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Amaryllis belladonna (Gelesen 9860 mal)
Moderator: Phalaina
Amaryllis belladonna
Hallo!Im August ist sie eingezogen, seit ein paar Wochen treibt sie wieder aus - mit 15 Neutrieben, also 15 Blattbüscheln. Nicht 15 Blätter, sondern 15x Neues.Was halte ich davon?Ist das der Teilungswahn, der, so wie ich gelesen habe, nicht gut ist, oder geht es ihr gut?Sie hatte eine "Ruhezeit" von etwwa Mitte August bis Ende September.Was wird das?Was mich interessiert: Gut, oder schlecht?GrüßeD.
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Re:Amaryllis belladonna
Das machen manche Amaryllis belladonna leider, ich weiß aber auch nicht wieso. Wenn es bei meinen passiert und ich die ganzen Tochterknollen nicht brauche, dann entferne ich die meisten und lasse nur die größten an der Mutter. Aber dass Amaryllis mit der Zeit einen gewissen Zwiebelklumpen bilden, ist ganz normal. Ich würde das Substrat lehmiger gestalten und evtl tiefer pflanzen, dann hat die Zwiebel mehr Druck und teilt evtl nicht so stark.
Re:Amaryllis belladonna
Hallo,es ist völlig normal, daß Amaryllis belladonna jetzt neues Laub ausbildet. In Südafrika kommt sie in Gegenden mit Winterniederschlägen vor und hat in dieser Zeit ihre vegetative Phase. Wichtig für uns ist, die Blätter bei Überwinterungstemperaturen unter 10°C , hellen Stand und regelmäßigen Wassergaben bis etwa April zu erhalten. Die sich nun anschließende Ruhezeit mit absoluter Trockenheit und hohen Temperaturen ist für die erhoffte Blüte unbedingt erforderlich. Als Standplatz während der Ruhezeit eignen sich sonnige Fensterbretter, Balkone oder auch ein im Sommer nicht genutztes Frühbeet oder Kleingewächshaus, also alles wo die Pflanzen vor Wasser geschützt sind. Deshalb bringt auch das Auspflanzen der Zwiebeln im Garten wegen unserer feuchten Sommer in der Regel nur Mißerfolge (keine Blüte). Am ehesten kann Topfkultur empfohlen werden, um durch flexible Standortwahl eine Durchfeuchtung des Kultursubstrats im Sommer zu vermeiden. Gegossen wird erst wieder am Ende der Blütezeit(etwa Ende September / Oktober) bei beginnenden Blattaustrieb.
Viele Grüße,
Hortus
Hortus
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Re:Amaryllis belladonna
Ich schließe mich Hortus weitestgehend an, halte jedoch eine absolute Trockenperiode für nicht angebracht, das schwächt nach meiner Erfahrung die Zwiebeln. Leichtes Gießen alle 2-3 Wochen.Es kommt natürlich auch auf das Substrat an. Meine Exemplare stehen in sandigem Lehm in schwarzen Kunststofftöpfen, um auch in unserem südbayerischen Sommer ausreichend "gebacken" zu werden.
Re:Amaryllis belladonna
Hallo,noch eine Bemerkung zur Ruhezeit:Ich kenne verwilderte Bestände am Stadtrand von Puerto de la Cruz, Teneriffa, welche im September regelmäßig wunderbar blühen. Am dortigen Standort sind bereits im Juni alle Gräser etc. wegen der fehlenden Niederschläge völlig vertrocknet. Allerdings sind die Zwiebeln vor Austrocknung durch eine ca. 30cm starke Erdschicht (Lava-Lehm-Gemisch) über der Zwiebel geschützt. Dort eine Zwiebel auszugraben, artet richtig als Arbeit aus.
Viele Grüße,
Hortus
Hortus
Re:Amaryllis belladonna
Wenn die Blätter, insbesondere die Spitzen stark gescheckt sind, dann lohnt die Weiterkultur nicht. Die Blütenstände von Mosaikvirus-befallenen Exemplaren sind schwächer, und die Blüten blasser.
QUI TACET CONSENTIRE VIDETUR
Amaryllis belladonna
Neu im Forum - mit A. belladonnaIch bin neu hier und sofort etwas beruhigt.Es gibt ganz klare Aussagen, wie denn
zu pflegen ist. Da keimt Hoffnung auf...Daß nämlich die Pflanze hinzukriegen sei.Ich hatte sie vor 5 Jahren aus Madeira mitgebracht. Sie ist immer weniger geworden. Ja, nicht optimal gepflegt, nehme ich an. Sie hat auch im Herbst nicht geblüht. Und ich meine, sie schaut ziemlich klein/schwach aus?!Seit einigen Wochen treibt sie Blätter. Die Bulben scheinen sich auch zu teilen. Es könnte also sein, sie berappelt sich.Ich pusche sie in keiner Weise. Weder dünge ich, noch gieße ich intensiv. Ich halte sie knapp, weil ich meine, der Blattwuchs solle möglichst lange bis ins Frühjahr dauern.Auf Madeira kein Problem - bei mir auf der Fensterbank schon eher...Ich hoffe, sie wird wieder.Für Ratschläge bin ich dankbar!GrüßeReinhold

Re:Amaryllis belladonna
So ähnlich habe ich Madeira in Erinnerung.Die Pflanze blüht Anfang September. Überall.Auch in lehmigen Straßenböschungen. Die Bulben stehen tief in der Erde. Wahrscheinlich können sie nur so die Trockenzeit überleben und vor allem die Flächenbrände. Ich meine, da sind überall ganze Hügel abgefackelt. Es schien mir so, als käme das regelmäßig vor.GrußReinholdHallo,noch eine Bemerkung zur Ruhezeit:Ich kenne verwilderte Bestände am Stadtrand von Puerto de la Cruz, Teneriffa, welche im September regelmäßig wunderbar blühen. Am dortigen Standort sind bereits im Juni alle Gräser etc. wegen der fehlenden Niederschläge völlig vertrocknet. Allerdings sind die Zwiebeln vor Austrocknung durch eine ca. 30cm starke Erdschicht (Lava-Lehm-Gemisch) über der Zwiebel geschützt. Dort eine Zwiebel auszugraben, artet richtig als Arbeit aus.
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Re:Amaryllis belladonna
Hallo Reinhold, willkommen hier im Forum!
Ich glaube, Deine Amaryllis belladonna kann sich erholen. Wie Hortus weiter oben erwähnte, ist es eine Pflanze der Winterregengebiete Südafrikas. Dementsprechend muss sie hier auch gepflegt werden: mit dem Austrieb im Herbst will sie hell stehen und braucht wie die meisten Zwiebelgewächse viele Nährstoffe. Sie sollte daher gut gedüngt werden (stickstoffbetont). Mit dem zurückgehenden Tageslicht verringert man die Temperatur auf etwa 5-10 °C und düngt und wässert nur sehr mäßig. Im Frühjahr, mit steigender Lichtmenge, wird wieder mehr gewässert und dann ein kalium/phosphorbetonter Dünger verwendet. Mit dem Einsetzen des Triebabschlusses werden sowohl die Wasser- als auch die Düngergaben vollständig reduziert. In dieser Phase sollen die Zwiebeln warm stehen. Meine Amaryllis übersommert wie die anderen winterwachsenden südafrikanischen Zwiebelgewächse ohne Probleme in ihren Töpfen, die auf den Tischen im kaum schattierten Gewächshaus stehen, zusammen mit den mediterranen Zwiebel- und Knollengewächsen, wie zum Beispiel Sternbergia.


Re:Amaryllis belladonna
Es ist einfach schwierig, den anderen Jahreszeitenablauf nachzuempfinden, oder?Ich meine, stellt sich die Pflanze eigentlich um? Vom Rhythmus her?Auf Madeira geht es dann nochmal anders zu. Ich glaube, eher wie in SA?Aber hier im Forum wird der Erfolg ja dargestellt. Es geht, wenn man es richtig macht...Ich bin eigentlich ein Orchideenspezi. Mehr oder weniger.Und wir Orchideenfreunde haben nebenbei andere Exoten wie die A. belladonna. Die Diskussion, warum sie nicht richtig funktioniert, findet immer wieder statt. Z.B. soll man düngen? Wenn sie doch in der Natur an so magere Bedingungen gewöhnt ist? Ich hatte gedüngt: sie blüht nicht. Mein Orchideenfreund düngt nicht: sie hat nicht geblüht.Usw. usf.Aber hier im Forum gibt es ja nun klare "Rezepte".Dafür bin ich ganz dankbar.Die Pflanze hoffentlich auch.Hallo Reinhold, willkommen hier im Forum!Ich glaube, Deine Amaryllis belladonna kann sich erholen. Wie Hortus weiter oben erwähnte, ist es eine Pflanze der Winterregengebiete Südafrikas. Dementsprechend muss sie hier auch gepflegt werden: mit dem Austrieb im Herbst will sie hell stehen und braucht wie die meisten Zwiebelgewächse viele Nährstoffe. Sie sollte daher gut gedüngt werden (stickstoffbetont). Mit dem zurückgehenden Tageslicht verringert man die Temperatur auf etwa 5-10 °C und düngt und wässert nur sehr mäßig. Im Frühjahr, mit steigender Lichtmenge, wird wieder mehr gewässert und dann ein kalium/phosphorbetonter Dünger verwendet. Mit dem Einsetzen des Triebabschlusses werden sowohl die Wasser- als auch die Düngergaben vollständig reduziert. In dieser Phase sollen die Zwiebeln warm stehen. Meine Amaryllis übersommert wie die anderen winterwachsenden südafrikanischen Zwiebelgewächse ohne Probleme in ihren Töpfen, die auf den Tischen im kaum schattierten Gewächshaus stehen, zusammen mit den mediterranen Zwiebel- und Knollengewächsen, wie zum Beispiel Sternbergia.
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Re:Amaryllis belladonna
Naja, man kann die meisten mediterranen Zwiebelgewächse und die Arten aus den Winterregengebieten Südafrikas sehr gut in einer Pflegegruppe kombinieren, wobei man die Arten aus Südafrika jahreszeitlich auf die Verhältnisse bei uns umstellen kann. Entscheidend für die Wachstumszyklen ist der Wechsel von sehr warmen Trockenzeiten, in denen Ruhezeit herrscht, und den kühl-feuchteren Vegetationsperioden (die in mediterranen Klimaten eben vom Herbst bis zum Frühjahr andauern). Die meisten Orchideen aus tropischen Bedingungen passen nicht in ein solches Schema, wohl aber Erdorchideen aus dem Mittelmeerraum, wie Ophrys, oder winterwachsende Arten aus Südafrika, wie etliche Arten der Gattung Satyrium. Die Pflege ist ähnlich, solche Orchideen werden aber natürlich deutlich weniger gedüngt als die starkzehrenden Zwiebelgewächse.Madeira hat aufgrund seiner Insellage im Atlantik und seiner Höhenstruktur ein sehr eigenes Klima (oder besser: einer Reihe eigener, regionaler Klimate), das vom mediterranen Schema abweicht. Dennoch ist dort in der Sommerzeit deutlich wärmer und trockener. 

Re:Amaryllis belladonna
Könntest Du bitte noch etwas zur Düngung sagen?... Die Pflege ist ähnlich, solche Orchideen werden aber natürlich deutlich weniger gedüngt als die starkzehrenden Zwiebelgewächse....
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Re:Amaryllis belladonna
Viele Zwiebelgewächse aus Winterregengebieten dürften an sommerliche "Buschbrände" angepasst sein und davon auch erheblich profitieren: einerseits durch den Nährstoffeintrag, andererseits durch die Beseitigung höherwüchsiger (Halb-)Sträucher, die sonst als Lichtkonkurrenten auftreten würden. Zur Düngung: beim Austrieb im Spätsommer dünge ich die Zwiebelgewächse stickstoffbetont, zum Beispiel mit Hakaphos grün, ungefähr alle zwei Wochen (das heißt bei jeden dritten oder vierten Gießen) in der vom Hersteller angebenen Dosierung. Die Pflanzen setzen den Dünger bei dem zu dieser Jahreszeit noch vorhandenen Licht auch sehr gut um. Wenn die Tage kürzer und kühler werden, dann werden die Wassergaben reduziert - gedüngt wird etwa einmal pro Monat oder noch seltener, im zeitigen Vorfrühling (Februar) dann wieder etwas mehr, solange das Laub noch im Wachstum ist und die im Gewächshaus verfügbare Licht- und Wärmemenge steigt (die tägliche Temperatur wird über ein Minimax-Thermometer kontrolliert). Im März, April stelle ich dann auf einen Kalium/Phosphor-betonten Kakteendünger um, der außerdem Spurenelemente erhält und bis zum Eintritt der Sommerruhe im Mai/Juni verabreicht wird.

Danke für die Ratschläge
Und noch eine Impression, wie es so zugeht auf Madeira.
Der Acker wird bestellt - für A. belladonna ;-)Nachtrag: ich glaube, sie berappelt sich.
Aus der Bulbe wachsen 3 Blattriebe. Vermutlich teilt sich die Bulbe?Unten rechts ist ein weiterer Trieb zu sehen. Das dürfte der Anfang einer neuen Bulbe sein, oder?Ich kenne mich nicht so aus. Bin, wie gesagt, auf Orchideen spezialisiert.