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Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation? (Gelesen 17339 mal)
Moderator: thomas
- thomas
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Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Katrin, in dem Moment, in dem du ein 'störendes' Blatt von einer Hosta wegnimmst, die du fotografieren möchtest, oder den Ausschnitt so zu wählen versuchst, dass keine Schneckenfraßlöcher drauf sind, beginnt doch das, worüber wir hier sprechen. Manche 'störenden' Zweige lasse ich lieber leben, statt sie abzuschneiden, und nehme dafür Photoshop.Und BTW: Ein Polfilter zeigt eigentlich immer etwas, was so gar nicht zu sehen ist. Ein Zoom verfälscht die Perspektive, weil du hättest auch näher herangehen können etc. etc. ...Liebe GrüßeThomas
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
... unter anderem auch deswegen sind mir unbearbeitete Bilder - mit allen Schwächen und Fehlern - am liebsten.Auch unterschiedliche Brennweiten "verfälschen" (Perspektive!).
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Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Ich habe doch nie gesagt, dass ich Bilder nicht real beeinflusse - im Gegenteil, ich habe das sogar extra erwähnt (Polfilter) - aber ich retuschiere nie mit Photoshop und habe erst durch diesen Thread begriffen, dass dies offenbar gängige Praxis ist oder zumindest nicht verwerflich; daran habe ich jetzt zu knabbern (natürlich frage ich mich nun bei vielen Bildern, ob es überhaupt Sinn macht, so ein Motiv auch zu probieren oder ob ohnehin PS dahintersteckt). Hinter dem konservativ war ja ohnehin ein Zwinkersmiley - vielleicht bin ich in Sachen Fotografie auch naiv (ganz ohne Zwinkersmiley) - nunja, ich schneide Äste lieber weg als dass ich sie wegretuschiere, so what? Wir bearbeiten eben alle, ich beschränke mich dabei auf den realen Bereich - ist halt eine Attitüde
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"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
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Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Liebe Katrin, in einem botanischen Garten auch? Ich denke, man kann hier nichts pauschalieren. Letztlich muß /sollte man sich den Gegebenheiten anpassen, vorsichtig mit den Dingen z.B. Natur/Tiere ect. umgehen und in manchen Situationen kann man weder Köpfe noch Äste wegschneiden... und dann greift man eben zu Hilfsmitteln, das ist völlig normal.Beispiel Architekturaufnahmen.... kennen wir alle, ein winziger Zweig in der Aufnahmeeinstellung nicht wegzubekommen und dann klettere ich auf den Baum und schneid ihn ab...ich schneide Äste lieber weg als dass ich sie wegretuschiere, so what?



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Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Na dann 'beichte' ich mal ;)Ich fotografiere Raw, d.h. keine Schärfung etc. in der Kamera.Folgende Bearbeitungen nehme ich bei meinen Bildern vor (Angabe ca. % der Fälle):... natürlich frage ich mich nun bei vielen Bildern, ob es überhaupt Sinn macht, so ein Motiv auch zu probieren oder ob ohnehin PS dahintersteckt ...
- Beim Raw-Import in PS Anpassung Weißabgleich, Helligkeit, Kontrast: 100 % (das macht sonst der JPEG-Konverter der Kamera)
- Manuelle Änderung von Weißabgleich etc. falls erforderlich: ca. 20%
- Bildausschnitt korrigieren: ca. 50%
- Tonwertkorrektur oder Gradationskurvenanpassung: ca. 50%
- Farbkanalbearbeitungen: ca. 5%
- Störendes wegretuschieren: max. 5%
- Montagen: max. 1%, wenn überhaupt
- Nachschärfen, ggf. selektiv: ca. 80%
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Thomas, kann man durchaus so stehen lassen. Ich fotografiere nur für AG mit RAW, im privaten einfach jpg. Um Tonwertkorrektur, Farbanpassung ect. kommt man nicht immer drum rum. Das hat letztlich nicht nur mit dem Empfinden oder "es könnte schöner aussehen" zu tun, sondern viel eher damit, daß nicht jede Kamera bzw. jedes Objektiv korrekt in der Farbe sind. Völlig normal, das war auch analog so. Nur die Fehlerquote war noch wesentlich höher... wenn ich da an Farbentwicklung im Labor debnke... so richtig mit Filter zw. 0-100%, drei Farben... OHNE irgendwelche Möglichkeiten der Messung Ende der 70-er Jahre... na toll. Stunden! Tage! Im Dunkeln!!!Da bin ich wirklich dankbar, daß der PS das übernimmt - wie er das macht, ist mir dabei völlig schnuppe. Hauptsache, ich erhalte ein vernünftiges Ergebnis 

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Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Genau! Eine elende Plackerei war das, und dazu oft ein Blindflug im wahrsten Sinne des Wortes.Ein anderer Aspekt: Die Bearbeitungsprogramme in guten Kameras sind heute so weit entwickelt, dass man sich sehr oft damit zufrieden geben kann. Wer JPEG schießt, sollte sich darüber klar sein, dass die Kamera das 'Original-Bild' oft erheblich verändert.Und dass ich immer noch Raw schieße und selbst entwickle, zeigt wahrscheinlich nur, dass ich in der Hinsicht altmodisch bin. ;)Liebe GrüßeThomasFarbentwicklung im Labor debnke... so richtig mit Filter zw. 0-100%, drei Farben... OHNE irgendwelche Möglichkeiten der Messung Ende der 70-er Jahre... na toll. Stunden! Tage! Im Dunkeln!!!Da bin ich wirklich dankbar, daß der PS das übernimmt
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Nö, nicht altmodisch.Ich mache nur deshalb jpg, weil ich meist keine andere Verwendung für die Bilder habe als sehr winzige Formate für websites ect.Heißt: ich benötige die RAW´s nicht wirklich... wenn ich nur mal eine Situation kurz umschreiben will mit Bild zum besseren Verständnis - sozusagen als "Ergänzung" einer Mitteilung, ist mir die Bildbearbeitung eines RAW zu aufwändig einfach. Oftmals verschwindet so ein Bildchen ja hinterher im trash... also wozu.Obgleich: es gibt durchaus Situationen - da soll ein Bild plötzlich weiterverwendet werden und dann ärgert man sich hinterher, kein RAW gemacht zu haben. Gut - das ist das PechUnd dass ich immer noch Raw schieße und selbst entwickle, zeigt wahrscheinlich nur, dass ich in der Hinsicht altmodisch bin. ;)Liebe GrüßeThomas

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Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
bis jetzt habe ich wenn überhaupt dann die automatik-programme bei fotoshop (nachschärfen oder auto-korrektur) verwendet + war recht perplex wie "entschleiert" das bild danach war (hat fatale ähnlichkeit mit der waschmittel-werbung) ist das eine konsequenz wenn man so wie ich mit jpeg fotografiert?Wer JPEG schießt, sollte sich darüber klar sein, dass die Kamera das 'Original-Bild' oft erheblich verändert.
Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
hier mal ein Beispiel ( nur mal draufgehalten vor der Haustür bei Schneehimmel )für mit Pol- und ohne Polfilter.Würde man das bereits als "Manipulation" bezeichnen.... und danach Manipulation=lat. für "Handgriff".... dürfte man gar nicht mehr fotografieren.Wenn Polfilter richtig eingesetzt werden, sieht nichts anschließend künstlich aus. Es dient nur zur Hilfe einer gerichteteren Lichtführung, die man bei Reflexionen nicht stets in der Hand hat. Man hätte natürlich bei diesem Schnellschuss auch "abschatten" können ect. Beide .jpg´s sind gleich bearbeitet, Farbkorrektur,Schärfe, komprimiert.



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Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
In RAW-Format zu fotografieren ist mit Sicherheit nicht altmodisch, aber wie ich in den letzten Tagen gelernt habe die einzige Art nicht manipulierte Bilder zu bekommen, denn jedes jpg-Bild ist manipuliert durch die Software in der Kamera. Anscheinend kann man das überhaupt nicht verhindern, verhindern kann man es nur im RAW-Konverter.Ich habe auch schon das eine oder andere Blatt e.t.c. abgeschnitten, aber das würde ich wirklich nur tun, wenn es keine merkbaren Auswirkungen auf die Pflanze hat. Sonst nehme ich schon mal eine Klammer zu Hilfe aus der Haarschmuckabteilung oder dem Orchideenladen, das finde ich einfacher als Retusche in Photoshop.Ich empfinde es aber auch nicht als schlimm, wenn man Photoshop für diesen Zweck bevorzugt. Manipulation ist Manipulation. Ich kenne eine Fotografin, die den Spitznamen Schwester Manipulata trägt und zwar aus den Analogzeiten. Die Manipulation betraf nie die fertigen Bilder, wohl aber die Motive selber, wobei deren Blut nicht vergossen wurde. Ich gebe Katrin aber darin recht, dass man bei einem Bild nie weiß wie echt es ist, weil man ihm nicht ansieht wie es entstanden ist. Aber Fotos waren als Beweismittel noch nie geeignet, da sie schon immer manipuliert wurden.
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Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?

liebe Grüße
Loni
Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert und nicht "Everybodys-Darling"
Auch wenn ich bald 60 werde... Du kannst trotzdem auf meine Schuhe aufpassen, wenn ich auf der Hüpfburg bin.
Loni
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Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Was soll das?Wenn Du an einem RAW-Bild herumbastelst, und das mußt Du, um es überhaupt darstellen zu können, dann manipulierst Du viel mehr als die halbwegs "objektive" Software zur jpg-Konvertierung. Mit Glück hast Du dann ein Bild, das weitgehend dem von einer guten Software in der Kamera erzeugtem jpg entspricht - wesentlich besser wirds nur in den wenigsten Fällen.RAW ist - bis auf sehr wenig professionelle Anlässe - pure Angabe.Schon früher hat z.B. auch kaum ein Profi Farbdias selber entwickelt, mit eigenen Rezepten ....In RAW-Format zu fotografieren ist mit Sicherheit nicht altmodisch, aber wie ich in den letzten Tagen gelernt habe die einzige Art nicht manipulierte Bilder zu bekommen, denn jedes jpg-Bild ist manipuliert durch die Software in der Kamera. Anscheinend kann man das überhaupt nicht verhindern, verhindern kann man es nur im RAW-Konverter.
Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Wirklich nur eine einzige Einstellung?Heute schon eher selten, außer bei manchen Einfachknipsen.Meine kleine Sony hatte ja nur JPG Format und eine etwas eigenwillige Art, diese bereits in der Kamera zu bearbeiten.
Re:Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Mich erstaunt, welche verbalen und fotografischen Klimmzüge gemacht werden um darzustellen, was angeblich "legitim" sein soll und was (verwerfliche) Manipulation.