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Sämlingspotente Pflanzen (Gelesen 14186 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Sämlingspotente Pflanzen
Seit längern beschäftigt mich dieses Thema. Immer wieder lese ich in den einzelnen Threads, dass vor bestimmten Pflanzen wegen ihrer hohen Vermehrungsrate gewarnt wird.Ein schlauer Gärtner sagte mal: 'Überall wo noch Unkraut hoch kommt, ist noch Platz für eine Pflanze.'Was mich interessiert, warum Ihr Euch vor diesen potenten Pflanzen fürchtet.Hindert Euch die hohe Vermehrungsrate dieser Pflanzen daran sie in euren Garten zu holen?Hier soll es einzig um die starke Samenvermehrung gehen, also keine Ausläufertreibende Pflanzen. Das ist für mich eine andere Liga.Es würde mich interessieren wie Ihr das seht und handhabt.
LG Margrit
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)
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- Christina
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Re:Sämlingspotente Pflanzen
Vor 4oder 5 Jahren habe ich Samen von Verbena hastata vo Lisl bekommen.Ich mag sie sehr, sie wanderte durch Aussat durch die Beete, nie störend. Erstmals in diesem Jahr wurden es einfach zu viele,sodaß ich fast alle gerodet habe. An vielen Stellen störten sie mich einfach optisch.Ein Kandidat, welcher in kürzerer Zeit jetzt schon sehr lästig wird ist der Blutstorchenschnabel. Im nächsten Jahr werde ich ihn nicht zur Samenreife kommen lassen. Er verdrängt anderes ganz gerne. Ebenso Euphorbia dulcis chameleon, dieser keimt mitten in meinen Paeonienhorsten, was ich auch nicht so prickelnd finde.
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern. (Sprichwort der Xhosa)
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Eine gewisse Eigendynamik gestehe ich jeder Staude zu. Wenn aber nichts gegen den Unwuchs getan wird, wenn sich wie in unserem Lehmboden sehr schnell Astern allzu breit machen und durch lilablassblaue Sämlinge jegliche echte Sorte bedrängt wird, wenn Sonnenblumen sich breit machen und das Bild nicht mehr harmoniert, wenn Miscanthus, Bistorta, Datisca fast schon zu Neophyten werden, habe ich kein Verständnis mehr. Hingegen wenn Knautia oder Lychnis coronaria durch ihre Selbstaussaat die Lücken in den Beeten schließen, wer sollte da etwas dagegen haben?
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Normale "sämlingsfreudige" Herbstanemonen würde ich mir nicht in den Garten holen, da ist mir die Jäterei zu aufwändig. Anderes lässt sich ja leicht auszupfen, wenn es zu viel wird.
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Früher habe ich mich über jede neue Akelei gefreut, als der Garten noch leer war. Nun rupfe ich früher die kleinen Pflänzchen aus, weil die sonst gnadenlos tief wurzeln und sich in anderen Pflanzen festkrallen!
"Um ernst zu sein, genügt Dummheit, während zur Heiterkeit ein großer Verstand unerlässlich ist." Shakespeare
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Sämlingspotent (nettes Wort
)) sind hier einige Pflanzen:Katzenminze, Vexiernelke (taucht in den Beeten und sogar im "Rasen" auf ), Färberkamille, Centaurea montana und auch div. Glockenblumen
Meist erfreue ich mich daran, an unpassenden Stellen kann man sie schließlich entfernen. Sehr tüchtig ist auch die Jungfer im Grünen und eine Aster novi belgii. Die taucht an Stellen auf, wo sie mit den Ausläufern nicht hinkommen konnte (also Sämling). Manchmal passt sie dort aber gut hin, wenn nicht - wehret den Anfängen. Denn wirklich nerven tut sie später mit den Ausläufern.

Re:Sämlingspotente Pflanzen
Dieses Bild vermittelt mir fast schon Gartennostalgie aus der Biedermeierzeit. Eine Zeitlang gewähren lassen, dann den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Wie wär's mit Eschscholzia californica? 

- freitagsfish
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Re:Sämlingspotente Pflanzen
wenn ich die gezeigten glockenblumen lassen würde, übernähmen sie meinen garten. sauzeug das!
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Re:Sämlingspotente Pflanzen
Sehr viele samenpotente Stauden habe ich Garten, die meisten sind geduldet ja erwünscht - eine wurde aus dem Garten verbannt: Melica cilliata. Bei anderen Stauden kann man ja der Samenstand einfach früh genug wegschneiden und gut ist. Der Samenstand bei Melica cilliata ist ja das schöne an diesem Gras. Ohne Samenstand macht das Gras wenig Sinn.
GG: Im Garte schuffte isch guet gäg' de Speck uf de Hufte.
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Primär ist es eine Frage der Platzverhältnisse
, ich habe nur einen kleinen Garten und eine große Sammelleidenschaft
. Da gibt es schon einiges , was ich künftig nicht mehr zur Aussaatkommen lassen werde , Nigella , Alchemilla und Galega sind nicht der Hit , wenn sie im Enzianbeet oder im Steingärtchen keimen . Auch Vergißmeinnicht ist ausgesprochen lästig wenn ich es aus den Polstern puhlen muß
. Verbena hastata finde ich vergleichsweise harmlos , Viola labradorica ist da mit ihrem Hang zu exklusiven Keimplätzen lästiger . Leider mag ich aber viele Saatfreudige Pflanzenarten so das einige dann doch stehen bleiben und es auch künftig genug zum Zupfen geben wird ....



Re:Sämlingspotente Pflanzen
Am stärksten versäen sich bei uns Stockrosen. Da rupfen wir im Frühjahr sehr viele aus – trotzdem sind einige Gartenecken voll davon.
- ninabeth †
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Re:Sämlingspotente Pflanzen
hallo zusammen!am schlimsten finde ich die zitronenmelisse - ich weis gehört zu den kräutern -,aber wenn die sich mal ausgesät hat. :'(lgninabeth
Liebe Grüße
Ninabeth
Wer nichts weiß, muss alles glauben.
Ninabeth
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- Treasure-Jo
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Re:Sämlingspotente Pflanzen
...fast schon eine Plage auf Lehm-Lössboden bei uns: Centranthus ruber; hunderte (!) Sämlinge; auf trockenerem Sandboden bis dato noch kein Problemteilweise lästig, aber beherschbar: Foeniculum vulgare, Salvia sclareamäßige Selbstaussaat auf Lehm und Sand gleichermaßen:Astern (insb. A. novae-angliae)
Liebe Grüße
Jo
Jo
Re:Sämlingspotente Pflanzen
erstaunlich. nur im garten oder auch in der "freien natur"?und die letzten beiden winter? nicht ausgefroren?...fast schon eine Plage auf Lehm-Lössboden bei uns: Centranthus ruber...
- Treasure-Jo
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Klimazone 8a (100 m ü.NN)
Re:Sämlingspotente Pflanzen
Centranthus ruber ist besonders gut angepasst für sonnige trockene Standorte (tiefreichende Pfahlwurzel), wo er teils Erstbesiedler sein kann oder den hohen Stress des Standorts (Trockenheit und Hitze in Felsspalten, Mauerritzen etc.) am ehesten erträgt. Gegen konkurrenzstärkere Pflanzen kann er sich auf guten Böden nicht lange behaupten. Damit ist sein Ausbreitungsdrang in der Natur Grenzen gesetzt. Aber freie, sonnige Stellen in Beeten nimmt er mit Handkuss erstmal an. Selbst oder gerade auf trockenen Kiesbeeten erobert er rasch offene Stellen. Winterhärte ist bei uns in Zone 8a überhaupt kein Problem, fast möchte man dazu "leider" sagen.
Liebe Grüße
Jo
Jo