Das Motiv sehe ich sehr wohl, aber das Foto davon bringt es nicht auf den Punkt. Das geht mir mit meinen eigenen Fotos auch oft so.Warum? Schwer zu sagen. Komposition? Zu viel drauf? Zu mittig? Ich weiß ja nicht, was vor Ort ging, aber ich hätte wohl versucht zu verdichten ... dann sind zwar nicht alle Masken drauf, aber weniger ist halt oft mehr.Liebe GrüßeThomasEi, ich wag' es jetzt auch mal:
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Hart aber herzlich - der kritische Fotothread (Gelesen 131773 mal)
Moderator: thomas
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Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
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Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Mal ein Versuch: 1. Die helle Stuhllehne (?) links würde ich rausschneiden (hätte zugleich den Vorteil, dass das Hauptmotiv aus der Mitte rückt und so der Bildaufbau mehr Spannung bekäme). Sie stört mich, weil sie meinen Blick von den Masken ablenkt. 2. Die Vasen(?)-Spiegelung stört mich aus dem gleichen Grunde; ich würde sie per EBV eliminieren oder wenigstens abschwächen. 3. Als störend/ ablenkend empfinde ich auch den scharf konturierten Feuerlöscher (?) links oben, oberhalb der kreisförmigen Maskenbegrenzung. Die feinen Details der braunen Kiste (?) unten lenken ebenfalls ab, allerdings schwächer. Das Bild würde m. E. gewinnen, wenn diese Partien per EBV in ähnliche Farbflächen verwandelt würden, wie sie vor der Maske rechts oben und in der unteren rechten Bildecke eh schon da sind. 4. Ein Tick mehr Kontrast brächte die Farben stärker zum Leuchten, könnte so die Rätselhaftigkeit der Maskengesichter deutlicher machen. Zudem würden die Blitzreflexe (?) dann eher bildgestalterische Elemente, als sie es jetzt sind. Im Anhang sind 1. und 4. versuchsweise umgesetzt. Für 2. und 3. fehlt mir leider das EBV-Knowhow
.Schöne GrüßeQuerkopf

"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Querkopf,wenn du das Bild in deiner Form beschneidest, dann eliminierst du auch die koboldartige kleine Maske links oben. Für mich hatte dieser Blick in dieses Schaufenster etwas Irreales, E.T.A. Hoffmann-Ähnliches. Mir geben alle Masken das Gefühl, dass sie nächtens kommunizieren. Ein Feuerlöscher ist nirgends zu sehen. Auch keine Stuhllehne. Was du dafür hältst, ist eine bemalte Holzsäule (?).
Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Versuchen wir doch einmal eine Zusammenfassung. Fars sieht eine Komposition aller untereinander kommunizierenden Masken und durch die Spiegelungen ist auch der Faktor Schaufenster sichtbar und vertreten. Das verbietet also einen anderen Bildschnitt und das Entfernen der Spiegelungen.Die Betrachter des Bildes, sehen aber die Masken nicht als Einheit. Fast jeder Änderungsvorschlag hätte mindestens eine Maske gekostet. Außerdem scheint es in dem Bild keinen Punkt zu geben der das Auge festhält oder leitet. Wozu sicher die Spiegelungen beitragen.Die Maske links oben in der Ecke hatte ich beim Betrachten im Prinzip nicht wahrgenommen, erst als Fars sie in seinem Posting erwähnte habe ich den Kobold gefunden. Durch die Lage im Bild, ist mir diese Maske aber niemals als wichtig für den Bildaufbau vorgekommen.Fars, hast Du denn selber am Bild was auszusetzen, oder gefällt es Dir so?Gruß Birgit
"Erst wenn es zu spät ist, lernen wir, dass das Wertvollste der flüchtige Augenblick ist" (Francois Mitterand)
Traue keinem Bild welches Du nicht selbst bearbeitet hast.
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Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Nun, Birgit, wenn ich von meinem Bild nicht überzeugt gewesen wäre, hätte ich es hier nicht eingestellt. Dennoch bin ich für jegliche Kritik, zumal wenn sie so konstruktiv vorgebracht wird wie hier, sehr dankbar.Ich glaube, jeder "liest" ein Bild auf seine Weise. Zentraler, und für mich faszinierender Punkt ist die Goldmaske. Dann aber fängt das Auge an zu wandern. Erfasst die anderen Masken, beginnt zu deuten und zu mutmaßen. Und erst nach genauerem Hinsehen entdeckt man den spottenden Kobold. Über wen spottet er? Über den Betrachter?Für mich führen die Masken ein geheimnisvolles Leben zwischen Spott, Hochmut und Verschlossenheit und die Spiegelung machte die Szene noch irrealer.Die handwerklichen Mängel akzeptiere ich vorbehaltlos und möchte auch gar nicht dagegenhalten.
Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Ich interpretiere fars Post mal als Schlusswort.Das Bild, das ich zur Diskussion stellen möchte, zeigt den Lübecker Schulgarten, der vor 90 Jahren von Harry Maasz angelegt wurde. Mit dem Foto möchte ich auf einen Besuch der Anlage neugierig machen.Mir gefällt das Bild zwar vom Licht und von den Farben, aber ganz zufrieden bin ich dennoch nicht.Aufnahmedaten sind F10, 1/10s, 19mm, Stativ, Grauverlaufsfilter
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Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Du lebst natürlich auch von dem Eindruck, den Du vor Ort hattest und weswegen Du dieses Foto gemacht hast, während wir nur das Bild sehen.Aus dem Bild komt dieses geheime Leben der Masken nicht so zum Vorschein, wie Du es in Natura erlebt hast.Das liegt vermutlich daran, das auf einem Foto die Räumlichkeit, die Dreidimensionaltät einer Situation verloren geht. (Über dieses Phänomen habe ich mich selbst schon oft gewundert oder auch geärgert. ) Die Dinge erscheinen gleichwertig nebeneinander. Auch die Farben stehen gleichwertig nebeneinander. Manchmal gefallen mir deshalb sw-Aufnahmen besser, weil sie mehr Raum lassen für die eigene Phantasie.Ich hab mal alles in Sepia getaucht und stark verdunkelt, ohne Anspruch auf Perfektion, eher zur Illustration meiner Gedanken, so verschwinden einige Details, die etwas ablenken vom Eigentlichen.
Viele Grüße von
RosaRot
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Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Oh Frida, da komme ich die Quere jetzt mit meiner neuen Idee zu Fars Bild...
Viele Grüße von
RosaRot
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Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread

liebe Grüße
Loni
Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert und nicht "Everybodys-Darling"
Auch wenn ich bald 60 werde... Du kannst trotzdem auf meine Schuhe aufpassen, wenn ich auf der Hüpfburg bin.
Loni
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Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Der rechte Baum ist mir oben etwas zu stark beschnitten, aber so richtig störend ist das nicht.Im Gegensatz zum Himmel links oben, der ist einheitlich hellstgrau ohne Zeichnung.Und im linken unteren Bildteil ist irgend etwas, das mein Auge immer zu einer Art durchscheinendem olivgrünem Quadrat machen möchte, bei dem ich aber nicht herausbekomme, was es tatsächlich sein könnte. Deshalb gehen mein Blick und meine Aufmerksamkeit immer wieder dorthin und werden vom "eigentlichen" Bild weggezogen.
Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Ich glaube ich meine das gleiche, würde es aber anders formulieren, der Baum in der Mitte setzt einen dunklen Akzent mittig oben zwischen die beiden interessanten hellen Stellen im Hintergrund. Dadurch wird das Licht ein bisschen verwirrend. Geheimnisvoll zwar aber auch ein bisschen ungeheuer.
Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Das Betrachterauge wird hin und her gerissen zwischen zwei ähnlichen Helligkeiten - links oben und rechts die Sonne.Das menschliche Auge ist so "gestrickt", daß es Helligkeit zuerst wahrnimmt. Oft auch als "wichtig" weitergibt/interpretiert. Da es bei diesem Bild zwei ähnliche Helligkeiten gibt, schwankt das Auge zw. links und rechts und man findet keine "Ruhe".... sozusagen und beginnt zu suchen ähnlich wie wollemia es beschreibt. Daher gehen die wunderbaren Farben/Lichter im Laub+Umgebung fast "verloren", ihnen kann die entsprechende Aufmerksamkeit kaum zukommen ( Irritation ). Eine solche Situation ist äußerst schwierig zu meistern. Die Farben sind traumhaft !!! - eine Wiederholung würde mit Sicherheit lohnen, wenn z.B. die beiden "Lichter" näher aneinander wären ( ein Schritt nach links vorstellbar ), würde es mehr Ruhe bringen - das Licht würde als "eins" wahrgenommen und die wunderbaren Laubfarben kämen viel mehr zur Geltung, auch der "Durchblick" könnte viel eher hinweisen auf eine weitere Ebene.
Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
PS: es fehlt der "herzlich" Teil. Der Einblick ist sehr verlockend und die Farben einfach toll.
Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Ach schade, ich hätte auch noch gerne etwas zu Fars Maskenfoto gesagt, aber ich war heute den ganzen Tag in der Buchhandlung und nu ist das Thema schon geschlossen. Ich war diesmal leider zu langsam. Nun habe ich eure Beiträge zu dem Maskenfoto gelesen und stimme weitgehend mit eurer Kritik überein. Für Fars hat das Foto mehr Mystik und Bedeutung, da er dem venezianischen Flair erlegen ist. Um dieses märchenhaft/mystische dem Betrachter des Fotos nahe zu bringen, bedarf es allerdings ein bisschen mehr. Vielleicht auch ein bißchen mehr ausgefeilte Technik, wie Polfilter usw. Durch eine Schaufensterscheibe hindurchzufotografieren ist ja wahrlich kein Kinderspiel. Kompositorisch haben mich weniger die kleineren angeschnittenen Masken im Vordergrund gestört, sondern die schiefe weiße Holzsäule mit den Verzierungen im Bild hinten links. Die scheint zu kippen und die würde ich am liebsten gerade rücken. Ich betrachte das mit den Augen einer Schreinerstochter.Da ich Venedig auch liebe, mag ich Fars Fotos trotz aller Schwächen.Zu Fridas Foto:Es stören mich folgende Faktoren:Die Farbe ist zu satt, das Rot des Ahorns wirkt nach meinem Farbempfinden leicht unnatürlich, etwas zu kräftig.Der weiße, ausgebleichte Himmel gefällt mir nicht. Er hat keine Zeichnung. Mit Grauverlauffilter bekommt man die Situation allerdings auch nicht in den Griff, da dieser ja dann quer durch den Baum verliefe und zu Abschattung des Baumgipfels führen würde. Abhilfe schafft man nur durch einen höheren Standort, dann käme der Himmel nicht mit drauf und somit vermindert sich der Kontrastumfang, was eine ausgelichenere Belichtungssituation verspricht. Den Sonnenstrahl hätte ich mir einen Touch goldener gewüscht. Außerdem kommt es mir leicht überschärft vor. Frida, das war jetzt beinhart. Was Gartenfotografie anbelangt, bin ich oberkritisch. Sollte ich hier mal ein Foto einstellen, bitte genauso hart urteilen. Danke.Evi
Nutze die Talente, die du hast.
Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen (Henry Jackson van Dyke, 1852 - 1933)
Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen (Henry Jackson van Dyke, 1852 - 1933)
Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Wenn man einen schnellen Blick aufs Bild macht, hat man das Gefühl das etwas nicht stimmt, aber man kann es schlecht fassen, was es ist.Ein Punkt sind die Größenverhätnisse im Bild. Der Standpunkt war relativ niedrig oder ? Die Steine wirken sehr dominant, der Weg, welcher eigentlich den Blick ins Bild zieht, wirkt mit seinem "Geländer" dazu, zu klein.Das Quadrat in der linken Ecke aus zwei Steinen und dem Halm sehe ich auch. Eventuell den Halm wegstempeln?Das Hauptproblem aber sehe ich in dem Dynamikumfang der für die Kamera zu groß war, der Himmel ist dadurch zum Einheitsgrau geworden. der Grauverlauffilter hat dabei nicht wirklich geholfen, im Gegenteil die Baumkrone ist oben abgeschattet und wirkt dadurch etwas unnatürlich.Gruß Birgit
"Erst wenn es zu spät ist, lernen wir, dass das Wertvollste der flüchtige Augenblick ist" (Francois Mitterand)
Traue keinem Bild welches Du nicht selbst bearbeitet hast.
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