die kleinen vogelarten bevorzugen blaue oder rote früchte.
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
eine interessante frage. ich vermute, da die wachau in erster linie späte sorten hat (veltliner, riesling), daß die wespenvölker zur reifezeit schon am abnehmen sind.jedenfalls wird mein eigener riesling -weinberg auch nie von wespen heimgesucht, aber die früher reifenden müller thurgau-weinberge in der näherern umgebung sehr wohl.zum vogelfraß:große schäden machen nur stare. deren vorkommen ist regional deutllich verschieden. warum? keiner weiß es....Ich war vor einigen Tagen im Weinbaugebiet Wachau in Österreich. Obwohl die Weintrauben mittlerweile sehr süß sind - viel Süßer als Tafeltrauben - habe ich keine einzige Wespe gesehen, obwohl es dort ein Wespenparadies sein müsste. Warum ist das so? Bekämpfen die Winzer die Wespen (Wie?) oder reifen die Trauben großflächig schneller, als sich die Wespen vermehren können?...
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
siehe ab beitrag #343.die wirkung gegen oidium beruht m.e. auf der ansiedlung von milchsäurebakterien, die den pilzen ein unbekömmliches, saures millieu bereiten. schwefelmittel verwende ich seit mind. 10 jahren nicht mehr.in Weinsberg wurden vergleichstests mit natürlichen mitteln (hierbei statt milch mit molke) durchgeführt:http://www.landwirtschaft-mlr.baden-wue ... index.htmlwas für ein mischungsverhältniss benutzt du mit der milch? hilft das wirklich und wie/warum? wann, wogegen und was (blätter/trauben) spritzt du?
beutel bieten einen effektiven schutz vor insekten und vögeln.ich habe teilweise tg-schlauch verwendet. das problem in solchen nassen jahren wie diesen liegt in der anfälligkeit für fäulnis wenn einige beeren in den beuteln witterungsbedingt platzen. die dann erforderliche, wiederholte kontrolle der trauben (öffnen der beutel) ist ziemlich aufwändig.Festivee, Georg und Pamiat Negrula werden an meinem standort nur selten von wespen oder hornissen angefressen.diese sorten haben auch keine platzenden beeren, sie sind an der hauswand mit dachüberstand relativ gut regengeschützt.Eugen hat geschrieben:Das beste Mittel gegen Vögel und Wespen ist immer noch das Anbringen von Beuteln, das Hängenbleiben bis Vollreife ermöglicht. Bei mir am Waldrand für besonders wertvolle Trauben unentbehrlich. Ich nähe die Beutel selbst aus Fenstergaze (Glasfaser).
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
@werner 987es ist richtig, bei ungünstigem Wetter müssen Beutel ggf. nochmal geöffnet werden.Bei guter Durchsicht ( Gazebeutel) ist das nur im wirklichen Bedarfsfall nötig und bei der Verwendung von Drahtverschluss zügig machbar.Gute Ergebnisse erfordern zusätzlichen Aufwand.Erhöhte Neigung zu Fäulnis durch derartige Beutel habe ich nicht feststellen können.Aber man sollte schon auf besonders attraktive Trauben begrenzen.
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Ich werde bei meiner Frau auch mal solche Gazebeutel in Auftrag geben. Wie ist denn die günstigste Konstruktion inkl. Abmessungen?
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Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Hier im Schrebergarten gibts viel Weinstöcke. Viele haben sowas wie Mehltau, nicht schlimm hoffe ich. Die Traubenernte war sehr klein also kaum Trauben aber keine geplatzten oder verpilzten.Sind diese Flecken auf dem jungen Holz eine Krankheit die behandelt werden muss oder reicht der Schnitt im Frühjahr.
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Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Hier noch mal auf dem ausgereiften Holz. Die Blätter haben oft einen leichten Mehltauanflug. Da sie sowieso fallen seh ich das locker 

Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Warte auf den Frühjahrsschnitt. Wie sind die Stöcke denn erzogen worden?Sind diese Flecken auf dem jungen Holz eine Krankheit die behandelt werden muss oder reicht der Schnitt im Frühjahr.
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
die flecken auf dem holz sind sogenannte oidium-figuren (echter mehltau).vlt. lässt sich beim winterschnitt das befallene holz entfernen.wenn dieses holz für den stockaufbau/ertrag genutzt werden muß kann man zum zeitpunkt des knospenschwellens und im 3 bis 5 blatt-stadium im frühjahr vorbeugend spritzen.