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Pflanzenmoden (Gelesen 5732 mal)

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callis

Pflanzenmoden

callis »

Als vorgestern mein Goldlack zu blühen anfing, hatte ich das nicht näher erklärbare Gefühl, er sei eine völlig altmodische Blume, so wie Levkojen oder Kokardenblumen oder Flockenblumen usw. usw.
Heutzutage verschwinden alle guten Dinge in der Versenkung, wenn sich keiner darum erbarmt.
Dieser Seufzer von Sarastro heute früh im Primelthread gab nun den letzten Anstoß dazu, diesen Thread zu eröffnen.Ganz offensichtlich gibt es wellenweise Pflanzen (Gehölze - einschließlich Rosen :)- Stauden, Einjährige, Zwiebelpflanzen, Exoten) die mehr im Rampenlicht stehen als andere und aber auch wieder daraus verschwinden.Welche Pflanzen stehen z.Zt. im Vordergrund, welche sind in (temporäre) Vergessenheit geraten und warum?Wer kreiiert diese Modewellen. Gartendesigner, Gartenvereine, Zeitschriften und andere Medien, Gartenforen ;D? Oder Produzenten, die plötzlich eine Pflanze zu tausenden auf den Markt bringen?Was meint ihr?
thomas

Re:Pflanzenmoden

thomas » Antwort #1 am:

Ich denke, es ist ähnlich wie bei der Kleidermode: Sobald alle Kunden eingedeckt sind, muss ein neues Bedürfnis geschaffen werden. Da arbeiten Produzenten, Anbieter und Gartenmagazine (Print und TV) Hand in Hand, genau gleich wie die Modenzaren, die ollen Modezeitschriften und Fashion-TV.Für naturnahe Gärtner ist dieser Approach genauso verwerflich wie die ständig wechselnde, zum Wegwerfen animierende Kleidermode; der verantwortungsvolle Grüne trägt sein Hanfhemd Jahre, und es wird immer schöner ;D.
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Sarzine
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Re:Pflanzenmoden

Sarzine » Antwort #2 am:

Ich kann schlecht differenzieren zwischen dem, welche gärtnerische Entwicklung mir persönlich geschieht, und was vielleicht Trend ist. Wenn ich versuche, aus den in mir entstehenden Trends einen gesellschaftlichen abzuleiten, meine ich, eine Hinwendung zu "alten Werten" zu erkennen. Meine neuen Apfelbäume sind selbstverständlich alte Sorten. Moderne Rosensorten bekommen von mir einen skeptischen Blick. In meinen Garten gehören Vergissmeinicht, Ringelblumen etc. Ist das eine zufällige Prägung meines Geschmacks (durch das Forum, durch die permanent auf meinen Wegen lauernden Pflanzen-Verkaufsstände) oder Symbol der Hinwendung zu alten Werten? Unser Baumdealer (Erhalter von historischen Apfelsorten) wurde bei der letzten Verkaufsaktion, wie er erzählte, schon vor Veranstaltungsbeginn geradezu ausgeplündert. Zufall oder Trend?Ich glaube, dass Gartenstile nicht durch Ideen der Industrie geprägt werden, sondern diese ihr Ohr am Spaten des Gärtners haben und diese Trends dann nur gnadenlos ausschlachten, auf der Welle mitreiten sozusagen.Ist vielleicht die Frage von callis schon Symbol eines neuen Trends? Allein das Bewußtsein um die Richtigkeit von Sarastros Seufzer, das Wissen um diese Notwendigkeit des Erhalts alter Sorten, ist kein Einzelwissen mehr (wenn es sogar schon bei mir angekommen ist) und könnte aufzeigen, wo sich der Trend gerade hinzuwenden beginnt.Trends halte ich für den Spiegel gesellschaftlicher Zustände. Sie werden nicht von Einzelnen entwickelt oder vorgegeben. Sie entstehen irgendwo und werden von vielen aufgegriffen.In einer Zeit gesamtgesellschaftlicher Verunsicherung, des Verlusts alter Sicherheiten (Arbeit, Rente, Sozialabbau) versucht der Mensch vielleicht die Rückbesinnung auf andere Werte, die sicher bleiben. In meinem Bekanntenkreis haben nie so viele Menschen geheiratet wie im letzten Jahr. Kinderkriegen und Apfelbäumchen pflanzen ist wieder in. Was eine Hoffnung wäre für den Erhalt alter Sorten.
Mutabilis

Re:Pflanzenmoden

Mutabilis » Antwort #3 am:

In dem Sinne hilft ja auch das Internet zur Verbreitung alter Sorten. Ohne www bzw. Forum bleibt man angewiesen auf das Angebot in Gärtnereien und Gartencentren. Aber von einem Sarastro, Staudengaissmaier oder Rosen-Schultheis hätte ich vermutlich nicht erfahren.Oder alte Tomatensorten. Klar, auf Pflanzenmärkten würde man sie vielleicht mal sehen, aber wie gross wäre die Nachfrage? Wenn man doch überall die guten F1-Hybriden kaufen kann...Aber wo die Henne und wo das Ei ist? Kommt das Gespräch hier auf Helleborus, weil es die auf einem in allen Farben in allen Baumärkten gibt, oder gibt es die da, weil sie auf einmal nachgefragt werden?
thomas

Re:Pflanzenmoden

thomas » Antwort #4 am:

Interessant, Sarzine. Die Übereinstimmung von Mode und eigener Richtung ist bisweilen ganz schön beschämend. Da macht man sich - vermeintlich ganz für sich - höchstens noch im Gespräch mit einigen guten Freunden - ein eigenes Bild von dem, was gut, schön oder sonstwie erstrebenswert ist. Und plötzlich ist das ein Trend. Der Unterschied liegt dann allerdins in der Dauer: Biogärtner für ein Jahr macht keinen Sinn, ebenso wenig wie 10 Jahre dasselbe blaue Beet zu pflegen.
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Fuchs
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Re:Pflanzenmoden

Fuchs » Antwort #5 am:

Natürlich gibt es Modeerscheinungen. Für mich sind es die "Japanischen Gärten".Oder Gärten in einem Farbton. Sorry. Sie sind halt nicht meine Richtung. Im Garten ist es wie bei der Mode. Irgentwann kommt der alte Stiel wieder. Als Kind mochte ich Dahlien. (Mein Vater hatte sehr viele). Aber nur zum Versteckspielen.Dann fand ich sie einfach ätzend. Heute bin ich von der Blütenblattform und dem Farbstiel sehr angetan. Wobei ich im Moment auf Pompondahlie stehe. Früher mochte ich Gladiolen , heute sage ich eindeutige Geschmacksverirrung. Forsythien und Zierquitte sowie Spiräen habe ich heute noch in meinem Garten. Experimentieren tu ich heute noch sehr gerne. Kunterbunt ist bei mir angesagt. Und was nicht gefällt, gefällt jemand anderen. O.K. Ich hatte schon immer einen Garten. Aber was mich interessiert ist, wie ist das bei Gärtnern die früher keinen Garten hatte. Was prägt das Gefühl wie muß ein (mein) Garten aussehen. Sind das Frühkindliche Erinnerungen. (Das Eis im Park)?Oder sind das Zeitschriften oder Bücher?
thomas

Re:Pflanzenmoden

thomas » Antwort #6 am:

wie ist das bei Gärtnern die früher keinen Garten hatte. Was prägt das Gefühl wie muß ein (mein) Garten aussehen. Sind das Frühkindliche Erinnerungen. (Das Eis im Park)?Oder sind das Zeitschriften oder Bücher?
Bei mir war es der geschniegelte 50er Jahre Garten meiner Grosseltern, der nun meiner ist. Schon als Achtjähriger habe ich mir vorgestellt, wies hier ohne Rasen, ohne Rosenrabatte und ohne Stiefmütterchen aussehen könnte. Dafür mit einer Wiese, vielen Bäumen, einem wuchernden Gemüsegarten. Nun ist es soweit. Gartenzeitschriften beginne ich erst heute durchzublättern, lege sie aber meist schnell wieder weg. Und beim Gärtner kaufe ich wirklich nur das, was mir fehlt. Das ist selten das, was er anbietet. Das meiste muss er erst bestellen. Ein neuer Trend? ;D
Hortulanus

Re:Pflanzenmoden

Hortulanus » Antwort #7 am:

Die Rückbesinnung auf das Alte ist ebenso eine Modeerscheinung. Denn nicht alles was alt ist, ist auch gut. Erst recht nicht bei Pflanzenzüchtungen. Wie überall in der Evolution gilt auch hier, dass das Bessere der Feind des Guten ist und somit alte Züchtungen verdrängt hat. Ausnahmen bestätigen die Regel.Die Modentrends können durchaus bedenkliche Begleiterscheinungen haben. Als Beispiel seien die Kamelien angeführt. Es gibt wenig Gehölze die die Ex-und-Hopp-Mentalität stärker ansprechen als diese überaus klimaempfindlichen Sträucher. Ich vermute mal, dass auf 1 im Freiland überlebende Kamelie 20 geopferte entfallen. Was hat die Kamelien-Mode eigentlich ausgelöst? Diese Art war in dem Bewusstsein der Gärtner doch völlig abhanden gekommen. War es der Verkaufstrick einer Baumschule, waren es diese inzwischen penetrant gewordenen Gartenzeitschriften, die in fast jeder Ausgabe eine neue Mode-Sau durchs Dorf treiben?Am Beispiel der Rosen kann man erkennen, wie regelrechte Hysterien geschürt werden. Keine andere Pflanze ist so sehr geeignet, die "Ich-auch-haben-Mentalität" zu schüren. Jetzt sind es die Englischen Rosen, morgen werden es Historische sein, übermorgen die Blaugetönten, dann wieder Moschata-, Tee-, Bourbon- Centifolia-, Gallica- und was weiß ich für Zuchtrichtungen sein.Ähnliches gilt für Primeln. Von Aurikeln hat niemand mehr gesprochen, bis irgend jemand den Stein losgetreten hat und eine Lawinen (gut: Lawinchen) ins Rutschen kam. Aurikel sind schön, aber nicht so schön, dass man Kopfstände machen müsste.Wir hier in den Gartenforen tragen sowohl zu den Moden bei wie auch zur Mythenbildung. Vieles , was hier gepostet und bebildert wird ist bei Licht betrachtet kaum etwas besonders Aufregendes. Aber es estimiert und regt Neidgefühle und Sammlereifer an. Man müsste mal Baumschuler befragen, wie sich ihre Absatzkurve zu den Forumsveröffentlichungen verhalten. Hier ist schon mal der Name Weingarten gefallen, eine Rosenbaumschule in Thüringen. Nich würde interessieren, wie stark er inzwischen abhängig ist, von Verweisen an seine Adresse. Dagegen ist absolut nichts einzuwenden, aber auch so wird Mode gemacht.
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Sarzine
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Re:Pflanzenmoden

Sarzine » Antwort #8 am:

Natürlich gibt es Modeerscheinungen. Für mich sind es die "Japanischen Gärten".Oder Gärten in einem Farbton. Sorry. Sie sind halt nicht meine Richtung.
Genau das meine ich, Fuchs: hier gibt es viele, deren Richtung das nicht ist - wir selbst könnten einem Trend unterliegen, ohne es zu wissen, oder indem wir ihn mitprägen, bevor er noch die Masse und Medien erreicht.
Fuchs hat geschrieben: Aber was mich interessiert ist, wie ist das bei Gärtnern die früher keinen Garten hatte. Was prägt das Gefühl wie muß ein (mein) Garten aussehen. Sind das Frühkindliche Erinnerungen. (Das Eis im Park)?Oder sind das Zeitschriften oder Bücher?
Mir passiert mein Gartenstil irgendwie. Hier "rette" ich eine Rose. Da vergucke ich mich in (noch) einen Hartriegel. Dort stolpere ich über ein Samengeschenk im Forum. Aber es fügt sich zusammen. Wenn ich bei mir selbst gucke, würde ich fast geneigt sein, es für Zufall zu halten, wohin sich mein Garten entwickelt, und es eher für einen Weg, den ich mitgehe, als denn wirklich für eine Planung halten können. Aber dafür passt es mir eigentlich zu gut in die gesellschaftlichen Veränderungen.
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Ismene
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Re:Pflanzenmoden

Ismene » Antwort #9 am:

Als vorgestern mein Goldlack zu blühen anfing, hatte ich das nicht näher erklärbare Gefühl, er sei eine völlig altmodische Blume,
Goldlack ist eine Pflanze, die ich in Gelb,Orange und Brauntönen in einigen Gärten hier massenweise sehe, aber in den Gartencentern nur in Gelb oder selten Rotbraun finde.Die Samen bleiben wohl seit Generationen in der Familie.In unserem Garten gab es früher eigentlich nicht so viel zu entdecken, aber an ein Gefühl erinnere ich mich ganz genau:Wenn der Rasen mal einige Zeit nicht gemäht wurde und 10 cm hoch war, womöglich noch mit Gänseblümchen war ich als Kind ganz glücklich und stellte mir vor auf einer Waldwiese zu sein.Daher mag ich auch Moos im Rasen, weil mich das an kühlen Waldgrund erinnert.Und weil ich so ein Waldschrat bin, bin ich manchmal auch ganz froh, wenn nicht so viel blüht, denn dann taumeln mir die Sinne. ;DFarne und moderndes Holz im Garten ist daher nur logisch, ob das Mode ist oder nicht, tangiert mich nur am Rande.
"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort
andrea

Re:Pflanzenmoden

andrea » Antwort #10 am:

Ich bin in einem Garten ohne Rasen groß geworden und nicht auf den Gedanken gekommen mir einen zuzulegen, was aber auch an der Gartengröße liegt. Von einer Sommerwiese träumen Allergiker vielleicht auch anders als andere ;D Goldlack kenne ich aus unserer Gegend überhaupt nicht, aber Levkojen und Rosen gehörten im Garten immer dazu. Was mich geprägt hat war wohl eine Ecke im Garten die nur aus Sträuchern und Vinca bestand (mit Flaschen im Boden eingefasst kennt das noch jemand) und ich wenn es blühte immer mitten drin, daher vielleicht meine Vorliebe für Blau und Schatten, ich liebe Schattengärten, meine Terrasse geht nicht wie üblich nach Süden sondern nach Nordwest ;)Was ich nicht leiden kann sind angemalte Blumen (die schlimmste Ausgeburt sind blaue modische Eriken). Ansonsten finde ich jeden Stil wenn er in die Landschaft und zum Haus passt hat seine Berechtigung (ob Japan oder Toskana ist da egal) und wenn der Besitzer glücklich ist hinterm Jägerzaun, dann freu ich mich mit ihm ob Mode oder nicht, es lebe die Vielfalt und nicht die Einheitsstaude, ein Hoch allen Verrückten die sich Kakteengärten in Bayern mit Wildwestromantik anlegen und allen Gärtnern die Mut zeigen ;DFrei sprechen von Modeerscheinungen kann ich mich allerdings auch nicht, in dem Jahr als terrakottafarbene Pflanzen Mode waren habe ich auch ordentlich geschwelgt, mit der Modefarbe Erbsengrün kann ich mich nun aber nicht anfreunden.
kazi
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Re:Pflanzenmoden

kazi » Antwort #11 am:

Wenn der Rasen mal einige Zeit nicht gemäht wurde und 10 cm hoch war, womöglich noch mit Gänseblümchen war ich als Kind ganz glücklich und stellte mir vor auf einer Waldwiese zu sein.
In unserer Familie ist es üblich um größere Gänseblümchenansammlungen im Rasen (besser Wiese) herumzumähen. Am Anfang haben alle Nachbarn meinen Vater für verrückt gehalten. Ich fand/finde das immer toll, lauter Blumeninseln mit jeder Menge Wildblumen. Denn ausser den Gänseblümchen hatten ja auch andere höhere Sorten die Möglichkeit zu wachsen. Man könnte sagen mein Vater hat eine Mode kreiert, denn viele Nachbarn machen das nun auch obwohl sie anfangs den Kopf geschüttelt haben. 8) Ich hab die Marotte ebenfalls..
Liebe Grüße
Katja
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Das Leben beginnt mit dem Tag, an dem man einen Garten anlegt.
macrantha
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Re:Pflanzenmoden

macrantha » Antwort #12 am:

Ich meine in der Gesellschaft gernerell einen Trend zur Individualtiät zu erkennen (oder war der Wunsch nach Einzigartigkeit schon immer mehr oder weniger deutlich vertreten?). Jedenfalls kommt mir die Vielzahl an "Bastelzeitschriften" expotentiell gestiegen vor. Jahrelang hat man sich eingerichtet, wie es die Möbelhäuser vorschlugen, zog man an, was Vorbilder zeigten, aß man Sushi oder Pizza ... heute wohnen die "Vorbilder" dummerweise in renovierten alten Bauernhäusern, sammeln Unikate auf Flohmärkten und designen eigene Mode.Und da dämmert vielen, daß sie ja selbst eine Nähmaschine haben.Im Gartencenter wird dann entzückt die rotblättrige Forsythie mit den gelben Blüten genommen (mir wird übel :-X), weil die ja "so besonders" aussieht. Vielleicht kommt es so zu zwei Extremen:der perfekt durchgestylte Garten, am besten nur in drei verwandten Farbnuancen eine unruhige Ansammlung von Pflanzen, natürlich meist am falschen Standort (wobei aber in den von mir gemeinten Fall das Fachwissen fehlt, um darauf möglichst doch ein stimmiges Bild zu schaffen).Ich überlege gerade, welche Pflanzenart denn bei der breiten Bevölkerung "in" ist - sicherlich die Rose, aber z.B. Heuchera ist -glaube ich- schon wieder zu speziell, auch wenn sich das Sortiment extrem vergrößert hat. Ich denke, daß sehr ausgefallene Pflanzen begehrt sind - panaschiert, gefleckte und gestreifte Blüten, gedrehte Äste oder eben Pflanzen, die sehr auffallen durch Blüte und dabei völlig unbekannt erscheinen (eben Kamelien).Was glaubt ihr, welche Staudenarten gerade "in" sind? Ich bin mir nicht sicher, ob die Forumsfavoriten alà Geranium, Euphorbien, Hosta und Co. wirklich generell gerade viel besser "gehen"... ???
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
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Wolfgang
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Re:Pflanzenmoden

Wolfgang » Antwort #13 am:

Ich sehe nur eine ganze Menge Moden nebeneinander: Individualität, Aldisierung, Gewohntes und Gekanntes und die Themen-, Sorten-, Farben- und Raritätensamlungen. Wahrscheinlich läuten die Schneegöckchenjäger(innen) gerade eine der nächsten Moden ein. Nur Päppelkandidaten wie Trillium etc. werden wohl immer eine Nische besetzen, weil sie optisch so wenig hermachen.Ein größerer Trend ist die Nostalgie im Garten. Das merke ich bei der aufwendigen Suche nach schlichten Pflanzen und unziselierten Bauteilen wie Bögen, Kübeln oder auch Mobiliar. Gärten müssen immer aussehen wie früher.Mich hat mal ein Stadtgarten fasziniert, dessen wesentliches Element aus einem aufgeschütteten, oben abgeflachten und bepflanzten Kegel und daneben einer kegelförmigen Vertiefung bestand, Beides nur mit Gras eingesät und sorgfältig gepflegt, zum Teil mit der Schneiderschere geschnitten. Oder eine große Fläche englischen Rasens, nur Grün und sonst nichts, nur die Streifen vom Spindelmäher. Die herrschende Ökolehre stellt das ja völlig infrage, aber ich fahre drauf ab. Ein Labsal für die Augen.
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Silvia
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Re:Pflanzenmoden

Silvia » Antwort #14 am:

Also, wenn ich mich so in meiner Umgebung umschaue, sind die meisten Gärten doch eher unspektakulär. Die Gestaltung hängt auch sehr vom Alter und den noch zu Verfügung stehenden Kräften der Personen ab, denen er gehört. Aber die Gärten sind eindeutig vielfältiger und bunter geworden. Insofern sind schon gewisse Strömungen zu entdecken. Schnelllebige Modetrends wie bei der Kleidermode nehme ich allerdings so nicht wahr, allenfalls am Rande bei Accessoires wie Blechtöpfe oder Weidenkörbe.Für mich hat Wandel insgesamt etwas Schönes. Wer erträgt schon fortlaufenden Stillstand. ;)LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
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