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Lagerbirne (Gelesen 76040 mal)
Moderator: cydorian
Lagerbirne
Seit Jahren habe ich die Gräfin von Paris und jedes Jahr ärgere ich mich über sie.Sie hängt immer übervoll, bekommt aber dann so stark Schorf, daß die Früchte rissig werden und faulen. So fällt eine nach der anderen runter und die Ernte ist spärlich und kaum zum lagern geeignet weil die Birnen fast immer Schadstellen haben. Wird zu früh geerntet schmecken sie rübenartig oder schrumpeln im Lager.Nun meine Frage:Ich würde diese Birne gerne durch eine andere Birne, die man etwas lagern kann, ersetzen.Was für eine Sorte könnt Ihr empfehlen?Es sollte eine späte Sorte sein, frühe habe ich schon genug.
Liebe Grüße Elke
Re:Lagerbirne
Laut Literatur (leider noch keine pers. Erfahrungen), sollen u.a. "Harrow Sweet", "Schöne Helene", "Superior" & "Uta" wenig anfällig für Schorf und Feuerbrand sein und auch lagerfähig bis ca. Dezember/Januar/Februar (je nach Sorte).Vielleicht gibt es schon Erfahrungen mit diesen Sorten??
- cydorian
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Re:Lagerbirne
Zunächst zur Gräfin: Die is eigentlich nicht übermässig schorfempfindlich, im Gegenteil. Eine robuste Birne, die auch vielfach auf Obstwiesen als Hochstamm zu finden ist. Ihr grösster Nachteil ist (wie bei einigen Birnen) die hohe Wärmebedürftigkeit, um aromatische Früchte auszubilden. Dafür ist sie einzigartig lagerfähig und schmeckt noch im Februar richtig lecker. Das schaffen nur sehr wenig Birnen. Du solltest sie in höherer Luftfeuchtigkeit lagern. Bei Äpfeln mache ich das mit Plastikkisten, ausgeschlagen mit Pappkarton und einen nicht dicht schliessenden Deckel drauf. Dieses Kleinklima verhindert schrumpfen, Fäulnisprobleme entstehen da nicht. Ausser, eine Frucht war schon vorher beschädigt.Die genannten Harrow Sweet, Schöne Helene, Uta sind nicht annähernd so gut lagerbar wie die Gräfin. Sorten wie Harrow Sweet sind bestenfalls drei Wochen essbar.Zum empfehlen wären Sorten wie Josefine von Mechelen, Winternelis oder so eine Sorte. Was genau, hängt von den genauen Standortbedingungen und Vorlieben der Leute ab, die die Birnen essen wollen.
Re:Lagerbirne
Hm, dann frage ich mich echt warum sie bei mir die einzige ist die jedes Jahr immer so stark mit Schorf befallen wird. Bestimmt 70% der Früchte haben so starken Schorf, daß sie rissig werden und faulen, der Rest hat so nette Tierchen drinnen, die sie auch zum faulen bringen.Länger als bis Ende November hat die Gräfin nie durchgehalten.Viel milder und wärmer als hier geht fast nicht.Vielleicht ist das des Guten zu viel und die Pilze vermehren sich dann besser, keine Ahnung.Vielleicht ist auch die Unterlage schuld? Der Baum neigt sich jedes Jahr wegen der Fruchtlast und braucht Baumpfahl und noch Stützen.Ich habe noch fünf andere Sorten Birnen, keine hat je so viel Schorf bekommen wie die Gräfin. Nur leider ist von den Sorten keine länger zu lagern.Die genannten Sorten schaue ich mir mal näher an.Vielen Dank für Eure Antworten.Zunächst zur Gräfin: Die is eigentlich nicht übermässig schorfempfindlich, im Gegenteil. Eine robuste Birne, die auch vielfach auf Obstwiesen als Hochstamm zu finden ist. Ihr grösster Nachteil ist (wie bei einigen Birnen) die hohe Wärmebedürftigkeit, um aromatische Früchte auszubilden.
Liebe Grüße Elke
Re:Lagerbirne
meine erfahrungen mit der gräfin v. paris sind eigentlich ganz gut. haben 1 hochstamm sehr alt sowie 2 schwachwachsende niedrigstämme. haben letztes jahr mind. 100 früchte auch vom hochstamm geerntet. natürlich direkt gepfückt und in den alten feuchten gemauerten lehmkeller eingelagert. haben sich sehr gut gehalten bis sie im januar aufgegessen waren. zur fruchtqualität. stanndort ist lehmboden, der hochstamm wird sogar großteils von einer wildkirsche verschattet. die früchte hatten auch schorf, welcher aber kein größeres problem für die lagerfähigkeit darstellte. zt waren steinzellen in de rbirne, was recht überraschend ist beim essen... ??: was hast du denn für lagerräumlickeiten??? und in welchem reifezustand hast du die birnen geerntet?
Re:Lagerbirne
Unbenütze Garage, in Kisten, flach ausgebreitet.Geerntet immer Mitte Oktober, also noch hart und nicht genießbar.Aber wie bereits geschrieben, fallen so viele faule Früchte runter, da wird es nicht viel zu ernten geben. Mittwoch wollte ich ernten, wenn die starken Winde, die zur Zeit wüten, nicht alles erledigt haben.was hast du denn für lagerräumlickeiten??? und in welchem reifezustand hast du die birnen geerntet?
Liebe Grüße Elke
Re:Lagerbirne
Ich habe die 'Gräfin' als alte Hochstamm-Dame übernommen: sie ist recht triebig, hat aber seit 15 Jahren nur in einem Jahr Früchte getragen, sonst auch schorfig und frühzeitig abgefallen. Ihren Geschmack mag ich sehr.Auf dem Markt bekommt man sie als makellose Frucht von einer Plantage nur 50 Km weiter östlich.
Liebe Grüße von Susanne
Re:Lagerbirne
Ich besitze die Gräfin von Paris als Niedrigstamm - sie liefert jährlich ein paar Kistchen allerfeinster Früchte, die bis Januar halten. Jetzt habe ich davon einige Reiser auf Hochstamm veredelt, bin schon gespannt, wie sie auf einer klimatisch günstigen Streuobstwiese gedeihen.Wenn der Baum genug Licht und Luft hat, sollte kaum Schorf auftreten.
- cydorian
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Re:Lagerbirne
Meine praktische Erfahrung mit der Gräfin ist auch sehr gut, allerdings nicht als Busch, sondern grössere Bäume. Da trägt sie an mehreren Standorten regelmässig, bringt sehr gute Qualität, mit Schorf kein Problem. Für Gitterrost ist sie auffällig wenig anfällig, das kann ich definitiv sagen, weil an einem Standort viele Birnen stehen. Die Uta daneben und andere Sorten sind jedes Jahr viel stärker befallen.Deutlich grössere Schorfprobleme haben (an ähnlichem Standort) Alexander Lukas und Williams, ja sogar die geschmacklich langweilige Pastorenbirne. Die haben alle auch mehr Probleme mit dem Frühjahrsfrass durch Wickler und Spannerraupen, was in unserer Gegend eines der Hauptprobleme ist.Die ganz berosteten Birnen sind generell weniger schorfanfällig, z.B. Uta (die aber nicht lagerfähig ist). Sind natürlich optisch nicht so schön.
Re:Lagerbirne
Das hat die Madame alles und trotzdem...Nun habe ich Heute schon geerntet, es gab eine große Kiste voll mit Birnen, leider aber alle sehr klein, dabei habe ich rechtzeitig ausgedünnt.Ich habe die Gräfin nach der Ernte gleich geschnitten und geb ihr noch ein Chance, immerhin habe ich sie schon 15 Jahre und haue nicht so schnell etwas raus.Birnengitterrost hat sie eigentlich nie.Alexander Lukas hat hier kaum Schorf, dafür hat sie fast komplett eine grüne Schicht von Algen auf den Früchten.Williams Christ und Gellerts Butterbirne machen auch kaum Probleme, höchstens Wickler.Angenehm überrascht war ich von meiner neu veredelten Boscs Flaschenbirne. Jetzt im dritten Jahr ein Massenertrag, kaum vorzeitiger Fruchtfall und nur wenige Früchte mit kleinen Schorfstellen, kaum der Rede wert.Dummerweise sind jetzt zwei Wochen nach der Ernte alle auf einmal reif und ich weiß nicht was tun mit all der Pracht.Eine weitere Lagerbirne werde ich trotzdem haben wollen.@ cydorian, Du hat geschrieben, daß die Pastorenbirne langweilig schmeckt. Das ist ja schade, am Wochenende habe ich die riesengroßen Früchte bewundern können, sie hatten mein Interesse geweckt. Wenn sie aber nicht so gut sind, werde ich erst mal eine geschmacklich testen müssen.Wenn der Baum genug Licht und Luft hat, sollte kaum Schorf auftreten.
Liebe Grüße Elke
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Re:Lagerbirne
Pastorenbirne ist mehr eine Schaufrucht. Anspruchslos, ertragreich, gross, beliebt auf Obstwiesen - und ohne Aroma.Vorhin hab ich nochmal in der Literatur nachgesehen, auch dort wird die Gräfin als "wenig schorfanfällig" beschrieben.Deine gleichzeitig reifen Flaschenbirnen kannst du auch sehr gut trocknen oder einmachen.
Re:Lagerbirne
Ich würde diese Birne gerne durch eine andere Birne, die man etwas lagern kann, ersetzen. Es sollte eine späte Sorte sein,Für den Hausgebrauch bin ich von der Nordhäuser Winterforelle sehr angetan:http://www.ova-online.at/datenbank/birn ... emeinesAls Winterbirne wünschen würde ich mir allerdings ein Zwischending zwischen Alexander Lukas und der Nordhäuser Winterforelle.
Re:Lagerbirne
Auch unter den Pillnitzer Neuheiten gibt es Birnensorten (die allerdings auf züchterische Aktivitäten in Naumburg zurückführen). Vielleicht findest Du da etwas:http://www.bmelv.de/SharedDocs/Download ... orten.htmlIch würde diese Birne gerne durch eine andere Birne, die man etwas lagern kann, ersetzen.Was für eine Sorte könnt Ihr empfehlen?Es sollte eine späte Sorte sein, frühe habe ich schon genug.
Re:Lagerbirne
Da bietet sich vielleicht die neuere Sorte "Uta" an (benannt nach der weltberühmten Stifterfigur im Naumburger Dom), die in Naumburg gezüchtet und dann mit der Züchterin nach Pillnitz verlagert wurde. Diese Sorte entwickelt sich offenbar inzwischen zu einem Renner in einigen Regionen Südtirols:http://www.vbogl.de/Obstsorten/Neuheiten/Uta.htmlAngenehm überrascht war ich von meiner neu veredelten Boscs Flaschenbirne. Jetzt im dritten Jahr ein Massenertrag, kaum vorzeitiger Fruchtfall und nur wenige Früchte mit kleinen Schorfstellen, kaum der Rede wert.Dummerweise sind jetzt zwei Wochen nach der Ernte alle auf einmal reif und ich weiß nicht was tun mit all der Pracht.Eine weitere Lagerbirne werde ich trotzdem haben wollen.
Re:Lagerbirne
Danke für Deine Antwort und die Tips. Ich werde ein Teil einkochen und ein Teil trocknen.In meinem Obstsortenbuch steht bei der Gräfin, schorfanfällig. Nun vielleicht wird es nächstes Jahr besser.Pastorenbirne ist mehr eine Schaufrucht. Anspruchslos, ertragreich, gross, beliebt auf Obstwiesen - und ohne Aroma.Vorhin hab ich nochmal in der Literatur nachgesehen, auch dort wird die Gräfin als "wenig schorfanfällig" beschrieben.Deine gleichzeitig reifen Flaschenbirnen kannst du auch sehr gut trocknen oder einmachen.
Liebe Grüße Elke