News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!

Sandboden - was fehlt? -vielleicht Kalk? (Gelesen 13860 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
Antworten
Benutzeravatar
Lilo
Beiträge: 3426
Registriert: 11. Aug 2009, 10:22
Kontaktdaten:

Ich liebe meinen Garten

Sandboden - was fehlt? -vielleicht Kalk?

Lilo »

So langsam geht mir ein Licht auf - ich bin halt ein Schnellmerker :-\über die Jahre hinweg beobachte ich inbesondere im Gemüsebeet, dass trotz ordentlicher Kompostgaben nichts mehr richtig wächst. Es gab in den ersten Jahren auf neu angelegten Beeten, teilweise schöne Ernten aber in der Folge ist nur noch wenig zu holen.Auch viele Stauden wachsen seeehr langsam, wenn ich das mal mit den Bildern hier vergleiche.Meine Semperviven wachsen teilweise rückwärts.Eine gute Freundin gärtnert in lehmigem Boden. Sie hat ein erhabenes Schotterbeet für ihre Semperviven angelegt und ist begeistert von dem rasanten Zuwachs und schildert ellenlange Wurzeln. :o ??? Ok auf den Steinen bilden sich bei mir sehr schöne Matten aus Dachwurzen - aber gaaanz langsam.Ich dachte lange Zeit magerer, durchlässiger Sandboden sei ideal für alle Trockenheitsliebenden, doch mir scheint, er ist nur ideal für Kalkmeidende.Rhododendren, die mir vererbt wurden und welchen ich vor 10 Jahren nur wenig Überlebenschance gab, gedeihen wenn auch nicht explosiv doch zusehends.Dieselbe gute Gartenfreundin, mit den Semperviven, beobachtet, seitdem sie Besitzerin einer Zisterne ist und nunmehr mit Regenwasser gießt, auch einen Rückgang der Wuchsfreude ihrer Topfpflanzen. Ihr kam der Verdacht, dass der Kalk des Leitungswassers fehlen könnte.Eine andere gute Gartenfreundin gärtnert auf Sandboden, so wie ich. Vergangenes Jahr legte sie ein Gemüsebeet erstmals an und hatte eine tolle Kürbisernte. In diesem Jahr haben eine Vielzahl der Kürbise die Größe einer Pampelmuse nicht überschritten. Auch hier wurde Kompost gegeben.Liege ich richtig mit meiner Vermutung, das Sandböden für die meisten Pflanzen insbesondere Gemüse eine zusätzliche Kalkversorgung brauchen?Könnt ihr mir Empfehlungen geben? Kann Bentonit helfen?Wenn es bereits einen Thread mit dieser Fragestellung geben sollte hängt mich bitte an. Ich habe nach Kalk gesucht und endlos Kalkputz gefunden.
Benutzeravatar
Paulownia
Beiträge: 3823
Registriert: 9. Aug 2007, 14:39
Kontaktdaten:

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Paulownia » Antwort #1 am:

Ja Lilo, das ist bei Deinem Boden ein schwieriges Unterfangen.Einerseits der ideale Boden für mediterane Gewächse, aber andererseits das fehlen von Kalk.Ich habe das gleiche Problem. Für die ausgesuchten Bäume/Sträucher ist mein Boden ideal.Für Thymian und Co. schon etwas grenzwertig. Paprika wächst und reift durch die Südhanglage super, nur ohne Kalkung, fängt er an zu kümmern. Wie stellenweise auch das andere Gemüse.Auf die Gemüsebeete streue ich im Winter Kalk, das istbei mir ausreichend.
LG Margrit
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)
Pewe

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Pewe » Antwort #2 am:

Sandboden ist ja recht durchlässig - wird der Kalk nicht rasch wieder 'ausgewaschen'?
Benutzeravatar
Brezel
Beiträge: 1189
Registriert: 19. Mär 2010, 20:14
Höhe über NHN: 43 m
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Brandenburg, TF Nord / Lehm- und Sandboden

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Brezel » Antwort #3 am:

Wir haben seit den neunzigern ein Feriengrundstück mit pulvrigem Sand. Bis genügend Kompost verfügbar war, hat es eine Weile gedauert, aber seither sind die Ergebnisse sehr befriedigend, wenn Stauden und Gemüse auch ab und zu ein paar Hornspäne bekommen. Gurken und Kürbisse wurden in diesem Jahr zusätzlich mit Rinderdung versorgt und gerieten rekordverdächtig! :)Kalk haben wir noch gar nie nicht zugefügt ;)Damit einfach auf gut Glück und ohne Bodenanalyse zu experimentieren halte ich nicht für sehr sinnvoll...
Benutzeravatar
Gänselieschen
Beiträge: 21660
Registriert: 9. Jun 2005, 12:18
Region: Ost - Brandenburg
Höhe über NHN: ca. 40 m ü. NHN
Bodenart: Sand Sand Sand Sand
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

Es gibt nichts Gutes, außer, man tut es.

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Gänselieschen » Antwort #4 am:

Hallo,ich gärtnere auch seit ca. 10 Jahren auf sandigem Boden, führe unregelmäßig Kompost zu, insgesamt in den 10 Jahren und das meine ich auch so - insgesamt vielleicht 3 mal Blaukorn - mehrmals Pferdemist, aber nie Kalk. Bischen Hornspäne und Gesteinsmehl seit dem letzten Jahr, aber viel weniger als die Düngeempfehlung.AAAAABer: meine Erträge sind auch nicht umwerfend. Ich finde auch, dass die Tendenz abnehmend ist.Ich hatte erstmals rote Rüben - die waren toll, vielleicht mögen die keinen KalkIch werde auch mal ein bischen Kalk nehmen - wenig halt, man hört ja genug von der aus"mergelnden" Wirkung. Reiche Eltern, arme Söhne....Würde es probieren - in Maßen. Bei mir kommt es nur im Gemüsegarten in Betracht. Alles Andere wächst schon so.L.G.Gänselieschen
Benutzeravatar
Paulownia
Beiträge: 3823
Registriert: 9. Aug 2007, 14:39
Kontaktdaten:

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Paulownia » Antwort #5 am:

Wobei mir da jetzt einfällt, Lilo, Du kompostierst doch viel mit Kokos.Vielleicht liegt es daran.Ich kann mir vrstellen, das der Kokos im Kompost ähnlich reagiert wie z.B. Stroh. Also ziemlich viel Stickstoff frist.Ist jetzt nur eine Vermutung, aber würde sich vielleicht lohnen dem nachzugehen.
LG Margrit
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)
Benutzeravatar
Lilo
Beiträge: 3426
Registriert: 11. Aug 2009, 10:22
Kontaktdaten:

Ich liebe meinen Garten

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Lilo » Antwort #6 am:

Soeben komme ich von einem Vortrag bei der GdS. Und ich zitiere die Antwort des Vortragenden Ewald Hügin auf meine Frage, warum wohl die Euphorbien in meinem Sandboden nicht überleben: "Dann streuen Sie doch mal Kalk"Mit der Gartenfreundin habe ich auf der Fahrt hin zum Vortrag und zurück diskutiert und Beobachtungen ausgetauscht. Unser Sandboden ist sauer wie die Lüneburger Heide, für Cistrosen ideal, Rosmarin und Lavendel kommen damit klar, jedoch Gemüse und Kalkliebende mickern.@Paulownia, Kokos nehme ich nur für die Topferde ich kompostiere damit nicht.Ja, @Gänselieschen und @Waldschrat, darum habe ich auch gefragt, wie ich kalken soll und ob Bentonit eine Lösung wäre.Gibt es vielleicht verschiedene Arten von Sandboden? Hier ist der Sand erodierter Buntsandstein.
Benutzeravatar
partisanengärtner
Garten-pur Team
Beiträge: 19095
Registriert: 27. Jan 2009, 08:22
Kontaktdaten:

Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b

Re:Sandboden - kalken? und wie?

partisanengärtner » Antwort #7 am:

Gibts auch mit Kalkanteil in der fränkischen Schweiz öfter. Gibt auch vulkanische Sande und natürlich Korallensand ;D ;D ;D 8)Aber eher nicht hier. ;D
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
Benutzeravatar
Paulownia
Beiträge: 3823
Registriert: 9. Aug 2007, 14:39
Kontaktdaten:

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Paulownia » Antwort #8 am:

Kohlensaurer Kalk, wirkt langsam und für leichte Böden gut im gegensat zum Branntkalk der eher was für schwere Böden ist.Algenkalk ist quasi auch Kalk in Kohlensaurer Form. Enthält aber auch viel Kieselsäure.Hüttenkalk ist recht schonend und meiner Meinung das beste für leicht saure 'Heideböden'Kalkstickstoff ist ja mehr als Dünger zu betrachten.Kalkreiches Gesteinsmehl ist aus Basalt.Statt direkt auf die Beete, kannst Du den Kalk auch über den Kompost ausbringen. Was natürlich wieder das Problem ist, den Kompost für alle Pflanzen zu verwenden.
LG Margrit
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)
Benutzeravatar
partisanengärtner
Garten-pur Team
Beiträge: 19095
Registriert: 27. Jan 2009, 08:22
Kontaktdaten:

Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b

Re:Sandboden - kalken? und wie?

partisanengärtner » Antwort #9 am:

Basalt ist kalkreich? http://de.wikipedia.org/wiki/Basalt Da war ich bis jetzt aber anderer Überzeugung (oder hab ich da was übersehen). Oder meinst Du das da Basalt auf, in oder unter Kalkformationen vorkommt und damit vermischt ist. Das würde mich auch sehr tangieren weil ich öfter Basaltsplit oder Mehl für meine Erdmischungen verwende. Kalk mögen ja einige meiner Lilien gar nicht. Carnivoren meist auch nicht.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
Benutzeravatar
Paulownia
Beiträge: 3823
Registriert: 9. Aug 2007, 14:39
Kontaktdaten:

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Paulownia » Antwort #10 am:

Ich habe es so gelernt Axel, aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen ;)Nur nicht unbedingt von Wiki ;)
LG Margrit
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)
Benutzeravatar
partisanengärtner
Garten-pur Team
Beiträge: 19095
Registriert: 27. Jan 2009, 08:22
Kontaktdaten:

Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b

Re:Sandboden - kalken? und wie?

partisanengärtner » Antwort #11 am:

Klär mich bitte über deine Quellen auf ich lerne gern dazu. Den Basaltsplit schau ich schon dauernd scheel an.Das Ergußgesteine Sauer oder basisch sein können ist mir klar. Aber Calciumkarbonat hab ich noch nicht gehört bis jetzt :P
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
Benutzeravatar
partisanengärtner
Garten-pur Team
Beiträge: 19095
Registriert: 27. Jan 2009, 08:22
Kontaktdaten:

Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b

Re:Sandboden - kalken? und wie?

partisanengärtner » Antwort #12 am:

Basalt enthält oft Calciumoxid ....Da liegt der Hase im Pfeffer. Kann ich jetzt Basalt für Carnivoren und Kalkfliehende Pflanzen verwenden oder nicht.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
Benutzeravatar
Lilo
Beiträge: 3426
Registriert: 11. Aug 2009, 10:22
Kontaktdaten:

Ich liebe meinen Garten

Re:Sandboden - kalken? und wie?

Lilo » Antwort #13 am:

Danke, Paulownia, für die Liste.2 Säcke mit Hüttenkalk wurden mir bereits als Weihnachtsgeschenk versprochen. Bevor ich kalke mache ich erst noch einen Bodentest. Ist eigentlich nicht nötig. Wustest du, dass Castanea sativa keinen Kalk mag? Und wer hat einen Kastanienwald? ---
wollemia

Re:Sandboden - kalken? und wie?

wollemia » Antwort #14 am:

Basalt enthält oft Calciumoxid ....Da liegt der Hase im Pfeffer. Kann ich jetzt Basalt für Carnivoren und Kalkfliehende Pflanzen verwenden oder nicht.
Die Mineralgehalte von Gesteinen werden meist in Form der Oxide angegeben, also Ca-Oxid, K-Oxid etc. Deswegen enthält das betreffende Gestein aber nicht zwangsläufig tatsächlich Calciumoxid und muss daher auch nicht basisch reagieren.Man sollte sich genau überlegen, wo man kalt und wieviel Kalk man ausbringt. Ein Überschuss an Kalk - konkret eine Beeinflussung des Bodens in Richtung alkalisch, über neutral hinaus, ist mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr rückgängig zu machen. Da bleibt, wenn man später an derselben Stelle kalkmeidende Pflanzen anbauen will, dann nur ein Bodenaustausch.
Antworten