Jetzt der Post von Eva:Bist Du sicher, dass Tierbilder von der Körpersprache her gesehen einfach gedreht werden können? Gesichter kann man ja auch nicht einfach spiegeln...... ich ahne es schon: jetzt gibts gleich wieder auf die MützeIch versuchs trotzdem:einmal seitenverkehrt ( durchaus statthaft ), der Blick richtet sich ganz automatisch viel mehr auf das Geschehen, der Hintergrund ( jetzt links ), Steine ect. stören nun überhaupt nicht mehr... und sogar eine Art von "goldenem Schnitt" wird plötzlich sichtbar.
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Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation? (Gelesen 17293 mal)
Moderator: thomas
Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Ich (Thomas) füge mal ein Zitat von dem Post ein, mit dem diese Debatte angefangen hat:
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Ja, man muß natürlich hinschauen und gucken, ob es passt. Verallgemeinern kann man das sicherlich nicht. Es gibt auch "Rechtspfötler"Bist Du sicher, dass Tierbilder von der Körpersprache her gesehen einfach gedreht werden können? Gesichter kann man ja auch nicht einfach spiegeln...



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Ich empfinde Spiegeln als sehr krassen und für mich nicht in Frage kommenden Eingriff auf ein Bild und würde das nicht mit Farbanpassungen (damit es eher so aussieht, wie man es selbst wahrgenommen hat (ungleich: wie es war!)) vergleichen.Letzlich ist es nur eine weitere Art der Bearbeitung, aber Spiegeln ist für mich ein absolutes no-go. Bin zwar bildbearbeitungstechnisch generell ziemlich puristisch, aber der Gedanke, dass nun alle ihre Bilder spiegeln um zu sehen, ob sie dann vielleicht schöner ist, beunruhigt mich.Wenn spiegeln nicht erlaubt ist, dann "darf" man den Wald auch nicht grüner machen als er im ( welchem) Original ist...
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
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Die Grenzen sind knapp bemessen - wie o.a. - man kann es versuchen, um ein geliebtes Bild "zu retten"... im Verlagswesen, gerade bei den geliebten Gartenzeitschriften ist es Gang und Gäbe. Wobei es tatsächlich völlig unerheblich ist, ob z.B. eine Rose o.ä. Blüten gespiegelt werden. Wenn ein Redakteur/Layouter es subjektiv passender findet, macht er alles, was dem Gesamtbild gut tut ( oder auch nicht ). Es ist eine Illusion, einem Bild "zu glauben".... gerade bei den heutigen Möglichkeiten. Und wenn es so "furchtbar" wäre mit dem Spiegeln, hätte PS das nicht als ganz normale, gleichwertige Funktion im Menü. Es wurde - im Übrigen - auch schon früher in der Landschaftsfotografie genutzt zugunsten eines Bildes.Würdest Du bei einem Eisbären in der Arktis sagen können, ob das Bild gespiegelt ist....aber der Gedanke, dass nun alle ihre Bilder spiegeln um zu sehen, ob sie dann vielleicht schöner ist, beunruhigt mich.Wenn spiegeln nicht erlaubt ist, dann "darf" man den Wald auch nicht grüner machen als er im ( welchem) Original ist...

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Ja toto, ich meinte das unbearbeitete Foto in #99.
Chapeau! Da wäre ich nicht drauf gekommen! Da haben wir ein schönes Beispiel, wie die 'richtige' Bearbeitung eine ganze Menge bewirken kann.Liebe GrüßeThomaseinmal seitenverkehrt ( durchaus statthaft ), der Blick richtet sich ganz automatisch viel mehr auf das Geschehen, der Hintergrund ( jetzt links ), Steine ect. stören nun überhaupt nicht mehr... und sogar eine Art von "goldenem Schnitt" wird plötzlich sichtbar.
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
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Man darf alles (falls das Ergebnis nicht kriminell oder auch nur bösartig) ist:Es bleibt immer die Frage nach der Qualität.Gruß Henningob man allerdings einen Zaun ästhetisch finden muß, weil er notwendig ist (und akzeptiert werden muß), das bezweifle ich. Aber wahrscheinlich war es auch nicht so kraß gemeint.
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::)Ich finde, Spiegeln ist eine bewusste Täuschung, daher lehne ich sie für meine Bilder ab. Dass es Motive gibt, wo es unerheblicher ist als bei anderen, steht außer Frage. Es ist halt auch die Frage, wie leicht man es sich machen möchte - aber ich fotografiere nunmal was ist, und nicht, wie es schöner sein könnte.In Bezug auf das Wolfsbild ist es in der Tat kein gröberer Eingriff, wobei ich Evas Einwurf durchaus berechtigt finde; da gerade Körpersprache und Tierverhalten sehr spezifisch sein kann (aber nicht muss. Kenne mich bei Wölfen auch nicht näher aus).Würdest Du bei einem Eisbären in der Arktis sagen können, ob das Bild gespiegelt ist
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Ich bin auf meinen Einwurf deswegen gekommen, weil ich zuerst das gespiegelte Bild sah und mit der Körpersprache der Wölfe wenig anfangen konnte. Im Original war es mir dann ganz klar - beim zurückblättern auf das gespiegelte konnte ich dann keinen "Unterschied" mehr sehen. Ich sehe bei Rüden, die meine Hündin anbaggern durchaus assymmetrisches Verhalten. z.B. der Rüde meiner Schwester fächelt ihr immer mit dem Schwanz nach links oben gereckt zu "ich bin so toll". Nie rechts. Sonst hab ich noch nicht so drauf geachtet, glaube aber, dass Hunde sehr wohl darauf achten könnten, ohne dass es mir bisher aufgefallen ist.
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Nein, es war nicht so krass gemeint - etwas OT: einerseits wird über freilebende Wölfe geschimpft, andererseits möchte man sie nicht mit Zaun sehen - ja wat denn nu ???Speziell bei dem besprochenen Bild sieht man ihn kaum noch... zudem wäre es mit PS eine zwar fleissige, aber kleinere Mühe ihn weg zu zaubern.Dann doch lieber spiegelverkehrt, um ihn auf der linken vernachlässigten Seite der Hauptblickrichtung vorzuenthalten...Katrin: wo beginnt die Täuschung - mieses Wetter mit mehr Kontrast schicker machen, damit es entweder überzogen noch mieser aussieht ... oder andererseits, weils Licht fehlt, doch bitte etwas kraftvoller "mies"....Spiegeln ist nichts anderes - zwar nicht jederzeit und überall anwendbar, aber zulässig wie jede andere Veränderung an Bildern zugunsten des Gesamteindruckes.Ich erinnere hier an das aus analogen Zeiten nachbelichten/abwedeln/retuschieren.... und an die Porträts vor hundert Jahren, die so glatte Haut zeigten, daß man heute noch neidisch werden kannAber wahrscheinlich war es auch nicht so kraß gemeint.



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Re:Bildmanipulationen
Jede Fotografie ist ein Ausschnitt und somit von Anfang an eine Interpretation der Wirklichkeit. Puristischer Authentizismus ist nur eine Attitüde.Liebe GrüßeThomas
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
Re:Bildmanipulationen
Interpretation ja, aber doch nicht gravierende Veränderung durch Bildmanipulationen, die erst durch neue Techniken möglich wurden. Inzwischen muss man sich schon fragen, ob die (nicht hier) vorgestellten Bilder reine Fiktionen sind.
Re:Bildmanipulationen
Die Frage ist nicht unberechtigt.Allerdings tritt auch eine "gravierende Veränderung" durch Auswahl des Ausschnittes ein. Und die bleibt rein subjektiv abhängig von demjenigen, der den Ausschnitt bestimmt + den Zeitpunkt+den EmpfängerInzwischen muss man sich schon fragen, ob die (nicht hier) vorgestellten Bilder reine Fiktionen sind.


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Re:Bildmanipulationen
Ein Bild ist ein Bild und nie "wahr" - ein Bild ist immer (?) eine Fiktion - eine kurze Sequenz aus einer bewegten Wirklichkeit. (Nächste Frage: was ist wirklich...). Ein Bild als Bild ist nicht die Wirklichkeit und deshalb wird einer der Bilder macht, solange an seinem Bild (Foto in diesem Fall) "manipulieren" - also es bearbeiten, bis es zu dem Bild geworden ist, das zu ihm selbst spricht und letzendlich zu ihm sagt: ich bin fertig, ich bin das Bild das Du wolltest und lebe jetzt mein eigenes Bilderleben...
.Was wäre schlimm an einer Fiktion?Es gibt natürlich Fotografie als Dokumentation, wo sich jede Manipulation verbietet und es auf äußerste Exaktheit der Darstellung ankommt, das können aber meistens Zeichnungen besser leisten als Fotografien (Archäologie, wissenschaftliche Zeichnungen.)

Viele Grüße von
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Re:Bildmanipulationen
Ich habe es ja schon erklärt: Ich verändere meine Bilder dahingehend, dass sie dem, was ich gesehen habe, am ehesten entsprechen. Wenn es also diesig war, dann schraube ich nicht den Kontrast hoch, bis es toll aussieht, sondern nur soweit, dass ich denke, ja, so kams mir auch vor. Klar ist das ein Eingriff, ohne Frage!, aber doch ein völlig anderer, als wenn ich soweit verändere, bis das Bild völlig anders aussieht und mir selbst, obwohl ich dabei war, die Stimmung fremd vorkommt.Vielleicht ist das ein altmodischer Stil, den ich da verfolgeKatrin: wo beginnt die Täuschung - mieses Wetter mit mehr Kontrast schicker machen, damit es entweder überzogen noch mieser aussieht ... oder andererseits, weils Licht fehlt, doch bitte etwas kraftvoller "mies"....


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Re:Bildmanipulationen
Hallo?? - so schlimm steht es bei den Bildern bei weitem nicht. Eher schon in der Rhetorik. ;)BTW, mit den 'alten' Techniken war sehr viel möglich und ist auch gemacht worden. Es war nur ein wenig aufwändiger.Liebe GrüßeThomasInterpretation ja, aber doch nicht gravierende Veränderung durch Bildmanipulationen, die erst durch neue Techniken möglich wurden. Inzwischen muss man sich schon fragen, ob die (nicht hier) vorgestellten Bilder reine Fiktionen sind.
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.