Konkrete Antwort auf konkrete Frage: Gekauft habe ich dieses Frühjahr mehrere Rittersporne, zwei Lupinen, eine Knäuelglockenblume als Ersatz für aufgefressene Pflanzen, natürlich weitere Rosen (teilweise auch als Ersatz) und werde, wie jeden Frühsommer, noch jede Menge Einjährige für Kübel- und Randbepflanzungen einkaufen. Wie jedes Jahr seit vielen Jahren hauptsächlich blaue Lobelien.Ansonsten pflanze ich drei Kategorien von Pflanzen neu: 1.Zusätzliche seltene Rosen (nicht, um durch deren Rarität meine Individualität zu betonen oder um jemanden neidisch zu machen, sondern um dazu beizutragen, daß sie irgendwann eben keine Raritäten mehr sind).2.Unidentifizierte Rosen zum Beobachten und Vergleichen 3. Geschenkte Pflanzen (vielen Dank allen Spendern

), die ich vorher teilweise gar nicht kannte und die immer eine sehr gute Ergänzung sind (die Spender machen sich da mer Gedanken!)4. Spontane Mitleidskäufe (so bin ich z.B. zu einer wunderschönen Helleborus gekommen, die aber keine weitere Sammelleidenschaft ausgelöst hat

)In unserer Gegend gehöre ich wahrscheinlich zu den Leuten, die eher Trends kreieren als welche zu verfolgen. Das iegt aran, daß ich schon vor 11 Jahren eine erste öffentliche Gartenkulturveranstaltung gemacht habe. Was vielen Besuchern damals exotisch vorkam (dichte Bepflanzung statt einzeln stehender Stauden, Beschränkung auf ein Farbspektrum, Sperrmüllfundstücke als Gartendeko, geschwungene statt gerader Beetformen, u.a.) ist hier zumindest inzwischen sehr verbreitet. Manches, wie z.B. die Einfassung von Beeten mit Feldsteinen (aus praktischen Gründen, um den damals noch kleinen Kindern und dem jungen Hund eine billige "optische Betretungsgrenze" anzuzeigen) war hier schon viel früher üblich (Buchsbaum konnten sich die meisten hier nicht leisten, Feldsteine waren immer verfügbar), ist dann abr im Laufe der Jahre in Vergessenheit geraten und erst jetzt wieder verbreitet.Wir erreichen durch den "Tag der offenen Rosengärten" hier natürlich eine Menge Leute, nicht nur aus der Umgebung, und nutzen diese Möglichkeit gerne, um zu zeigen, daß Gärten auch "anders" sein können: Viele Besucher können es kaum fassen, daß Rosen eben nicht gespritzt werden müssen, daß eine dichte Bepflanzung (wenn sie ein bißchen durchdacht ist) den Pflanzen nützt und Arbeit spart, daß ein Garten auch dann schön sein kann, wenn es darin Ecken gibt, die mehr oder weniger sich selbst überlassen bleiben, daß Phantasieeinen großen Etat für Deko, Rankgerüste, etc weitgehend ersetzen kann, daß man ruhig mutig auch "verrückte" Ideen ausprobieren sollte, usw. Und es ist sehr scön, einen großen Teil der vielen Bsucher (letzten Sommer waren es mindestens 2000) mit leuchtenden Augen und motiviert und inspiriert zu eigenen Ideen nachhause eilen zu sehen :)Was künstlich gepushte Mode- und Gartentrends betrifft (die natürlich in erster Linie der Nachfragestimulierung dienen), schließe ich mich denen immer mal wieder aus praktishen Gründen an: Wenn´s plötzlich in Gärtnereien hübsche und in´s Konzept passende Pflanzen gibt, die früher selten und teuer waren, nutze ich die Gelegenheit, ein oder zwei davon relativ günstig zu bekommen genauso gerne, wie ich die abgelegten Schlaghosen meiner älteren Tochter auftrage: Sozusagen als second-hand-Profiteur ;)Auf die Idee, den ganzen Garten neu anzulegen oder eine komplett neue Garderobe zu kaufen, weil grade irgendwas ganz anderes modern ist, würde ich nie kommen und das geht sicher den meisten so.