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Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola? (Gelesen 12966 mal)
Moderator: cydorian
- Konterkater
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Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola?
Es ist vorgesehen, in der kommenden Woche Veredlungen in Auftrag zu geben.Wenn ich die Sorten Rubinola und Topaz als Halbstämme haben will, sind dann die Unterlagen A2 für Rubinola und MM106 für Topaz die besten Unterlagen?
- Zuccalmaglio
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Re:Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola?
Beste Unterlagen gibt es genausowenig wie beste Sorten. Kommt eben immer auf die Standortverhältnissse und den Zweck an.Zwischen MM106 und A2 liegen von der Wuchsstärke her von den gebräuchlichen Sorten M 7 und MM 111Warum willst du den einen so schwach und den anderen mit A2 so stark unterlegen. Beide von dir genannten Unterlagen sollen feuerbrandempfindlich sein, die von mir genannten weniger. MM 106 könnte je nach Windexponiertheit des Standortes wie auch M7 etwas zu schwachwüchsig für einen Halbstamm sein(bei M7 in geschützter Lage kein Problem). A2 kommt von der Wüchsigkeit her schon an die Sämlingsunterlagen heran. Dann kannste die gleich nehmen und brauchst auch nicht auftragszuveredeln, weil du die Bäume vermutlich mit etwas suchen irgendwo in der Republik auf Sämling finden wirst.Kurz: Wenn du etwas standfestes, relativ feuerbrandunempfindliches und trotzdem schwachwüchsigeres als Sämling willst nimm MM 111 (bei geschütztem Standort und etwas schwächerem Wuchs M7).
Tschöh mit ö
- Konterkater
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Re:Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola?
Danke Zuccalmaglio,im Hinblick auf Unterlagen habe ich keine praktischen Erfahrungen, sondern bin hier auf das Internet angewiesen.Für Rubinola wurde als Unterlage Sämling und A2 empfohlen, da der Baum stark wüchsig ist, wobei A2 die bessere Fruchtqualität liefern soll, und die Bäume etwas kleiner bleiben.http://www.landwirtschaft-bw.info/servl ... icht=jaBei Topaz weiß ich nur, daß er anfangs mittelstark und im weiteren Verlauf langsam wachsen soll. Kragenfäule soll nur bei der Verwendung vom M9 auftreten.Da unser Boden etwas zu feucht ist, würde ich mich im Fall für Topaz nach Deinem Hinweis für M7 entscheiden, da M7 feuchtere Böden tolerieren soll.
- Zuccalmaglio
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Re:Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola?
"Feucht" ist gut bzw. sogar notwendig für Äpfel und für keine Unterlage ein Problem. Ein Problem ist nass bzw. staunass. Laß dich da nicht jeck machen, es sei denn, es ist wirklich staunass bei dir. Aus deinen bisherigen Postings schließe ich das aber nicht. Je nach Windlage kannst du dich für M7 oder MM 111 entscheiden und du musst vermutlich noch nicht einmal eine Veredlung in Auftrag geben. Selbst wenn du sie auf diesen Unterlagen nur als Busch angeboten bekommst, kannst du sie die nächsten zwei Jahre dann zum ca. 1m-Halbstamm aufasten.Den starken Wuchs von Rubinola würde ich ja gerade durch eine etwas schwächere Unterlage bremsen wollen. Deshalb kann ich so Tips wie in dem Link nicht verstehen. Es sei denn für den Streuobstbau oder für den majestätischen Hofbaum. Aber so großkronige Bäumen willst du doch nicht, oder?Unabhängig davon glaube ich, daß für beide Sorten kaum Erfahrungen auf mittleren und stärkeren Unterlagen vorliegen. Die in Literatur und Netz kolportierten Empfehlungen dürften weit überwiegend auf dem Einsatz von schwächeren Unterlagen erfolgt sein.Insofern würdest du mit deinem Anbau für die Zukunft einen Beitrag leisten können.
Tschöh mit ö
- cydorian
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Re:Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola?
Topaz befriedigt auf starkwachsenden Unterlagen sowohl von der Fruchtgrösse wie auch vom Wuchs her nicht so recht. Unterdurchschnittlich grosse Äpfel und lockere, sparrige Krone. Das trifft auf viele "moderne" Neuzüchtungen zu. Wenn die Wahl besteht, würde ich auf schwach- oder mittelstark wachsender Unterlage pflanzen.
- Konterkater
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Re:Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola?
Dann werde ich mich wohl im Falle von Rubinola für MM111 entscheiden, denn ich brauche hier auf jeden Fall eine Unterlage mit hohem Ertrag,und im Falle von Topaz würde ich dann M7 wählen.Bei Rubinola scheiden sich die Geister. Während es Aussagen gibt, daß diese neue Sorte für den Hochstamm geeignet ist, habe ich auch schon eine Aussage finden können, die genau dieses bezweifelt.Ich werde im sonnigen tiefen Teil des Gartens den Boden etwas aufschütten und dann mein Glück versuchen.
- Starking007
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Re:Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola?
Wie schon geschrieben, bzw. angedeutet, sind die neueren Sorten für Ertragsanlagen gezüchtetund das sind ausschließlich welche auf schwächer wachsenden Unterlagen.Manche dieser Sorten gehen auch als Hochstamm, aber nicht so wie eine Rote Sternrenette in der weiten Flur.Topaz geht als Hochstamm gut, A2 würde ich nehmen, ist aber weniger ausschlaggebend.Ein bißchen Fürsorge wird er zeitlebens brauchen, um keine "Miniäpfel" zu produzieren.Das ist der eher etwas feuchtere Boden grad gut genug!Rubinola (geschmacklich Spitze) ist da nicht ganz so einfach. Schon auf schwacher Unterlage und guter Versorgung "zickt" sie ab und zu. Trotzdem ist Halb- und sogar Hochstamm möglich, aber da muss alles an Versorgung stimmen.Das hört sich schlimmer an, als es ist, keine Wühlmäuse, in trockenen Jahren mal ein paar hundert Liter Wasser, evtl. Baumscheibe und Dünger.Dein Vorhaben wird funktionieren, lass die Bäume nicht zu früh in Ertrag kommen, sonst leidet der Wuchs an Wurzel und Krone.
Gruß Arthur
- Konterkater
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Re:Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola?
Ein Mitarbeiter einer Baumschule war sehr verwundert, daß ich Topaz auf M7 haben wollte, da bei Topaz kein Weg an M9 vorbei führe. Topaz ist eindeutig für den Erwerbsanbau gezüchtet worden.Als ich erwiederte, daß ich möglichst einen Halbstamm haben wollte und M7 sehr robust im Hinblick auf Kragenfäule ist, was ja ein großes Problem bei Topaz auf M9 ist, war er zufrieden. Er meldet sich morgen bei mir, ob es möglich ist.Bei Rubinola will ich im Moment MM111 ausprobieren, da die Sorte wenig Äpfel produziert. Und MM111 soll für einen hohen Ertrag stehen.Das sie zickig (problematisch im Wuchs) ist, weiß ich. Ich sehe es als Herausforderung an, diesen Baum zu züchten, da Rubinola im Hinblick als Eßapfel und als Apfel für Apfelsaft und Apfelwein mehr und mehr sehr gute Kritiken erhält.
- cydorian
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Re:Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola?
Zumindest wächst Rubinola stark, so dass seine Verkahlungsneigung und seine schwache Verzweigung mit dem entsprechenden Schnittaufwand behandelbar ist. Besser wie ein Schwächling, wo gar nichts da ist, um ihm eine Richtung zu geben. Die Fruchtgrösse soll bei R. ebenfalls nachlassen, wenn die Unterlage wuchsstärker ist.Mein Plädoyer zugunsten MM111 im Forum erspar ich dir, den Job hat Zuccalmaglio dankenswerterweise schon übernommen :-) MM111 steht M7 nahe, ist aber im Gegensatz zu M7 standfest und frosthärter. Veredelt deine Baumschule denn nach Wunsch auf diese Unterlagen?
- Zuccalmaglio
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Re:Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola?
das würde mich auch interessieren plus der Name der Baumschule, da du ja auch in der Region zu Hause bist.
Tschöh mit ö
- Konterkater
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Re:Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola?
... bitte warten ...... es sieht so aus, als ob das nicht so einfach wäre. Ich werde Euch Bescheid geben, wenn ich Erfolg habe.
- Starking007
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Re:Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola?
Oder man sucht irgendwas auf M111 - das ist die schwächste selbststehende - haut die Sorte runter und propft Rubinola drauf.Nur 1 Jahr Verlust, suchen kann länger dauern.
Gruß Arthur
- Konterkater
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Re:Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola?
Meine bisherigen Anfragen bei Baumschulen hat ergeben, daß ich die Sorte Rubinola auf MM106, Sämling und vielleicht auf A2 bekommen kann. Mit der Unterlage MM111 arbeiten offenkundig nur die wenigsten Baumschulen, obwohl sie im Internet so hoch gelobt wird.Bei meiner weiteren Recherche hat sich ergeben, daß als Befruchter für Rubinola auch der Winterapfel Reanda in Frage kommt, der im Gegensatz zur Sorte Topaz feuerbrandresistent ist.Was ich bislang über die Sorte Reanda herausgefunden habe, ist vielversprechend.Gibt es eventuell jemanden hier, der bereits Erfahrungen mit der Sorte Reanda gesammelt hat?
- Zuccalmaglio
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Re:Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola?
tja, so ist das leider mit den Baumschulen. Ich verstehe da so manches nicht. Hinsichtlich der Befruchtung: Mach dir darum nicht so viele Sorgen.Solange in der Nachbarschaft noch ein paar Apfelbäume stehen, ist so ziemlich ohne Belang, was du als zweite Sorte im eigenen Garten wählst. Wenn du verstärkten Wert darauf legst, sollte es eben nur eine diploide und in etwa gleichzeitig blühende Sorte sein. Wobei sich bei Äpfeln selbst frühblühende mit spätblühende meist noch ein wenig überlappen. Nach einer plötzlichen Warm- nach Kaltphase soundso.Zu Reanda kann ich dir nichts sagen. Ich habe von den Re-Sorten nur Reglindis (sehr frühreifend) und die auch erst mit einem Fruchtjahr.Nach dem was ich so lese, ist die anfängliche Begeisterung für die Re-Sorten aber einer zunehmend kritischen Betrachtung hinsichtlich der Fruchtqualitäten und mancher Baumeigenschaften gewichen.
Tschöh mit ö
- Zuccalmaglio
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Re:Unterlage für Halbstamm Topaz und Rubinola?
konterkater,z.B. die Seite der Gartenakademie Reinland-Pfalz und da unter Sorten schauen. Deren Beurteilungen sind meist durchaus kritisch. Zumindest nicht schönfärberich.Sorry, leider kann ich nicht verlinken. Die Verkahlungsneigung würde mich nerven.
Tschöh mit ö