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Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost? (Gelesen 5745 mal)
Moderator: AndreasR
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Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost?
Hallo,am Wochenende habe ich endlich meine Rotbuchen bekommen und gleich eingepflanzt (60 Stück sind es). Heute sollen sie noch eine Mulchdecke bekommen.Außerdem hatte ich für diese Woche noch den Pflanzschnitt um ca 1/3 eingeplant. Nun droht aber laut Wettervorhersage Dauerfrost. Soll ich unter diesen Umständen den Schnitt lieber noch verschieben oder schadet dieser auch bei Minusgraden nicht?GrußMonty
Re:Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost?
Man kann bei Frost genauso schneiden wie bei Tauwetter. Bei Frost ist es nur kälter.
Dicke Äste neigen bei Frost zum splittern. Das ist bei frisch gepflanzten Sträuchern egal.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost?
Jetzt werden noch jede Menge Hecken gepflanzt und auch gleich geschnitten - die Galabaufirmen haben ja meist keine Zeit, im Frühjahr nur deshalb nochmal zu kommen.Allerdings, allerdings - ich kenne Fälle, wo Gehölze nach starkem Schnitt und darauffolgendem tiefen Frost abgestorben sind (Birke, Ahorn, Eibenhecke - allessamt sehr frostharte Gehölze).Deshalb würde ich dann doch noch etwas warten. Es schadet auch nicht, wenn Du erst im Frühjahr schneidest.
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
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Re:Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost?
In diesem Zusammenhang mal eine ganz blöde frage. Warum schneiden, bisher hab ich das bei Hecken noch nie gemacht. Wofür soll das Gut sein, wenn ich 80 -100 Buchen kaufe, dann schneide ich die doch nicht auf 50 zurück. Bisher sind da noch nie klagen gekommen. Heinz
Schöne Grüße aus Ostfriesland
Heinz
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Re:Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost?
Danke schon einmal, Ihr seid echt schnell.Sehr tiefen Frost wird es hier hoffentlich nicht geben, Aachen ist im Winter normalerweise eine der wärmsten Ecken in Deutschland. Aber -5°C könnten es am Wochenende schon werden.
Re:Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost?
Die meisten frisch gepflanzten wurzelnackten Gehölze werden geschnitten, damit sie sich gut verzweigen und um das Anwachsen zu erleichtern: Die geschädigten und reduzierten Wurzeln müssen dann erst mal weniger Laub versorgen.In diesem Zusammenhang mal eine ganz blöde frage. Warum schneiden, bisher hab ich das bei Hecken noch nie gemacht. Wofür soll das Gut sein, wenn ich 80 -100 Buchen kaufe, dann schneide ich die doch nicht auf 50 zurück. Bisher sind da noch nie klagen gekommen.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Re:Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost?
Naja, -5°C ist nicht so wild.Du kannst ja dann einfach bis nächste Woche warten.Zurückschneiden deshalb, weil die Heckenjungpflanzen in der Regel nicht gut verzweigt sind. Das gibt es zwar auch, dann sind die Pflanzen aber gleich deutlich teurer.Schneidet man nicht, dann beginnt die dichtere (=blickdichte) Verzweigung eben erst dort, wo zum ersten mal geschnitten wird.Gerade wenn man gleich relativ hohe Heister setzt mit 125-150cm, kommt das stark zum tragen.Die Pflanze treibt natürlich auch etwas unterhalb des Schnittpunktes aus, aber verhaltener, da die meisten Kraft nun mal zum höchsten Punkt strömt. Das heißt, die Knospen und schlafenden Augen, die am weitesten von der Wurzel gesehen gen Himmel liegen, bekommen am stärksten den Befehl auszutreiben. Vereinfacht gesagt.Neben der Blickdichte ist eine Hecke mit dichten Verzweigungen auch stabiler gegen Windböen, Schneedruck und fliegende Fußbälle.Deshalb kürzt man ein.P.S. Uliginosa hat auch noch einen Punkt genannt. Meist pflanzt man ja gerodete Heckenpflanzen, sehr selten sind es Containerpflanzen mit relativ unverletzten Wurzeln.
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Re:Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost?
Die meisten frisch gepflanzten wurzelnackten Gehölze werden geschnitten, damit sie sich gut verzweigen und um das Anwachsen zu erleichtern: Die geschädigten und reduzierten Wurzeln müssen dann erst mal weniger Laub versorgen.
Wenn die sich dann aber verzweigen, wachsen sie meist mehr in die breite, die Kunden wollen aber meistens schmal wachsende Hecken. Zum zweiten muss die Pflanze zwar im kommenden Jahr weniger Blätter versorgen, aber dafür mehr Wunden.
Schöne Grüße aus Ostfriesland
Heinz
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Re:Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost?
Die Schnittwunden sind minimal - schließlich sind es junge Gehölze. Und Kunden möchten vielleicht eine schmale, aber auch eine dichte Hecke. Denn das ist ja das Prinzip einer Hecke - Sichtschutz.Deshalb schneidet man dann ja auch jedes Jahr 1 bis 2 mal, um eben die Hecke sowohl dicht, als auch in Form zu halten.
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Re:Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost?
MD9, ich bin ganz Deiner Meinung und habe diese hier schon mehrfach geschrieben. Ich schneide Hainbuchen bei der Pflanzung auch nicht zurück. Das geht schon. Die Hecke wird trotzdem dicht.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost?
Eine zunächst durchaus berechtigte Frage, besonders, wenn ich Qualitätsheckenpflanzen kaufe, die bereits mehrfach geschnitten wurden und bei einem weiteren "Pflanzschnitt" so nur an Höhe einbüßen. Für den Herbst galt immer die Devise: nicht schneiden, schon gar nicht, wenn es sich um Ballenware handelt. Im Frühjahr sieht man dann, in welchem Zustand die einzelnen Pflanzen sind. Ich bin noch nie für übertriebenen Rückschnitt gewesen, sinnvoll höchstens bei den Wurzeln und den allerlängsten Ästen.Und Frost kann einer bestehenden Hecke nichts anhaben. Ich sah vor rund 4 Jahren, wie in Schönbrunn die hohen, historischen Hecken geschnitten wurden, bei Dauerfrost im Februar.Die meisten frisch gepflanzten wurzelnackten Gehölze werden geschnitten, damit sie sich gut verzweigen und um das Anwachsen zu erleichtern: Die geschädigten und reduzierten Wurzeln müssen dann erst mal weniger Laub versorgen.In diesem Zusammenhang mal eine ganz blöde frage. Warum schneiden, bisher hab ich das bei Hecken noch nie gemacht. Wofür soll das Gut sein, wenn ich 80 -100 Buchen kaufe, dann schneide ich die doch nicht auf 50 zurück. Bisher sind da noch nie klagen gekommen.
Re:Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost?
Ich bin überrascht, dass sogar die Gärtner schreiben, man muß nicht schneiden. Dann kann ich daraus nur schliessen, dass es unterschiedliche Qualitäten zu kaufen gibt. Offenbar sind manche schon mit vorherigem Schnitt aufgewachsen. Oder man hat mehr Platz für eine breitere Hecke.Die Ligusterhecke meiner Nachbarin war im unteren Teil recht transparent. Die hat dann nach vielen Jahren ein Gärtner drastisch gekürzt (auch nacheinander seitlich) damit sie wieder dichter wird.Und meine Weißdornhecke war relativ teuer, also war ich beim Schnitt auch zurückhaltend. Sie wurde oben schön dicht, aber unten leider nicht so.
Re:Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost?
da hat sarastro völlig recht - bei Ballenware ist kein Schnitt nötig - bei wurzelnackter Ware würde ich bei mir zu Haus im Frühjahr dann kräftig zurückschneiden. Bei Kunden ist das anders - da mag meist der Gärtner im Frühjahr nicht nochmal hinfahren und schneidet deshalb gleich bei der Pflanzung. Dann besser als Kunde im Frühjahr selbst schneiden. Oder gleich erst im März pflanzen - dann kann man auch gleich beim Pflanzen zurückschneiden.Im Herbst schneide ich grundsätzlich keine Gehölze.Viele Grüße_felicia
...ist es nicht ein schöner Tag?
Re:Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost?
Es ist kein Problem im Herbst zu schneiden - das wird ständig so gemacht. Herbst ist Pflanzzeit für Gehölze und damit auch Schnittzeit. Klar sollte man nicht bei -15 Grad schneiden. Und müssen tut man im Herbst auch nicht. Aber dann eben im Frühjahr.Ich sehe ständig Hecken, bei denen sich die Leute anfangs nicht trauten, diese herunter zu schneiden. Die Ergebnisse sind alles andere als zufrieden stellend und auch im Nachhinein nur noch durch drastischen Rückschnitt zu retten. Warum also nicht gleich?So gut verzweigte Ware dass der Rückschnitt unnötig wäre, kaufen die aller wenigsten. Was passiert, wenn man nicht schneidet, kann man zur genüge sehen (lückige "Beine" und nur oben dicht)Ballenware heißt nicht, dass die Pflanzen keine Wurzeln eingebüßt haben. Ballierte Pflanzen "entstehen" so, dass man die Heister aus dem Boden sticht (also Wurzeln absticht) und die restlichen Wurzeln mit einem Ballentuch schützt. Auch da ist mitunter einiges an Wurzelmasse verloren gegangen. Schließlich stehen die Heckenpflanzen nicht jahrelang im Quartier und werden jährlich sorgsam umstochen! Die Baumschule möchte ich sehen.Einzig Containerpflanzen büßen keine Wurzelmasse ein, aber wer kauft schon Heckenpflanzen im Container. Das macht dann wirlich nur bei sehr großen Pflanzen Sinn.
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Re:Rotbuche - Pflanzschnitt bei drohendem Frost?
Ooch, ich streite mich ganz gerne mal.Liguster muss zur Pflanzung geschnitten werden. Das werden sonst unten kahle und kopflastige Hecken, was sich zum Glück später mit einem Radikalschnitt korrigieren lässt.Bei Rotbuche habe ich keine Ahnung.Hainbuche braucht zur Pflanzung nicht geschnitten werden, nee, braucht sie nicht. Ich habe schon etliche Kilometer Hainbuche gepflanzt und gepflegt. Die braucht man nicht mal schneiden, wenn es lose Heister sind. Nein, die braucht man nicht schneiden. Wer es nicht glaubt, soll mal alle Lehrbuchweisheit außer Acht lassen und es versuchen. Jedenfalls brauchen Hainbuchen keinen Pflanzschnitt.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck