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Gartenzeitschrift mit Anspruch! (Gelesen 180402 mal)
Re:Gartenzeitschrift mit Anspruch!
Wir kaufen und lesen schon lange keine Gartenzeitschriften mehr. Die populären (MSG & Co.) wiederholen sowieso nur jedes Jahr die gleichen Themen ("Die Modefarbe im Frühlingsgarten", "Beete richtig vorbereiten" oder "Sommerlicher Partyzauber") für Leute, denen jegliche Phantasie abgeht. Die neuen Garten-, Land- und sonstwie "Lust"-Magazine brauchen wir nicht, weil wir selber auf dem Land wohnen. Und wie die Freifrau von und zu auf und davon ihren Drei-Hektar-Park managt, interessiert mich als 500-Quadratmeter-Gärtner eher weniger bis gar nicht. Das Einzige, was noch regelmäßig ins Haus kommt, ist der Rosenbogen. Der hat einen gewissen Charme, weil er sich so weit in seiner Welt einkringelt, dass es schon wieder putzig ist.Die Gartenzeitschrift, die ich regelmäßig lesen würde, muss noch erfunden werden.
Re:Gartenzeitschrift mit Anspruch!
Das ging mir auch einige Zeit so, aber im letzten Jahr haben die für mich interessanten Beiträge wieder zugenommen. Das Abo werde ich wohl behalten. Wenn die Auflage noch kleiner wird wird die GP nämlich noch teurer. ;DDer Ulmer-Verlag hat übrigens die Stelle des verantwortliche Redakteurs ausgeschrieben. Bin gespannt, ob da was Gscheits nachkommt..Zwischendurch gab es immer wieder Ausgaben, in denen mich schlicht gar kein Thema wirklich interessierte...
Re:Gartenzeitschrift mit Anspruch!
Wurde in diesem Thread eigentlich schon GRÜNER ANZEIGER (sorry, das schreibt man so) genannt? Den lese ich auch sehr gerne, vor allem weil da keine bunten Bildchen
drin sind. Stattdessen Schwarzweiß-Zeichnungen und Scherenschnitte(!) der thematisierten Pflanzen. Die Beiträge sind querbeet von anspruchsvoll bis witzig (ich erinnere mich gerade an einen Text der den Garten als Biotop für abgetragene Kleidung thematisierte
) aber fast immer weit von Mainstream entfernt. Interessant ist auch der Kleinanzeigen-Teil mit so schönen Rubriken wie "Bed & Breakfast für Gartenfreunde" und der bundesweite, üppige Veranstaltungskalender. Unter den Autoren sind übrigens auch forums- und anderweitig bekannte Gärtner.


Re:Gartenzeitschrift mit Anspruch!
Ist ein super Beispiel dafür, wie man auch heutzutage mit geringem Aufwand eine Gartenzeitschrift gestaltet und verbreitet.Wurde in diesem Thread eigentlich schon GRÜNER ANZEIGER (sorry, das schreibt man so) genannt? Den lese ich auch sehr gerne, vor allem weil da keine bunten Bildchendrin sind. Stattdessen Schwarzweiß-Zeichnungen und Scherenschnitte(!) der thematisierten Pflanzen. Die Beiträge sind querbeet von anspruchsvoll bis witzig (ich erinnere mich gerade an einen Text der den Garten als Biotop für abgetragene Kleidung thematisierte
) aber fast immer weit von Mainstream entfernt. Interessant ist auch der Kleinanzeigen-Teil mit so schönen Rubriken wie "Bed & Breakfast für Gartenfreunde" und der bundesweite, üppige Veranstaltungskalender. Unter den Autoren sind übrigens auch forums- und anderweitig bekannte Gärtner.
Re:Gartenzeitschrift mit Anspruch!
Habe gerade das "Anzeigenprofil" gelesen. Also, diesen Typen Redakteur muss man erst aus der Retorte erschaffen! Ich sehe da weit und breit keinen, welcher bei profunden gärtnerischen und botanischen Kenntnissen auch noch den Überblick besitzt. Der jetzige ist mit seiner Aufgabe und den Jahren und "seiner" GP hineingewachsen. So etwas zu übernehmen geht schlichtweg nur schwer. Entweder anders oder die GP stirbt eben.Das ging mir auch einige Zeit so, aber im letzten Jahr haben die für mich interessanten Beiträge wieder zugenommen. Das Abo werde ich wohl behalten. Wenn die Auflage noch kleiner wird wird die GP nämlich noch teurer. ;DDer Ulmer-Verlag hat übrigens die Stelle des verantwortliche Redakteurs ausgeschrieben. Bin gespannt, ob da was Gscheits nachkommt..Zwischendurch gab es immer wieder Ausgaben, in denen mich schlicht gar kein Thema wirklich interessierte...
Re:Gartenzeitschrift mit Anspruch!
Interessant. Ich wusste gar nicht, dass da jemand den Rückerzug macht. Aber auch diese Stelle wird neu besetzt werden. Hoffen wir, dass der Neue nicht sich selbst ein Denkmal setzen will und das Rad neu erfindet.Ich habe die Gartenpraxis als einzige gärtnerische „Publikumszeitschrift“ abonniert und halte sie für qualitativ sehr hochwertig. Natürlich interessiert auch mich beileibe nicht jeder Artikel. Jetzt ist die Zeit die Hefte von April-September zu lesen. In der Saison komme ich nicht dazu.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Gartenzeitschrift mit Anspruch!
OT: Und hat meinen Garten schon um einige Pflanzen bereichert, von denen ich ansonsten womöglich nie erfahren hätte.Ist ein super Beispiel dafür, wie man auch heutzutage mit geringem Aufwand eine Gartenzeitschrift gestaltet und verbreitet.
Re:Gartenzeitschrift mit Anspruch!
Mir ist auch schon zu Ohren gekommen, dass der Grüne Anzeiger nicht am Zahn der Zeit sei, weil die Garten- und Pflanzenfreaks sich alle Termine übers Netz holen. Auf der anderen Seite bekomme ich doch einiges an Kataloganfragen und Bestellungen über den Grünen Anzeiger. Aber richtig messen lässt sich Werbung sowieso nie. Und Mundpropaganda ist nach wie vor die beste Werbung. Dies gilt auch für Gartenzeitschriften.OT: Und hat meinen Garten schon um einige Pflanzen bereichert, von denen ich ansonsten womöglich nie erfahren hätte.Ist ein super Beispiel dafür, wie man auch heutzutage mit geringem Aufwand eine Gartenzeitschrift gestaltet und verbreitet.
- SouthernBelle
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Re:Gartenzeitschrift mit Anspruch!
Eine etwas frischere Linie unter Beibehaltung der ergiebigen fachlichen Kompetenz waere fuer mich als Altlabonnent durchaus wuenschenswert. Wenn da jemand kaeme, der so schreiben kann wie diverse der englischen Damen und Herren..Dann koennte man die gp auch mal am Fruehstueckstisch vorlesen.Und wieso muss so ein Redakteur nicht per Ausschreibung auch noch gut Englisch lesen und schreiben koennen- zumal er wohl auch Gartenreisen entwerfen und begleiten soll?
Gruesse
- RosaRot
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Re:Gartenzeitschrift mit Anspruch!
Das wurde wohl vergessen zu erwähnen oder man setzt es einfach voraus?
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re:Gartenzeitschrift mit Anspruch!
Wenn er gut deutsch kann, ist das schon mal ein prima Anfang. Da hapert es bei manchem Nachwuchsschreiber.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Gartenzeitschrift mit Anspruch!
Also wenn der neue Redakteur alles andere kann, dann lässt sich ein Reiseprogramm sicher ins englische übersetzen - diese Fähigkeit fände ich dann nicht unbedingt nötig.Denn wenn in der Beschreibung auch was von "guten Englischkentnissen" steht, dann würde ja nicht nur erwartet werden, dass sich der Betreffende auf englisch mit jemanden unterhalten kann oder im Hotel für seine Schäfchen die Frühstückszeiten erfragt. Sondern, dass man in einem guten Stil auch englisch schreiben kann. Und das bekommt man mit Schulenglisch, gelegentlichen Reisen nach England und gelegentlicher Konversation eher nicht hin. (Ich jedenfalls nicht).Ich wäre allerdings für etwas frischen Wind in der GP auch dankbar. Nicht gar so dröge Photos, nicht gar so dröge Texte. Es muss ja nicht gleich ins andere Extrem fallen und reiserisch oder beliebig werden.
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
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Re:Gartenzeitschrift mit Anspruch!
Am bemerkenswertesten finde ich die Anforderung am Schluss der Stellenausschreibung: "Sie treten sicher auf, sind kommunikativ und verfügen über ausgezeichnete Kenntnisse der deutschen Sprache." Besonders den letzten Punkt hätte man zur Zeit von "Pflanze und Garten" oder der "Gartenschönheit" wohl als schlechten Witz empfunden und eher verärgert als amüsiert reagiert - heutzutage ist das eben leider nicht mehr selbstverständlich und muss ausdrücklich verlangt werden.
Re:Gartenzeitschrift mit Anspruch!
Eigentlich sind dies selbstverständliche Attribute, die man nicht extra in eine Stellenausschreibung hineinschreiben sollte. Sicheres und gewandtes Auftreten ist schlicht und einfach selbstredend, gutes Deutsch als Redakteur - ich bitt euch, no na!!Auch Englisch ist doch in solch einer Position selbstverständlich, obgleich ich immerhin der Auffassung bin, dass man sich einigermaßen fließend mit Fachpublikum unterhalten können sollte, bzw. um einfachen Schriftverkehr abzuwickeln. Fachartikel zu schreiben verlangt ja niemand, es ist ja eine deutsche Zeitschrift. Schnöde Artikeln - ich gebe euch sehr Recht. Allerdings, und dies ist hier der springende Punkt: den Spagat zwischen fachlich fundiertem Niveau und gutem Stil zu schaffen gelingt kaum jemandem. Ich weiß hier auf Anhieb nur einen einzigen: Milchert. Entweder es liest sich trocken ("Temperaturführung bei 5 Grad bis zur Ernte, tagneutral etc. pp.") oder reißerisch, was aber in der GP noch weniger Platz hat.Ich war einmal in der Stuttgarter Redaktion und wollte wissen, welcher Stil der Verlag für ein evt. Buch von mir bevorzugt: den von Ellen Fischer, Richard Katz, Jürgen Dahl oder Beth Chatto. Die Antwort kam postwendend: keine von alle denen! Es seien dies Ladenhüter am deutschen Gartenbuchmarkt und wir seien schließlich nicht in England, dort verkaufe sich so etwas. Und dieses oder jenes Buch "Stauden von A-Z" sollte wieder überarbeitet werden, das könne ich doch machen. Na, wenn ich zu etwas keine Lust verspüre, dann das.
Jelitto-Schacht ist genug!Mir sind solche Bücher wie das von Dan Hinkley, Beth Chatto oder Roy Lancaster am liebsten. Fachlich sehr anregend, sie können auch von solchen Gartenliebhabern gelesen werden, die nicht von vorne herein super "gebildet" sind. Auch was die Fotos anbelangt, muss ich Macrantha völlig Recht geben. Lieber ein wenig unschärfer, dafür mehr Spannung und fotografischer Kreativität, in einem typischem Umfeld der Pflanzen.


- SouthernBelle
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Re:Gartenzeitschrift mit Anspruch!
Wenn der Betreffende aus dem reichen Fundus seiner Bekanntschaften private Gaerten fuer eine private Besichtigung auftun koennen soll, muss er- denke ich schon- (Szene)kompetent Englisch sprechen und zumindest korrekte mal eben schnell ne email schreiben koennen. Die dortige Fachpresse muss er auch lesen und ueberhaupt "das Ohr dort am Boden haben". Artikel Schreiben auf Englisch muss ja nicht sein.Das kriegt man sicher mit einem laenglichen beruflichen Aufenthalt in GB oder US, wo man dann ja die Kontakte geknuepft hat- automatisch mit.Ich hab mich eigentlich bloss gewundert, das deutsche Sprache so explizit gefordert wird, die Englische aber nicht.Also wenn der neue Redakteur alles andere kann, dann lässt sich ein Reiseprogramm sicher ins englische übersetzen - diese Fähigkeit fände ich dann nicht unbedingt nötig.Denn wenn in der Beschreibung auch was von "guten Englischkentnissen" steht, dann würde ja nicht nur erwartet werden, dass sich der Betreffende auf englisch mit jemanden unterhalten kann oder im Hotel für seine Schäfchen die Frühstückszeiten erfragt. Sondern, dass man in einem guten Stil auch englisch schreiben kann. Und das bekommt man mit Schulenglisch, gelegentlichen Reisen nach England und gelegentlicher Konversation eher nicht hin. (Ich jedenfalls nicht).
Gruesse